Sönke Tesch: Rücksicht bedeutet nicht Browser-Boykott

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Aber gerade dieses Chaos ist denke ich ein Antrieb, stur nach Standard zu arbeiten und auf Browseroptimierungen und den damit einhergehenden Boykott zu verzichten.

IMHO ist aber genau das das Problem. Wenn du stur nach Standard arbeitest, wird deine Seite in kaum einem Browser komplett wie beabsichtigt angezeigt werden, weil es de fakto z.Zt. keinen Browser gibt, der den Standard komplett (und richtig) beherrscht.

Schon richtig, aber wenn Du erstmal anfängst, in allen Einzelheiten auf die Befindlichkeiten der Browser zu reagieren, kommst Du aus einem Teufelskreis nicht mehr raus. Von daher ist es IMHO sinnvoller, anstatt der berühmt-berüchtigten Browserweiche sich lieber generell an den Standard zu halten und -so nötig- auf etwas zu verzichten bzw. anders, aber standardgemäß zu realisieren (auch hier: es gibt sicher einzelne Ausnahmen).
Die Probleme, die aktuelle Browser mit CSS haben, sind meiner Erfahrung nach nicht so gravierend, als daß man großartige Einbußen hinnehmen müsste. Browsern, die schwierige Probleme mit CSS haben, kann man nur HTML anbieten.

Um bei deiner Wortwahl zu bleiben - bei HTML-roh beschränkt sich die Dynamik auf Null, denn nachdem die Seite vom Server ausgeliefert wurde, ist sie in keinster Weise mehr veränderbar.

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Aber was machst du denn z.B. mit einem Formular? Das macht doch im wesentlichen nur dann Sinn, wenn es auch ausgewertet wird, und aufgrund der Auswertung etwas 'Neues' zusammengestellt & ausgeliefert (angezeigt) wird. Natürlich sind hier serverseitige Techniken zu bevorzugen, aber nicht jeder hat die Möglichkeiten, diese auch einzusetzen. Also greift er auf Javascript zurück und schon hat er wieder die 'browserspezifischen' Probleme...

Da hast Du zweifelsohne Recht. Allerdings sind die Probleme bei der Formularverarbeitung per Javascript aus meiner Sicht bei weitem nicht so gravierend wie jene bei CSS, zum zweiten muß man sowieso viel eher damit rechnen, daß der Nutzer Javascript _selbst abgeschaltet_ hat, als es bei CSS der Fall sein dürfte, und zum dritten kommst Du -Javascript hin oder her- im Formularfall um eine serverseitige Verarbeitung in aller Regel wohl nicht herum. Einzelne Dinge mögen per Formular/Javascript realisierbar sein, aber in der gesamten Anwendung steckt doch meistens irgendwo immer ein Formular, dessen Daten zur Verarbeitung an den Server geschickt werden müssen.

Gruß,
  soenk.e