Ludger Keitlinghaus: Geiselnahme in Russland

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Geiselnahme in Russland

Ludger Keitlinghaus
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          Siechfred
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Hi,

ich schlage eine kleine Meditation und einen Moment des Mitgefuehls fuer die von Terroristen gequaelten Menschen vor.

http://www.faz.net/s/Rub28FC768942F34C5B8297CC6E16FFC8B4/Doc~E13871301470B45808CD2E1ED7DCF68F6~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Gruss,
Ludger

  1. Hallo,

    ich schlage eine kleine Meditation und einen Moment des Mitgefuehls fuer die von Terroristen gequaelten Menschen vor.

    ergänzend noch ein Link: http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/mein/18255/1.html

    Grüsse

    Cyx23

  2. Hi,

    ich schlage eine kleine Meditation und einen Moment des Mitgefuehls fuer die von Terroristen gequaelten Menschen vor.

    dem kann ich nur zustimmen.

    Darüber hinaus schlage ich vor, sich einmal Gedanken darüber zu machen, was der eigentliche Grund für den Terrorismus der letzten Jahre ist. Es ist klar, dass die gewählte Vorgehensweise nach unserem (auch nach meinem persönlichen) Verständnis keinesfalls zu billigen ist. Trotzdem ist es sinnvoll, sich einmal mit den Beweggründen der "anderen" (seien es nun Irakis, Palästinenser, Tschetschenen oder wer auch immer) zu befassen. Woher rührt diese Gewalt? Sind "Terroristen" tatsächlich immer "Terroristen"? Sind es vielleicht manchmal auch "Freiheitskämpfer"? Ist unsere Betrachtungsweise die einzig wahre? Sind wir objektiv? Wer ist der eigentliche Aggressor?

    Die wichtigste Frage, die man sich dann stellen muss:
    Wie kann ich diese (terroristische) Gewalt - wirkungsvoll und auf Dauer - bekämpfen?

    IMHO wird dies mit Gegen-Gewalt nicht gelingen (wobei im Einzelfall auch noch zu klären ist, ob die Anschläge und Entführungen an sich nicht schon eine Form der Gegen-Gewalt sind). Durch Gewalt kann ich keinen Frieden erzwingen - es sei denn ich vernichte meinen Gegner zu 100%, und das wird selbst Putin nicht wollen.

    Ich bitte herzlich darum, diese meine Äußerungen nicht als Billigung der Attentate der vergangenen Zeit zu betrachten. Es sind lediglich Denkanstöße. Auch ich habe dazu noch keine fertige Meinung, auch ich habe meine obigen Fragen noch nicht abschließend beantwortet (sofern das überhaupt möglich ist).

    In diesem Sinne
    O'Brien

    1. Ich sehe das ähnlich, jedoch stimme ich Dir nicht in jedem Punkt zu.
      Was oftmals als "Terrorist" beschrieben wird, ist eine Abwandlung von Wörtern wie z.B. Freiheiskämpfer oder Guerillia usw.!!

      In der heutigen Zeit sehen sehr viele Menschen die Vereinigten Staaten von America als "Führung im Kampf gegen den Terrorismus".

      Leider kennen 90 % dieser Menschen nicht die Geschichte...
      Sie wissen z.B. nicht, dass USA im Vietnam-Krieg, so viel GiftGas auf besagte Länder geworfen hat, dass bis heute noch Kinder im Mutterleib mit Verunstaltungen wachsen.
      Oder..., dass bis heute dieses Stückechen Erde duch "Agent Orange" erst wieder in min. 35 Jahren bewohnbar sein wird.

      Nimmt man einfach ein kleines Beispiel..
      Man kann auf die Straße gehen und fragen, was der 01.09 für eine Bedeutung hat?!?!

      Viele Menschen werden sagen: "ohh, das war doch erst Vorgestern".

      Auch werden hier leider nur wenigen sagen können, dass genau vor 65 Jahren am 1.9.1939 Hitler in Polen eingefallen ist und 4 Städte nur durch Attelerie ausgerottet hat.
      Die polnischen Soldaten sind mit Pferden auf Panzer zugeritten, um für ihre FREIHEIT zu kämpfen.

      Wie sollte man jetzt das Geiseldrama in Russland sehen??

      Vielleicht.. "Menschen die für ihre Freiheit kämpfen??"...
      Diese Menschen leben im Krieg...
      Sie stehen auf und befinen sich im Krieg...
      Sie gehen schlafen und befinden sich im Krieg...
      Alles nur für ein wenige Kilometer von Russland!!

      Leider wird auch nicht gesegen, dass in Russland 3 Weltreligionen vertreten sind... und, dass Russland nichts gegen gerechte Religionsführung tut!!

      Meine Meinung bedeutet nicht, dass ich diese barbarischen und sadistischen Bastarde(Entschuldigung!!), die über 1500 Menschen, vorallem Kinder als Geiseln genommen hatten rechtfertige.
      Nicht kann Gewalt rechtfertigen...!!

      , das Thema Terrorismus in der heutigen Zeit

  3. Hi Luddi, hallo Forumsgemeinde,

    http://www.faz.net/s/Rub28FC768942F34C5B8297CC6E16FFC8B4/Doc~E13871301470B45808CD2E1ED7DCF68F6~ATpl~Ecommon~Scontent.html

    Das sind keine Islam's die sowas machen. Die würden Kindern niemals etwas zuleide tun oder auch nur in Gefahr bringen.

    Gruss, Rolf

    1. Hi Rolf,

      http://www.faz.net/s/Rub28FC768942F34C5B8297CC6E16FFC8B4/Doc~E13871301470B45808CD2E1ED7DCF68F6~ATpl~Ecommon~Scontent.html

      Das sind keine Islam's die sowas machen. Die würden Kindern niemals etwas zuleide tun oder auch nur in Gefahr bringen.

      hast du jetzt die Ironie-Tags vergessen oder glaubst du das wirklich? Was nicht heißen soll, dass die Moslems die Bösen sind, aber das die "sowas" niemals machen würden, halte ich doch für etwas sehr naiv.

      Grüße
      O'Brien

      1. Hi,

        hast du jetzt die Ironie-Tags vergessen oder glaubst du das wirklich? Was nicht heißen soll, dass die Moslems die Bösen sind, aber das die "sowas" niemals machen würden, halte ich doch für etwas sehr naiv.

        Ich finde es ziemlich undifferenziert von Dir, wenn Du von 'den Moslems' sprichst und scheinbar nicht erkennst, dass es sich in erster Linie um Terroristen handelt und nicht um Moslems.
        Wenn ich von Deutschen spreche, schmeisse ich die ja auch nicht mit Nazis in einen Topf.

        1. Hi Jö,

          ich glaube da ist etwas falsch angekommen. Rolf Rost hatte bezüglich der Geiselnahme in Beslan geschrieben:

          Das sind keine Islam's die sowas machen. Die würden Kindern niemals etwas zuleide tun oder auch nur in Gefahr bringen.

          Es mag ein Missinterpretation von mir sein, aber ich habe Rolf so verstanden, dass Moslems (oder was sonst sind "Islam's"?) Kindern niemals etwas zuleide tun würden.

          Daraufhin schrieb ich, dass ich es für reichlich naiv halte, zu glauben, dass Moslems so etwas wie gerade in Nordossetien geschehen niemals tun würden. Dazu habe ich noch betont, dass "die Moslems" _nicht_ generell "die Bösen" sind. Ich hätte auch dazu schreiben können, dass es ebenso naiv ist, zu glauben, dass Christen, Juden, Hindu oder welche Menschengruppe auch immer so etwas niemals tun würden. Ich habe es nicht geschrieben, da ich (anscheinend fälschlicherweise) glaubte, dass aus meiner Formulierung klar erkennbar ist, dass es sich nicht um eine Diffamierung der Moslems handelt.

          Ich finde es ziemlich undifferenziert von Dir, wenn Du von 'den Moslems' sprichst und scheinbar nicht erkennst, dass es sich in erster Linie um Terroristen handelt und nicht um Moslems.
          Wenn ich von Deutschen spreche, schmeisse ich die ja auch nicht mit Nazis in einen Topf.

          Ich verstehe deine Argumentation nicht. Falls es sich bei den Terroristen um Moslems handelt, ist die Aussage von Rolf widerlegt (denn es ist egal, ob ich "in erster Linie" Terrorist oder Polizist bin, das ändert nichts daran, dass ich Deutscher bin). Falls es keine sind, ist sie nicht widerlegt aber trotzdem unwahrscheinlich. Und zwar genauso unwahrscheinlich, wie selbige Aussage für eine beliebige andere Menschengruppe ist. Und du brauchst auch nicht die Deutschen mit den Nazis in einen Topf zu werfen, da sind sie nämlich schon drin [1], nur mit dem Unterschied, dass viele Nazis (nicht alle, da es diese nicht nur unter Deutschen gibt) eine Teilmenge aller Deutschen bilden. Damit sind aber noch lange nicht _alle_ Deutschen Nazis. Das wäre ebenso eine falsche Schlussfolgerung wie "Der Papst ist ein Mensch. Ich bin ein Mensch, also bin ich der Papst."

          Ich hoffe, dass meine ursprüngliche Aussage nun klar geworden ist. Über eine Antwort wäre ich dir sehr dankbar, denn eine undifferenzierte Sichtweise lasse ich mir nur äußerst ungern nachsagen.

          Schönen Sonntag noch!
          O'Brien

          [1] Im Grunde genommen sind alle Menschen dieser Erde in _einem_ Topf. Jede Gruppe von Menschen mit einem einheitlichen Merkmal bildet jeweils eine Teilmenge des "Topfes".

          1. Hi O'Brien,

            keiner wirft Dir eine Diffamierung der Moslems vor.
            Mit undifferenzierter Sichtweise meinte ich, dass man nicht pauschal von DEN (also alle) Christen oder von DEN Moslems sprechen sollte, weil es sich immer um Individuen handelt, die zwar einer bestimmten Glaubensrichtung oder Nationalität zugehörig sein können, aber dennoch für sich alleine stehen und handeln. Insofern halte ich es für wichtig zuerst festzuhalten, dass es sich bei der Tat um Terroristen handelte, die zwar moslemischen Glaubens sind, aber mitnichten die Haltung der Mehrheit aller Moslems spiegeln.

            Ich hoffe, dass meine ursprüngliche Aussage nun klar geworden ist.

            Jo.

            Über eine Antwort wäre ich dir sehr dankbar, denn eine undifferenzierte Sichtweise lasse ich mir nur äußerst ungern nachsagen.
            Eben geschehen, damit Du ruhig schlafen kannst. ;-)

            Peace

            P.S. Dein Vorgänger-Posting ist unüberlegtes Gerede, denn wer sind denn "die Islam's"?. Die Ironie, die möglichkerweise in den Zeilen steckt, ist menschenverachtend.

            1. Hi,

              Mit undifferenzierter Sichtweise meinte ich, dass man nicht pauschal von DEN (also alle) Christen oder von DEN Moslems sprechen sollte, weil es sich immer um Individuen handelt, die zwar einer bestimmten Glaubensrichtung oder Nationalität zugehörig sein können, aber dennoch für sich alleine stehen und handeln.

              das habe ich auch so in der Schule gelernt. Ist aber sachlich falsch. Sonst duerfte man doch auch nicht von den Programmierern sprechen oder von den Politikern. Nein, nein, der Mensch benoetigt solche Vereinfachungen, sollte diese natuerlich immer im Bewusstsein nutzen, das es sich um solche handelt und nicht versuchen verbindliche Rueckschluesse auf das Gruppenmitglied zu ziehen.

              Insofern halte ich es für wichtig zuerst festzuhalten, dass es sich bei der Tat um Terroristen handelte, die zwar moslemischen Glaubens sind, aber mitnichten die Haltung der Mehrheit aller Moslems spiegeln.

              Wobei schon auffaellig ist, dass die meisten Terroristen Moslems sind. Besteht da vielleicht doch eine Korrelation oder ist das Zufall?

              Über eine Antwort wäre ich dir sehr dankbar, denn eine undifferenzierte Sichtweise lasse ich mir nur äußerst ungern nachsagen.
              Eben geschehen, damit Du ruhig schlafen kannst. ;-)

              M.E. waere hier schon die undifferenzierte Bemerkung angebracht, dass wir es hier mit etwas absolut Boesem zu tun haben, das durch nichts zu rechtfertigen und damit auch nicht zu relativieren ist.
              Erinnert mich an den Judenmord oder den Mord an den Armenen oder an das, was Stalin und Mao so gemacht haben.
              Aber es stimmt schon, dass Relativierer besser schlafen koennen, naja, vielleicht doch nicht immer.

              P.S. Dein Vorgänger-Posting ist unüberlegtes Gerede, denn wer sind denn "die Islam's"?. Die Ironie, die möglichkerweise in den Zeilen steckt, ist menschenverachtend.

              (vgl. Absatz 2.)

              Gruss,
              Ludger

              1. Hi,

                Mit undifferenzierter Sichtweise meinte ich, dass man nicht pauschal von DEN (also alle) Christen oder von DEN Moslems sprechen sollte, weil es sich immer um Individuen handelt, die zwar einer bestimmten Glaubensrichtung oder Nationalität zugehörig sein können, aber dennoch für sich alleine stehen und handeln.

                das habe ich auch so in der Schule gelernt. Ist aber sachlich falsch.

                Nein, in der Sache ist das absolut richtig. Die Gesellschaft setzt sich aus Gruppen/Parteien/Vereinen etc. und diese wieder aus Individuen zusammen. Solche "Vereinfachungen" wie Du es nennst dienen dazu, Pauschal(vor)urteile über eine ganze Gemeinschaft zu fällen.

                Insofern halte ich es für wichtig zuerst festzuhalten, dass es sich bei der Tat um Terroristen handelte, die zwar moslemischen Glaubens sind, aber mitnichten die Haltung der Mehrheit aller Moslems spiegeln.

                Wobei schon auffaellig ist, dass die meisten Terroristen Moslems sind. Besteht da vielleicht doch eine Korrelation oder ist das Zufall?

                In der Tat wurden viele Anschläge der letzten zehn Jahren von Terroristen moslemischen Glaubens durchgeführt, aber ich erinnere ebenso an den baskischen Terror oder den der IRA. Man kann doch im Falle der Moslems nicht 1,5 Millarden in ihrer Gesamtheit verantwortlich machen, sondern immer nur eine sehr kleine Gruppe von fanatischen Gläubigen.
                Im Falle des Islams wurde und wird ein neues Feindbild geschaffen (siehe Huntington), nachdem der Ostblock gefallen ist und somit der alte Feind, der Kommunismus, nicht mehr existiert.

                1. Hi,

                  Nein, in der Sache ist das absolut richtig. Die Gesellschaft setzt sich aus Gruppen/Parteien/Vereinen etc. und diese wieder aus Individuen zusammen. Solche "Vereinfachungen" wie Du es nennst dienen dazu, Pauschal(vor)urteile über eine ganze Gemeinschaft zu fällen.

                  doch, genau solche Vorurteile werden permanent und erfolgreich getroffen, erfolgreich, weil man damit arbeiten kann. Resultate erzielen kann, die uns alle weiterbringen.

                  Du zitierst da Ideologie aus den 70er-Jahren. Wir muessen heutzutage aber konstruktiv und ohne zu tabuisieren unsere Aufgaben machen.

                  In der Tat wurden viele Anschläge der letzten zehn Jahren von Terroristen moslemischen Glaubens durchgeführt, aber ich erinnere ebenso an den baskischen Terror oder den der IRA. Man kann doch im Falle der Moslems nicht 1,5 Millarden in ihrer Gesamtheit verantwortlich machen, sondern immer nur eine sehr kleine Gruppe von fanatischen Gläubigen.

                  Es gibt bei der genannten Religion einige Fragestellungen, die allen Sorge machen sollten. Immerhin gibt's auch was Erfreuliches: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,316702,00.html

                  Gruss,
                  Ludger,
                  der unglaeubige Hund

                  1. Hallo.

                    doch, genau solche Vorurteile werden permanent und erfolgreich getroffen, erfolgreich, weil man damit arbeiten kann. Resultate erzielen kann, die uns alle weiterbringen.

                    Vorurteile führen lediglich zu immer mehr Vorurteilen. Wer darin ein Weiterbringen erkennt, sollte seinen Kompass justieren.

                    Es gibt bei der genannten Religion einige Fragestellungen, die allen Sorge machen sollten.

                    Es ist sehr freundlich, dass du den Dialog abkürzt, indem du meine obige Aussage bereits bestätigst.
                    MfG, at

                    1. Hi,

                      Vorurteile führen lediglich zu immer mehr Vorurteilen. Wer darin ein Weiterbringen erkennt, sollte seinen Kompass justieren.

