Michael Schröpl: Internetauftritt vom Profi - warum

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Hi Wilhelm,

Das erledige nicht ich - dafür bin ich nicht
zuständig und auch nicht kompetent genug, das
ist Sache des Projektmanagers und Kundenberaters.
Aber liegt nicht gerade hier bei vielen Internet-
Projekten der Hund begraben?
Die Beratung uebernehmen Leute, deren primaere
Maxime "verkaufen" lautet. Wie Du auch sagtest,
kann keiner alles wissen und nicht in jedem Gebiet
gut sein. Ich behaupte mal, dass guten Verkaeufern
das Verstaendnis fuer Grafik und Technik fehlt.

das ist eine schöne Stelle, um sich dran zu hängen. :-)

Ich stimme Dir absolut zu, daß gerade bei der Beratung
jemand dabei sein sollte, der sehr viel Ahnung von der
zu verwendenden Technik hat.
Auch ich habe schon schlechte Erfahrungen gemacht, daß
der Vertrieb gerne mal einen Auftrag annimmt, der noch
nicht mal theoretisch (im Rahmen der existierenden
Randbedingungen) machbar ist oder aber praktisch keinen
Sinn macht (weil das Produkt zwar herstellbar ist, aber
der Betrieb so teuer würde, daß der Kunde es nicht be-
zahlen will).

Ich fände es also sinnvoll, daß der Berater zusammen
mit dem Kunden einen Grobentwurf baut und diesen dann
zunächst einmal von _allen_ später Beteiligten absegnen
läßt. Da muß die Graphikerin genauso nicken (oder auch
mal Zwischenfragen stellen dürfen) wie der GUI-Ent-
wickler oder der Datenbank-Admin oder der Netzwerk-Guru

  • das Projekt kann ja durchaus größer werden als nur
    eine Handvoll HTML-Seiten, es könnte B2C-Zeug drin sein
    müssen oder diverse Kommunikationstechnologien ("und
    nebenbei, ich will natürlich, daß sich der Besucher via
    SMS benachrichten lassen kann ..." und ähnliches Zeug).

_Nach_ dieser Absegnungsphase (die sicher nicht an
einem Tag erledigt ist) sollte das Projekt dann so
weiter gehen, wie Sven das beschrieben hat.
Wenn aber beispielsweise der Datenbankmensch festge-
stellt hat, daß das, was der Kunde will, zu den ge-
wünschten Bedingungen gar nicht geht, muß er sofort
Einspruch erheben, bevor die arme Graphikerin dafür
ein Layout baut, das später im Rundordner landet.

Richtig detaillierte Arbeit sollte erst dann gemacht
werden, wenn der Auftragnehmer sicher ist,
 a) die Aufgabe im Detail verstanden zu haben,
 b) sie auch erfüllen zu können und
 c) mit dem Kunden einen Vertrag aufsetzen zu können,
    der die Aufgabe so exakt beschreibt, daß klar ist,
    wann sie erfüllt ist.
Das zu entscheiden ist eine verantwortungsvolle Aufgabe.

Toll, der Programmierer fuer die letztendliche
Umsetzung ist immer noch nicht im Spiel.
Noch immer Einbahnstrasse zur evtl. Geldvernichtung
(auf beiden Seiten).

Absolute Zustimmung.

Ich als Kunde wuerde auch mit den Leuten diskutieren
wollen, welche mein "Produkt" erstellen, nicht nur
mit den meist eloquenten Verkaeufern, Art-Directoren
oder wasauchimmer sie fuer Titel haben.

Wenn der Verkäufer damit leben kann, daß der Techniker
ihn während des Verkaufsgesprächs "stumm" schalten darf,
weil er ansonsten das Blaue vom Himmel hernuter verkau-
fen würde, dann würde das funktionieren.

Aber welcher Verkäufer wird das mit sich machen lassen?
Das müßte schon ein sehr gut eingespieltes Team sein.

Viele Grüße
      Michael