Das ist ja nun wirklich nicht richtig. Rauchen schmeckt im Normalfall beim ersten Mal nachgewiesenermassen "gar nicht" bis "zum Kotzen".
Also wenn die Pfeifen meines Opas so schmecken, wie sie riechen (oder besser: duften), dann nehme ich ihm ohne weiteres ab, daß es ihm schmeckt.
Und das ist Mehrheit und Normalfall? Soso :-)
Es geht nicht um Mehrheit und Normalfall. Es geht darum, daß es durchaus Leute gibt, die den Geschmack von Tabak und Bier genießen und nicht auf die Wirkung von Nikotin und Alkohol aus sind. Und das sind nicht nur Einzelfälle, insbesondere bei alkoholischen Getränken nicht.
Das glückselige Grinsen, wenn ein Weinkenner den ersten Schluck nimmt, kommt ganz bestimmt nicht vom dem bißchen Alkohol, so schnell ist der nicht :)
Nochmal: Bei Cannabis geht es -nur- um die berauschende Wirkung von THC. Bei Bier & Co. steht der Geschmack im Vordergrund. Darüber, ob bei Tabak bei der Masse noch der Geschmack im Vordergrund steht, kann man zugegebenermaßen Zweifel haben, aber letztenendes ist auch dort noch eine "Geschmackskomponente" vorhanden.
Wobei mir gerade eine nette Überlegung einfällt: Es gibt alkoholfreies Bier und Nikotinfilter. Könntest Du Dir ernsthaft vorstellen, daß es beispielsweise THC-freies Gras gibt (und konsumiert wird)?
Abgesehen davon ist es unter den etwas juengeren sehr wohl ueblich, Alkohol um des Alkohols willen zu konsumieren. Ob das gut oder schlecht ist, sei dahingestellt, jedenfalls kann man nicht behaupten, der Normalfall waere anders. Oder sind alle Jugendlichen einfach "nicht normal"?
Tja, und nun darfst Du raten, warum in jedem Lokal so ein lustiges Schildchen mit dem Jugendschutzgesetz hängt.. ;)
Tja, und nun darfst du raten, wieso ich nicht "unter 18-jaehrige" geschrieben habe - ich rede ausschliesslich von ueber 18-jaehrigen - vielleicht habe ich im Begriff "Jugendliche" etwas danebengegriffen. ;-)
Dann rate mal weiter, warum man in anderen Ländern noch mit Ende 20 Jugendlicher ist :)
Nein, ernsthaft: Daß sich Leute mit 15, 16, 17 alkoholischerweise die Kante geben, kenne ich auch, das nimmt darüber aber schon stark ab. Somit würde es mich nicht wundern, wenn Dein Normalfall Dir nur deshalb so vorkommt, weil Betrunke schlichtweg mehr auffallen als "normale" Leute.
Eher nicht, die Wirkung von Koffein und Nikotin kannst Du kaum mit der von Alkohol und THC vergleichen.
Wieso nicht?
Mir ist noch keiner entgegengetorkelt, weil er exzessiv Tee getrunken hat (Teein=Koffein). Dasselbe gilt für Kaffee und Tabak.
Mir ist aber noch niemand untergekommen, der nach exzessivem Alkohol- oder Cannabis-Konsum nicht getorkelt wäre (sofern er überhaupt noch zum Torkeln in der Lage war:).
Somit ist die effektive Wirkung eindeutig eine andere.
Die Mehrzahl der Alkoholtrinker trinkt Alkohol, weil's nunmal in
Bier, Wein und Konsorten drin ist, nicht, um sich zu betrinken.
All diese Getraenke beginnen erst nach einer Gewoehnungsphase, dem Koerper zuzusagen, was sich durch den besseren Geschmack ausdrueckt. Der Koerper "lernt" sozusagen, dass gewisse Geschmacksrichtungen mit bestimmten Nachwirkungen durch die Inhaltsstoffe verknuepft sind. Waere dies nicht so, wuerden die Leute eher keinen Wein, kein Bier etc. trinken.
Also die Theorie halte ich eher für gewagt, oder wenn überhaupt, dann für nicht auf die Masse übertragbar. Das würde ja bedeuten, daß der Einsatz von Bier beim Grillen, Wein zum Kochen und Rum zum Backen bei Nicht-Bier-, -Wein- oder -Rum-Trinkern sinnlos ist, weil der Alkohol sich durch die Hitze verflüchtigt. Und das kann ich persönlich absolut nicht nachvollziehen.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob das Glas Wein zum Essen eine dermaßen berauschende Wirkung hat.
Ich habe aber noch nie von einem Kiffer gehört, der einfach wegen des Geschmacks kifft.
Es gibt aber Kekse!"!111111 *scnr* ;-)
*grrr* Wo ist mein Rohrstock? ;)
Ich behaupte, dass die Beibehaltung der bisherigen Gesetze eher dazu fuehrt, dass es drogenverursachte Autounfaelle gibt.