                      Du arbeitest nicht mit Vorurteilen?

                      Es gibt bei der genannten Religion einige Fragestellungen, die allen Sorge machen sollten.

                      Es ist sehr freundlich, dass du den Dialog abkürzt, indem du meine obige Aussage bereits bestätigst.

                      Du kannst Dich natuerlich bestaetigt fuehlen, aber ich frage mal nach, worin?

                      Und bitte mal konkret Stellung beziehen, keine sprachlich kunstfertigen Scheinaussagen.

                      Gruss,
                      Ludger

                      1. Hallo.

                        Vorurteile führen lediglich zu immer mehr Vorurteilen. Wer darin ein Weiterbringen erkennt, sollte seinen Kompass justieren.

                        Du arbeitest nicht mit Vorurteilen?

                        Doch, natürlich. Aber ich nehme sie lediglich in Kauf, und nicht in Anspruch, dass sie mich weiterbringen.

                        Es gibt bei der genannten Religion einige Fragestellungen, die allen Sorge machen sollten.

                        Es ist sehr freundlich, dass du den Dialog abkürzt, indem du meine obige Aussage bereits bestätigst.

                        Du kannst Dich natuerlich bestaetigt fuehlen, aber ich frage mal nach, worin?

                        Du hast andere dazu verleitet, deine eigenen Vorurteile zu applizieren.

                        Und bitte mal konkret Stellung beziehen, keine sprachlich kunstfertigen Scheinaussagen.

                        Ich antworte, wie ich es für richtig halte.
                        MfG, at

                        1. Hi,

                          Und bitte mal konkret Stellung beziehen, keine sprachlich kunstfertigen Scheinaussagen.

                          Ich antworte, wie ich es für richtig halte.

                          aber auch schon mal an der Sache vorbei. So reitest Du hier auf dem Wort Vorurteil herum und versuchst Verwirrung zu stiften.

                          Und Du relativierst (wie einige andere in diesem Thread auch) den Terroranschlag in Russland. Ich bin der Meinung, dass es da nichts zu relativieren gibt, waehrend andere u.a. vorschlagen, das Wort Terrorismus (wegen "unklarer Bedeutung") nicht mehr zu verwenden. Mit welchem Ziel tun die das? Um praeziser zu sein? Um den Sachverhalt richtiger zu beschreiben? Um diesen Mord an Kindern, Frauen und Zivilisten als etwas anderes als das absolut Boese verstehen zu koennen? Und wenn ja, warum?

                          Gruss,
                          Ludger

                          1. Hallo.

                            So reitest Du hier auf dem Wort Vorurteil herum und versuchst Verwirrung zu stiften.

                            Nur weil ich dies bei dir erreiche, muss es nicht meine Intention gewesen sein.
                            MfG, at

                            1. Hi,

                              So reitest Du hier auf dem Wort Vorurteil herum und versuchst Verwirrung zu stiften.

                              Nur weil ich dies bei dir erreiche, muss es nicht meine Intention gewesen sein.

                              dann schreib doch mal was zu den gestellten Fragen; keine Ausfluechte, bitte!

                              Gruss,
                              Ludger

                            2. Hi,

                              So reitest Du hier auf dem Wort Vorurteil herum und versuchst Verwirrung zu stiften.

                              Nur weil ich dies bei dir erreiche, muss es nicht meine Intention gewesen sein.

                              ich hab schon kapiert, warum keine Antwort kommt.   :-)
                              Du wuerdest Dich moeglicherweise strafbar machen, stimmt's?

                              Gruss,
                              Ludger

                              --
                              "Zum Glueck darf man heutzutage nicht jeden als Terroristen oder Kriegsverbrecher bezeichnen."
                          2. Hi,

                            ich denke, Deine Fragen solltest Du direkt an die Terroristen stellen. Nur so kannst Du auch eine präzise Antwort erhalten.

                            Neulich laß ich ein Zitat von Bobby Fischer, das ich im Kontext Deiner Fragen interessant finde: "Am wohlsten fühle ich mich, wenn ich sehe, wie sich mein Gegner im Todeskampf windet."

                            1. Hi,

                              auch Du bist weiterhin eingeladen Dich zu meinen Fragen zu aeussern.

                              Gruss,
                              Ludger

                              1. Hi,

                                auch Du bist weiterhin eingeladen Dich zu meinen Fragen zu aeussern.

                                na klar, Du ebenso.

                                Ich will mal den Versuch einer Antwort starten:
                                Versuche dich doch mal in die Lage eines Attentäters zu versetzen, der nicht ohne Grund sein eigenes Leben auf's Spiel setzt. Es ist sicherlich nicht leicht, sich in diese Situation zu versetzen, schließlich sind wir im Westen vollgefressen und satt bis zum Anschlag. Aber was würdest Du machen, wenn z.B. Soldaten daherkämen und Dir Dein PC, Deine AOK-Chipkarte, Deine Sparkassen-Karte, Dein Haus, Dein Auto wegnehmen und vielleicht nebenbei noch Deine Schwester vergewaltigen oder töten?
                                Was wärest Du bereit dagegen zu unternehmen, wenn dies tagtäglich irgendwo in Deiner Nachbarschaft passiert?
                                Was kann man in Regionen unternehmen, wo es kein Gesetz mehr gibt, sondern Krieg? Kämpfen oder nicht?

                                Natürlich kann man westliche Soldaten in solche Regionen entsenden, so wie in Afghanistan oder Iraq geschehen, aber so gesehen müsste der Westen in 75% aller Länder der Welt einmarschieren...
                                Oh, ich sehe sie schon jubeln, diejenigen die sich ihr tausendjähriges Reich wünschen.

                                1. Hi Jö,

                                  die Lage eines Attentäters

                                  Deine Schilderung der Lage eines Attentäters würde das mörderische Vorgehen gegen irgendwelche Zivilisten erklären, sie ist aber wohl in vielen Fällen unzutreffend. So waren etwa die Attentäter des 11. September junge Leute in gesicherter Situation, die im Westen, etwa hier in Deutschland erfolgreich studierten und eine ordentliche Zukunft vor Augen hatten. Und Marokko ist Bündnispartner der USA.

                                  Auch die deutschen RAF-Leute haben sich ihre Haß- und Rachephantasien intellektuell konstruiert, Deine Schilderung trifft ihre Lebnsverhältnisse in keiner Weise.

                                  Natürlich gibt es im Baskenland Probleme, aber ein die von Dir geschilderten Zustände existieren auch dort nicht.

                                  Was kann man in Regionen unternehmen, wo es kein Gesetz mehr gibt, sondern Krieg? Kämpfen oder nicht?

                                  Ich glaube, Du verkennst die Ursachen.

                                  Natürlich kann man westliche Soldaten in solche Regionen entsenden, so wie in Afghanistan oder Iraq geschehen, aber so gesehen müsste der Westen in 75% aller Länder der Welt einmarschieren...

                                  Hm. Ich war gegen den Einmarsch der USA und Englands in den Irak, das jetzige Desaster hatten viele befürchtet. Aber man muss auch die Ehrlichkeit aufbringen zuzugeben, dass der Irak in seinem Umfeld eine für die Nachbarn bedrohliche Militärmacht war, nicht nur für Israel, auch für den Iran, Kuweit und andere. Weiterhin: Wenn die Terrorgruppen Erfolg hätten und die westlichen Truppen würden abziehen, was würdest Du dann von den diversen Warloards in Afghanistan und den religiösen und ethnischen Gruppen im Irak erwarten?

                                  Oh, ich sehe sie schon jubeln, diejenigen die sich ihr tausendjähriges Reich wünschen.

                                  Sorry, aber das 1000jährige Reich war ein deutscher Traum _gegen_ den verbündeten Westen.

                                  Viele Grüße
                                  Mathias Bigge

                  2. Hallo Ludger,

                    doch, genau solche Vorurteile werden permanent und erfolgreich getroffen, erfolgreich, weil man damit arbeiten kann. Resultate erzielen kann, die uns alle weiterbringen.

                    Vorurteile hat jeder Mensch, das ist an sich nichts Schlimmes. Schlecht wird es erst, wenn man sich unreflektiert von diesen Leiten lässt. Solchen Menschen fällt es dann extrem schwer zwischen einer Gruppe und ihren individuellen Mitgliedern zu unterscheiden.

                    Du zitierst da Ideologie aus den 70er-Jahren. Wir muessen heutzutage aber konstruktiv und ohne zu tabuisieren unsere Aufgaben machen.

                    Das heißt noch lange nicht, dass »wir« (Wen meinst du damit eigentlich) in das Problem unzulässig vereinfachendes Schubladendenken fallen müssen. Und auf welche »Aufgaben« beziehst du dich?

                    Es gibt bei der genannten Religion einige Fragestellungen, die allen Sorge machen sollten.

                    Zum Beispiel?

                    Gruß,

                    Johannes

                    --
                    ss:| zu:} ls:[ fo:} de:] va:} ch:) sh:( n4:| rl:( br:< js:| ie:{ fl:( mo:}
                    1. Hi Johannes,

                      Es gibt bei der genannten Religion einige Fragestellungen, die allen Sorge machen sollten.
                      Zum Beispiel?

                      Ein Kernproblem ist dabei die ahistorische Auslegung des Koran. Viele Positionen der Schrift kann man auf zwei Weisen deuten:
                      a) als absolut zu sehende, ahistorische Aussage. Das führt zu rückwärtsgewandter, aggressiver Koranauslegung.
                      b) als relativ zur Zeit moderner, reformerischer Beitrag. Aus dieser Perspektive könnte man den Koran wieder öffnen für die Gegenwart und im Geiste des Textes moderne Positionen entwickeln.

                      Dieses Problem gilt auch für andere Religionen und Ideologien, aber im Islam ist die ahistorische Auslegung zur Zeit sehr dominant. Dem Islam fehlt historisch eine Reformation, die durch eine moderne Auslegung und Übersetzung des Koran auch den Muslimen bessere Sicht auf die moderne Welt eröffnete. Es gibt solche Perspektiven, aber jeder Muslim, der sich in einer solchen Richtung äußert, gerät sofort ins Fadenkreuz der aggressiven, rückwärtsgewandten Fundamentalisten und Islamisten.

                      Viele Grüße
                      Mathias Bigge

                  3. Hi,

                    Du zitierst da Ideologie aus den 70er-Jahren. Wir muessen heutzutage aber konstruktiv und ohne zu tabuisieren unsere Aufgaben machen.

                    also bist Du kein Individuum? Bist Du ein Roboter oder ein Klon?
                    Was bist Du dann, wenn Du kein Individuum bist?
                    Neugierig...

                  4. Hi,

                    Es gibt bei der genannten Religion einige Fragestellungen, die allen Sorge machen sollten.

                    welche sind das denn?
                    Nur weil der Spiegel tagtäglich mit einer Kreuzzug Strategie die Massen gegen den Islam aufhetzt, heisst das noch lange nicht, dass der Islam schlecht ist.
                    Immerhin ist der Islam die prosperiendste Religion im 21 Jahrhunderts.

                    1. Hi,

                      Nur weil der Spiegel tagtäglich mit einer Kreuzzug Strategie die Massen gegen den Islam aufhetzt, heisst das noch lange nicht, dass der Islam schlecht ist.

                      der SPIEGEL "hetzt" weiter auf:
                      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,317016,00.html

                      Immerhin ist der Islam die prosperiendste Religion im 21 Jahrhunderts.

                      Das ist tatsaechlich ein Argument. Vielleicht muss die Religion nur ein bisschen aufgepeppt werden?

                      Gruss,
                      Ludger

                      1. Hi,

                        Das ist tatsaechlich ein Argument. Vielleicht muss die Religion nur ein bisschen aufgepeppt werden?

                        nein, ich denke Religionen im allgemeinen gehören abgeschafft oder sollten zumindest Privatsache bleiben. Wenn ich mir z.b. Deutschland ansehe, so können wir nicht von einem säkularen Staat sprechen. Zu groß ist der Einfluss der Kirchen im Staat (siehe CDU/CSU). Vielleicht sollte man in Deutschland eine Art "Religionsbehörde" einführen, die den Leuten sagt, wie und wo sie zu Glauben haben. Überlässt man dies nämlich den Religionsgemeinden, so besteht die Gefahr der Unterwanderung des Staates durch christliche (oder was auch immer) Fundamentalisten.

                        Denk mal darüber nach!

                        1. Hallo Jö,

                          Vielleicht sollte man in Deutschland eine Art "Religionsbehörde" einführen, die den Leuten sagt, wie und wo sie zu Glauben haben

                          Das meinst du nicht ernst?

                          Schöne Grüße,

                          Johannes

                          --
                          ss:| zu:) ls:[ fo:) de:] va:) ch:) n4:| rl:) br:< js:| ie:{ fl:( mo:}
                2. Hi Jö,

                  In der Tat wurden viele Anschläge der letzten zehn Jahren von Terroristen moslemischen Glaubens durchgeführt, aber ich erinnere ebenso an den baskischen Terror oder den der IRA. Man kann doch im Falle der Moslems nicht 1,5 Millarden in ihrer Gesamtheit verantwortlich machen, sondern immer nur eine sehr kleine Gruppe von fanatischen Gläubigen.

                  Ja, Terror wird zu einem Handlungsmuster, das in ganz unterschiedlichen Umgebungen auftauchen kann. Dabei spielt offensichtlich auch das Prinzip Gewalt eine größere Rolle als die Inhalte, man denke etwa an die Zusammenarbeit zwischen deutschen RAF-Terroristen und arabischen Organisationen, wobei der Antisemitismus wohl die formale Klammer bildete. Kein Wunder, dass Menschen wie Mahler so problemlos von ganz links nach ganz rechts wechseln können.

                  Im Falle des Islams wurde und wird ein neues Feindbild geschaffen (siehe Huntington), nachdem der Ostblock gefallen ist und somit der alte Feind, der Kommunismus, nicht mehr existiert.

                  Ja, das ist explizit bei Huntington so ausgeführt: "Hassen ist menschlich." (Huntington)

                  Viele Grüße
                  Mathias Bigge

              2. Hallo.

                Wobei schon auffaellig ist, dass die meisten Terroristen Moslems sind. Besteht da vielleicht doch eine Korrelation oder ist das Zufall?

                Da besteht in erster Linie eine fehlerhafte Zählweise: "Terrorismus ist der Krieg der Armen, Krieg ist der Terrorismus der Reichen." Allein die Zahl der christlichen US-amerikanischen uniformierten Terroristen dürfte so hoch liegen, dass deine Aussage nicht zutrifft.
                MfG, at

                1. Hallo, at,

                  Zählweise: "Terrorismus ist der Krieg der Armen, Krieg ist der Terrorismus der Reichen."

                  was haeltst Du davon das Wort Terrorismus ins einer Bedeutung auf uebliche Art und Weise zu benutzen, naemlich als Angriff auf Zivilpersonen (Kinder, Frauen, andere Zivilisten) mittels Waffeneinsatz (Bomben, automatische Waffen, u.s.w) mit Verletzungs- bzw. Toetungsabsicht?
                  Du bist doch Sprachwissenschaftler, oder?

                  Allein die Zahl der christlichen US-amerikanischen uniformierten Terroristen dürfte so hoch liegen, dass deine Aussage nicht zutrifft.

                  Du meinst Soldaten, oder?

                  Ich empfinde Deine Argumentation als unzulaessig bis zynisch, insbesonders nachdem, was in den letzten Tagen passiert ist.

                  Gruss,
                  Ludger

                  1. Hallo.

                    Zählweise: "Terrorismus ist der Krieg der Armen, Krieg ist der Terrorismus der Reichen."

                    was haeltst Du davon das Wort Terrorismus ins einer Bedeutung auf uebliche Art und Weise zu benutzen, naemlich als Angriff auf Zivilpersonen (Kinder, Frauen, andere Zivilisten) mittels Waffeneinsatz (Bomben, automatische Waffen, u.s.w) mit Verletzungs- bzw. Toetungsabsicht?

                    Genau das habe ich getan.

                    Du bist doch Sprachwissenschaftler, oder?

                    Nein.

                    Allein die Zahl der christlichen US-amerikanischen uniformierten Terroristen dürfte so hoch liegen, dass deine Aussage nicht zutrifft.

                    Du meinst Soldaten, oder?

                    Ich meinte die von mir genannten. Dass du darunter Soldaten verstehst, ist jedoch sehr aussagekräftig.

                    Ich empfinde Deine Argumentation als unzulaessig bis zynisch, insbesonders nachdem, was in den letzten Tagen passiert ist.

                    "Wir muessen heutzutage aber konstruktiv und ohne zu tabuisieren unsere Aufgaben machen."
                    MfG, at

              3. Hallo Ludger,

                Wobei schon auffaellig ist, dass die meisten Terroristen Moslems sind. Besteht da vielleicht doch eine Korrelation oder ist das Zufall?

