- Es konnte (unseren Recherchen nach) noch nie ein Todesfall direkt auf den Konsum von Cannabis-Produkten zurückgeführt werden (ohne Folgen wie Unfälle)
Naja, das Argument ist IMHO genauso zweifelhaft wie das Hauptargument der US-Waffenlobby: "Nicht Waffen töten, Menschen töten".
Für uns ist Cannabis ein Genussmitel. Wie beim Alkohol muss man auch beim Cannabis zuerst das richtige Mass finden.
Das ist dürfte dann auch das Hauptproblem sein. Es gibt genug Leute, die schon beim Alkohol nicht das richtige Maß finden geschweige denn halten können, Beispiele dafür kann man sich bei jedem dörflichen Schützenfest anschauen.
Muß man das Theater jetzt auch bei Cannabis haben, nur weil einige (oder meinetwegen auch viele, umso trauriger) Leute "ohne" keinen Grinser mehr über die Lippen kriegen?
Bedenke: Wenn man einmal etwas legalisiert, wird man es nicht so schnell wieder los, weil sich da automatisch ein ganzer Rattenschwanz hinterzieht. Das beste Beispiel ist der Tabak, für den mittlerweile ja auch indirekt die Werbeindustrie kämpft, weil sie bei einem Tabakwerbeverbot satte Gewinneinbußen hinnehmen muß.
Darüberhinaus kann man Alkohol nicht direkt als Genussmittel bezeichnen, weil Alkohol in der Regel nicht um des Alkohols willen und schon garnicht in Reinform konsumiert wird. Alkohol ist ein Inhaltsbestandteil von Bier, Wein, Sekt, etcpp, der sich nicht so ohne weiteres (d.h. ohne Geschmacksverlust) aus diesen Getränken rausnehmen läßt. Selbiges gilt für Tabak bzw. Nikotin.
Cannabis wird aber nicht konsumiert, weil's so schön schmeckt, das sollte auch (oder gerade:) Dir klar sein. Somit ist Cannabis kein Genussmittel wie "Alkohol" (sprich: Bier, Wein, Sekt), sondern schlichtweg ein Rauschmittel zum Volldröhnen.
Alkohol mag ich nicht, weil man sich unter dessen Einfluss oft selbs überschätzt und so macher schnell agressiv wird, wobei man unter Cannabis easy 'droff' :) ist und alles etwas gelassener nimmt.
Das ist sicherlich der angenehmere Vorteil von Cannabis, aber es hat auch zwei Seiten:
"Autofahrer unter Alkoholeinfluss fahren zu schnell, zu riskant und überschätzen allgemein ihre Fähigkeiten. Unter Cannabiseinfluss fahren sie zwar ruhiger, aber dafür wie ein Panzer: egal was (oder wer) im Weg steht, es wird plattgewalzt und praktisch kommentarlos weitergefahren."
Weil ich nur gelegentlich Cannabis konsumiere würde ich mich nicht als süchtig bezeichnen, auch weil ich so immer etwa die gleiche Menge brauche, bis ich mich comfortable fühle.
Auch schön: "Ich bin nicht abhängig, ich mach das nur, weil's mir gefällt. Und ich kann jederzeit aufhören. Wenn ich will. Wirklich." Das ist doch nun wirklich der Standardkommentar jedes Süchtigen, ob er nun spielt, raucht, trinkt, drückt oder kifft..
Cannabis würde ich nicht als Einstiegsdroge beizeichnen, solange man Alkohol nicht auch als solche bezeichnet.
Diese Logik ist mir etwas schleierhaft.
Aber davon abgesehen ist die ganze Definition einer Einstiegsdroge riskant, weil zu einer Drogenkarriere noch etwas mehr gehört, insbesondere (und hauptsächlich) das soziale Umfeld.
Der regemässige Konsum von Cannabis (vorallem bei schlechter psychischer Verfassung) ist leider auch gefährlich (hab dadurch einen meiner besten Freunde für fast ein Jahr verloren).
Aha! Möchtest Du das Risiko eingehen, noch mehr Freunde zu verlieren, nur weil Du nicht auf Cannabis verzichten kannst?
Abschließend: Ich bin kein Cannabis-Gegner und schon garkein Alkoholbefürworter. Ich bin durchaus dafür, mit Cannabis lockerer umzugehen, zum Beispiel in der Medizin, wo die Wirkung ja durchaus positiv ist.
Aber ich halte absolut nichts von einer generellen Legalisierung, auf das sich in Zukunft jeder seine Feierabenddröhnung in der Apotheke besorgen kann. Mir reichen schon die Feierabendsäufer vor der Haustür.
Grüße,
soenk.e