Sebastian Burkhart: Fehler: Weiche Drogen im Forum

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Moin!

Das ist ja nun wirklich nicht richtig. Rauchen schmeckt im Normalfall beim ersten Mal nachgewiesenermassen "gar nicht" bis "zum Kotzen".
Also wenn die Pfeifen meines Opas so schmecken, wie sie riechen (oder besser: duften), dann nehme ich ihm ohne weiteres ab, daß es ihm schmeckt. Selbiges gilt sicher auch für die Leute, die für Zigarren dreistellige Beträge hinblättern und durchaus auch für diejenigen, die (in Maßen) Zigaretten rauchen.

Und das ist Mehrheit und Normalfall? Soso :-)

Warum nicht? Willst Du alle Wodka- und Obstler-Trinker hiermit per se zu Alkoholikern stempeln? Wenn es den Leuten -nur- um den Alkohol ginge, könnte man doch auch gleich Wasser mit Alkohol vermischen und spart sich die aufwendige Brennerei..

Nein, will ich nicht. Sie sind keine Alkoholiker. Sie nehmen die Droge Alkohol in geringem Masse zu sich, um sie zu geniessen. Achja - nicht alle alkoholischen Getraenke entstehen durch reines Brennen. Im Nachhinein mit Alkohol mischen ist nichts unnormales.

Abgesehen davon ist es unter den etwas juengeren sehr wohl ueblich, Alkohol um des Alkohols willen zu konsumieren. Ob das gut oder schlecht ist, sei dahingestellt, jedenfalls kann man nicht behaupten, der Normalfall waere anders. Oder sind alle Jugendlichen einfach "nicht normal"?
Tja, und nun darfst Du raten, warum in jedem Lokal so ein lustiges Schildchen mit dem Jugendschutzgesetz hängt.. ;)

Tja, und nun darfst du raten, wieso ich nicht "unter 18-jaehrige" geschrieben habe - ich rede ausschliesslich von ueber 18-jaehrigen - vielleicht habe ich im Begriff "Jugendliche" etwas danebengegriffen. ;-)

Eher nicht, die Wirkung von Koffein und Nikotin kannst Du kaum mit der von Alkohol und THC vergleichen.

Wieso nicht?

Die Mehrzahl der Alkoholtrinker trinkt Alkohol, weil's nunmal in

Bier, Wein und Konsorten drin ist, nicht, um sich zu betrinken.

All diese Getraenke beginnen erst nach einer Gewoehnungsphase, dem Koerper zuzusagen, was sich durch den besseren Geschmack ausdrueckt. Der Koerper "lernt" sozusagen, dass gewisse Geschmacksrichtungen mit bestimmten Nachwirkungen durch die Inhaltsstoffe verknuepft sind. Waere dies nicht so, wuerden die Leute eher keinen Wein, kein Bier etc. trinken.

Bei den Rauchern sieht das sicher schon etwas anders aus, aber auch hier gibt es Genießer, Leute, die Rauchen, weil's schmeckt, nicht wegen der Dröhnung.

Dasselbe wie fuer Alkohol gilt auch fuer den "Geschmack" von Zigaretten etc.

Ich habe aber noch nie von einem Kiffer gehört, der einfach wegen des Geschmacks kifft.

Es gibt aber Kekse!"!111111 *scnr* ;-)

Aber letztenendes soll es mir wurscht sein, wer wie und warum Cannabis konsumiert, hier ging es mir nur um Frage, wo Genussmittel aufhört und Droge anfängt.

Genussmittel fallen unter die Definition von Drogen.

[...] Und denen kannst Du auch nicht die Legalisierung einer weiteren Rauschdroge schmackhaft machen, indem Du ihnen erzählst, daß Alkohol als Rauschdroge ja auch legal ist und/oder das es ja viel mehr "Alkoholtote" im Strassenverkehr gibt als "Cannabistote".