                Ob man Terrorist oder Freiheitskämpfer sagt, hängt allein von der Perspektive des Sprechers ab.

                Da es keine allgemein anerkannte Definition für »Terrorismus« und »Terrorist« gibt und diese beiden Wörtern von politischer Propaganda aller Richtungen so oft missbraucht wurde, dass es vielleicht besser wäre, wenn man diese Wörter nicht mehr so extrem häufig verwenden würde.

                Erinnert mich an den Judenmord oder den Mord an den Armenen oder an das, was Stalin und Mao so gemacht haben.

                Es heißt zwar »an den Armeniern«, aber ich verstehe trotzdem, was du sagen wolltest ;-)

                Schöne Grüßer,

                Johannes

                --
                ss:| zu:} ls:[ fo:} de:] va:} ch:) sh:( n4:| rl:( br:< js:| ie:{ fl:( mo:}
                1. Hi Johannes,

                  Ob man Terrorist oder Freiheitskämpfer sagt, hängt allein von der Perspektive des Sprechers ab.

                  Das sehe ich anders: Gewalt als Mittel zur Befreiung rechtfertigt sich nur durch Moralität. Ein Mensch, der Kinder als Geiseln nimmt, ist ein Verbrecher, kein Freiheitskämpfer. Es ist durchaus angebracht, genaue Maßstäbe an die anzulegen, die das Leben anderer im Namen irgendwelcher Ideen vernichten:

                  • Wie gehen sie miteinander um?
                  • Respektieren sie wirklich Freiheit, Leben und Glück
                      der anderen?
                  • Sind sie freiheitlich organisiert?
                  • Woher kommen ihre Waffen und ihr Geld?

                  Das Wort "Terror" ist politisch derart funktionalisiert, dass ich Dir Recht gebe, dass man es kaum noch sinnvoll gebrauchen kann.  Ich würde aber doch versuchen, Begriffe wie "Freiheitskämpfer" gegenüber sadistischen Gewalttätern abzugrenzen.

                  Viele Grüße
                  Mathias Bigge

                  1. Hallo Mathias,

                    Ob man Terrorist oder Freiheitskämpfer sagt, hängt allein von der Perspektive des Sprechers ab.
                    Das sehe ich anders: Gewalt als Mittel zur Befreiung rechtfertigt sich nur durch Moralität. Ein Mensch, der Kinder als Geiseln nimmt, ist ein Verbrecher, kein Freiheitskämpfer. Es ist durchaus angebracht, genaue Maßstäbe an die anzulegen, die das Leben anderer im Namen irgendwelcher Ideen vernichten:

                    Da gebe ich dir recht. Verbrecher sind keine Freiheitskämpfer. Trotdem ist es in er Realität leider so, dass Terroristen von denen als Freiheitskämpfer bezeichnet werden, die sich mit ihren Zielen identifizieren, während auf der anderen Seite leicht wirkliche Freiheitskämpfer als Terroristen bezeichnet werden.

                    Schöne Grüße,

                    Johannes

                    --
                    ss:| zu:) ls:[ fo:) de:] va:) ch:) n4:| rl:) br:< js:| ie:{ fl:( mo:}
                    1. Hi,

                      Da gebe ich dir recht. Verbrecher sind keine Freiheitskämpfer. Trotdem ist es in er Realität leider so, dass Terroristen von denen als Freiheitskämpfer bezeichnet werden, die sich mit ihren Zielen identifizieren, während auf der anderen Seite leicht wirkliche Freiheitskämpfer als Terroristen bezeichnet werden.

                      oooooh, die armen Freiheitskaempfer!

                      Die Entscheidung, ob Terrorist oder Freiheitskaempfer ist eben nicht von den Zielen dieser Sportsfreunde abhaengig zu machen, sondern von deren Mitteln. "Der Zweck heiligt eben nicht die Mittel" moechte man da als aufrechter Demokrat den romantisierenden Anhaengern von Freiheitskampf und anderen idealen aus einer anderen Zeit zurufen.

                      BTW - wo gibt's denn heutzutage noch den aufrechten Freiheitskaempfer? Wo ist der denn?

                      Gruss,
                      Ludger

                      --
                      "Der wirklich aufrechte Freiheitskaempfer kaempft fuer Bobby Fischer und gegen Dieter Bohlen!"
                      1. Hallo Ludger,

                        Da gebe ich dir recht. Verbrecher sind keine Freiheitskämpfer. Trotdem ist es in er Realität leider so, dass Terroristen von denen als Freiheitskämpfer bezeichnet werden, die sich mit ihren Zielen identifizieren, während auf der anderen Seite leicht wirkliche Freiheitskämpfer als Terroristen bezeichnet werden.

                        oooooh, die armen Freiheitskaempfer!

                        Die Entscheidung, ob Terrorist oder Freiheitskaempfer ist eben nicht von den Zielen dieser Sportsfreunde abhaengig zu machen, sondern von deren Mitteln. "Der Zweck heiligt eben nicht die Mittel" moechte man da als aufrechter Demokrat den romantisierenden Anhaengern von Freiheitskampf und anderen idealen aus einer anderen Zeit zurufen.

                        Du möchtest mein Posting noch einmal lesen.

                        Schöne Grüße,

                        Johannes

                        --
                        ss:| zu:) ls:[ fo:) de:] va:) ch:) n4:| rl:) br:< js:| ie:{ fl:( mo:}
                        1. Hi,

                          Da gebe ich dir recht. Verbrecher sind keine Freiheitskämpfer. Trotdem ist es in er Realität leider so, dass Terroristen von denen als Freiheitskämpfer bezeichnet werden, die sich mit ihren Zielen identifizieren, während auf der anderen Seite leicht wirkliche Freiheitskämpfer als Terroristen bezeichnet werden.

                          oooooh, die armen Freiheitskaempfer!

                          Du möchtest mein Posting noch einmal lesen.

                          noeeh, will ich gar nicht.

                          Du hast doch gerade mit
                           "...während auf der anderen Seite leicht wirkliche Freiheitskämpfer als Terroristen bezeichnet werden."
                          den _Beweis_ geliefert. - Das ist also der Grund, warum Du relativierst und rummachst, soso.

                          Auf meine Frage, wo denn der nette Freiheitskaempfer, der schon mal mit einem Terroristen verwechselt wird, heute steckt, hast Du, glaube ich, auch keine Antwort gegeben.

                          Gruss,
                          Ludger

                          1. Hallo Ludger,

                            Auf meine Frage, wo denn der nette Freiheitskaempfer, der schon mal mit einem Terroristen verwechselt wird, heute steckt, hast Du, glaube ich, auch keine Antwort gegeben.

                            Es ist in keinem Krieg der Weltgeschicht je so gewesen, dass sich eine Seite vollkommen korrekt verhalten hat. Allerdings glaube ich wohl, dass man eine Unterscheidung machen kann, zwischen Menschen, deren Gewalt sich primär gegen Zivilisten oder Kinder richten und Menschen, die andererseits gerechtfertigten Widerstand gegen ein verbrecherisches Regime leisten.

                            Ich möchte jetzt keine konkreten Beispiele liefern, da die Unterschiede zwischen »Terrorist« und »Freiheitskämpfer« immer fließend sind. Ich gebe dir jedoch Recht, dass beide Begriffe politisch so geprägt sind, dass eine Verwendung immer problematisch ist.

                            Schöne Grüße,

                            Johannes

                            --
                            ss:| zu:) ls:[ fo:) de:] va:) ch:) n4:| rl:) br:< js:| ie:{ fl:( mo:}
                            1. Hi,

                              Es ist in keinem Krieg der Weltgeschicht je so gewesen, dass sich eine Seite vollkommen korrekt verhalten hat. Allerdings glaube ich wohl, dass man eine Unterscheidung machen kann, zwischen Menschen, deren Gewalt sich primär gegen Zivilisten oder Kinder richten und Menschen, die andererseits gerechtfertigten Widerstand gegen ein verbrecherisches Regime leisten.

                              einigen wir uns auf 'Unterscheidung machen muss'?

                              Gruss,
                              Ludger

                          2. He,

                            Auf meine Frage, wo denn der nette Freiheitskaempfer, der schon mal mit einem Terroristen verwechselt wird, heute steckt, hast Du, glaube ich, auch keine Antwort gegeben.

                            auf meine Fragen hast Du übrigens auch noch keine Antwort gegeben.
                            Wo die sind? Na das werde ich gerade Dir und hier verraten...lol

                        2. Hi,

                          na gut, ich will mal nicht so sein.

                          "Ob man Terrorist oder Freiheitskämpfer sagt, hängt allein von der Perspektive des Sprechers ab."

                          ist ja schon von Dir widerrufen worden. Habe ich zu spaet gelesen.

                          Dennoch, verbanne den Begriff Freiheitskaempfer fuer die naechsten Jahre in die hinterste Schublade, bis, ja bis er vielleicht mal wieder gebraucht wird. (Was ich nicht hoffe.)

                          Gruss,
                          Ludger

                          --
                          "Free Bobby Fischer!"
                      2. Hallo,

                        BTW - wo gibt's denn heutzutage noch den aufrechten Freiheitskaempfer? Wo ist der denn?

                        Blödsinn. Oder meinst du mit "heutzutage" dass dank Globalisierung
                        die Freiheit sowieso abgeschafft wurde?
                        Oder dass es hinterher schon immer alle besser gewusst haben?

                        Grüsse

                        Cyx23

                        1. Hi,

                          BTW - wo gibt's denn heutzutage noch den aufrechten Freiheitskaempfer? Wo ist der denn?

                          Blödsinn. Oder meinst du mit "heutzutage" dass dank Globalisierung
                          die Freiheit sowieso abgeschafft wurde?
                          Oder dass es hinterher schon immer alle besser gewusst haben?

                          aber wo sind denn diese Kaempfer? Darauf hebe ich ja ab, wo sind denn die Damen und Herren, die noch erklaerter- und erwiesenermassen fuer die Freiheit kaempfen?

                          Gruss,
                          Ludger

                          1. Hallo,

                            aber wo sind denn diese Kaempfer? Darauf hebe ich ja ab, wo sind denn die Damen und Herren, die noch erklaerter- und erwiesenermassen fuer die Freiheit kaempfen?

                            ein Anhaltspunkt wäre doch wohl Unfreiheit.
                            Oder ersatzweise Vorstellungen von Demokratie, die dann den Irakkrieg beschönigen sollen.
                            Fragt sich noch nach welchen rechtlichen / kulturellen Maßstäben Unfreiheit zu beurteilen ist.
                            Das liesse sich für uns wohl teilweise auch irgendwo nachlesen, z.B. Selbstbestimmungsrecht von Völkern o.ä..

                            Dazu mal ein Zitat aus einem FDP-Forum (absichtlich unverlinkte Quelle: http://www.fdp-bundesverband.de/forum/read.php?f=4&i=167350&t=167350)
                            "...Doktrin vom Selbstbestimmungsrecht der Völker, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts
                            aufkam und an den damals herrschenden Nationalstaatsgedanken angeknüpft hat. Seitdem hat diese Doktrin immer wieder Krisen, Gewalt und sogar
                            Kriege ausgelöst und damit m. E. ganz überwiegend Unheil gestiftet und tut es bis heute, etwa auf dem Balkan, im Baskenland oder jetzt auch in
                            Kaukasien. "
                            Der von mir zitierte Poster kommt dann auf "..die Deutschen in Dänemark, Belgien, Frankreich, Tschechien, Polen, Russland oder Rumänien" und
                            hat vorher schon wohlweislich den "Palästina-Konflikt" umrandet.

                            Grüsse

                            Cyx23

                    2. Hi Johannes,

                      Da gebe ich dir recht. Verbrecher sind keine Freiheitskämpfer. Trotdem ist es in er Realität leider so, dass Terroristen von denen als Freiheitskämpfer bezeichnet werden, die sich mit ihren Zielen identifizieren, während auf der anderen Seite leicht wirkliche Freiheitskämpfer als Terroristen bezeichnet werden.

                      Angesichts des Vorgehens der Terroristen dürfte es selbst für erbitterte Gegner Russlands schwer werden, Ziele zu formulieren, die man als "Freiheitskampf" bezeichnen könnte. Für welche politischen Ziele kann man nach diesem Vorgehen noch glaubwürdig eintreten?

                      Ich sehe nicht den geringsten Respekt vor der Freiheit der anderen, und das ist nun mal der einzige wirkliche Maßstab für Freiheit.

                      Dennoch hast Du natürlich Recht: Der Hass auf die US-Politik und den modernen Westen ist groß genug, um auch hier noch eine heimliche Freude zu empfinden.

                      Viele Grüße
                      Mathias Bigge

                      1. Hi,

                        Dennoch hast Du natürlich Recht: Der Hass auf die US-Politik und den modernen Westen ist groß genug, um auch hier noch eine heimliche Freude zu empfinden.

                        was dann aber wieder Loser-Verhalten waere.   ;-)

                        Gruss,
                        Ludger

                      2. Ich sehe nicht den geringsten Respekt vor der Freiheit der anderen, und das ist nun mal der einzige wirkliche Maßstab für Freiheit.

                        Und ich sehe nicht den geringsten Respekt vor anderen Religionen oder Traditionen, nur rassistische Propaganda im Sinne Huntingtons <-- (lesen bildet Ludger).

              4. Hi Ludger,

                es ist wirklich ein unerträglicher Vorgang, der Mord an den Kindern. Nichts rechtfertigt diese Tat, auch nicht die Grausamkeit der russichen Armee und anderer "Sicherheitskräfte" in Tschetschenien, auch wenn man sich vor Augen führt, dass Terror auch hier der Krieg der Schwachen ist, der deutlich weniger Opfer fordert als der Krieg eines Staates gegen eine Bevölkerung.

                Wobei schon auffaellig ist, dass die meisten Terroristen Moslems sind. Besteht da vielleicht doch eine Korrelation oder ist das Zufall?

                Man könnte auf die Idee kommen, dass Terror unter Selbstaufopferung ein religiöses Phänomen sei, die Geschichte zeigt aber, dass das nicht so ist.

                Die Frage ist aber, was den modernen Terrorismus auszeichnet und welche Wege die Menschen hinter sich haben, die solche Taten planen und durchführen.

                Über die Geiselnehmer in der Schule weiß man zu wenig, um das wirklich beurteilen zu können, und vielleicht wird man nie etwas Glaubhaftes erfahren: Es gibt keine freie Berichterstattung zu diesem Thema in Russland und jeder Bericht könnte politische Zwecken dienen und manipuliert sein.

                In der Selbstinszenierung fällt aber einiges auf:

                • Todessehnsucht, geplante Selbstvernichtung
                • Medienwirksamkeit als Planungsmoment
                • sadistisches Vorgehen
                • Verstoß gegen alle Moralgebote, die doch die
                    Grundlage eines Freiheitskampfes bilden
                • rassistische Dimensionen des Hasses, der alle
                    erfasst, vor allem auch die Kinder ("Geburtenkrieg")
                • Dokumentation der eigenen Taten in modernen Medien
                • Opferung der eigenen Kinder
                • Erzeugen von Aufsehen durch Panik
                • lächerliche Selbstinszenierung

                M.E. waere hier schon die undifferenzierte Bemerkung angebracht, dass wir es hier mit etwas absolut Boesem zu tun haben, das durch nichts zu rechtfertigen und damit auch nicht zu relativieren ist.

                "Das absolut Böse" hat für mich etwas mit apokalyptischen Phantasien zu tun, die alle Werte relativieren. Die Radikaltität der Ablehnung von Liebe, Freiheit, Leben, die heute einige fundamentalistische Muslime zu ihrem Motto erklärt haben, ist natürlich historisch nicht einmalig. Bedrückend ist, dass es anscheinend ein großes Reservoir an Menschen gibt, die für solche "Ideen" und Hirngespinste leichthin ihr Leben zerstören und möglichst viele Menschen dabei in den Tod reißen.

                Erinnert mich an den Judenmord oder den Mord an den Armenen oder an das, was Stalin und Mao so gemacht haben.

                Maos Kampf beruhte auf grundsätzlich anderen Prinzipien, etwa dem Grundsatz "Dem Volke dienen!", d.h. der revolutionären Guerilla alles zu verbieten, dass zu Lasten der revolutionären Schichten geht, in China vor allem der Bauern.

                Anders sieht das bei Stalin aus, der als individueller Terrorist gestartet ist ("Koba", der Unbesiegbare) und den Staatsterror perfektioniert hat. Auch in neueren stalinistischen Organisationen gibt es übrigens den Zwang zur freiwilligen Selbstvernichtung...

