Hi Chris,
Welcher MA dieser Institutuionen wird nun Interesse daran haben, sich selbst wegzurationalisieren? ;-)
Die Arbeitsverwaltung "profitiert" irgendwie von der Arbeitslosigkeit, sie macht aber nicht die Arbeitsmarktpolitik. Für mich gibt es eine psychologische Hemmschwelle, etwas Wirksames zu tun, weil jeder denkt, es ginge dabei irgendwie gegen seine Privilegien und Rechte. Es gibt natürlich auch Nutznießer der hohen Arbeitslosigkeit, nicht nur in den Behörden.
Es wäre halt erforderlich, dass Politiker und Verbandsvertreter mit Mut und Profil originelle Lösungen angehen würden. Da liegt vielleicht der entscheidende Mangel. Ein anderes Problem ist die zunehmende Entwertung der arbeitslosen Menschen, die diese sogar selbst erfasst. Auch in einigen Postings in diesem Thread kommt das zum Ausdruck. Dabei ist es oft Zufall, wer auf welcher Seite steht. Aus einer Insolvenz heraus kann auch ein guter Mitarbeiter plötzlich vor dem Nicths stehen, dennoch wird ihm das schon nach kurzer Zeit als persönlicher Makel angekreidet. Da sind die Amis einfach lockerer und geben jemandem, der eine wechselvolle Biografie hat, eher eine Chance. Bei uns gibt es so ein merkwürdiges Denken, dass "einer von uns" schon gut sein muss, weil er eben drin ist im System der Firma, auch wenn er de facto die letzte Faulpfeife ist, und dass jedem Bewerber misstraut wird, einfach weil er von außen kommt. Dazu gehört auch, dass vor allem Bekanntschaft und Connections zählen, Vitamin B, obwohl doch genügend Möglichkeiten bestehen, neue Leute auf Probe zu nehmen.
Viele Grüße
Mathias Bigge