Orlando: Armutsdebatte [2]

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Über meinen Schreibtisch sind schon viele Leben gewandert, ich attestiere mir daher gute Menschenkenntnis.

Und dann ist dir noch nie jemand begegnet, der an diesem System gescheitert ist?

Doch, ich habe schon Bewerbungen gesehen, dir mir Tränen vor Lachen in die Augen getrieben haben.

Arbeit würde man in meinem Modell schließlich nicht verlieren.

aber die Verwaltungskosten wären nicht bezahlbar.

Zusammengefasst würde sich nicht großartig viel ändern, nur dass einer zum Häuptling des Hilfstrupps ernannt wird, der auf die anderen aufzupassen hat. Dafür erhält er einen kleinen Bonus, damit er auch motiviert an die Sache herangeht.

Es sei denn du willst wirklich ,... ne lassen wir lieber.

Arbeitslager? Nein.

Mir ist jedenfalls kein Slum (nach deiner Definition) im deutschsprachigen Raum bekannt.

Hab ich auch nie behauptet, warum unterstellst du mir eigentlich die ganze Zeit Sachen die ich so nicht behaupte und nie behaupten würde.

Wo habe ich das getan? Nein, ich ziehe die Frage zurück.

wir reden über Theorien und hypothetische Modell und ihre Auswirkungen.

Jepp, und das mit mäßigem Erfolg. Ich habe keine endgültige Lösung parat. Eine Endlösung übrigens auch nicht. ;-)

Ich schaue über den Tellerand wo es die von dir anvisierten Modelle gibt oder gab und betrachte die dort herrschenden Zustände.

Ich betrachte lieber die hierzulande herrschenden Zustände.

ich glaube auch nicht das jemand so blöd ist gerne ins Gefängniss geht wegen seiner sozialen Herkunft.

Muss er ja nicht. Und ob er das gerne tut, ist mir auch egal.

Da ist sie wieder die bürgerliche Vorstellung.

Entschuldige bitte, aber willst du mir jetzt etwa erzählen, dass Gefängnisse die Menschenwürde einschränken?

wenn ich das jetzt richitg deute

Nein, das Gegenteil ist der Fall.

ist deine Aussage man wird zum kriminiellen geboren und für Kirminalität gibt es keine sozialen Gründen?

Huh? Welchen triftigeren sozialen Grund gibt es denn, also irgendwo hineingeboren zu werden? Kriminalität ist vor allem dort anzutreffen, wo kein menschenwürdiges Miteinander gelehrt wurde. Man kennt es eben nicht anders, wenn man von klein auf immer in die Fresse bekommen hat.

Das Problem ist, schlechte Menschen gibt es immer.

Nur, dass ich mich nicht ausschließlich auf Arbeitnehmer einschieße.

Laß den Reichen ihr Geld, sie sollen machen was sie wollen damit, nur wenn sie hier was kaufen oder Dienste in Anspruch nehmen wollen sollen sie den Anteil bezahlen wie jeder Andere.

Oder ins Ausland gehen, was dann ja vermehrt der Fall sein dürfte.

Du musst es in nur etwas schwerer machen zu Reich zu werden,

Ich dachte, es ist ohnehin unmöglich, den wirtschaftlichen Aufstieg zu schaffen. Und dennoch willst du ihn noch erschweren? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das sonderlich motivieren würde.

in denen man ihnen die Möglichkeit erschwert Menschen auszubeuten, betrügen werden solche Leute immer, da kann man nichts gegen machen.

Wer beutet denn in Deutschland Menschen aus? Nenne doch bitte Beispiele.

[Zivi im Krieg]

Ich würde an der Heimatfront mit Bärchen-Hansaplast bewaffnet kämpfen.

Kein Ahnung ob du damit besser fährst.

Solange ich mir nicht eines vom behaarten Hintern reißen muss, ja. ;-)

Glücklicherweise sind wir relativ weit entfernt davon, aber wenn ich mir eine kriegerischen Auseinandersetzung in Mitteleuropa vorstelle

Das würde jetzt zu weit führen. Ich bezweifle, dass es in den nächsten 50 Jahren dazu kommen wird.

Wer tagsüber arbeiten muss, ist nächtens nicht auf der Straße anzutreffen.

Und wieder die bürgerliche Vorstellung, dass man Menschen zur Arbeit zwingen könnte.

Kann man nicht?

jeder hätte eine Chance Macht und Geld zu erlangen, dass ist und war noch nie richtig.

Wer gut ist, hat die Chance.

Das kann nur jemand sagen, der viele Möglichkeiten zur Bildung hatte, zuhause immer genug zu essen hatte und Menschen um einen die einen gefördert haben.

Hatte ich alles, ja.

selbst hier in Mainz gibt es Viertel wo du, wenn du Pech hast jeden Morgen vor der Schule erstmal auf die Fresse kriegst, dann fällt das lernen schon schwer

*g* Deine Süffisanz gefällt mir, ich habe einen ziemlich schrägen Humor. Inhaltlich hast du natürlich recht, gegen fehlgeleitete Nachwuchsasoziale hilft nur die rechtsstaatliche Keule. Traurig, traurig.

Gewalt in der Familie, Alkohol, Drogen, unregelmäßiges oder schlechtes Essen (das hab ich teilweise auch erlebt) usw. usf.
Wenn du das alles nicht erlebt hast und klug bist (gut allein reicht nicht) dann hast du eine Chance reich zu werden, das stimmt.