                Viele Grüße
                Mathias Bigge

                1. Hi,

                  Man könnte auf die Idee kommen, dass Terror unter Selbstaufopferung ein religiöses Phänomen sei, die Geschichte zeigt aber, dass das nicht so ist.

                  bei den Christen soll das auch schon mal so gewesen sein. Angeblich sogar bei den Juden. Nein, Deine geschichtlichen Kenntnisse scheinen mir ausbaufaehig.

                  Die Frage ist aber, was den modernen Terrorismus auszeichnet und welche Wege die Menschen hinter sich haben, die solche Taten planen und durchführen.

                  Ist es moderner Terrorismus?

                  • Verstoß gegen alle Moralgebote, die doch die
                      Grundlage eines Freiheitskampfes bilden

                  Um den geht's nur vordergruendig. Es geht m.E. um Rache.

                  "Das absolut Böse" hat für mich etwas mit apokalyptischen Phantasien zu tun, die alle Werte relativieren.

                  Fuer Dich schon, Du alter Relativierer.   ;-)

                  Erinnert mich an den Judenmord oder den Mord an den Armenen oder an das, was Stalin und Mao so gemacht haben.
                  Maos Kampf beruhte auf grundsätzlich anderen Prinzipien, etwa dem Grundsatz "Dem Volke dienen!", d.h. der revolutionären Guerilla alles zu verbieten, dass zu Lasten der revolutionären Schichten geht, in China vor allem der Bauern.

                  Mao war ein Verbrecher, der u.a. Millionen Menschen in den Hungertod getrieben hat, weil er ein paar untaugliche Ideen umsetzen wollte.
                  Vielleicht ein "absolut Boeser" aus Dummheit, vielleicht aus Gruenden der Egozentrik und aus Mangel an Distanz zu seinen eigenen Meinungen.

                  Gruss,
                  Ludger

                  1. Hi Ludger,

                    Man könnte auf die Idee kommen, dass Terror unter Selbstaufopferung ein religiöses Phänomen sei, die Geschichte zeigt aber, dass das nicht so ist.
                    bei den Christen soll das auch schon mal so gewesen sein. Angeblich sogar bei den Juden. Nein, Deine geschichtlichen Kenntnisse scheinen mir ausbaufaehig.

                    Du hast mich missverstanden. Vielleicht hätte ich deutlicher sagen sollen, dass ich "_nur_ ein religiöses Phänomen" meinte. Es überrascht doch, dass auch weltliche Ideologien immer wieder Triebkräfte entfalten, die auch zur Selbstaufgabe motivieren.

                    Ist es moderner Terrorismus?

                    Ja, in vieler Hinsicht. Die Aktionen werden gezielt auf die mediale Wirkung hin geplant, die "Hinrichtungen" werden gefilmt und die Videos ins Internetz gestellt. Die Terroristen unterhalten weltweite Kommunikationsnetze, verschieben Gelder, erlangen Unterstützung von Staaten und Militärs. Es werden moderne Techniken eingesetzt. Vorgehensweisen werden weltweit kopiert, es gibt eine Art Guiness-Book der grausamsten Anschläge.

                    • Verstoß gegen alle Moralgebote, die doch die
                        Grundlage eines Freiheitskampfes bilden
                      Um den geht's nur vordergruendig. Es geht m.E. um Rache.

                    Die Ereignisse in Russland sind so nicht auf den Punkt zu bringen. Sicher, die Rache spielt eine große Rolle, die Tschetschenen werden in Russland immer schon durch die Blutrache dämonisiert. Solschenyzin schreibt in seinen Werken über den Gulag, dass selbst die rücksichtslosesten Wächter mit einiger Vorsicht zu Wege gingen, wenn es um Tschetschenen ging.

                    Aber die aktuellen Terrorkommandos zeichnet doch mehr aus, etwa der Wille zur groß inszenierten Selbstvernichtung, die Hollywood-Theatralik, die Bekenntnisse, die Paradiesversprechen für die Mörder, das absurde nebeneinander von archaischer Religionsauslegung und modernster Technik.

                    Die Selbststilisierung liefert Hinweise auf die Psyche der Täter, ihre völlige Entwurzelung.

                    Die schwarzgekleideten Frauen, die sich durch besondere Grausamkeit von der Mutterrolle, auf die sie sich ansonsten reduzieren wollen, distanzieren, hier symbolisch besonders aufgeladen durch den Kindermord. Daneben die nach dem Muster westlicher Eliteeinheiten gekleideten Männer, mit modernsten Waffen, Rambo-Gehabe und KZ-Wächter-Mentalität, in der Hand den Koran. Es scheint, als sei für sie jeder Unterschied zwischen Fantasy-Spiel, Ego-Shooter, Hollywood-Film, Religion, Handy und Internet ausgelöscht, als ginge es gar nicht um reale Menschen, nicht bei den anderen, und nicht bei sich selbst.

                    Mao war ein Verbrecher, der u.a. Millionen Menschen in den Hungertod getrieben hat, weil er ein paar untaugliche Ideen umsetzen wollte.

                    Ich will Mao hier nicht verteidigen, aber der Vergleich an dieser Stelle ist daneben, weil er die tatsächlichen Gegebenheiten nicht trifft. Er hat eher Bekenntniswert: "Ich finde Mao auch Scheiße!" Naja, das wissen wir nun....

                    Viele Grüße
                    Mathias Bigge

                    1. Hi,

                      Die Selbststilisierung liefert Hinweise auf die Psyche der Täter, ihre völlige Entwurzelung.

                      warum sollen die entwurzelt sein? Jahrelanges Schulterklopfen wird den Hinterbliebenen sicher sein und der eine oder andere Scheich wird an Geldzahlungen gar nicht vorbei kommen.
                      Im Vorfeld der Tat wird in deren Umgebung moeglicherweise gemunkelt, dass man mit Person X irgendwas grosses vorhat und der religioese Beistand wird zu dieser Zeit moeglicherweise ganz freundlich sein. Auch innerfamiliaer steigt das Ansehen.

                      Es handelt sich hier eher um eine allgemeine Entwurzelung bestimmter Gruppen. Sogar die moslemisch gepraegte Presse soll ja mittlerweile - der SPIEGEL berichtete (allerdings merkwuerdigerweise nur der SPIEGEL) - zumindest punktuell diese Taten verdammen. Allerdings nicht ohne wenn und aber. Aber so faengt die neue Zeit ja immer an.

                      Ich glaube nicht, dass man sich mit Psychoanalyse erfolgreich der Sache naehern kann und empfehle stattdessen die Gruppenbetrachtung, also die Soziologie, und die politische Betrachtungsweise.

                      Gruss,
                      Ludger

                      1. Hi Ludger,

                        Du empfiehlst Soziologie stat Psychologie, und tatsächlich würde eine rein individuelle Sicht der Dinge nicht ausreichen. Aber leistet Du wirklich eine gesellschaftliche Analyse der Ursachen?

                        warum sollen die entwurzelt sein? Jahrelanges Schulterklopfen wird den Hinterbliebenen sicher sein und der eine oder andere Scheich wird an Geldzahlungen gar nicht vorbei kommen.
                        Im Vorfeld der Tat wird in deren Umgebung moeglicherweise gemunkelt, dass man mit Person X irgendwas grosses vorhat und der religioese Beistand wird zu dieser Zeit moeglicherweise ganz freundlich sein. Auch innerfamiliaer steigt das Ansehen.

                        Vielleicht trifft das auf einige der Terroristen in Palästina zu, wo tatsächlich an die Familie ganz offen Geldzahlungen geleistet wurden. Bezogen auf die Terroristen in Russland ist das aber rein spekulativ, ich halte es sogar für völlig unzutreffend.

                        Viele Grüße
                        Mathias Bigge

                        1. Hi,

                          Du empfiehlst Soziologie stat Psychologie, und tatsächlich würde eine rein individuelle Sicht der Dinge nicht ausreichen. Aber leistet Du wirklich eine gesellschaftliche Analyse der Ursachen?

                          von mir kommt doch zum Beispiel der Erklaerungsansatz, dass es bei zu grossen Unterschieden, ich schreibe mal Unterschieden des BSP, zwischen zwei Laendern tendenziell zu Terror kommt.

                          Wenn dann noch Feindschaft existiert, was immer das auch sein mag, und Religionsunterschiede da sind, dann hat man den Salat. Und moslemisch gepraegte Staaten sind nun mal aus bestimmten Gruenden nicht in der Lage reiche und zufriedene Buerger zu produzieren.

                          Und dann, bummm! Ist ganz einfach, wenn man's komplizierter mag, OK, aber ich bin in "intellektueller" hinsicht eher schlicht aufgestellt.

                          Gruss,
                          Ludger

                          --
                          "Ich kann mich natuerlich noch bessern."
                          1. Hallo Ludger,

                            Und moslemisch gepraegte Staaten sind nun mal aus bestimmten Gruenden nicht in der Lage reiche und zufriedene Buerger zu produzieren.

                            Und die wären?

                            Und dann, bummm! Ist ganz einfach, wenn man's komplizierter mag, OK, aber ich bin in "intellektueller" hinsicht eher schlicht aufgestellt.

                            Man merkt's.

                            Gruß,

                            Johannes

                            --
                            ss:| zu:) ls:[ fo:) de:] va:) ch:) n4:| rl:) br:< js:| ie:{ fl:( mo:}
                            1. Hi,

                              Und moslemisch gepraegte Staaten sind nun mal aus bestimmten Gruenden nicht in der Lage reiche und zufriedene Buerger zu produzieren.

                              Und die wären?

                              die habe ich gerade beschrieben, aber der Forumsteufel wollte nicht speichern.

                              Und dann, bummm! Ist ganz einfach, wenn man's komplizierter mag, OK, aber ich bin in "intellektueller" hinsicht eher schlicht aufgestellt.

                              Man merkt's.

                              Dein persoenlicher Gegner scheint mir die kuenstlich hinzugebaute Kopmplexitaet zu sein. Finde ich etwas snobistsisch, aber gut, muss es auch geben.

                              Gruss,
                              Ludger

                          2. He,

                            Und moslemisch gepraegte Staaten sind nun mal aus bestimmten Gruenden nicht in der Lage reiche und zufriedene Buerger zu produzieren.

                            selten so einen vorurteilsbehafteten Schwachsinn gelesen.
                            Siehe nämlich Saudi Arabien oder V.A.E.

    2. Hallo Rolf,

      Das sind keine Islam's die sowas machen. Die würden Kindern niemals etwas zuleide tun oder auch nur in Gefahr bringen.

      »Islam« bezeichnet eine Religion. Von diesem Wort gibt es verständlicherweise kein Plural. Ich habe deshalb leichte Probleme, die Bedeutung dieses Satzes zu erfassen.

      Schöne Grüße,

      Johannes

      --
      ss:| zu:} ls:[ fo:} de:] va:} ch:) sh:( n4:| rl:( br:< js:| ie:{ fl:( mo:}
      1. Hallo.

        Das sind keine Islam's die sowas machen. Die würden Kindern niemals etwas zuleide tun oder auch nur in Gefahr bringen.

        »Islam« bezeichnet eine Religion. Von diesem Wort gibt es verständlicherweise kein Plural.

        Welches grammatische Geschlecht hat eigentlich "Plural", sächlich oder männlich? Müsste "kein" hier also nicht eher "keinen" heißen? Und seit wann weist ein Apostroph in der deutschen Sprache auf die Mehrzahl hin?

        Ich habe deshalb leichte Probleme, die Bedeutung dieses Satzes zu erfassen.

        Ja, du sprichst auch in Rätseln.
        MfG, at

        1. Hi,

          Das sind keine Islam's die sowas machen. Die würden Kindern niemals etwas zuleide tun oder auch nur in Gefahr bringen.

          »Islam« bezeichnet eine Religion. Von diesem Wort gibt es verständlicherweise kein Plural.

          Welches grammatische Geschlecht hat eigentlich "Plural", sächlich oder männlich? Müsste "kein" hier also nicht eher "keinen" heißen?

          war dieses fehlende "en" jetzt wirklich ein Posting wert? Ist mein Posting es wert, als Antwort auf dein Posting geschrieben zu werden? Oder wollen wir nur das Forum ein bisschen mehr füllen?

          Und seit wann weist ein Apostroph in der deutschen Sprache auf die Mehrzahl hin?

          DAS wiederum hättest du den Originalposter Rolf Rost fragen müssen.

          Ich habe deshalb leichte Probleme, die Bedeutung dieses Satzes zu erfassen.

          Ja, du sprichst auch in Rätseln.

          Kann ich dir helfen? Was verstehst du an seiner Aussage nicht?

          MfG, at

          "MfG" ist übrigens eine Missachtung des Adressaten.

          Mit freundlichen und friedfertigen [1] Grüßen
          O'Brien

          [1] Bitte verklag mich nicht, fastix®.

          1. Hallo.

            war dieses fehlende "en" jetzt wirklich ein Posting wert? Ist mein Posting es wert, als Antwort auf dein Posting geschrieben zu werden? Oder wollen wir nur das Forum ein bisschen mehr füllen?

            Ich habe meiner Ansicht Ausdruck verliehen, dass man sich schon korrekt und unmissverständlich ausdrücken sollte, wenn man die sprachlichen Fähigkeiten anderer bemängelt.

            Und seit wann weist ein Apostroph in der deutschen Sprache auf die Mehrzahl hin?

            DAS wiederum hättest du den Originalposter Rolf Rost fragen müssen.

            Ich bemängele diese Art von Fehlern selten, bei einigen bestimmten Stammgästen auch gar nicht -- das wären sprichwörtliche Perlen vor die ebenso sprichwörtlichen Säue. Bei kleinlichen Zurechtweisungen und vorgetäuschtem Unverständnis werde ich aber auch kleinlich. -- Und das du dich beim Thema "Apostroph" einschalten würdest, war ja fast abzusehen: Nomen est Omen.

            Ich habe deshalb leichte Probleme, die Bedeutung dieses Satzes zu erfassen.

            Ja, du sprichst auch in Rätseln.

            Kann ich dir helfen?

            Da du die Intention offenbar nicht extrahieren konntest, vermutlich eher nicht.

            Was verstehst du an seiner Aussage nicht?

            Wie man jemanden handwerklich so schlecht kritisieren kann, wenn man es schon für angebracht hält. Und weshalb man sich dümmer stellt als man -- zugegebenermaßen unterstellterweise, also hoffentlich -- ist.

            MfG, at

            "MfG" ist übrigens eine Missachtung des Adressaten.

            "MfG" ist eine Abkürzung, wie dir http://de.wikipedia.org/wiki/MFG hätte verraten können. Meine Missachtung drücke ich anders aus.
            MfG, at

            1. Hi at,

              war dieses fehlende "en" jetzt wirklich ein Posting wert? Ist mein Posting es wert, als Antwort auf dein Posting geschrieben zu werden? Oder wollen wir nur das Forum ein bisschen mehr füllen?

              Ich habe meiner Ansicht Ausdruck verliehen, dass man sich schon korrekt und unmissverständlich ausdrücken sollte, wenn man die sprachlichen Fähigkeiten anderer bemängelt.

              ich habe mir jetzt Johannes' Posting noch einmal ganz genau durchgelesen, und ich habe fast den Eindruck, als könnte es auch ironisch gemeint sein. Damit wäre natürlich unsere Hin-und-her-Posterei auch hinfällig ...

              Und seit wann weist ein Apostroph in der deutschen Sprache auf die Mehrzahl hin?

              DAS wiederum hättest du den Originalposter Rolf Rost fragen müssen.

              Ich bemängele diese Art von Fehlern selten, bei einigen bestimmten Stammgästen auch gar nicht -- das wären sprichwörtliche Perlen vor die ebenso sprichwörtlichen Säue.

              Trotzdem war Johannes der falsche Adressat. Und meine ursprüngliche Frage an Rolf Rost war übrigens absolut ernst gemeint, denn seine Äußerung passt so gar nicht zu dem sehr positiven Bild, das ich durch seine sonstigen Beiträge bisher von ihm gewonnen habe. Dadurch war ich etwas verwirrt und habe auf Aufklärung gehofft.

              Bei kleinlichen Zurechtweisungen und vorgetäuschtem Unverständnis werde ich aber auch kleinlich.

              DIESE Sichtweise, nachdem ich sie jetzt kenne, kann ich sogar nachvollziehen.

              Und das du dich beim Thema "Apostroph" einschalten würdest, war ja fast abzusehen: Nomen est Omen.

              Der war gut, du scheinst Humor zu haben ;-)
              Oder gibt's an O'Briens Apostroph etwas auszusetzen?

              Was verstehst du an seiner Aussage nicht?

              Wie man jemanden handwerklich so schlecht kritisieren kann, wenn man es schon für angebracht hält. Und weshalb man sich dümmer stellt als man -- zugegebenermaßen unterstellterweise, also hoffentlich -- ist.

