Hallo,
Kannst du mir den Citratzyklus aufsagen? Oder die Reaktionsgleichungen der Endoxidation? Vermutlich nicht.
nein, und ich wage zu behaupten, dass mir das -zumindest unter diesen Stichworten- auch in der Schule nie untergekommen ist, obwohl ich in der Oberstufe Chemie als Leistungskurs gewählt hatte.
Und weißt du warum? Weil du so etwas nie brauchst, es sei denn du willst einen Beruf in der Richtung ergreifen. Dann lernst es allerdings während des Studiums sowieso.
Full ACK.
Warum weiß denn heutzutage niemand über die zwitschernden Vögel oder die blühenden Pflanzen im Wald bescheid? Das lernt man nicht, obwohl es doch das ist, was einen unmittelbar betrifft und wozu man einen praktischen Bezug herstellen kann.
Und weißt du warum? Weil du so etwas nie brauchst, es sei denn du willst einen Beruf in der Richtung ergreifen. Versteh mich nicht falsch, ich finde es gut, wenn sich jemand für Botanik und Tierwelt interessiert. Und ich habe Hochachtung vor Leuten, die auch heute noch in der Landwirtschaft tätig sind, obwohl das eine Knochenarbeit ist, die wenig bis gar keinen Profit abwirft.
Aber warum soll dann jeder -zig Blumen und Kräuter unterscheiden können? Das ist heutzutage völlig unnötig, ich würde es allenfalls als freiwillige Spezialisierung z.B. des Biologieunterrichts einordnen.
Kein Wunder, dass die Abiturienten in Deutschland die ältesten in ganz Europa sind. Weil sie mind. zwei-drei Jahre mit sinnlosem Wissen gefüllt werden, das ins eine Ohr reingeht und aus dem anderen sofort wieder rauskommt, ohne dabei irgendwo hängenzubleiben [1].
Da gebe ich dir absolut recht. Es ist auch so viel dabei, was zwischen den beiden Ohren nur unnötig Kapazität verschwenden würde.
Und Sachkunde wird in Brandenburg in der 5. und 6. KLasse unterrichtet. Da kannst du Vögel lernen bis zum Abwinken, das sollte überall so sein.
Wozu? Grundwissen über die Tierwelt, natürlich auch über den gefiederten Teil der Tierwelt, halte ich für richtig. Aber sämtliche heimischen Piepmätze am Gefieder oder am Gezwitscher erkennen? Wozu?
Und Vögeln lernen sie auch noch früh genug. *scnr*
Und jetzt zu den 2-3 sinnlosen Jahren in denen Wissen zugeführt wird: Glaubst du das ist nur in Deutschland so? Glaubst du die Franzosen lernen im Abitur nichts was sie danach wieder vergessen? Denkst du in Italien wird neben dem allgemeinen Grundwissen nichts beigebracht?
Die lehren mit Sicherheit auch viel Ballast. Aber in einigen unserer Nachbarländer, z.B. Frankreich oder den Niederlanden, ist der Alltag eines Schülers sehr viel straffer und konzentrierter. Wie war das denn bei uns? Morgens um halb acht in die Schule, mittags um zwölf oder um eins Schluss, vielleicht noch 'ne Stunde Hausaufgaben, und das war's. Da müssen einige unserer europäischen Nachbarn deutlich mehr ranklotzen.
Ciao,
Martin
Irgendwann in grauer Vorzeit benutzte einer unserer prähistorischen Vorfahren ein Schimpfwort anstelle der Keule.
Die Zivilisation hatte begonnen.