Besser waere eine Legalisierung und eine bessere Aufklaerung der durch die Drogen entstehenden Folgen.
Jeder weiß, daß sowohl Alkohol als auch Cannabis berauschende Wirkung haben, die im Endeffekt fahruntüchtig machen. Alkoholunfälle gibt es trotzdem. Warum soll sich das mit besserer Cannabisaufklärung ändern?
Und auch wenn es momentan keine explizite Cannabisaufklärung gibt: Jeder kennt Cannabis als Droge und stuft sie somit im Zweifelsfalle (!) unter Heroin & Co. ein und kennt somit auch die mögliche Wirkung, die, auch wenn sie so nicht korrekt ist, in jedem Fall vom Fahren abhalten sollte.
Und jeder der die Wirkung von Cannabis genau kennt, kann automatisch die Verbindung zum Alkohol ziehen, über den es ja nun tatsächlich Aufklärung gibt.
Ich bezweifle, daß dadurch, daß Herr Wachtmeister oder Herr Lehrer oder Herr Gesundheitsminister Aufklärung betreiben, diejenigen, die eh keinen Plan haben, davon abgehalten werden, sich unter Drogeneinfluss an's Steuer zu setzen - Alkohol oder Cannabis.
Eine von zwei Möglichkeiten, die Leute halbwegs effektiv davon abzuhalten, ist die, den Verkauf von Cannabis so weit wie möglich zu unterbinden. Die andere wären mehr Strassenkontrollen.
Leute, die unter Cannabis-Einfluss stehen, sind nicht nur die lustigen Gesellen, die freundlich grinsend in der Ecke hocken, sondern können durchaus auch eine Gefahr für andere werden.
Da muesste ich nochmal nachschauen - meines Wissens war das mit dem "gelassen Leute plattfahren" naemlich anders.
Ich kenne nur die Aussage vom Professor aus dem lieben Guckkasten (Die Sendung mit der Maus war's leider nicht;), der meinte, daß man unter Cannabis-Einfluss eine extrem ruhige Fahrweise an den Tag legt, die sich bei Gefahrensituationen dadurch zeigt, daß der Fahrer kaum bis garnicht reagiert. Im Gegensatz dazu der Alkhoholfahrer, der dann eher wie wild am Lenkrad kurbelt.
Dem Toten im Straßengraben kann es aber letztenendes wurscht sein, auf welchem Trip der Fahrer war.
Wird Cannabis legalisiert, kannst Du davon ausgehen, daß die Anzahl der Cannabiskonsumenten rapide nach oben geht
Davon kann man nicht ausgehen. In allen Laendern, wo bisher eine Legalisierung stattfand, gingen die Konsumzahlen zurueck.
Statistiken :)
Also es würde mich wundern, wenn der "Wir tun was ganz doll verbotenes"-Einfluss beim Kiffen so stark sein soll, daß wegen der Legalisierung mehr Leute mit dem Kiffen aufhören als Leute damit anfangen. Das führt dann ja in gewissem Maße die ganze Legalisierungsdebatte ad absurdum - einerseits soll das Verbot aufgehoben werden, andererseits will man aber auch nicht mehr Rauchen, wenn's nicht verboten ist. Nicht daß das unbedingt exakt dieselben Konsumentengruppen sind, aber merkwürdig ist es schon.
Und davon abgesehen wäre ich ziemlich enttäuscht von den Kiffern, tun immer so Friede, Freude, Eierkuchen, legen aber am Ende doch nur elitäres Verhalten an den Tag ;)
Aber solange Cannabis für den Allgemeingebrauch illegal ist, hat man zumindest die Chance, ein paar Zugedröhnte weniger hinterm Steuer zu haben. IMHO ist jeder mögliche Verkehrstote weniger es wert, daß ein paar Leute anders für ihre Belustigung sorgen.
Ist daraus die logische Folgerung, dass man deiner Meinung nach Alkohol verbieten sollte?
Da ich a) nicht davon ausgehe, das Getränke mit Alkohol nur wegen des Rausches getrunken werden, sondern wegen des Geschmacks (im Gegensatz zu Cannabis, wo der Geschmack zu 99,9% unwichtig ist) und davon unabhängig b) bereits angedeutet hatte, daß mit einer Legalisierung ein Rattenschwanz an Industrie und Konsum hinterherkommt, dem man bei einem Fehlschlag nicht einfach wieder seine Grundlage entziehen kann (siehe Prohibition): Nein.
Mit derselben Argumentation koenntest du btw auch Autos abschaffen (ohne Autos gibt's weniger Verkehrstote), Strassen abschaffen (noch weniger Verkehrstote), Motorsaegen abschaffen (wer eine Laubsaege benutzt, entgeht der hohen Unfallgefahr), ...
a) Siehe Alkoholbegründung oben.
b) Der gesellschaftliche Nutzen von Autos, Straßen und ganz besonders von Laubsägen ist unbestreitbar höher als der von bekifften Jugendlichen ;)
Grüße vom Mond,
soenk.e