              Wobei das nicht seine Aussage ist, die du da nicht verstehst, sondern wohl eher der Grund seines Handelns. Und ja, ich kann auch kleinlich sein.

              "MfG" ist übrigens eine Missachtung des Adressaten.

              "MfG" ist eine Abkürzung, wie dir http://de.wikipedia.org/wiki/MFG hätte verraten können.

              Du glaubst aber nicht ernsthaft, dass ich das nicht weiß, oder? Es ist insofern eine Missachtung des Adressaten, da der Absender damit zeigt, dass es ihm der Adressat nicht einmal wert ist, das "Mit freundlichen Grüßen" auszuschreiben. So, jetzt ist der Kleinlichkeit aber Genüge getan, oder?

              Meine Missachtung drücke ich anders aus.

              Was hier hoffentlich nicht erforderlich ist.

              Mit freundlichen Grüßen
              O'Brien

              1. Hallo.

                Der war gut, du scheinst Humor zu haben ;-)

                "Man sagt so." Einige haben jedenfalls schon an http://zitatesammlung.andreas-lindig.de/ verfüttert.

                Oder gibt's an O'Briens Apostroph etwas auszusetzen?

                Jedenfalls nicht von mir.
                "My name is Seven O'Clock. And this is my brother Eight O'Clock."

                "MfG" ist eine Abkürzung, wie dir http://de.wikipedia.org/wiki/MFG hätte verraten können.

                Du glaubst aber nicht ernsthaft, dass ich das nicht weiß, oder?

                Nein, natürlich nicht. Aber auch hier habe ich eine Kleinlichkeit mit einer ebensolchen beantwortet.

                Es ist insofern eine Missachtung des Adressaten, da der Absender damit zeigt, dass es ihm der Adressat nicht einmal wert ist, das "Mit freundlichen Grüßen" auszuschreiben.

                Ich weiß nicht, ob du einen my-Account hast, dies also schon weißt, aber dort kann man diese Floskeln festlegen, was viele auch tun. Das allein wie auch jeder Serienbrief stellte eine solche vermeintliche Missachtung dar, ebenso abgekürzte akademische Grade etc. So zieht wohl jeder die Grenze zwischen Pragmatik und stilvollendeter Ansprache an einer anderen Stelle. So spreche ich beispielsweise hier niemanden in der Anrede direkt mit seinem Namen an, da ich meine, dadurch andere Leser ein Stück weit auszuschließen, was ja nicht im Sinne eines Forums liegen kann. Und ich nenne auch keine Namen, wenn ich innerhalb von Beiträgen über andere spreche, wenngleich aus einem anderen Grund.

                Meine Missachtung drücke ich anders aus.

                Was hier hoffentlich nicht erforderlich ist.

                Nein, definitiv nicht.
                MfG, at

                1. Hi,

                  Und ich nenne auch keine Namen, wenn ich innerhalb von Beiträgen über andere spreche, wenngleich aus einem anderen Grund.

                  habe ich durch die Nennung zweier Namen eine (vielleicht auch ungeschriebene) Forumsregel verletzt? Falls ja, wird es sicher nicht wieder vorkommen. Ich zerbreche mir nur gerade den Kopf darüber, warum man es unterlassen sollte, mehrere Begründungen sind ja denkbar.

                  Und bevor ich mich auf eine erneute (hier: vermeidbare) Diskussion mit dir einlasse, werde ich wohl erst einmal deinen Schreibstil besser kennenlernen -- wozu dieser gesamte Thread übrigens ein guter Einstieg war ;-)

                  Schönen Sonntag noch!
                  O'Brien

                  1. Hallo.

                    habe ich durch die Nennung zweier Namen eine (vielleicht auch ungeschriebene) Forumsregel verletzt?

                    Nein, sicher nicht. Nur möchte ich mich selbst bei Aussagen wie "$name hat Recht", "deine Antwort auf $name war unangemessen" oder "das hat $name ja schon beantwortet" nicht immer erst vergewissern, dass es um die Aussagen geht, an die ich meine, mich erinnern zu können. Diesen Wunsch appliziere ich auch auf andere Mitleser und handele entsprechend. Insbesondere in langen Diskussionen von mehr als zwei Beteiligten kann man sonst ja durchaus schnell den Überblick darüber verlieren, wer nun worauf Bezug nimmt, insbesondere natürlich bei ähnlichen Namen.

                    Und bevor ich mich auf eine erneute (hier: vermeidbare) Diskussion mit dir einlasse, werde ich wohl erst einmal deinen Schreibstil besser kennenlernen -- wozu dieser gesamte Thread übrigens ein guter Einstieg war ;-)

                    Das ist sicher zuviel der Ehre.
                    MfG, at

            2. Hallo at,

              Da du die Intention offenbar nicht extrahieren konntest, vermutlich eher nicht.

              Den Vorwurf mache ich dir ;-) Auch wenn mein Posting vordergründig vielleicht aussah, als würde ich lediglich Rolfs Rechtschreibung korrigieren, wollte ich damit, wie O'Brien ja schon bemerkt hat, was anderes andeuten.

              "MfG" ist eine Abkürzung, wie dir http://de.wikipedia.org/wiki/MFG hätte verraten können. Meine Missachtung drücke ich anders aus.

              MfG wird als abgekürzte Standard-Floskel tatsächlich von einigen als Missachtung aufgefasst. Ich weiß, dass du es nicht so meinst, aber du wirst nicht leugnen können, dass deine Grußformel nicht gerade konfliktvermeidend ausgelegt ist.

              Schöne Grüße,

              Johannes

              --
              ss:| zu:) ls:[ fo:) de:] va:) ch:) n4:| rl:) br:< js:| ie:{ fl:( mo:}
              1. Hallo.

                MfG wird als abgekürzte Standard-Floskel tatsächlich von einigen als Missachtung aufgefasst. Ich weiß, dass du es nicht so meinst, aber du wirst nicht leugnen können, dass deine Grußformel nicht gerade konfliktvermeidend ausgelegt ist.

                Und du wirst sicher zugeben, dass sie maximal als Katalysator wirkt, also nur eine bereits entstandene negative Auffasung verstärken kann, und dass sich andererseits kaum jemand ernsthaft daran stören wird, der so ernsthaft, konstruktiv und freundlich mit meinen Aussagen auseinandersetzt wie du es gerade tust, oder?
                MfG, at

                1. Guten Morgen at,

                  Und du wirst sicher zugeben, dass sie maximal als Katalysator wirkt, also nur eine bereits entstandene negative Auffasung verstärken kann, und dass sich andererseits kaum jemand ernsthaft daran stören wird, der so ernsthaft, konstruktiv und freundlich mit meinen Aussagen auseinandersetzt wie du es gerade tust, oder?

                  Ja, das werde ich :-)

                  Schöne Grüße,

                  Johannes

                  --
                  ss:| zu:) ls:[ fo:) de:] va:) ch:) n4:| rl:) br:< js:| ie:{ fl:( mo:}
  4. Hi Ludger,

    ich schlage eine kleine Meditation und einen Moment des Mitgefuehls fuer die von Terroristen gequaelten Menschen vor.

    macht dich das mehr betroffen als die 100 Kinder, die täglich irgendwo verhungern?

    Grüße,
     Roland

    1. Hallo Roland.

      ich schlage eine kleine Meditation und einen Moment des Mitgefuehls fuer die von Terroristen gequaelten Menschen vor.
      macht dich das mehr betroffen als die 100 Kinder, die täglich irgendwo verhungern?

      Sorry, aber _das_ war jetzt ganz schön daneben.

      Freundschaft!
      Siechfred

      --
      Wissen bedeutet zu wissen, wo es steht.
      1. Hi Siechfred,

        Sorry, aber _das_ war jetzt ganz schön daneben.

        diese Reaktion habe ich natürlich erwartet. Worauf ich hinauswollte: Kannst du sie auch begründen?

        Grüße,
         Roland

        1. Hallo Roland,

          diese Reaktion habe ich natürlich erwartet.

          Und, fühlst du dich jetzt besser?

          Worauf ich hinauswollte: Kannst du sie auch begründen?

          Warum schreibst du nicht gleich, was du meinst bzw. wie du dein Posting verstanden haben willst?

          Reaktionen, die nach dem Schema "warum ein Gefühl zeigen, es gibt so viel anderes Leid, von dem keiner Notiz nimmt" rüberkommen, kotzen mich einfach an. Selbstverständlich gibt es viel Leid auf der Welt, und jeden Tag sterben tausende Menschen an den Folgen von Hunger, AIDS oder eben Terror. Ihnen allen sollte unser Mitgefühl gelten, denn ohne diese Gefühlsreaktion wird keine Notiz genommen und als Folge dessen nichts getan. Ich habe eine ähnliche Reaktion mal auf ein Posting in der Lounge erhalten (nein, nicht von dir). Auch will ich dir nicht unterstellen, dass dein Posting in diesem Sinne gemeint war, es kam aber so rüber. Das ist ebenfalls ein Punkt, der mich persönlich stört, denn solche Postings transportieren etwas, was der Urheber vielleicht gar nicht gemeint hat. Ich verweise in diesem Zusammenhang einfach mal auf eine Diskussion zum Thema Kommunikation, die ich mal mit Mathias geführt habe: </archiv/2003/6/50067/#m275037> ff., wenngleich das Thema natürlich nicht vergleichbar ist. Die von mir dort genannte Kommunikationsregel gilt m.E. auch in diesem Zusammenhang, und das ist der eigentliche Anlass, der mich ein bisschen auf die Palme gebracht hat.

          Freundschaft!
          Siechfred

          --
          Wissen bedeutet zu wissen, wo es steht.
          1. Hi Siechfred,

            diese Reaktion habe ich natürlich erwartet.

            Und, fühlst du dich jetzt besser?

            es war nicht meine Intention, mich besser zu fühlen. Ganz im Gegenteil, ich habe hinterfragt, ob eine Meditation angesichts des Ausmaßes des terroristischen Aktes zum „sich besser fühlen” führen kann (oder darf?).

            Worauf ich hinauswollte: Kannst du sie auch begründen?

            Warum schreibst du nicht gleich, was du meinst bzw. wie du dein Posting verstanden haben willst?

            Als Hinterfragung der Betroffenheit. Als Unterstellung von Heuchelei.

            Reaktionen, die nach dem Schema "warum ein Gefühl zeigen, es gibt so viel anderes Leid, von dem keiner Notiz nimmt" rüberkommen, kotzen mich einfach an.

            Ich dagegen halte sie durchaus für gerechtfertigt, da ich nicht Mitgefühl generell hinterfrage, sondern den gewählten Zeitpunkt.

            Selbstverständlich gibt es viel Leid auf der Welt, und jeden Tag sterben tausende Menschen an den Folgen von Hunger, AIDS oder eben Terror. Ihnen allen sollte unser Mitgefühl gelten, denn ohne diese Gefühlsreaktion wird keine Notiz genommen und als Folge dessen nichts getan.

            Was also wird Ludger unternehmen?

            Auch will ich dir nicht unterstellen, dass dein Posting in diesem Sinne gemeint war, es kam aber so rüber.

            Was ich hiermit hoffentlich klargestellt habe.

            Das ist ebenfalls ein Punkt, der mich persönlich stört, denn solche Postings transportieren etwas, was der Urheber vielleicht gar nicht gemeint hat.

            Schade, dass er dazu keine Stellung bezieht.

            </archiv/2003/6/50067/#m275037> Die von mir dort genannte Kommunikationsregel gilt m.E. auch in diesem Zusammenhang, und das ist der eigentliche Anlass, der mich ein bisschen auf die Palme gebracht hat.

            Ich lehne Tabus ab, deren Diskussion erfordert allerdings eine angemessene Wortwahl, insofern gebe ich dir Recht.

            Grüße,
             Roland

      2. Hallo,

        macht dich das mehr betroffen als die 100 Kinder, die täglich irgendwo verhungern?

        Sorry, aber _das_ war jetzt ganz schön daneben.

        Finde ich nicht.
        Die Reaktionen auf diese Geiselnahme zeigen doch deutlich, wie sehr wir eigentlich genau gegen dem Leid der Menchen immun sind, dass uns nur noch solche Fälle interessieren. Bzw. es zeigt noch deutlicher, dass wir nur das wahrnehmen, was uns jemand (in diesem Fall die Medien) mit einem Hammer ins Gehirn prügelt.

        Roland hat recht mit seiner Frage: macht uns dieses Ereignis mehr betroffen als die etwa 30.000 Kinder die _täglich_ an Hunger sterben?

        <img src="http://www.heute.t-online.de/ZDFheute/img/21/0,1369,2024501,00.jpg" border="0" alt="">

        Man möge dazu folgende Artikel lesen:
        http://www.ngz-online.de/ngz/news/specials/2001-11-unicef/2004-0707/krisengebiete.html
        http://www.unicef.org/media/media_9475.html
        und den Bericht des UNDP: http://www.undp.org/dpa/publications/choicesforpoor/ENGLISH/index.html

        Ich zitiere hier jetzt absichtlich viele andere Breichte nicht (wie z.B. den von Greenpeace) weil es dann gleich behauptet wird "sie übertreiben".

        Ludger hat aber auch Recht mit seinem "Memento Morti", Rolands frage finde ich nicht desto trotz gerechtfertigt.
        Also nochmal: macht dieser Fall uns mehr betroffen als die 30.000 Kinder die täglich an Hunger sterben?

        Wenn ja: warum?
        Wenn nein: warum?

        Grüße
        Thomas

        1. Hi,

          Also nochmal: macht dieser Fall uns mehr betroffen als die 30.000 Kinder die täglich an Hunger sterben?

          Wenn ja: warum?
          Wenn nein: warum?

          ja, der Fall macht mich mehr betroffen, denn hier wird einem der Tod mit aller Brutalität vor Augen geführt -- auch und gerade von den Medien. Es ist ja so schön spektakulär. Die vielen kleinen Niemande, die täglich auf der ganzen Welt verteilt an Hunger sterben sind doch langweilig, da kräht kein Hahn nach, das lockt die Massen nicht vor den Fernseher.

          Wenn ich dann aber wieder (wie gerade gestern erst geschehen) von einer Freundin, die kürzlich in Afrika war um ihre Tochter von einem einjährigen Hilfseinsatz abzuholen, sozusagen "hautnahe" Berichterstattung über die dortigen Verhältnisse bekomme, dann wird die Betroffenheit über die Geiselnahme schnell relativiert. Dies heißt nicht, dass die Menschen in Russland nun weniger zu betrauern sind. Es bedeutet aber, dass ihnen keine größere Wichtigkeit zukommt als den vielen anderen, die oft sogar ungleich länger und qualvoller leiden.

          Bezüglich der Medienwirksamkeit fällt mir auch noch SARS ein: Was war das für ein Geschrei. Wie viele Menschen sind weltweit daran gestorben? 1.000, 2.000? (Sorry, ich weiß es nicht mehr so genau.) Aber fragt irgendjemand nach den jährlich 15.000 Influenza-Toten allein in Deutschland? Nicht medienwirksam. Oh, es ist ein Flugzeug abgestürzt, 130 Tote. Fragt irgendjemand nach den vielen Verkehrstoten oder den lebenslänglich durch Verkehrsunfälle Geschädigten? Nicht medienwirksam.

          Wir leben schon in einer verdammt kruden Welt.

          In diesem Sinne.
          O'Brien

          PS: Ich glaube, es kommt gar nicht so sehr darauf an, ob uns der eine oder der andere Fall betroffener macht. Dass es uns betroffen macht und wir darüber nachdenken, _das_ macht uns zu Menschen. Qualität statt Quantität sozusagen.

          1. Hallo,

            Danke für deine Antwort und dass du ersthaft auf die Fragen eingegangen bist!

            PS: Ich glaube, es kommt gar nicht so sehr darauf an, ob uns der eine oder der andere Fall betroffener macht. Dass es uns betroffen macht und wir darüber nachdenken, _das_ macht uns zu Menschen. [...]

            Darum ging es wohl. Einfach zu sagen, innehalten und nachzudenken ist nicht verkehrt, aber lasst nicht zu, dass uns die Medien mit ihrer Sensationsgeilheit zu ihrer Marionetten machen.
            Und wir werden noch Wochen lang mit Berichten, Interviews, Kommentaren und Wortmeldungen bombadiert, wobei es den "Berichterstatter" gar nicht um die Menschen geht (sie werden die Angehörigen noch richtig "auschlachten" nur um an noch "exklusivere" Interviews ranzukommen).

            Grüße
            Thomas

            1. Hi Thomas,

              Und wir werden noch Wochen lang mit Berichten, Interviews, Kommentaren und Wortmeldungen bombadiert, wobei es den "Berichterstatter" gar nicht um die Menschen geht (sie werden die Angehörigen noch richtig "auschlachten" nur um an noch "exklusivere" Interviews ranzukommen).

