Gunther: Rücksicht bedeutet nicht Browser-Boykott

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Hallo Sönke,

Es ist (von Einzelfällen abgesehen) durchaus möglich, eine Seite so zu schreiben, daß sie mit wirklich fast allen Browsern les- und nutzbar ist. Der Zugang dazu liegt hinter einem anderen Problem begraben: Viele Leute verlangen von HTML, daß es überall pixelgenau gleich aussehen muß, was aber im Grunde eine völlig überzogene Einstellung ist, denn erstens ist das Design in der Regel nur Beigabe (wieviele Seiten werden _nur_ wegen des Designs besucht?), zweitens war HTML eh als systemunabhängiges Format gedacht.

und wie der Name ja schon sagt, war und ist es als 'Text Auszeichnungssprache' konzipiert.

Hat man sich erstmal vom Pixel- und Alles-muß-bunt-und-blinkend-sein-Wahn verabschiedet, ist es garnicht so schwer, Inhalt und Design zu trennen und nur den Browsern, die das Design (lies: CSS) verstehen, das Design auch vorzusetzen.

Hierbei stößt man aber schnell auf genau dieselben Probleme, wie es sie bis vor kurzem bei HTML auch noch gab. Browser die die bestehenden Standards nur teilweise und/oder unterschiedlich bzw. falsch interpretieren. Erschwerend kommt noch hinzu, dass selbst Browser von ein und demselben Hersteller, in der gleichen Version, ganz unterschiedliche Macken haben (können), je nach Plattform. Für mich bedeutet das z.B., dass ich sowieso nie weiß, wie meine Seite auf einem Mac aussieht.

Der Rest muß sich zugegebenermaßen mit schnödem Roh-HTML begnügen, was aber gar nicht mal ein Nachteil sein muß - ohne den bunten Schnickschnack wird das Netz extrem schnell und so manche Seite könnte sogar an Übersichtlichkeit gewinnen ;)

Wenn es um reine Textinformationen geht, ist das sicherlich kein Problem. Nur wer will heutzutage schon 'nur Text' auf seiner Webseite wiedergeben? Und was ist mit Interaktion und Dynamik?

Ich sehe das kurz gesagt so: Die Problematik wird solange bestehen, bis nicht alle Browser 100%ig standardkonform arbeiten. Immerhin ist ja zur Zeit ein deutlicher Trend in diese Richtung erkennbar.

Gruß Gunther