Der Martin: Schriftsprachlichkeit

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Hallo josef,

Ich arbeite seit einigen Jahren mit legasthenen und lese-rechtschreibschwachen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, damit diese ihre Probleme bei der Anwendung der Regeln der deutschen Orthographie, zumindest für den alltäglichen Gebrauch überwinden können.

Respekt. Nein, ehrlich. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Tätigkeit starke Nerven und viiiiel Geduld erfordert.

In diesem Zusammenhang suche ich auch nach Lösungswegen um eine eventuelle Hilfe auch online anzubieten. Selbiges führte mich auch zu Überlegungen, eine solche Hilfe auch online anzubieten.

Beim vorangegangenen Absatz warst du wohl nicht ganz bei der Sache, oder? ;-)

Schriftlichkeit, also die Fähigkeit, Laute Schriftzeichen zuzuordnen und umgekehrt, findet im aktuellen Bildungsprozess der mir bekannten Schulsyteme über eine, meist in der 2. Klasse dieses meines Landes gestalteten Bildungssystems, mittels einer Schreibschrift statt.

Ach. Hat sich das seit meiner Kindheit etwa so stark gewandelt? In meiner Grundschulzeit fand dieses Training, Laute und Buchstaben einander zuzuordnen, gleich in der ersten Klasse zunächst mit der traditionellen Druckschrift statt. Ich hab mich dabei tierisch gelangweilt, denn die normale Druckschrift konnte ich schon lesen, bevor ich überhaupt in die Schule ging.

Ich vermute aber, dass diese Kultur sich gerade wandelt, von einer Handschriftkultur zu einer Tastaturschriftkultur.

Das ist mir zwar noch nicht aufgefallen, würde mich aber nicht wundern.
Viel mehr ist mir aufgefallen, dass die Schulabgänger der letzten zehn Jahre immer mehr und schwerwiegendere Defizite in der Rechtschreibung und Zeichensetzung haben. Der Anteil derer, denen "richtiges" Schreiben leichtfällt und die in der Orthographie einigermaßen sattelfest sind, schrumpft immer mehr. Und das finde ich bedenklich.

Dazu hätte ich gerne Stellungnahmen, Forschungsergebnisse und Hypothesen

Okay, das war jetzt nur so meine Beobachtung, mein Eindruck und meine Meinung dazu.

Gute Nacht erstmal,
 Martin

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Wenn Zeit das Kostbarste ist, was wir haben, dann ist Zeitverschwendung die größte aller Verschwendungen.
  (Benjamin Franklin, amerikanischer Tüftler und Politiker)