Hi,
Aber bei 99% Marktabdeckung eines Produktes werden die letzten Nischen mit voller Absicht besetzt, diese Leute wissen, was sie tun und vor allem: warum.
Oh, ich habe bei meinen Streifzügen durchs Web oft den Eindruck, es da wären planlose Diletanten am Werk gewesen! >:->
Der Eindruck täuscht zwar nicht, aber die gehören wohl eher zu den 99% ;-)
Zu dieser Zeit fielen die Mehrkosten also tatsächlich und merklich in's Gewicht,
IMHO nein. Denn *immer* bedarf es IMHO bei substantieller Scripterei einer Non-Script-Alternative. Und wenn ich damals den NN 4.x nicht unterstützen wollte, dann bliebe für die immer noch diese.
Ja gut, so ein "Sorry, IE needed" kost' nix, klar >;->
Aber ich meinte ja auch den Fall, da man wirklich beide unterstützen wollte und das dann zur Berechnung der Kosten heranzog.
denn dafür war dann ein echter und damit auch teurer Webentwickler nötig. Der Rest hatte dem Stift "HTML in 14 Tagen" in die Hand gedrückt und viel Vergnügen gewünscht.
Auch wenn ich dir natürlich zustimme: Kaufmännisches Verhalten sieht anders aus. =:-)
Nein, warum? man kann doch nicht davon ausgehen, das sich auch jeder Kaufman außerhalb des IT Bereiches damit auskennt. Somit ist er auf Beratung angewiesen. Welche Beratung nimt er für gewöhnlich? Die billigste, die er kennt und beides erfüllt normalerweise nur(!) derjenige, der seine Rechner wartet. Wenn er überhaupt welche hat.
Da zudem unbekannt ist, was sich daraus entwickelt (das sich mit einem Internetauftritt viel Geld gewinnen, aber vor allem auch verlieren läßt ist noch nicht so lange), kann man es auf einen Versuch ankommen lassen. Da sowas natürlich nix kosten darf, bleibt nur der Stift mit dem Buch, das er sich wahrscheinlich sogar noch selber kaufen muß.
Aber meistens wurde es auch nur gemacht, damit der Chef sich sein "WWW.EXAMPLE.COM" auf die Visitenkarte drucken lassen konnte. Das machte halt 'was her.
Am besten gefielen mir die Blicke der Werbe-Fuzzis, wenn ich sie mit ärgerlicher Stimme darüber aufgeklärt habe, daß verschiedene Seiten für verschiedene Browser a) unerwünscht und b) unnötig seien. Aber diese arbeitsreiche Unsitte (oder besser "unsittliche Arbeitsbeschaffung") ist ja wohl mittlerweile endgültig ausgestorben ...
Da dürfte eher der Wunsch Vater des Gedanken sein *sigh*
Aber es dauert nicht mehr lange, das ist wohl wahr.
Nur: was kommt danach?
Kleines Anektdötchen zum Thema:
Ich hatte mich breitschlagen lassen bei einer kleinen freien sozialen Einrichtung nach dem Rechten zu schauen. Die haben kein Geld, aber zuviele Daten, um das noch von Hand bewältigen zu können. Zudem müssen sie oft im Netz recherchieren. Da nicht nur kein Geld da war, sondern auch keine Kenntnis über die Materie haben sie eine halbe Stelle eingespart, um "alles ganz vernünftig zu machen". Ende vom Lied: Win-XP (ungepatcht, trotz sauteurem Servicevertrag) mit MSO-2k, MS-SQL für die Datenbank(ja, es gab mehr Daten als händisch bewirtschaftbar, aber _so_ viele wirklich nicht!), sowie ncoh den üblichen Driss, den keiner braucht, der aber schweineteuer ist. Zudem ging's natürlich mit den alten Möhren nicht mehr, da mußten neue Maschinen ran. Vor allem, damit man mit den Dingern auch dann noch arbeiten kann, wenn fast der ganze Arbeitsspeicher von Ungeziefer belegt ist >:->
Gut, kein Problem, damit kenn ich mich aus, das mach' ich beruflich, da hol' ich sofort mein Axt aus dem Kofferraum ;-)
Leider ging aus Hardwaregründen kein BSD, mußte Linux sein, dafür konnte ich dann aber auf ein paar Crossover-Lizenzen zurückgreifen. Dank der fleißigen Ersteller von Skins sah's auch nachher ausreichend so aus wie XP *örks*.
Ging alles wunderbar, war in gerade mal zwei Stunden drauf (da ich das öfter mache habe ich aber auch vieles schon fertig in der Tasche. Alles *from scratch* bauen zu müssen dürfte sich da wohl eher im Bereich von circa einer Mannwoche abspielen), nur beim DB-Frontend lief ich vor eine Mauer. Also sowas von "IE only" hab' ich noch nie gesehen! Alles mit JScript und ActiveX und CCs und wwi zugepflastert. Keine Ahnung was das alles bewirken sollte. Da die komplizierteste Anfrage in der Gegend von "gib mir alle Müller aus" lag (was übrigens nicht funktionierte, da wohl irgendwas mit den Umlauten schiefgegangen war, es gab drei(!) verschiedene Codierungen in der DB), gab es auch keine wirklichen Sinn dafür. Glücklicherweise habe ich das vorher gemerkt, sodaß ich mittels Screenshots die Formulare optisch nachbauen konnte. (Funktion ging natürlich komplett auf den Server, wie sich das auch gehört im Intranet)
Das ich mir das Vergnügen nicht nehmen wollte, bei der ausführenden Firma anzurufen war schon klar, oder? ;-)
Es stellte sich dann doch tatsächlich heraus, das der ganze Kladderadatsch hauptsächlich als Workaround für das Umlautproblem gedacht war. Das, wie schon erwähnt, trotzdem nicht funktionierte. Nachdem die Kündigung des Servicevertrages rechtskräftig war konnt' ich nicht wiederstehen und habe da nochmal durchgeklingelt, aufgeklärt und bekam folgende Antwort in leichtem Ruhrgebietsdialekt (Dortmund-Süd würde ich sagen):"Oh, da lach der Fehler? Ja, von SQL ham' wa keine Ahnung, datt ham wa zugekauft!" *sigh* ;-}
Klar, das war ein extremes Beipiel, mit großem Abstand zu dem was ich für gewöhnlich erlebe (Aber es sind ja eh meist die Details, die einen ärgern ;-) und auch erst im Nachhinein amüsant. Aber ist dann ein Wunder, das ich hin und wieder ein klein wenig überreagiere, wenn es darum geht:"Ist im Intranet, muß eh nur auf dem IE funktionieren."? ;-)
so short
Christoph Zurnieden