              Sicher gibt es miese Sensationspresse, aber ich habe doch einige wirklich gute und differenzierte Berichte gelsen.

              Viele Grüße
              Mathias Bigge

              1. Hallo Mathias,

                Und wir werden noch Wochen lang mit Berichten, Interviews, Kommentaren und Wortmeldungen bombadiert, wobei es den "Berichterstatter" gar nicht um die Menschen geht (sie werden die Angehörigen noch richtig "auschlachten" nur um an noch "exklusivere" Interviews ranzukommen).
                Sicher gibt es miese Sensationspresse, aber ich habe doch einige wirklich gute und differenzierte Berichte gelsen.

                Deshalb setze ich Berichterstatter auch in Anführungszeichen. Mir geht es einfach auf dem Geist, dass bei solchen Ereignissen, die Betroffenen noch nachträglich mit Interviews gelöchert werden: "Und erzählen Sie, was fühlten Sie als die Nachricht kam, dass ..." oder "und wie ist es für Sie ... " Da werden dann noch die Katzen des Nachbars Nachbarn befragt, Angehörige, wie der Kusin 15. Grades, der 3000 Km vom Geschenen war und wohnt interviewt etc. Das ist es war mich dann verärgert wegschalten/weiterblättern zwingt; Näbensächlichkeiten bis zum nimmer mehr geht analysiert, erörtert, diskutiert. Die eigentlich Fragen und Probleme werden dann nicht behandelt, weil es "zu schwierig" ist und dann fragt sich meiner einer, wo sind eigentlich die Journalisten geblieben, die auch Journalisten sind?

                Grüße
                Thomas

            2. Moin, Thomas,

              Darum ging es wohl. Einfach zu sagen, innehalten und nachzudenken ist nicht verkehrt, aber lasst nicht zu, dass uns die Medien mit ihrer Sensationsgeilheit zu ihrer Marionetten machen.

              ich habe gerade Matthias' Beitrag weiter oben gelesen und stimme eher ihm als dir zu. Ich sehe das Problem auch nicht in der Sensationsgeilheit der Medien, denn die berichten viel, wenn der Tag lang ist und da muss man einfach 'drüber stehen. Was in Beslan passiert ist, macht mich sehr betroffen, ich träume sogar nachts davon, denn ich habe selber zwei Kinder und habe in den sensationsgeilen Medien gerade den Alptraum aller Eltern vor Augen geführt bekommen und die Erkenntnis, dass er in dieser Welt Wirklichkeit werden kann. Es ist auch ein Alptraum zu sehen, wie in einem Flüchtlingslager in Darfour gerade ein Kind an Unterernährung in den Armen der Mutter stirbt, und das ist auch nicht gerade lange her, aber schon fast vergessen.

              Ich finde, es ist absolut legal, angesichts dieses neuesten und sehr schrecklichen Ereignisses seine Betroffenheit zu äussern, ohne im selben Satz nochmal all die anderen schrecklichen Ereigneisse, die sich tagtäglich ereignen und die sich in der Menschheitsgeschichte ereignet haben, in jüngster wie in fernster Vergangenheit, nennen zu müssen.

              Ganz abgesehen davon hat dieser Anschlag in der Tat eine neue Dimension erreicht. Mattes nennt weiter oben in https://forum.selfhtml.org/?t=88810&m=532999 eine Liste der Botschaften der Terroristen, die ich noch um einen weiteren Punkt ergänzen will:

              • "Wir lassen uns keinen Ausweg offen und offenbaren euch damit, wie ohnmächtig und verwundbar ihr seid."

              Das sind Dimensionen, die kein Medium der Welt in irgend einer Weise beeinflussen kann, wie voyeuristisch es auch einegstellt sein mag.

              Und wir werden noch Wochen lang mit Berichten, Interviews, Kommentaren und Wortmeldungen bombadiert, wobei es den "Berichterstatter" gar nicht um die Menschen geht (sie werden die Angehörigen noch richtig "auschlachten" nur um an noch "exklusivere" Interviews ranzukommen).

              Klar. Aber was spielt das noch für eine Rolle?

              Viele Grüße,

              Kirsten

              1. Hi,

                ich habe gerade Matthias' Beitrag weiter oben gelesen und stimme eher ihm als dir zu. [...]

                es gibt klare Grenzen, die kein Relativieren zulassen. Ich bin froh, dass das in dieser Diskussion auch an vielen Stellen klargeworden ist.

                Hr.Broder hat mir mit seinem Beitrag im SPIEGEL aus der Seele gesprochen: http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,317426,00.html

                Vielleicht auch von Interesse die Repliken auf diese sog. Polemik: http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,317630,00.html

                Gruss,
                Ludger

              2. Hi Kirsten,

                • "Wir lassen uns keinen Ausweg offen und offenbaren euch damit, wie ohnmächtig und verwundbar ihr seid."

                Das sind Dimensionen, die kein Medium der Welt in irgend einer Weise beeinflussen kann, wie voyeuristisch es auch einegstellt sein mag.

                ich bin mir nicht ganz sicher, ob die Medien nicht doch einen Einfluss auf die Attentate der letzten Zeit haben. Wer ein solches "Unternehmen" wie jetzt in Beslan plant, ist kein einfacher Hinterwäldler, der sich "mal eben" überlegt, eine ganze Schule als Geisel zu nehmen. Dumm sind die Drahtzieher (die IMHO nicht mit den Ausführenden identisch sind) ganz bestimmt nicht, die wissen genau, was sie da tun.

                Sie wissen genau, dass die Medien voll von ihren Attentaten sein werden. Sie wissen auch genau um die Verunsicherung, die sie damit erzeugen, du selbst bist doch das beste Beispiel dafür, und so wie dir wird es vielen Eltern gehen. Das mag zwar nicht das Hauptziel der Terroristen sein, aber es ist sicher nicht zu vernachlässigen.

                Dazu kommt, dass eine gigantische Berichterstattung den Terroristen einen -- wenn auch sehr zweifelhaften -- "Ruhm" verschafft, eine Genugtuung, die unsereins zwar nicht nachvollziehen kann, die aber dennoch nicht von der Hand zu weisen ist. Es ist eine Art Anerkennung, die die Terroristen durch die Medien bekommen, wenn auch eine negative.

                Ich will damit nicht sagen, dass es keine Berichterstattung mehr geben soll, dass wäre sicher das Kind mit dem Bade ausgeschüttet, aber über die Art und den Umfang der Berichte sollte man durchaus einmal (oder auch auch zweimal, dreimal) nachdenken.

                Und wir werden noch Wochen lang mit Berichten, Interviews, Kommentaren und Wortmeldungen bombadiert, wobei es den "Berichterstatter" gar nicht um die Menschen geht (sie werden die Angehörigen noch richtig "auschlachten" nur um an noch "exklusivere" Interviews ranzukommen).

                Klar. Aber was spielt das noch für eine Rolle?

                Es spielt insofern eine Rolle, als es eine Demütigung für die Angehörigen ist. Erst werden sie durch ein Terrorkommando ins Unglück gestürzt, ihrer Liebsten beraubt, und dann wird ihr Leid auch noch benutzt, um möglichst hohe Einschaltquoten oder Druckauflagen zu erzeugen. Das kann doch nicht richtig sein.

                Das Traurigste an dieser Sache ist für mich persönlich, dass ich festgestellt habe, wie schnell ich eigentlich diese schrecklichen Ereignisse wieder von mir geschoben habe. Ich habe zwar keine eigenen Kinder, aber zwei Paten, die mir sehr am Herz liegen. Trotzdem habe _ich_ keine Alpträume wie du, ganz im Gegenteil, ich habe nicht einmal im Traume daran gedacht, dass "den Meinen" so etwas zustoßen könnte. Vielleicht wäre es anders, wenn ich eigene Kinder hätte, vielleicht bin ich aber auch mittlerweile schon zu einem gewissen Maße abgestumpft gegenüber den täglichen Schreckensmeldungen. Und das letztere halte ich für gefährlich, darum bin ich dankbar für solche Diskussionen, wie sie hier geführt werden, die einem immer wieder Denkanstöße geben und auch Aspekte offenbaren, auf die man selbst nicht gekommen wäre.

                Ich wünsche dir eine gute Nacht!
                O'Brien

                1. Moin, O'Brien,

                  Dumm sind die Drahtzieher (die IMHO nicht mit den Ausführenden identisch sind) ganz bestimmt nicht, die wissen genau, was sie da tun.

                  Davon bin ich überzeugt.

                  Sie wissen genau, dass die Medien voll von ihren Attentaten sein werden. Sie wissen auch genau um die Verunsicherung, die sie damit erzeugen, du selbst bist doch das beste Beispiel dafür, und so wie dir wird es vielen Eltern gehen. Das mag zwar nicht das Hauptziel der Terroristen sein, aber es ist sicher nicht zu vernachlässigen.

                  Das ist mit Sicherheit ein wesentlicher Bestandteil der Ziele der Terroristen, nämlich Verunsicherung und Angst in den Köpfen der "ungläubigen" Westler zu erzeugen, und sie nutzen gezielt die Medien dafür, da gebe ich dir vollkommen Recht.

                  Ich will damit nicht sagen, dass es keine Berichterstattung mehr geben soll, dass wäre sicher das Kind mit dem Bade ausgeschüttet, aber über die Art und den Umfang der Berichte sollte man durchaus einmal (oder auch auch zweimal, dreimal) nachdenken.

                  Was willst du denn einschränken? Wie willst du verhindern, dass Bilder gezeigt werden? Willst du erreichen, dass die Ausmaße der Katastrophen nicht sichtbar werden und somit im Grunde herunter gespielt werden? Klar, könnte man 'drüber nachdenken, man würde den Terroristen die Plattform unter den Füßen entziehen. Für welchen Preis? Zensur. Und rettet die die Menschheit? Ich persönlich könnte jedenfalls besser schlafen, hätte ich niemals etwas von Beslan erfahren, zumindest nicht in dem Ausmaß. Die Angstverbreitung der Terroristen würde nicht mehr gut funktionieren, ein wichtiges Ziel wäre vereitelt. Aber ist das realistisch?

                  Es spielt insofern eine Rolle, als es eine Demütigung für die Angehörigen ist. Erst werden sie durch ein Terrorkommando ins Unglück gestürzt, ihrer Liebsten beraubt, und dann wird ihr Leid auch noch benutzt, um möglichst hohe Einschaltquoten oder Druckauflagen zu erzeugen. Das kann doch nicht richtig sein.

                  Ja, da gebe ich dir Recht. Aber ist es wirklich so? Das was ich bisher von Beslan gesehen habe, habe ich nicht als Ausschlachten empfunden, sondern als Berichterstattung, und selbst da habe ich mir überlegt, ob ich die überhaupt sehen will. Ich meine, wo hört objektive Berichterstattung auf und wo fängt Voyeurismus an? Hätte man die brennenden Türme des WTC nicht zeigen sollen? Es war nicht zu verhindern gewesen, auch die springenden Menschen zu zeigen. Ich glaube, Swen hat damals gesagt, dass aus Pietät vor diesen Menschen solche Bilder nicht hätten gezeigt werden dürfen, um zu verhindern, dass die ganze Welt ihnen beim Sterben zusieht. Ein Standpunkt, den ich durchaus nachvollziehen kann, den ich aber für unrealistisch halte.

                  Vielleicht wäre es anders, wenn ich eigene Kinder hätte, vielleicht bin ich aber auch mittlerweile schon zu einem gewissen Maße abgestumpft gegenüber den täglichen Schreckensmeldungen. Und das letztere halte ich für gefährlich, darum bin ich dankbar für solche Diskussionen, wie sie hier geführt werden, die einem immer wieder Denkanstöße geben und auch Aspekte offenbaren, auf die man selbst nicht gekommen wäre.

                  Ja, ich kann dir sagen, dass man als Eltern eine ganz andere Sichtweise bekommt. Zwangsläufig erscheinen Bilder im Kopf, in denen man den eigenen Sohn tot daliegen sieht, und man muss sich anstrengen, diese Bilder aus dem Kopf zu verscheuchen. Und das Abstumpfen halte ich für ganz normal und eine natürliche Reaktion, denn niemand kann auf die Dauer vernünftig leben mit Schreckensbildern im Kopf. Dennoch halte ich wie du diese Diskussionen für sehr wichtig, und sie haben auch nichts mit dem Verdrängen von Schreckensbildern zu tun, sondern mit dem Aufarbeiten des Geschehenen. Man muss es nur aktiv tun.

                  Ich wünsche dir eine gute Nacht!

                  Und ich dir einen schönen Tag!

                  Viele Grüße,

                  Kirsten

                  1. Hi Kirsten,

                    Was willst du denn einschränken? Wie willst du verhindern, dass Bilder gezeigt werden? Willst du erreichen, dass die Ausmaße der Katastrophen nicht sichtbar werden und somit im Grunde herunter gespielt werden? Klar, könnte man 'drüber nachdenken, man würde den Terroristen die Plattform unter den Füßen entziehen. Für welchen Preis? Zensur. Und rettet die die Menschheit? Ich persönlich könnte jedenfalls besser schlafen, hätte ich niemals etwas von Beslan erfahren, zumindest nicht in dem Ausmaß. Die Angstverbreitung der Terroristen würde nicht mehr gut funktionieren, ein wichtiges Ziel wäre vereitelt. Aber ist das realistisch?

                    nein, das ist sicher nicht realistisch. Es geht mir auch nicht um Zensur oder darum, über solche Ereignisse gar nicht mehr zu berichten. Es geht mir einfach darum, dass die "Berichterstattung" immer voyeuristischer und (verzeih mir die Wortwahl) "blutgeiler" wird. Um das Ausmaß der Katastrophe darzustellen, muss ich nicht im Bild zeigen, wie viele Menschen da nun tot herumliegen. Man sagt zwar, ein Bild sagt mehr als tausend Worte, aber gewisse Einschränkungen dürfen IMHO hier durchaus gemacht werden.

                    Das gefällt mir auch an den ÖR Medien immer noch so gut: Da machen sich die verantwortlichen Redakteure _wirklich_ noch Gedanken darum, ob es tatsächlich notwendig ist, bestimmte Bilder zu zeigen. Da geht es nicht um Einschaltquoten, sondern um Information. Schau dir mal die Nachrichten eines Tages erst auf einem Privatsender, dann auf ARD/ZDF an und sag mir, was dir auffällt. (Ich habe kürzlich ein Interview mit Jo Brauner gelesen, in dem er sagte, er habe sich arg zurückhalten müssen, als er einmal eine Nachricht über Küblböck verlesen musste. OK, das ist keine Katastrophe, aber es zeigte mir wieder, dass es ihm um die wirklich _wichtigen_ Nachrichten geht und nicht um Sensationen oder sog. "Promi-News".)

                    BTW: Mach mal beim Nachrichten schauen die Augen zu. Du wirst dich wundern, wie viel mehr Informationen du hinterher behalten hast. Die Bilder, die oft nicht einmal zum gesprochenen Text passen, lenken nämlich nur ab.

                    Ja, da gebe ich dir Recht. Aber ist es wirklich so? Das was ich bisher von Beslan gesehen habe, habe ich nicht als Ausschlachten empfunden, sondern als Berichterstattung, und selbst da habe ich mir überlegt, ob ich die überhaupt sehen will. Ich meine, wo hört objektive Berichterstattung auf und wo fängt Voyeurismus an? Hätte man die brennenden Türme des WTC nicht zeigen sollen? Es war nicht zu verhindern gewesen, auch die springenden Menschen zu zeigen. Ich glaube, Swen hat damals gesagt, dass aus Pietät vor diesen Menschen solche Bilder nicht hätten gezeigt werden dürfen, um zu verhindern, dass die ganze Welt ihnen beim Sterben zusieht. Ein Standpunkt, den ich durchaus nachvollziehen kann, den ich aber für unrealistisch halte.

                    Die Grenze zwischen Objekitivität und Voyeurismus ist sicherlich fließend. Im Zweifel würde ich ganz einfach eher weniger zeigen. Aber ich bin auch kein Privatsender, der um seine Einschaltquoten bangen muss. Dabei frage ich mich jedoch auch, was eher da war: Die Sensationlust der Menschen oder das Angebot an "Sensationen" durch die Medien. Ist es vielleicht nur eine Ausrede der Fernseh-Macher, dass "die Menschen" das ja schließlich sehen wollen? Wenn ich nicht weiß, dass es Schokolade gibt und dass sie gut schmeckt, verlange ich doch auch nicht danach, oder?