Ist das nicht ein Mythos? Von den erfolgreichen Leuten, die ich kenne kommen viele aus weniger begüterten Familien, sie haben sich konsequent nach oben gearbeitet, eben weil sie die erlebte Armut überkompensieren.

Ich sehe das aus der anderen Perspektive, fast schon von der anderen Seite. Ich hatte immer alles, kann mir auch jetzt sorgenfrei einigen Blödsinn leisten und habe daher gar nicht das Bedürfnis, noch mehr zu raffen. Ich bin mit dem, was ich habe vollauf zufrieden. Sollen sich doch die anderen ihre Gesundheit wegrackern.

niemand kümmert sich darum, ganze Bevölkerungsgruppen vor dem Verkommen zu bewahren. Sie finanziell zu versorgen hat leider keinen Einfluss auf deren Sozialempfinden, dieses Experiment kann man als gescheitert betrachten.

Nicht das mir diese These unbekannt wäre. Wieweit sie richtig ist läßt sich meiner Meinung nicht sagen, da die Menschen eben nicht finanziell versorgt sind.

Viel schlimmer ist, dass sie keinerlei Verantwortung übernehmen müssen. Das ist eine gesellschaftliche Zeitbombe.

Das überleben ist gesichert und ein paar wenige Annehmlichkeiten. Wenn ich schon sehe wie Christoph dafür niedergemacht wird das er raucht. Das ist Sozialneid pur,

Blödsinn. Mir ist die Raucherei egal, aber das Wehklagen empfand ich angesichts der genannten Fixposten als Frechheit.

ihr wollt alle Menschen als funktionierende Rädchen ohne Laster und Fehler, die brav ihren Anteil abliefern, wenn sie es nicht tun, dann sollen sie gefälligst richtig hinten runterfallen,

Sieh es einfach von der anderen Seite, ich will jedem Menschen das Gefühl vermitteln, wertvoll zu sein.

dann werden kleine Freude schon zu Verbrechen gegen den Sozialstaat.

Warum das? Als mündiger Bürger muss man schon wissen, wofür man Geld ausgibt. Und Unmündige sind zu ihrem eigenen Schutz zu entmündigen.

wie auch immer, den Millionen Arbeit zu beschaffen und zu verwalten ist ein Aufwand den dieses System nie leisten kann,

Warum sollte das nicht funktionieren? Millionen mittels Papierkram zu verwalten führt doch schon jetzt zu einem horrenden Aufwand.

es sein denn du kasernierst die ein, aber davon gehe ich mal aus das du das nicht willst.

Korrekt.

Alle wollen es haben und viele wollen nichts dafür tun. Das wird nicht funktionieren.

Wer sagt das denn?

Mein gesunder Menschenverstand?

Viele wollen einfach nur ein menschenwürdiges Dasein und sehr viele arbeiten sich den Arsch wund um ein bisschen mehr zu haben, die paar die wirklich nichts tun wollen kriegen wir auch noch durch.

Gibt es verlässliche Zahlen darüber?

da du genau wie ein materiell armer Mensch auch, ein soziales Leben führen willst, wofür man hier aber auch eine gewisse Geldmenge braucht.

sozial heißt nicht verzicht auf Eigentum, du mißverstehst (oder willst) diesen Begriff. Sozial heißt dass du dich als ein Teil der Gesellschaft fühlst.

Und das soll möglich sein, indem man den ganzen lieben Tag lang vor der Glotze hängt? Nein, das funktioniert so nicht. Die Folge langer Arbeitslosigkeit ist sehr oft eine ausgeprägte Depression, das Gefühl der Nutzlosigkeit. Es ist gar nicht zu beziffern, welche Folgekosten der damit einhergehende Lebenswandel nach sich zieht.

Das du an kulturellen Leben teilnehmen kannst. Das du Freunde hast. Das wenn dir was passiert andere sich um dich kümmern und du die Möglichkeit hast anderen zu helfen.

Hallo? Ich schlage doch schon die ganze Zeit über vor, den Sozialdienst auszuweiten und Arbeitslose dafür einzusetzen. Davon würden alle Betroffenen profitieren.

Vieles von dem, bzw. von dem wie es umgesetzt wurde, entspricht den Thesen die du hier vorschlägst. Dir ist bekannt, dass es in der DDR so gut wie kein Arbeitslosigkeit gab und man dort gezwungen wurde zu arbeiten?

Nein, mit der DDR habe ich mich nie eingehend beschäftigt.

Und ich denke Sozialmißbrauch war dort auch ein kleines Problem (meiner Einstellung kam entgegen, dass die Bonzen dort zwar priviligiert waren weil sie Zugang zu bestimmten Gütern hatten, aber die Schere der Einkommen war doch auf einem Niveau das ich für sinnvoll halte)

Ich halte den Kommunismus in der Theorie für allen anderen Systemen überlegen. Alleine die Praxis funkioniert nicht so recht. Vermutlich sind wir nur noch nicht so weit.

Roland

--
privoffblaha:)
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Armutsdebatte

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      Immer nur der Staat?

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                        herkunft des bekannten statistik-zitats

                        seth_not@home
                        • sonstiges
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                      Sokrates
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      Andreas Lindig (no reg)
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    Matzberger Marcus
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