Ich behaupte, dass die Beibehaltung der bisherigen Gesetze eher dazu fuehrt, dass es drogenverursachte Autounfaelle gibt. Besser waere eine Legalisierung und eine bessere Aufklaerung der durch die Drogen entstehenden Folgen. Solange durch die Kriminalpolizei ein solch ausgemachter Unfug ueber Cannabis und andere Drogen verbreitet wird ("Cannabis macht agressiv" u.ae.), nimmt das eh keiner so wirklich ernst.

Leute, die unter Cannabis-Einfluss stehen, sind nicht nur die lustigen Gesellen, die freundlich grinsend in der Ecke hocken, sondern können durchaus auch eine Gefahr für andere werden.

Da muesste ich nochmal nachschauen - meines Wissens war das mit dem "gelassen Leute plattfahren" naemlich anders.

Wird Cannabis legalisiert, kannst Du davon ausgehen, daß die Anzahl der Cannabiskonsumenten rapide nach oben geht

Davon kann man nicht ausgehen. In allen Laendern, wo bisher eine Legalisierung stattfand, gingen die Konsumzahlen zurueck.

Aber solange Cannabis für den Allgemeingebrauch illegal ist, hat man zumindest die Chance, ein paar Zugedröhnte weniger hinterm Steuer zu haben. IMHO ist jeder mögliche Verkehrstote weniger es wert, daß ein paar Leute anders für ihre Belustigung sorgen.

Ist daraus die logische Folgerung, dass man deiner Meinung nach Alkohol verbieten sollte? Mit derselben Argumentation koenntest du btw auch Autos abschaffen (ohne Autos gibt's weniger Verkehrstote), Strassen abschaffen (noch weniger Verkehrstote), Motorsaegen abschaffen (wer eine Laubsaege benutzt, entgeht der hohen Unfallgefahr), ...

Es gibt sogar Studien, dass Kiffen vom Umstieg auf haertere Drogen abhaelt - rein statistisch gesehen.

Oh Gott, Statistiken..

Die Einstiegsdroge-These basierte auch auf Statistiken. Die Gegenstatistiken dienten nur dazu, das gegenzubeweisen.

Ganz einfach: Ein Freund ist "etwas" vom Weg abgekommen, was dann doch irgendwie zumindest ein klitzekleines bißchen ein Hinweis

darauf ist, daß Cannabis nicht so ganz ohne ist.

Von "vom Weg abkommen" hat keiner was gesagt, meines Wissens. Es ging wohl eher darum, dass dem Freund durch Dauerkonsum die Freundschaft durch die eigene Abstumpfung eher egal war.

So. Obwohl man also in nächster Nähe gesehen hat, daß es auch schiefgehen kann, kämpft man trotzdem entschieden dafür, daß gefälligst alle (und ganz besonders natürlich man selbst) ganz legal in den Genuss von Cannabis kommen können.

Ein Einzelfall laesst sich nicht einfach verallgemeinern. Vor allem, solange man sich sicher ist, dass es einem selber nicht passiert - da man vernuenftiger damit umgeht... Btw: Die gesellschaftliche Ausgrenzung von Kiffern kommt hauptsaechlich durch die Nichtanerkennung der "gefaehrlichen" Droge, nicht durch die Droge selber.

Kommt mir merkwürdig vor. Ich schließe daraus, daß dieser Freund (und diejenigen Freunde, die es möglicherweise noch treffen könnte) dann wohl doch nicht soviel wert gewesen sein können - jedenfalls nicht soviel, wie ein gut gedrehter Joint in der eigenen Tasche.

Das war dann wohl ein Missverstaendnis.

Andernfalls würde man doch statt "Ich will meinen Spaß, und zwar legal" eher etwas in der Richtung "Vorsicht, besser Finger weg" sagen. Oder nicht?

Nein. Eher "Legal, aber bitte vorsichtig damit umgehen".

Ciao!
Sebastian