Hallo, liebe Gemeinde,
das hätte ich ja nie gedacht, was für einen langen Thread ich hier lostrete. Und dabei glaube ich mittlerweile, in einem falschen Film zu sein.
--- Zum Beispiel habe ich mehrfach gelesen: Wenn ich ein neues Fenster haben will, dann drücke ich einfach die Shift-Taste. Ich weiß nicht, auf welchem Browser das funktionieren soll, meine Browser verhalten sich so, wie in der Doku beschrieben: Shift-Taste öffnet Speichern-Dialog, Strg-Taste außer beim Moz auch, denn da öffnet er Tabs (wäre eine Alternative für mich, wenn nicht proprietär).
--- Bevormundung des Benutzers: Wenn ich das nur höre/lese! Ich bin jetzt seit 20 Jahren damit befasst, was man mal "human engineering" genannt hat, und ich aktualisiere mein Wissen stetig. Die einen nennen es Bevormundung, die anderen (intelligente) Benutzerführung. Wenn ich ein Fenster mit einem Formular öffne und den Focus auf das erste Eingabefeld setze, den Abschicken- oder OK- oder (wenn's was kritisches ist) Abbrechen-Knopf mit dickem Rand als Default zeichne und die Returntaste diesem Knopf zuordne - ist das Bevormundung, weil er das Formular vielleicht lieber von unten nach oben ausfüllt und mit der Maus auf den Knopf zielen will?
--- Stefan, Du findest target=_blank nicht sinnvoll und verneinst das Recht des Website-Betreibers, darüber zu befinden. Ja, wer soll das denn sonst? Ich jedenfalls mache mir schon Gedanken darüber, wie ich meine Kunden am besten führe. Und wenn ich ein Vertragsformular am Bildschirm habe und weit unten einen Link auf die AGB anbiete, dann ist ja wohl klar, daß der User sich die in Ruhe in einem anderen Fenster anschauen kann, weil der User halt gerne das, was er ausgefüllt hat, "im Auge behält". Solche Überlegungen sind teilweise abnahmekritisch beim Kunden.
--- Es wäre traurig, wenn der Sprachumfang sich danach richten würde, ob XXX-Seitenbetreiber damit unfaire Sachen anstellen können. Ich empfinde es für __elementar__, in ein neues Fenster ausgeben zu können. Ich hätte z.B. SelfHtml nie durchgearbeitet, wenn die Beispiele in demselben Fenster abgelaufen wären und ich keine Chance gehabt hätte, das Beispiel und den erklärenden Text parallel zu lesen.
--- Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß Ihr froh wärt, wenn in Euren Programmen, mit denen Ihr Webseiten erstellt, oder selbst in Euren Browsern, mit denen Ihr diesen - ähem - Text verfasst, die Online-Hilfe - platsch - mitten in Eurem Arbeitsfenster erscheint, wo das Problem, zu dem Ihr Hilfe braucht, ja lauert.
--- Hinzu kommt: In professionellen Anwendungen (in meinem Fall: Versicherungswirtschaft) ist es häufig notwendig, von dem Hauptpfad aus _logisch_gleichzeitig_ in zwei oder mehr Pfade zu wechseln, die man dann parallel bearbeiten kann: Kunde ruft an, Hauptschirm wird mit Kundendaten gefüllt. Hat einen Verkehrsunfall gebaut, ein Schirm wird mit seinen Kaskodaten aufgerufen, der andere mit denen der Unfallpolice. Ehefrau möchte sich auch versichern, 3. Nebenschirm wird mit einer Rentabilitätsberechnung gestartet. Ist ok, 4. Schirm wird zur Erfassung der Daten geöffnet, Renta-Daten übertragen.
Mach das mal mit einem Fenster.
Also, ich merke es schon an mir, ich könnte mich in Rage schreiben. Aber lassen wir das. Ich finde es allerdings nicht OK finde, wenn man unterstellt, daß man den User bevormundet, wenn man sich die Mühe macht, ihm die Arbeit zu erleichtern!
Tschö!
Angy
Tschö,
Angy