Mathias Bigge: utopia

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Hi at,

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,301626,00.html
Interessant, solche Exoten.

Wenn alle die gleichen Berater haben, machen alle die gleichen Fehler. Ob das die Banken oder Einzelhandelskonzerne betrifft, ist da letztlich austauschbar. -- Es wird Zeit, jedem Betriebswirt einen Volkswirt an die Seite zu stellen, der auf ihn aufpasst.

Ja, vielleicht. Es ist wirklich irre, wie die Banken in der Zeit des Börsenbooms das normale Kundengeschäft zerschmettert haben, in dem so viel Geld und Arbeit steckte, und wie sie jetzt zurückrudern. Zumindest große Unternehmen sollten die volkswirtschaftliche Perspektive wieder stärker in den Blick nehmen. Aber es sind auch andere Mißstände, zum Beispiel die Automatismen, mit denen viele Manager an Betriebe herangehen.
Ein Beispiel: Blinder Aktivismus, bis der Laden wirklich bei der gesamten Belegschaft verhasst ist:
Verlagerung der Kreditabteilung von Essen nach Bielefeld, Revision von Dortmund nach Essen, Degradierung der Filiale Bochum zur Zweigstelle, zwei Jahre später Konzentration des gesamten Kreditwesens in Dortmund, Verkleinerung von Bielfeld, Schließung aller Zweigstellen in einem großen Teil von Dortmund, Erweiterung von Bochum. Konstruiert, aber nah an realen Beispielen. Dabei wird stets mit der Heckenschere vorgegangen, ohne Berücksichtigung der Interessen von Kunden und Mitarbeitern.

Meine Bank hat im weiten Umkreis keinen Geldautomaten mehr. Hintergedanke: "Die Kunden können ja zur Sparkasse oder zur Volksbank gehen!" Die, nicht faul, erhöhen die Mindestgebühr für Abhebungen von Fremdinstituten auf über 5 Euro. Da wird dann dumm geguckt.

Die Rückbesinnung auf reale Geschäftsfelder, auf zufriedene Mitarbeiter und Kunden, das wäre schon was...

Viele Grüße
Mathias Bigge