hi!
Zur Info: ich war Zivi.
So sprichst Du von Einsparungen an Sold und Arbeitslosgeld durch
neugeschaffene Soldatenjobs - und die wollen kein Gehalt? Glaubst
Du, daß Du auch nur einen einzigen Berufssoldaten mit den paar
Mark eines Wehrpflichtigen abspeisen könntest?
Es gibt über 100.000 Wehrpflichtige. Eine Freiwilligen-Armee wäre
natürlich bedeutend kleiner. Zusätzliches Geld wäre vorhanden durch
die Einsparung tausender Ausbildungskräfte sowie weniger Betrieb von
Kasernen und Instandhaltung oder Neuinvestionen von/für Ausrüstung
der Soldaten.
Weitere Kosten bei der Wehrpflicht, die wegfallen würden, entstehen
durch Verwaltungsaufwand für Erfassung, Musterung, Einberufung und
Wehrüberwachung.
Meiner Meinung nach dienen diese Monate auch vielen, um sich
Gedanken über die Zukunft zu machen (macht man das während dem
Abi??).
Keine Ahnung. Ich hab das da schon teilweise gemacht. Wenn jemand
nicht weiß, was er machen soll, kann er ein freiwilliges soziales
Jahr oder sowas machen. Oder erstmal eine Ausbildung. Auch mit der
Wehrpflicht ist die Anzahl der Leute, die erstmal drauf los studieren
ziemlich groß.
Weiter sprichst Du davon, daß endlich professionelle Pfleger an
die Arbeit kämen. Und wer zahl die Beiträge aus der Pflegever-
sicherung?
IMHO ist das nicht so leicht zu entscheiden, ob professionelle
Arbeitskräfte wirklich so viel mehr kosten würden. Nach meinen
Informationen gibt der Bund pro Zivi über 10.000 € aus (also in
zehn Monaten). Den Rest zahl die Dienststelle. Altenpfleger(innen)
verdienen etwa 20.000-25.000 € pro Jahr. Das ist zwar ca. doppelt so
viel, dafür können diese mehr Arbeit leisten als ein Zivi: sie müssen
nicht mehrere Wochen eingearbeitet werden, haben eine bessere
Ausbildung für ihren Bereich und sind motivierter; und damit können
sie meiner Meinung nach bedeutend mehr Arbeit leisten als ein Zivi.
Daß nur Männer Dienst an der Waffe tun müssen kommt wohl eher noch
als älterer Zeit, als die Frauen eben dafür ein oder zwei oder
drei Kinder großgezogen haben. Daß es nun ein Mißstand ist, gut,
aber dann kann man das ganze ja auch sinnvoller anpacken indem
auch die Frauen ein Jahr Dienst für die Allgemeinheit (z.B.
Pflege, Kinderbetreuung) übernehmen müssen.
Frauen dürfen auch zur Armee. Hat der Europäische Gerichtshof neulich
beschlossen. Man könnte sie also auch einberufen. Aber ein Unrecht
wird nich dadurch beseitigt, dass man es auf alle Bevölkerungsgruppen
ausweitet.
Durch den ständigen Wechsel des Personals der Armee kann sich der
Staat nie zuviel Macht mit ihm verschaffen.
Hm? Alle Vorgesetzten, die was zu sagen haben, gehören doch sowieso
der Berufsarmee an und befinden sich daher nicht ständig im Wechsel.
Dass Soldaten irgendwelche Befehle der Vorgesetzten in Frage stellen
willst du mir doch auch nicht erzählen? Und sind Frankreich, die USA
oder Großbritannien etwa Militärdiktaturen? IMHO ziemlich schwaches
Argument.
bye, Frank!