Moin!
Mir kommt es auf die Seitendarstellung ja eigentlich gar nicht so stark an. Ich habe ja selbst geschrieben, dass mir an Opera vor allem die gute Bedienung gefällt. [Nebenbei bemerkt: ich habe eigentlich auch gar nicht geschrieben, dass andere Browser in der Seitengestaltung besser wären.]
Die Seitengestaltung ist dann uninteressant, wenn Seiten einfach funktionieren. Wenn Seiten nicht funktionieren, ist das doof - vor allem für die Experten, die klar sehen, daß Seiten funktionieren könnten, wenn der Webmaster einfach die Browserabfrage entsprechend gestaltet hätte.
Ich sehe ein, dass Opera mit den eingebauten Zusatzfeatures sicher ein Pluspunkt zukommt. Nur habe ich geschrieben, dass _ich_persönlich_ diese aus praktischen Gründen nicht brauche und somit keinen Grund sehe, Opera zu verwenden.
Eben, nur ist das genau die Antwort auf deine Frage: Eben weil Opera diese Features hat, findet Opera Nutzer (die sich Werbebanner ansehen) und sogar Käufer (denen die Werbung auf den Keks geht, oder die einfach eine gute Sache unterstützen wollen).
Ich sehe aber ein, dass viele Opera eben auf Grund eben dieser Features bevorzugen. Nur kann ich mir nicht vorstellen, dass diese Features für einen "normalen" Menschen, der den Computer hauptsächlich als Werkzeug verwendet ein wichtiges Argument sind.
Da kannst du wohl nur die Menschen fragen, aber nicht selbst einfach eine Aussage treffen. Ich kann nur von meinem Freundeskreis berichten - alles sicherlich keine Experten für Webdesign, sondern ganz "normale" Menschen. Denen hab' ich Opera gezeigt, und sie benutzen ihn. Und sie wissen sehr wohl, wie sie den IE starten könnten - das blaue E habe ich nicht versteckt. Sie tun's aber einfach nicht. Also muß der Browser irgendwas haben, was andere Browser nicht haben.
Da ist doch der Preis und die Bequemlichkeit in der Beschaffung von entscheidend stärkerer Bedeutung. Und mit eben diesen "normalen" Menschen müssen auch die _meisten_ (ja, ich weis: nicht alle) Webpublisher rechnen.
Der normale Webpublisher muß mit allem rechnen. Sollte er zumindest. Erst recht, wenn eine Site komplett neu gestaltet wird. Es ist unheimlich aufwendig bis unmöglich, eine bestehende Site nachträglich noch auf einen Browser anzupassen. Wenn man gleich von Anfang an Rücksicht darauf nimmt, ist der Zusatzaufwand wesentlich geringer - ich würde mal schätzen, daß es zwischen 10 und 20% Zeitaufwand sind, der aber garnicht so feststellbar ist, weil man eigentlich sofort die erste Testseitenversion in allen Browsern lädt und dann repariert.
- Integrierter Downloadmanager. ...heruntergeladenen Dateien direkt durch Doppelklick in diesem Fenster öffnen...
Das gibt's bei IE schon mindestens ab Version 4.
So? Hab ich in der Form noch nicht gefunden. Da kann man sich beim Anklicken des Links entscheiden, ob man speichern oder öffnen will. Öffnet man, wird die Datei irgendwohin gespeichert (Temporäre Internetdateien oder so), und speichert man, ist hinterher der Kontakt zur Datei im Browser verloren.
Ich behaupte einfach: Das kann der IE nicht. Auch noch nicht in Version 6.
- Maus-Gestiken. Rechte Maustaste gedrückt halten, Maus ein wenig nach links bewegen, Maustaste loslassen: Schon ist man auf die vorige Seite gelangt (entsprechend dem Button "Zurück").
Das hat sah für mich zuerst nach Spielerei aus, ist aber - zugegebenerweise echt praktisch. Nur, dass sich der oben genannte Durchschnittsmensch, der einfach mal kurz Surfen will, um an irgendeine Information zu kommen, mehr oder weniger komplizierte Maus-Gestigen merkt, glaube ich nicht.
Das ist eine Frage der Gewöhnung. Ich kann auch nicht alle Gestiken, aber die wichtigsten drei sind schnell gemerkt: Seite zurück, Seite vor, und Fenster schließen. Weil sie dir kompliziert scheinen, benutzt du sie nicht regelmäßig. Weil du sie nicht regelmäßig benutzt, scheinen sie kompliziert. Ein Teufelskreis. :)
Mozilla und Opera konkurrieren in Sachen "Gute Features" an der Spitze, und der IE liegt abgeschlagen ganz weit hinten. :)
Das würde ich nicht sagen. IE ist immer noch ein sehr einfach zu bedienender, simpler Browser, der alles kann, was ein Durchschnittssurfer braucht - natürlich auch proprietäres, aber darüber macht sich ein normaler Surfer wohl kaum Gedanken (ja, ich weis: jetz bin ich wieder bei der Seitendarstellung ;-) ).
Der IE kann eines: Seiten anzeigen. Dabei verhält er sich, was für den Benutzer gut ist, sehr fehlertolerant (Seiten werden meist ordentlich dargestellt). Ansonsten kann der IE aber fast nichts. Es ist ein absolut nackter Browser.
Natürlich eignet er sich zum Surfen. Und der Benutzer eines Computers wird ihn zum Surfen deswegen benutzen, weil er schon da ist. Das sagt IMO aber absolut garnichts darüber aus, ob der Browser für beliebige Benutzer geeignet ist. Du (und ich auch) weißt ja garnicht, wie viele Benutzer den Browser verfluchen, aber nicht wissen, daß andere Browser
a) existieren
b) besser sind
und c) daß die Probleme, die Benutzer mit dem IE haben, vielleicht nicht am Benutzer liegen, sondern am Browser.
Du wirst mit mir sicher darin übereinstimmen, daß unerfahrene Benutzer zu dem abstrusesten Auffassungen gelangen können, die man sich als erfahrener Anwender nicht träumen läßt.
Nur nochmal, damit ich nicht falsch verstanden werde: Ich finde Opera sehr gut und bin begeistert von den vielen Features. Nur für einen "normalsterblichen" Nutzer sind IMHO andere Browser besser geeignet, vor allem auf Grund der Bequemlichkeit.
Das glaube ich eben nicht. "Normalsterbliche" Nutzer benutzen auch Word und Excel - zwei Programme, die für ihre ganz wenigen Features berühmt geworden sind, oder? Nein, doch eher für ihre absolute Reichhaltigkeit an Features - damit geht alles, und doch braucht ein normaler Anwender fast nichts davon. Der schreibt seine Briefe, und wenn er Text einrücken will, macht er mehrere Leerzeichen. ;) Oder auch nicht: Es gibt viele Menschen, die mit Word besser umgehen können und die Features nutzen. Würde es aber nun zwei Programm geben, ein Word Explorer für die dummen Anfänger, und ein Wopera für die guten - dann müßte ein Nutzer, dem die Features vom Word Explorer nicht mehr ausreichen, umsteigen auf Wopera - und neu lernen. Warum nicht gleich Wopera nehmen und die Features dann einsetzen, wenn man sie braucht? Auf genau diese Art funktioniert es bei Word doch auch.
Was ich damit sagen will: Features sind nicht schlecht. Und sie sollten niemandem vorenthalten werden. Erst recht nicht dem angeblich "normalen" Anwender. Der kann sie vielleicht besser nutzen, als wir alle denken.
- Sven Rautenberg