Hi Christoph,
"Gesamtleitung von Erhardt Gißke nach Entwurf von Ferenc Kiss "
Gißke war Nationalpreisträger und hat sehr, sehr viele Bauten zu verantworten, darunter ebenso interessante wie fürchterliche. Kiss gehörte in den Umkreis der Bauakademie.
Interessant, also doch ein DDR-Produkt, denn schwedisch sah das Ding nun wirklich nicht aus. Diese ganzen krampfhaften Bemühungen der DDR-Oberen, nach außen und für ihre Bewohner glaubhaft zu machen, sie seien international anerkannt, sind ja wirklich komisch. Dazu gehört auch die wiederholte Bezeichnung "Palast" für ihre Prunkbauten.
eine kleine Geschichte
Die Welt ist klein *g*
aber hier sind sie, die Schweden:
"1979 Das von der schwedischen Firma SIAB in Kooperation mit DDR-Betrieben erbaute Palasthotel (Radisson Plaza Hotel Berlin), Karl-Liebkecht-Straße 5 (Mitte), wird eröffnet. "
http://www.luise-berlin.de/Kalender/Tag/Jun06.htm
Wäre vielleicht was, da mal genauer nachzuforschen, oder?
Warum? Das Palasthotel gehörte zu den stabileren und moderneren Bauten. Warum gerade das Ding auch wieder abgerissen werden mußte (die Mär vom Asbest hatte sich längst verflüchtigt), habe ich nie begriffen.
Ja, das ist wirklich eine Schande, eine Art von Nachtreten, natürlich hätte man einige der DDR-Rennomierbauten stehen lassen sollen.
Auch architektonisch war es gar nicht so fürchterlich, paßte bloß weder zum Palast der Republik auf der anderen Straßenseite, noch zum Dom auf der anderen Spreeseite und zu dem Ensemble der restlichen Karl-Liebknecht-Straße paßte es auch nicht (alles das trifft aber auch auf den Nachfolge-Bau zu).
Das sehe ich genauso und baulich hatte es mir auch nicht gefallen. Vielleicht wäre das wirklich ein Argument für die Neugestaltung gewesen anstatt der technischen Argumente.
Es war architektonisch ein Unikat, vielleicht ein bissel klotzig, und der wesentliche Unterschied zum Palast der Republik bestand darin, daß es für einen "Normal-DDR-Bürger" schlicht nicht betretbar war. Wer erkennbar DDR-Klamotten trug, kam gar nicht erst rein.
Es war wirklich von Stasi-Männchen stetig sichtbar umlagert. Das war für mich auch ein Kennzeichen des sowjetischen Systems, im eigenen Lande zahlreiche OFF-Limits für die eigenen Bürger zu schaffen. Da waren selbst die Chinesen offener.
.... das Ding auch von der Stasi vollständig verkabelt worden.
Ja, da findet sich so einiges in den Internetquellen.
Aquarienbau im neuen "Caré"
Wirklich ein irres Ding.
Viele Grüße
Mathias Bigge