at: utopia

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Hallo.

Vor allem fehlt durch die Verwechslung politischer Meinungen zur Ökonomie mit ihren Gesetzen jede offene politische Debatte über ALternativen zur jetzigen Wirtschaftspolitik. Ansätze dazu werden in den Medien völlig verschwiegen.

Ja, es gibt nur wenige Ausnahmen. Die gehen dann abe auch schon einmal so weit, zu fragen, warum denn alle Menschen hierzulande arbeiten wollen; eigentlich sollte es doch genügen, wenn sie Geld zum leben hätten. Die betreffenden Redaktionen sorgen dann auch für Lichtblicke anderswo: Ich wollte mich beim lesen von http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,301626,00.html gerade über die ungewöhnlich hohe Qualität des Artikels wundern, als mir auffiel, woher er stammt. Und seitdem selbst McKinsey dort schreiben lässt, um anschließend den Großteil der Auflage an die eigenen Kunden zu verschenken, schöpfe ich wieder ein wenig Hoffnung.

Die ganze Entwicklung des Binnenmarkts erscheint aus der jetzigen Perspektive von Politik und Wirtschaft als gottgegebenes Naturgesetz. Was mich wirklich wundert, dass auch aus den Unternehmen, deren Interessen so stark an die Entwicklung des Binnenmarkts gekoppelt sind, keinerlei Kritik laut wird.

Die vergrößern durch ihre Lobbyarbeit einfach den Binnenmarkt künstlich durch eine immer weiter gehende Erweiterung der Europäischen Union.

Da wird die scheuklappenbewehrte Anbindung an die Angebotspolitik wirklich zur unternehmerischen Fehlleistung. Ich kann das hier nur anreißen, aber wenn man etwa bedenkt, das die großen Handelsketten seit Jahren fast ausschließlich in Flächen investieren und somit bei sinkender Kaufkraft nicht viel mehr erreichen, als den Erlös pro Quadratmeter drastisch zu senken, diese Problemlage aber nur zu bekämpfen wissen, indem sie Personal reduzieren, so dass die Flächen endgültig ineffizient vor sich hin gähnen, denke ich, dass die Idiotie von Teilen unseres Managments schon etwas Leuchtendes, Strahlendes angenommen hat ;-)

Wenn alle die gleichen Berater haben, machen alle die gleichen Fehler. Ob das die Banken oder Einzelhandelskonzerne betrifft, ist da letztlich austauschbar. -- Es wird Zeit, jedem Betriebswirt einen Volkswirt an die Seite zu stellen, der auf ihn aufpasst.
MfG, at