                    Und schon wieder wünsche ich dir eine gute Nacht! :)

                    Viele Grüße
                    O'Brien

                    --
                    Frank und Buster: "Heya, wir sind hier um zu helfen!"
                    1. Moin, O'Brien,

                      Das gefällt mir auch an den ÖR Medien immer noch so gut: Da machen sich die verantwortlichen Redakteure _wirklich_ noch Gedanken darum, ob es tatsächlich notwendig ist, bestimmte Bilder zu zeigen. Da geht es nicht um Einschaltquoten, sondern um Information.

                      Deswegen sehe ich mir auch fast nur Nachrichten und Informationssendungen der ÖR an.

                      Schau dir mal die Nachrichten eines Tages erst auf einem Privatsender, dann auf ARD/ZDF an und sag mir, was dir auffällt.

                      Mir ist natürlich der Unterschied aufgefallen. Es ist ja auch kein Wunder: Die Privaten versuchen, Einschaltquoten mit solchen hirnlosen Promi-Schows wie "Ich bin ein Star, holt mich hier 'raus" oder diese komische Alpenalm da hochzutreiben und schüren dabei nichts anderes als den hämischen schadenfrohen Voyerismus. Eine Katastrophe übrigens für die kulturelle Medienlangschaft, finde ich. Dementsprechend können die Nachrichtensendungen nicht viel besser sein.

                      (Ich habe kürzlich ein Interview mit Jo Brauner gelesen, in dem er sagte, er habe sich arg zurückhalten müssen, als er einmal eine Nachricht über Küblböck verlesen musste. OK, das ist keine Katastrophe, aber es zeigte mir wieder, dass es ihm um die wirklich _wichtigen_ Nachrichten geht und nicht um Sensationen oder sog. "Promi-News".)

                      Ja, siehe oben ;-)

                      BTW: Mach mal beim Nachrichten schauen die Augen zu. Du wirst dich wundern, wie viel mehr Informationen du hinterher behalten hast. Die Bilder, die oft nicht einmal zum gesprochenen Text passen, lenken nämlich nur ab.

                      Ich höre jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit Radio Hamburg und behalte dabei viel mehr, als wenn ich mir abends noch das Hamburg Journal auf N3 ansehe ;-)

                      Dabei frage ich mich jedoch auch, was eher da war: Die Sensationlust der Menschen oder das Angebot an "Sensationen" durch die Medien. Ist es vielleicht nur eine Ausrede der Fernseh-Macher, dass "die Menschen" das ja schließlich sehen wollen? Wenn ich nicht weiß, dass es Schokolade gibt und dass sie gut schmeckt, verlange ich doch auch nicht danach, oder?

                      Klar, und die Menschen waren schon immer scharf auf Mumien, Monstren, Mutationen. Ich halte das durchaus für eine Ausrede. Aber jeder kann ja für sich entscheiden, ob er nun naschen will oder nicht ;-)

                      Jetzt wünsche ich dir einen schönen Abend :-)

                      Viele Grüße,

                      Kirsten

              3. Hallo Kirsten,

                (Ich werde auch deine Antwort an O'Brien hier mitbeantworten ...)

                ich habe gerade Matthias' Beitrag weiter oben gelesen und stimme eher ihm als dir zu. Ich sehe das Problem auch nicht in der Sensationsgeilheit der Medien, denn die berichten viel, wenn der Tag lang ist und da muss man einfach 'drüber stehen. Was in Beslan passiert ist, macht mich sehr betroffen, ich träume sogar nachts davon, denn ich habe selber zwei Kinder und habe in den sensationsgeilen Medien gerade den Alptraum aller Eltern vor Augen geführt bekommen und die Erkenntnis, dass er in dieser Welt Wirklichkeit werden kann. Es ist auch ein Alptraum zu sehen, wie in einem Flüchtlingslager in Darfour gerade ein Kind an Unterernährung in den Armen der Mutter stirbt, und das ist auch nicht gerade lange her, aber schon fast vergessen.

                Ich finde, es ist absolut legal, angesichts dieses neuesten und sehr schrecklichen Ereignisses seine Betroffenheit zu äussern, ohne im selben Satz nochmal all die anderen schrecklichen Ereigneisse, die sich tagtäglich ereignen und die sich in der Menschheitsgeschichte ereignet haben, in jüngster wie in fernster Vergangenheit, nennen zu müssen.

                Ich finde es ist absolut legitim, dass du mit zwei Kinder im entsprechenden Schulalter so empfindest. Wenn du meine Posting gelesen hast, weiss du ja, dass meine Fragen zu "wenn ja, warum?" und "wenn, nein, warum?" auch nicht bewertend, sonder wirklich interessiert waren.
                Naürtlich könne man sagen, ich hätte in meiner Situation einen größeren Abstand zu den Ereignissen als du, wenn ich jedoch an meine Neffen und Patenkind denke, verstehe ich sehr wohl, warum jemanden diese Geiselnahme naher geht als andere Ereignisse. Und das dies keineswegs wertend zu sehen ist. Wie schon wirklich oft gesagt, man sollte nicht mal daran denken, dise Dinge zu vergleichen. Das wäre wirklich verkehrt, rational wissen wir, dass  hier nicht zu vergleichen gibt, emotional haben jedoch die stärkeren Empfindungen dort, wo wir selbst Vernüpfungspunkte zu den Ereignissen haben und dies kann angesprochen, aber muss nicht beründet werden.

                Ganz abgesehen davon hat dieser Anschlag in der Tat eine neue Dimension erreicht. Mattes nennt weiter oben in https://forum.selfhtml.org/?t=88810&m=532999 eine Liste der Botschaften der Terroristen, die ich noch um einen weiteren Punkt ergänzen will:

                • "Wir lassen uns keinen Ausweg offen und offenbaren euch damit, wie ohnmächtig und verwundbar ihr seid."

                Das sind Dimensionen, die kein Medium der Welt in irgend einer Weise beeinflussen kann, wie voyeuristisch es auch einegstellt sein mag.

                Damit wird es jetzt wirklich komplizierter. Es wurde ja hier im Thead schon öfters gesagt, dass wir heute mit ganz neuen Formen des Terrorismus konfrontiert sind, als es vor 20 Jahren noch der Fall war.
                Vor einigen Tagen spach ein Terrorismus-Experte in einer Sundung (und der Mann muss ein Experte gewesen sein, denn er konnte in sehr klaren und gutstrukturierten Sätzen die Fragen beantworten und auch schwierige Sachverhalte erklären) und es ging um dieselbe Thematik: also darum, dass die Terrorsiten heute nicht bloß, jemanden aus dem Gefängnis holen wollen, oder bloß Geld haben wollen und wie sie dabei vorgehen.

                Es sind -wenn man es so ausdrücken will - einige zivilisatorische Prozesse im Gange nihct nur die Gesellschaft ändert sich.
                Der Terrorismus heute, geht sehr bewusst mit den Medien um, nicht um sonst tauchen am 11. September immer wieder die Botschaften von Al Kaida auf. Auch die Ideologien des Terrorismus haben sich verändert und das Freibomben von verurteilten Terroristen ist nur noch zweitrangig.
                In erster Linie geht es um Destabilisierung, sowohl der Gesellschaft als auch der Wirtschaft. Und das dies denen gelungen ist, zeigt sich ja Tag für Tag.
                Die Wirtschaft währt sich mit aller Macht und wir könne schon jetzt die Auswirkungen spühren: unter dem Vorwand des Terorrismusbekämpfungs werden von der Politik Maßnahmen beschlossen und eingeleitet, die grundlegene Rechte der Menschen tief beschneiden.
                Ich glaube dir gefällt der Gedanke an dem gläsernen Menschen, den man von Geburt bis Tod auf Schritt und Tritt zurückverfolgen und bei dem jeden Einkauf, jede Medikament, jeden Urlaub und jeden Flirt aufzeichnet, ebenso wenig wie mir.

                Die Frage bleibt, wie währt sich die Gesellschaft gegen diesen Einfluß des Terrorismus auf die Wirtschaft und letztlich auf sich selbst?
                Die Medien haben hiebei eine gewiss mitentscheidende Rolle.

                Und wir werden noch Wochen lang mit Berichten, Interviews, Kommentaren und Wortmeldungen bombadiert, wobei es den "Berichterstatter" gar nicht um die Menschen geht (sie werden die Angehörigen noch richtig "auschlachten" nur um an noch "exklusivere" Interviews ranzukommen).

                Klar. Aber was spielt das noch für eine Rolle?

                --------- du sagt in der anderen Posting ----------------
                » Ja, da gebe ich dir Recht. Aber ist es wirklich so? Das was ich bisher von Beslan gesehen habe, habe ich nicht als Ausschlachten empfunden, sondern als Berichterstattung, und selbst da habe ich mir überlegt, ob ich die überhaupt sehen will. Ich meine, wo hört objektive Berichterstattung auf und wo fängt Voyeurismus an? Hätte man die brennenden Türme des WTC nicht zeigen sollen? Es war nicht zu verhindern gewesen, auch die springenden Menschen zu zeigen. Ich glaube, Swen hat damals gesagt, dass aus Pietät vor diesen Menschen solche Bilder nicht hätten gezeigt werden dürfen, um zu verhindern, dass die ganze Welt ihnen beim Sterben zusieht. Ein Standpunkt, den ich durchaus nachvollziehen kann, den ich aber für unrealistisch halte.
                ------------------------------------------------------------

                Eine spielt eine sehr große.
                Die Terroristen operieren bewusst mit den Meien und nützen sie aus.
                Es ist eine der perfiedesten Sachen, denn niemand möchte dass solche Eregnisse verschwiegen werden, aber möchtest du Tag für Tag zerfetze Kinderleichen und in ohnmächtigen Trauer und Wut lebene Verwandten sehen?
                Mir ging es auch nicht darum, dass man die Türme des WTC oder die Ereignisse in Breslan nicht hätte zeigen sollen.
                Aber ich wäre mich dagegen, dass die Medien undifferenziert und unüberlegt aus Gründen der Wirtschaflichkeit die Überlebenden quelen - ja ich empfinde es auch so - und uns somit genau zu dem Verhalten zwingen, was die Terrorsiten zu erreichen wollen.
                Nämlich, dass wir aus Angst "es kann auch hier geschehen" nicht mal nachdenken, was mit uns - der Gesellschaft - passiert.
                So haben wir keine Zeit nachzudenken und uns gegen Maßnahmen zu wären, die eben nicht der Gesellschaft dienen, aber als solche Verkauft werden.
                Erst wird man gegenüber bestimmter Gruppen von Menschen vorsichtig, dann gegenüber jeden Framden. Und bevor man sich umgesehen hat, sitzt man in einem Gefängnis, das man selbst um sich zu bauen zuließ.

                Deshalb fragte ich auch wo die echten Journalisten geblieben sind. Ich bin auch interessiert daran zu erfahren was in der Welt vor sich geht, aber ich will es auf eine Weise erfahren die mir weder von den Medien und schon gar nicht von Terroristen aufgezungen wird.

                Schöne Grüße
                Thomas

                1. Hi,

                  Damit wird es jetzt wirklich komplizierter. Es wurde ja hier im Thead schon öfters gesagt, dass wir heute mit ganz neuen Formen des Terrorismus konfrontiert sind, als es vor 20 Jahren noch der Fall war.

                  aeeh, bist Du wirklich sicher?

                  Die Frage bleibt, wie währt sich die Gesellschaft gegen diesen Einfluß des Terrorismus auf die Wirtschaft und letztlich auf sich selbst?

                  Die Medien haben hiebei eine gewiss mitentscheidende Rolle.
                  [...]
                  Eine spielt eine sehr große.
                  Die Terroristen operieren bewusst mit den Meien und nützen sie aus.

                  So war es immer.

                  Gruss,
                  Ludger

                  PS: The song remains the same.

                  1. Hallo,

                    So war es immer.

                    Gruss,
                    Ludger

                    PS: The song remains the same.

                    ... und endet nie.

                    Vielleicht ist es einfach Zeit, das  doch zu beenden. Sonst hieß es bald, sag mir wo die Menschen sind.

                    Grüße
                    Thomas

                2. Moin, Thomas,

                  Ich finde es ist absolut legitim, dass du mit zwei Kinder im entsprechenden Schulalter so empfindest. Wenn du meine Posting gelesen hast, weiss du ja, dass meine Fragen zu "wenn ja, warum?" und "wenn, nein, warum?" auch nicht bewertend, sonder wirklich interessiert waren.

                  Nein, ich fand sie nicht bewertend, sondern zu wenig differenziert und etwas überzogen. Besonders diese Aussage hier aus https://forum.selfhtml.org/?t=88810&m=532234:

                  -------------------------------------------------------------------
                  "Die Reaktionen auf diese Geiselnahme zeigen doch deutlich, wie sehr wir eigentlich genau gegen dem Leid der Menchen immun sind, dass uns nur noch solche Fälle interessieren. Bzw. es zeigt noch deutlicher, dass wir nur das wahrnehmen, was uns jemand (in diesem Fall die Medien) mit einem Hammer ins Gehirn prügelt.

                  Roland hat recht mit seiner Frage: macht uns dieses Ereignis mehr betroffen als die etwa 30.000 Kinder die _täglich_ an Hunger sterben?"
                  -------------------------------------------------------------------

                  Und diese Frage beantworte ich mit: "Ja, es macht mich im Augenblick betroffener als alles andere!", und zwar ohne schlechtes Gewissen. Und zu dem oberen Absatz kann ich dir nicht ganz beipflichten. Ich empfinde es nicht so, dass die Medien mit dem Hammer prügeln, die Ereignisse werden schlicht gezeigt und erschüttern einfach ob ihrer Grausamkeit (ich rede hier jetzt übrigens nicht von den Privatsendern, da kann es durchaus anders sein, aber ich gucke nie Nachrichten auf Privatsendern). Trotzdem verliere ich nicht den Blick für das andere Elend der Welt, aber den Überblick. Wenn man zwei-dreimal für Unicef gespendet hat, kommen in regelmäßigen Abständen Spendenaufrufe per Post, die jedesmal eine andere Katastrophenregion der Welt darstellen, in der Kinder leiden. Ich fühle mich davon echt allmählich überfordert.

                  Ich glaube, dass die meisten Menschen nicht so dumm sind, nur noch die schlimmsten Sachen wahr zu nehmen und alles andere zu vergessen. Aber das menschliche Gehirn schützt sich natürlich gegen solche Bilder, besonders gegen diese Massen, die Reaktion darauf ist Abstumpfung. Aber sie ist eine natürliche Reaktion und hat nichts mit bewusster Entscheidung zu tun.

                  Wie schon wirklich oft gesagt, man sollte nicht mal daran denken, dise Dinge zu vergleichen. Das wäre wirklich verkehrt, rational wissen wir, dass  hier nicht zu vergleichen gibt, emotional haben jedoch die stärkeren Empfindungen dort, wo wir selbst Vernüpfungspunkte zu den Ereignissen haben und dies kann angesprochen, aber muss nicht beründet werden.

                  Das sehe ich genau so, und damit ist dein erstes Posting schon relativiert :-)

                  • "Wir lassen uns keinen Ausweg offen und offenbaren euch damit, wie ohnmächtig und verwundbar ihr seid."

                  Das sind Dimensionen, die kein Medium der Welt in irgend einer Weise beeinflussen kann, wie voyeuristisch es auch einegstellt sein mag.

                  In erster Linie geht es um Destabilisierung, sowohl der Gesellschaft als auch der Wirtschaft. Und das dies denen gelungen ist, zeigt sich ja Tag für Tag.

                  Ja, so sehe ich das auch. Und zwar mit dem Ziel, die Vormachtstellung der islamischen Welt auferstehen zu lassen. Einst gab es sie, im frühen Mittelalter, als der Orient blühte und sich hierzulande die Barbaren die Köppe einschlugen. In der Renaissance kehrten sich die Vorzeichen um, Europa blühte auf und gewann die kulturelle und wirtschaftliche Vormachtstellung der (westlichen) Welt und baute sie bis heute aus. Jetzt ist die Zeit (aus Sicht der radikalen Islamisten) gekommen, diese Vormachtstellung zu brechen. Der Westen (also vornehmlich Amerika) stellt sich, um diese zu retten, dabei so dämlich an wie es nur möglich ist. Der westlichen Welt stehen im Vergleich zu den Terroristen ihre eigenen Werte im Wege, dazu gehören Freiheit und Menschenwürde, und auch die Pressefreiheit. Diese Werte können nicht mal eben so aufgegeben werden, aber gebrochen werden sie dennoch schon lange. Eines der Ziele der Terroristen.

                  Die Wirtschaft währt sich mit aller Macht und wir könne schon jetzt die Auswirkungen spühren: unter dem Vorwand des Terorrismusbekämpfungs werden von der Politik Maßnahmen beschlossen und eingeleitet, die grundlegene Rechte der Menschen tief beschneiden.

