Hallo,
Und es gibt zahlreiche professionelle Agenturen, die alle genannten Techniken einsetzen.
Ich halte es gewagt, diese Agenturen als Beweis dafür heranzuziehen, dass Tabellen gut sind, immerhin produzieren diese Agenturen nicht selten unbrauchbare Seiten, die manchmal nicht einmal besonders toll ausschauen.
Sein Argument war, wie ich es verstanden habe, dass es Menschen mit einer unschätzbaren Praxiserfahrung gibt, welche sich immer wieder damit beschäftigen, verschiedenartige Layouts umzusetzen und auf zahlreichen Systemen und Umgebungen funktionsfähig zu gestalten und dafür bereits viele Kniffe kennen.
Wenn viele hier die Tabellen-sind-böse-Haltung abspulen, dann liegt meist offensichtlich zugrunde, dass sie nie an Planung und Umsetzung mehrerer Seiten beteiligt waren, welche über kleine Spielereien hinausgehen und den Anspruch haben, ein elaboriertes Layout zu bieten und in diesem grundlegenden Kommunikationsdesign halbwegs kompatibel zu sein.
Einem Auftraggeber kann man bspw. nicht mit einem Argument wie »Layouttabellen sind böse, weil semantischer Unsinn« antworten, wenn der sich beschwert, weil die Seite für viele Benutzer nicht halbwegs benutzbar ist, weil entweder jegliche Gestaltung völlig fehlt oder das CSS-Layout so fehlinterpretiert wird, dass sich Bereiche überlagern und die Seite simpelst nicht »funktioniert«.
Eine ähnliche Diskussion gab es hier schon vor vielen Jahren, als die dciwam-Menschen auf Gedeih und Verderb standardkonformen Code fordern, auf dem durch die Browserwars gezeichneten Markt aber schlichtweg keine die Standards unterstützenden Browser existierten, sodass inkonformes Markup wie marginheight et cetera nötig war. Zu der Zeit hätte keiner ernsthaft Netscape 4 und Konsorten ignorieren können und wenn ich heute hier Leute lese, welche vor Netscape 4 komplett alle Styles verstecken, dann frage ich mich ebenfalls ob sie je in der Situation waren, eine handwerklich solide Webseite vorweisen zu müssen.
Und mit Verlaub, emu, ich erinnere mich gerade bei dir nicht daran, dass du hier je praktische Hinweise bezüglich CSS-Layout und deren Kompatibilitätsprobleme gegeben hast, du beteiligst dich aber an den metatechnischen Diskussionen stets rege und meinst anscheinend ein absolutes Urteil über die Verwendbarkeit von Tabellen und CSS abgeben zu können.
Und ein Argument kann ich ebenfalls nicht mehr hören, nämlich die Mär von den leichten Tabellen und dem schweren CSS. Ich habe kaum ernsthaft Tabellen eingesetzt und bin fast sofort zu CSS umgestiegen.
q.e.d.
In Erinnerung habe ich einen Kampf mit diversen Zellen, die mich soviel Zeit gekostet hat, dass ich irgendwann aufgegeben habe.
Eben. Andere haben sich jahrelang mit Tabellen *und* CSS beschäftigt und haben andere Erfahrungen gemacht, ob du das hören willst oder nicht. <Ilja>So simpel ist das!</Ilja>
Ich habe den Eindruck, dass viele Tabellenfreunde die Tabellen einfach gewohnt sind und sich nicht vorstellen können, dass es unglaublich schwer ist, sie zu durchschauen, von barrierefreien Tabellen rede ich da noch gar nicht.
Ich habe den Eindruck, dass viele CSS-Freunde sich nie mit konkreten Anforderungen an CSS-Layouts auseinandergesetzt haben und deshalb nicht die Erfahrung anderer teilen, welche intensiv mit beiden Techniken arbeiten. Diese Erfahrung ist nämlich in der Regel, dass CSS-Layout im Gegensatz zu Tabellen aufwändiger Umwege und deckiger Hacks bedarf, um annähernd so interoperabel bzw. funktionsfähig zu sein.
Von »fluiden«, einschränkungslos flexiblen und transformierbaren Layouts rede ich da noch gar nicht.
Vielleicht sollte es einen Mailverteiler geben, über welchen alle Beschwerdemails von Webseitenbesucher bezüglich des kaputter CSS-Layouts an CSS-Evangelisten weitergeleitet werden, welche dann ein kompatibleres Layout erarbeiten dürfen, mit noch mehr Selektor-, @import-, Kommentar- und Wasweißich-Hacks, oder JSSS, wie manche vorschlagen.
Grüße,
Mathias
Fortschritt durch Technik!