Hi Sven,
Wird jemand wirklich _gezwungen_, gesundheitsschädliche Tätigkeiten auszuführen? Also im Sinne von "Du machst das jetzt, oder ich bringe dich um"?
Wie das läuft, ist seit Jahren bekannt. Eine Kolonne eines Subunternehmers wird nachts in eine Fabrikhalle gefahren, um die sauber zu machen. Was da weggemacht wird und welche Risiken das mit sich bringt, wissen die Leute nicht. Wer viel fragt, fliegt.
Kennst Du die Reportagen von Günter Wallraf? Da sind zahlreiche Beispiele beschrieben. Ich kenne solche Stories auch aus meinem persönlichen Umfeld, z.B. die Geschichte da oben.
Auch mit den diversen Subs auf Großbaustellen werden Dinge gemacht, die nicht in Ordnung sind. Viele LEute kriegen halt nichts, haben aber Familie und kommen mit ALG II nicht klar. Da sind sie halt erpressbar. Was bei Illegalen so läuft, kann man sich denken.
Im Sicherheitsbereich, beim Putzen, in der Gastronomie, hinter den Kulissen vieler großer Unternehmen gibt es mies bezahlte Jobs ohne jede Absicherung, meist über Subunternehmen.
Guck doch mal hin, wenn Du durch ein mieses Stadtviertel latscht, wer da was macht, was der wohl bekommt. In der Dortmunder Nordstadt braucht man nicht weit zu laufen, um die abgerocktesten Dinge zu sehen. Was läuft da hinter den Kulissen?
Viele Grüße
Mathias Bigge