O'Brien: Schriftsprachlichkeit

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Hi,

Schriftlichkeit, also die Fähigkeit, Laute Schriftzeichen zuzuordnen und umgekehrt, findet im aktuellen Bildungsprozess der mir bekannten Schulsyteme über eine, meist in der 2. Klasse dieses meines Landes gestalteten Bildungssystems, mittels einer Schreibschrift statt. Ich vermute aber, dass diese Kultur sich gerade wandelt, von einer Handschriftkultur zu einer Tastaturschriftkultur.

ist die Schreibschrift nicht sowieso einer der Haupthinderungspunkte beim Lesen-Schreiben-Lernen? (Ich lerne etwas, was ich später - außer in Leseanfänger-Büchern - nie wieder zu sehen bekomme.) AFAIK ist die heutige Schreibschrift (vereinfachte Ausgangsschrift) ja schon weniger schnörkelig als das, was wir noch gelernt haben, sie ist schon ein Schritt in Richtung Druckschrift.

Dass jedoch die Handschrift in absehbarer Zeit ganz verschwinden wird, kann ich mir nicht vorstellen, auch wenn einige Technikfantasten das gerne so hätten. Was ich mir gut vorstellen kann, ist, dass die Schreibschrift relativ bald ganz wegfallen wird und durch Druckschrift ersetzt wird. Ich schreibe schon seit ewigen Zeiten (selbst in der Schule schon) eine fast reine Druckschrift mit einigen bequemeren Übergängen von Buchstabe zu Buchstabe. Das Erlernen der Druckschrift ist vermutlich für Jungs auch einfacher, weil diese im Alter des Schreiben-Lernens noch keine gute Feinmotorik haben (weswegen wohl auch die meisten Männer eine ziemliche Sauklaue haben).

Wenn ich mir den technischen Fortschritt so betrachte, könnte es sein, dass es irgendwann nur noch die klassische Handschrift und daneben eine bisher noch nicht vorstellbare Form der Eingabe von Texten über eine technische Schnittstelle geben wird ("Computer, Musik um 10% leiser!" oder so ähnlich).

Schönen Sonntag noch!
O'Brien

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