SUPER-Bio: Brauche Hilfe beim Vortrag

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Sup!

Ich nehme mal an, es geht um Informatik in der Schule?
Nun gut, es ist 3:18 und SUPER-Bio ist natürlich heldenhaft gerne bereit, zu helfen... auf ans Werk!

Im Gegenteil zu der Programmiersprache Pascal ist HTML eine sogenannte
Dokumentenbeschreibungssprache.

Zunächst war HTML als rein logische Dokumentenbeschreibungssprache gedacht.
Es hat sich jedoch herausgestellt, dass damit allein die Bedürfnisse der
Anbieter von WWW-Seiten nicht zu befriedigen waren.

  1. Begründe diese Aussage.

Nenne konkrete Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Sprachen.

Erläutere dazu den Aufbau sowohl eines Pascal-Programmes als auch
eines HTML-Dokumentes.

Eine Programmiersprache ermöglicht das Programmieren von Algorithmen, d.h. Programmen, und damit die Lösung berechenbarer Probleme, d.h. die Lösung von Problemen, deren Lösung berechenbar ist. Es gibt auch nicht berechenbare Probleme wie z.B. die exakte Berechnung der Zahl pi, die bekanntlich unendlich viele Nachkommastellen hat. Berechenbarkeit ist eins der Grundprobleme der Informatik. Wichtig ist z.B. der Begriff der Turing-Berechenbarkeit, benannt nach dem Mathematiker Alan Turing, der sich als einer der ersten mit dem Begriff der Berechenbarkeit befasst hat und die nach im benannte Turing-Maschine erfand (endlos fortsetzbar...). HTML (== Hyper Text Markup Language) ist KEINE Programmiersprache, sondern eine Seiten-Beschreibungssprache. Es stammt von SGML ab, einer wesentlich mächtigeren Seiten-Beschreibungssprache. Moderner Ableger ist XML.

Ted Nelson erfand 1965 den Begriff Hypertext und definierte ihn wie folgt: "a body of written or pictorial material interconnected in a complex way that it could not be conveniently represented on paper".
Hypertext bedeutet die Verknüpfung von Text mit allen denkbaren anderen Inhalten wie z.B. Bildern oder Klängen, unter Verwendung von auf Papier einfach nicht denkbaren Elementen wie z.B. "Links", die die Inhalte des Hypertext-Dokumentes nicht-linear miteinander verknüpfen.
Auf einer Seite eines HTML-Dokumentes können mehrere Links sein, die auf mehrere andere Seiten verweisen. Man kann also nicht sagen, welche Seite auf eine andere Seite folgt, wie bei einem Buch. Die Seiten sind mehr wie ein Netz miteinander verknüpft. Da die in HTML-benutzten Links uni-direktional sind kann es sogar sein, daß man von einer Seite A auf eine Seite B kommt, aber von Seite B nicht auf Seite A. Es war in der Anfangszeit des Hypertextes an bi-direktionale Links gedacht worden, diese wurden aber nie realisiert. (endlos fortsetzbar...)

Man kann nicht sagen, daß HTML die Ansprüche der Nutzer nicht befriedigen konnte. Nach der Erfindung des Mosaic-Browsers durch Andreessen 1993 erweiterte Netscape HTML 1.0 durch alle Möglichen Dinge, wie z.B. die Ausrichtung von Bildern am Text, Tabellen, Formulare, und schliesslich mit Erscheinen von Netscape 2 auch um JavaScript. Alle diese Möglichkeiten wurden natürlich begeistert aufgenommen, aber ich denke, man kann nicht sagen, daß in dieser Anfangszeit des Webs das Interesse am Internet, daß nicht so groß war, die Hersteller unter Druck gesetzt hat, diese Dinge zu implementieren, und man darum davon sprechen kann, HTML allein habe den Leuten nicht gereicht. Nachdem die Wirtschaft Interesse am Netz bekommmen hatte, wurden natürlich allerhand Dinge in kommerziellem Sinne entwickelt, wie z.B. Flash, die die Gestaltungsmöglichkeiten erweitert haben. Davon, daß Dinge extra wegen der Nachfrage entwickelt wurden, kann man IMHO erst ab 1996 sprechen, denn davor war das WWW quasi unbekannter Tummerlplatz von Freaks mit zu viel Geld oder Uni-Account.
Nach der Entdeckung des WWW durch die Wirtschaft war natürlich das Interesse der Unternehmen groß, sich möglichst gut darzustellen. Das geht natürlich mit eindrucksvollen gestalterischen Mitteln besser als mit reinem Text; darum werden alle denkbaren Mittel wie JavaScript-Effekte, Schriftarten, Farben, Tabellen, Grafiken, Flash- und Java-Programme eingesetzt, um den Surfer zu beeindrucken. Alle diese Dinge gab es in HTML 1.0 nicht.

Ein Pascal-Programm besteht aus so Sachen wie begin und end und Schlüsselwörtern, Befehlen und Strukuren.

Ein HTML-Dokument besteht nur aus Struktur. Jedes geöffnete Tag muß geschlossen werden, im öffnenden Tag können Attribute angegeben werden, die die Gestaltung des Tag-Inhalts beeinflussen können. Jedes HTML-Dokument sollte die Elemente HEAD und BODY haben, und muß mit <html> beginnen und mit </html> aufhören.

Gemeinsam ist evtl., daß beide Dinge gewisse festdefinierte, unveränderbare Aufbau-Regeln haben, wie z.B. <html> und begin, und </html> und end.
Ein Pascal-Programm kann Unterprozeduren aufrufen und andere Programme ausführen, ein HTML-Dokument kann andere Dokumente verlinken oder, wenn man z.B. Frames benutzt, auch einbinden. Das könnte man evtl. als Ähnlichkeit auslegen.
Ein HTML-Dokument als solches (ohne JavaScript o.ä.) hat natürlich keinerlei Fähigkeiten, Algorithmen zu definieren und berechenbare Probleme zu lösen. Man könnte in Pascal einen Browser programmieren oder ein Programm, daß HTML-Dokumente auf ihre Richtigkeit überprüft. D.h., daß mit Pascal die Logik und Funktion und Struktur von HTML-Dokumenten nachgebildet werden kann, eben weil Pascal eine Programmiersprache ist, mit der theoretish alle berechenbaren Probleme gelöst werden können. Umgekehrt geht das natürlich nicht, HTML kann nicht alle Möglichkeiten von Pascal nachbilden. (endlos fortsetzbar...)

  1. Kläre den Begriff HTML. Begründe, dass ein HTML-Dokument ein vom
    Aufbau her vollkommen neues Textdokument ist.

S.o.
Das revolutionäre an HTML ist die Hypertext-Eigenschaft, d.h. die Verknüpfung von verschiedenen Inhalts-Typen wie Text, Grafik etc., sowie die Möglichkeit, Dokumente zu verlinken, mit allen daraus resultierenden Vorteilen, wie z.B. der Möglichkeit, bei schwierigen Wörtern die Erklärung zu verlinken, alle möglichen Beispiele einzubinden, auf die literarischen Quellen der eigenen Arbeit zu verweisen, etc. etc.. Wichtig ist auch die bereits erwähnte Nichtlinearität.

Gruesse,

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