                  Richtig, ich sehe da einen radikalen Wertewandel auf uns zukommen.

                  Ich glaube dir gefällt der Gedanke an dem gläsernen Menschen, den man von Geburt bis Tod auf Schritt und Tritt zurückverfolgen und bei dem jeden Einkauf, jede Medikament, jeden Urlaub und jeden Flirt aufzeichnet, ebenso wenig wie mir.

                  Nein, gefällt mir überhaupt nicht. Ich kann aber jetzt auch gar nichts dazu sagen. Eventuell ist das der (zu) hohe Preis für eine Sicherheit, die es aus meiner Sicht gar nicht geben kann.

                  Die Frage bleibt, wie währt sich die Gesellschaft gegen diesen Einfluß des Terrorismus auf die Wirtschaft und letztlich auf sich selbst?
                  Die Medien haben hiebei eine gewiss mitentscheidende Rolle.

                  Sie haben die Rolle, die sie haben, sie sind die Medien ;-)
                  Ich habe keine Ahnung, wie sich die Gesellschaft davor wehren kann. Die Regierungschefs neigen zur Politik der harten Hand, aber das kann es nicht sein, weil sich die Terroristen dadurch nicht beeindrucken lassen aus genannten Gründen. Wir sitzen in einer Zwickmühle, aber ich traue mich an dieser Stelle nicht, Spekulationen anzustellen.

                  Es ist eine der perfiedesten Sachen, denn niemand möchte dass solche Eregnisse verschwiegen werden, aber möchtest du Tag für Tag zerfetze Kinderleichen und in ohnmächtigen Trauer und Wut lebene Verwandten sehen?

                  Nein.

                  Aber ich wäre mich dagegen, dass die Medien undifferenziert und unüberlegt aus Gründen der Wirtschaflichkeit die Überlebenden quelen - ja ich empfinde es auch so - und uns somit genau zu dem Verhalten zwingen, was die Terrorsiten zu erreichen wollen.

                  Selbst, wenn die Medien sich ganz genau überlegen würden, was sie berichten und dies sensibel tun und Rücksicht nehmen würden (natürlich Pressefreiheit vorausgesetzt), wären sie dennoch ein wirksames Werkzeug der Terroristen.

                  Nämlich, dass wir aus Angst "es kann auch hier geschehen" nicht mal nachdenken, was mit uns - der Gesellschaft - passiert.
                  So haben wir keine Zeit nachzudenken und uns gegen Maßnahmen zu wären, die eben nicht der Gesellschaft dienen, aber als solche Verkauft werden.

                  Ja, Angst ist ein schlechter Ratgeber. Und hier sehe ich wieder die Zwickmühle, ich sehe keinen Ausweg daraus.

                  Erst wird man gegenüber bestimmter Gruppen von Menschen vorsichtig, dann gegenüber jeden Framden. Und bevor man sich umgesehen hat, sitzt man in einem Gefängnis, das man selbst um sich zu bauen zuließ.

                  Nein, das Gefängnis muss man ja nicht zulassen. Man kann es verhindern, dass die Angst einen so beherrscht, dass man nicht mehr fähig ist, aus dem Haus zu gehen. Man kann sich gleichgesinnten Menschen anschliessen, man kann an solchen Diskussionen wie diesen hier teilnehmen. Trotz aller Vorsicht muss man seine Offenheit nicht aufgeben.

                  Deshalb fragte ich auch wo die echten Journalisten geblieben sind. Ich bin auch interessiert daran zu erfahren was in der Welt vor sich geht, aber ich will es auf eine Weise erfahren die mir weder von den Medien und schon gar nicht von Terroristen aufgezungen wird.

                  Dafür sind die Zeiten momentan wirklich ungünstig. Ich glaube aber trotzdem, dass sich die "echten" Journalisten (was sind das für welche?) nach wie vor einbringen. Wie haben die Menschen denn früher ihre Nachrichten empfangen? Im dritten Reich bekam man nur das zu hören/sehen, was von der Propaganda vorgeschrieben war, und so ist es auch heute noch in vielen Teilen der Welt. Du selbst kannst inzwischen wählen zwischen diversen Medien und dir herauspicken, was für dich interessant ist. Welches Medium hättest du denn gern? Fernsehen? Internet? Radio? Du kannst es dir selbst aussuchen. Und somit auch die Weise wählen, die dir zu deinen Neuigkeiten verhilft, oder etwa nicht? ;-)

                  Viele Grüße,

                  Kirsten

                  1. Hallo Kirsten,

                    Und diese Frage beantworte ich mit: "Ja, es macht mich im Augenblick betroffener als alles andere!", und zwar ohne schlechtes Gewissen.

                    Und ich habe auch deine Argumente voll akzeptiert.

                    Ich glaube, dass die meisten Menschen nicht so dumm sind, nur noch die schlimmsten Sachen wahr zu nehmen und alles andere zu vergessen. Aber das menschliche Gehirn schützt sich natürlich gegen solche Bilder, besonders gegen diese Massen, die Reaktion darauf ist Abstumpfung. Aber sie ist eine natürliche Reaktion und hat nichts mit bewusster Entscheidung zu tun.

                    Ja, wobei das ist auch teils des Problems. Für mich sollte es auch schon deshalb umsichtiger berichtet werden, ehe bevor man so weit abgestupft ist, dass man nicht mehr mal das Elend vor der eigenen Tür sieht.

                    Der westlichen Welt stehen im Vergleich zu den Terroristen ihre eigenen Werte im Wege, dazu gehören Freiheit und Menschenwürde, und auch die Pressefreiheit. Diese Werte können nicht mal eben so aufgegeben werden, aber gebrochen werden sie dennoch schon lange. Eines der Ziele der Terroristen.

                    Ja, und unsere Politiker sind nun zu gerne bereit diese Werte aufzugeben (habe ich zumindest das Gefühl).

                    Ich glaube dir gefällt der Gedanke an dem gläsernen Menschen, den man von Geburt bis Tod auf Schritt und Tritt zurückverfolgen und bei dem jeden Einkauf, jede Medikament, jeden Urlaub und jeden Flirt aufzeichnet, ebenso wenig wie mir.

                    Nein, gefällt mir überhaupt nicht. Ich kann aber jetzt auch gar nichts dazu sagen. Eventuell ist das der (zu) hohe Preis für eine Sicherheit, die es aus meiner Sicht gar nicht geben kann.

                    Ich komme mir (schon wieder) wie Cassandra vor. Was tut der Zar aller Russen ...ehmmm, der Ministerpresident meine ich.
                    Da werden die Erinnerungen an andere "Genossen" wach :-(.

                    Die Medien haben hiebei eine gewiss mitentscheidende Rolle.

                    Sie haben die Rolle, die sie haben, sie sind die Medien ;-)

                    Dann sollten sie vielleicht tatsächlich die Verantwortung wahrnehmen, die sie sich sonst immer beanspruchen.

                    Selbst, wenn die Medien sich ganz genau überlegen würden, was sie berichten und dies sensibel tun und Rücksicht nehmen würden (natürlich Pressefreiheit vorausgesetzt), wären sie dennoch ein wirksames Werkzeug der Terroristen.

                    Dass sie über die Ereignisse berichten? Darin stimem ich dir zu.
                    Im weiten Sinn, d.h. dass wenn sie weniger "exzessiv" über die Ereignisse berichteten: da stimme ich dir nicht zu. Da würde ich eher sagen, dass diese Art der Berichterstattung eher dazu geeignet wäre, die Menschen zusammenzubringen, denn es gibt Bilder heute über die man einfach nicht sprechen kann, weil dazu jedes Wort fehtl. Aber die Menschen sollten miteinander reden, vor allem jetzt.

                    Ja, Angst ist ein schlechter Ratgeber. Und hier sehe ich wieder die Zwickmühle, ich sehe keinen Ausweg daraus.

                    Zur Sprache zu bringen ist sicher ein erster Schritt.

                    Erst wird man gegenüber bestimmter Gruppen von Menschen vorsichtig, dann gegenüber jeden Framden. Und bevor man sich umgesehen hat, sitzt man in einem Gefängnis, das man selbst um sich zu bauen zuließ.

                    Nein, das Gefängnis muss man ja nicht zulassen. Man kann es verhindern, dass die Angst einen so beherrscht, dass man nicht mehr fähig ist, aus dem Haus zu gehen. Man kann sich gleichgesinnten Menschen anschliessen, man kann an solchen Diskussionen wie diesen hier teilnehmen. Trotz aller Vorsicht muss man seine Offenheit nicht aufgeben.

                    Meine Rede.

                    Dafür sind die Zeiten momentan wirklich ungünstig. Ich glaube aber trotzdem, dass sich die "echten" Journalisten (was sind das für welche?) nach wie vor einbringen. Wie haben die Menschen denn früher ihre Nachrichten empfangen? Im dritten Reich bekam man nur das zu hören/sehen, was von der Propaganda vorgeschrieben war, und so ist es auch heute noch in vielen Teilen der Welt. Du selbst kannst inzwischen wählen zwischen diversen Medien und dir herauspicken, was für dich interessant ist. Welches Medium hättest du denn gern? Fernsehen? Internet? Radio? Du kannst es dir selbst aussuchen. Und somit auch die Weise wählen, die dir zu deinen Neuigkeiten verhilft, oder etwa nicht? ;-)

                    Ja. Und genau diese Rechte werden mehr und mehr beschnitten.
                    Ich kann ja auch aussuchen wohin ich gehen will, na ja fast. Bei der Informationsbeschaffung geht es noch, aber wie lange, wenn es damit anfägt, dass mein Surfverhalten festgehalten wird, meine E-Mails durchgelesen werden, etc.
                    Erst werden dann bestimmte Seitren aus dem Internet verschwinden, weil doch auch Geld kostet, oder gespert etc. (Nein, es gibt seiten die gesperrt gehören).

                    Wenn man darüber redet, schafft man damit auch das Bewusstsein dafür (und wenn man lange genug redet, wird man auch überall gehört ;-) )

                    Grüße
                    Thomas

        2. Hallo Thomas,

          Sorry, aber _das_ war jetzt ganz schön daneben.
          Finde ich nicht.

          Den Grund meiner Reaktion hatte ich Roland bereits versucht zu erklären.

          Die Reaktionen auf diese Geiselnahme zeigen doch deutlich, wie sehr wir eigentlich genau gegen dem Leid der Menchen immun sind, dass uns nur noch solche Fälle interessieren.

          Diesen Schuh muss ich mir für meinen Teil nicht anziehen.

          Also nochmal: macht dieser Fall uns mehr betroffen als die 30.000 Kinder die täglich an Hunger sterben?

          Ich wiederhole nochmal, was ich Roland geantwortet habe. Mich persönlich macht dieser Fall ob seiner Grausamkeit betroffen, betroffen macht mich aber auch anderes Leid. Das Problem der kritiklosen Masse ist, da gebe ich dir Recht, wer wovon etwas mitbekommt. O'Brien hat das bereits ausführlicher geschildert, insbesondere im Hinblick auf die Rolle der Medien, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Und ja, ob dieser Berichterstattung macht mich der Fall mehr betroffen, denn ich bin auch nur Mensch. Mich hat auch dies hier, als ich das erste Mal davon erfuhr, ebenso betroffen gemacht: http://www.projekt-hope.de/html/h.o.p.e..htm, was mich dazu veranlasste, dieses Projekt mit zu unterstützen; oder dieses hier: http://www.11sfn.de/sfn1.html.

          Es ging mir nicht vordergründig darum, die Position von Roland zu hinterfragen, mir ging es primär um die Art seiner Reaktion, ein hingerotzter Satz, in den man nahezu alles hineininterpretieren konnte. Der Eindruck, den Rolands erstes Posting in mir erweckt hatte, war der, dass etwas relativiert wird, was meiner Meinung nach nicht relativiert werden sollte.

          Freundschaft!
          Siechfred

          --
          Wissen bedeutet zu wissen, wo es steht.
    2. Hi Orlando,

      ich schlage eine kleine Meditation und einen Moment des Mitgefuehls fuer die von Terroristen gequaelten Menschen vor.
      macht dich das mehr betroffen als die 100 Kinder, die täglich irgendwo verhungern?

      Bei solchen Dingen gehen Vergleiche irgendwie immer schief und erzeugen eine eigenartige Schräglage. Wenn jemand die Grausamkeiten der Hitler-Armee darstellt, empfinde ich einen Verweis auf Stalins Terror nur dann als angemessen, wenn der Vergleich nicht darauf abzielt, die Geschehnisse zu relativieren, sondern strukturelle Gemeinsamkeiten zu entdecken.

      Es ist eine eigenartige Eigenschaft der Menschen, dass sie fremdes Elend meist kalt lässt, ob es das krebskranke Kind in der Nachbarschaft, ein verhungerndes Baby in Afrika oder ein Attentat irgendwo in Israel ist. Der Tod wird verdrängt und man muss ihn vielleicht auch verdrängen, um leben und etwas Sinnvolles tun zu können.

      Dennoch wird man ab und an durch ein Ereignis im eigenen Umfeld oder durch mediale Bilder aus der Gleichgültigkeit gerissen und damit treten auch die eigenen Ängste in den Vordergrund.

      Ich war am letzten Wochenende in Holland und auf einem Tisch im schönen Frühstückssaal war die Weltpresse ausgebreitet. Nun stöberte mein knappp 5 Jahre altes Töchterchen darin herum, ohne dass ich dabei war, und kam völlig schockiert über die Bilder an den Tisch gelaufen. Da sie weitgehend ohne Fernsehen aufwächst, war sie noch nicht daran gewöhnt, solche Bilder als Fiktion zu relativieren, sondern erwartete, dass solche Dinge in unserem Umfeld geschehen sind.

      Nun könnte man sagen, dass dieses Ereignis von der Presse rein zufällig aus dem unendlichen Reigen von Tod und Sterben herausgegriffen worden sei, was stimmt und zugleich nicht stimmt. Natürlich ist auch der Hungertod eine Realität, die von unserer Weltordnung mitproduziert wird, aber mit dem Terror rückt das Zerstörerische unserer Weltordnung einfach näher an uns heran.

      Die Botschaft, die uns von den Terroristen vermittelt wird, heißt:

      • Für uns gibt es keine moralischen Schranken.
      • Wir können an jedem Ort der Welt zuschlagen.
      • In unserer Todessehnsucht könnt ihr uns mit keiner
          Drohung einschüchtern.
      • Auch eure Kinder betrachten wir als todeswürdige
          Feinde.
      • Wir haben für euch und eure Ordnung nichts als Hass.
      • Es ist kein Platz mehr für Menschlichkeit in dieser
          Welt.
      • Wir agieren jenseits von politischem Kalkül: Auch
          wenn unsere Aktion der eigenen Sache den größten
          Schaden zufügt, werden wir handeln. Dadurch sind
          wir unberechenbar.
      • Unsere Philosophie richtet sich gegen Freiheit, Lust,
          Liebe, Schönheit. Eure Werte sind eine Lüge
          gegenüber der Wahrheit des Todes und der Vernichtung,
          der alle menschlichen Dinge gewidmet sind.

      Nun könnte man auf diese Haltung mit noch größerer Kälte reagieren und "die" Tschetschenen für vogelfrei erklären. Viele Politiker und vor allem Passanten haben sich in Russland in dieser Richtung geäußert: "Das sind Tiere, die man schlachten muss." Bilder vom durch Artilleriebeschuss zerstörten Grosny sprechen eine deutliche Sprache.

      Man könnte sich auf die Gewinnerseite rechnen und militärische und polizeiliche Strategien entwickeln, um diesen Feind rücksichtslos zu vernichten.

      Diese Haltung ist vielfach erprobt und hatte in den letzten hundert Jahren eine stetige Brutalisierung zur Folge, nichts anderes. Das rücksichtslose Vorgehen Israels in Palästina hat aus der anfangs halbwegs friedlichen Intifada ein Massaker werden lassen. Der Krieg George Bushs gegen den Terror hat schon tausende von Toten produziert - und zahlreiche neue, hasserfüllte Terroristen.

      Ein Umdenken ist nicht in Sicht, kaum jemand wagt es, angesichts der Bedrohung durch die Unmenschen der Kommandos, auszuscheren und laut über Ursachen des Terrors oder die verfehlte Politik zu sprechen. Das Ereignis Terror erfüllt insofern eine politische Funktion: Es schwört die Menschen darauf ein, sich zu der Anti-Terrorlinie zu bekennen.

      Vielleicht ist es der einzige Ansatz, von der Verlogenheit des politischen Kalküls wegzukommen, wirklich Gefühle zuzulassen, auch Hass und Wut, nicht nur die Trauer, und daraus die Kraft zu entwickeln, etwas gegen die Situation zu tun.

      Viele Grüße
      Mathias Bigge