Mark: Chancen am Arbeitsmarkt

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Chancen am Arbeitsmarkt

Mark
  • sonstiges
  1. 0
    Frank (no reg)
    1. -4

      Zynismus der "guten Ratschläge"

      Chris
      • menschelei
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        Alex
        1. 0
          Chris
      2. 0
        TomIRL
        1. 0
          Chris
          • sonstiges
          1. 0
            TomIRL
            1. 0
              Chris
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              fastix®
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                TomIRL
                1. 0
                  O'Brien
                  1. 0
                    TomIRL
                    1. 0
                      O'Brien
                      1. 0
                        Chris
                2. 0
                  fastix®
                3. 0
                  fastix®
        2. 0
          XaraX
      3. 0
        Jan
        1. 0

          Zynismus der „guten Ratschläge“

          Robert Bienert
          1. 0
            TomIRL
          2. 0
            fastix®
          3. 0
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              Robert Bienert
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                  Robert Bienert
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                    1. 0
                      Robert Bienert
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                          Robert Bienert
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                            at
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                              Robert Bienert
      4. 0
        Frank (no reg)
        1. 0
          Andreas Lindig
          1. 0
            Alexander Brock
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              Andreas Lindig
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              at
          2. 0
            Sven Rautenberg
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              Andreas Lindig
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                TomIRL
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                Sven Rautenberg
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                  Andreas Lindig
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                    Sven Rautenberg
                  2. 0
                    lina-
                    1. 0
                      Chris
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                    Chris
                    1. 0
                      lina-
                      1. 0
                        Chris
                        1. 0
                          lina-
                          1. 0
                            Chris
                    2. 0
                      Andreas Lindig
                  4. 0
                    Orlando
                    1. 0
                      Mathias Bigge
                      1. 0
                        Orlando
              3. 0
                Chris
            2. 0
              Mathias Bigge
              1. 1
                Sven Rautenberg
                1. 0
                  Mathias Bigge
                  1. 0
                    Sven Rautenberg
                    1. 0

                      Mein Gott, er hat es!

                      Chris
                    2. 0
                      Mathias Bigge
                  2. 0
                    lina-
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                      Mathias Bigge
                  3. 0
                    Chris
                    1. 0
                      Mathias Bigge
                  4. 0
                    Matzberger Marcus
                    1. 0
                      Mathias Bigge
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                TomIRL
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                Chris
                1. 0
                  Orlando
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                    Chris
                    1. 0
                      Orlando
                      1. 0
                        Chris
            3. 0
              lina-
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            Frank (no reg)
          4. 0
            Chris
          5. 0
            Bio
            1. 0
              Chris
              1. 0
                Bio
      5. 0
        Sven Rautenberg
        1. 0
          Andreas Lindig
          1. 0
            TomIRL
            1. 0
              Andreas Lindig
              1. 0
                Alexander Brock
              2. 0
                Sven Rautenberg
                1. 0
                  TomIRL
                  1. 0
                    Sven Rautenberg
                    1. 0
                      Ilja
                      1. 0
                        Sven Rautenberg
                        1. 0
                          Ilja
                          1. 0
                            Chris
                          2. 0
                            Sven Rautenberg
                            1. 0
                              Ilja
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                                Sven Rautenberg
                2. 0
                  Mathias Bigge
            2. 0
              Mathias Bigge
  2. 1
    Thomas J.S.
    1. 0
      Mathias Bigge
    2. 0
      Bio
  3. 0
    Hans
    1. 0
      Mathias Bigge

Hallo zusammen,

seit 15 Monaten suche ich nach einer Stelle als Online-Redakteur/Content-Manager; leider konnte ich bisher, trotz akademischen Abschlusses und mehrj. Berufserfahrung, nichts finden.

Was denkt ihr darüber: macht das jetzt überhaupt noch Sinn, Bewerbungen loszulassen?

FÜr Eure Antworten dankend

Mark

  1. Hallo,

    seit 15 Monaten suche ich nach einer Stelle ... nichts finden.

    Du

    • lebst in der falschen Gegend?
    • du bist zu wählerisch was die Stelle anbelangt (Gehalt?)?
    • bist "überqualifiziert"?
    • hinterlässt mit deinen Bewerbungsunterlagen keinen guten Eindruck?
    • hast keine zeitgemäßen Praxiskenntnisse mehr?

    Was denkt ihr darüber: macht das jetzt überhaupt noch Sinn, Bewerbungen loszulassen?

    Du solltest vielleicht einmal tief in dich gehen und gemäß o.g. Aspekte
    deine Situation analysieren um dann daraus entsprechende Konsequenzen
    abzuleiten

    • Umzug (Arbeitssuche außerhalb deines unmittelbaren Dunstkreises)
    • Justierung deiner Job-Anforderungen (Gehaltsvorstellungen)
    • Überarbeitung deiner Bewerbungsunterlagen
    • Aneignung von adäquatem, zeitgemäßen Fachwissen

    Es kann von diesen Punkten nur einer in besonderem Maße oder auch
    mehrere Punkte gemischt deiner Situation Abhilfe verschaffen.

    Also Bewerbungen zu versenden, wenn du noch keine Anstellung hast,
    macht generell Sinn :) Was willst du sonst tun, Eremit in den Bergen
    werden?

    Ciao, Frank

    1. Hallo Frank,

      also so ohne weitere Erläuterungen klingen Deine Ausführungen angesichts von über 5.000.000 Arbeitslosen und über 70.000 Auftragslosen sehr zynisch.

      Es gibt definitiv keine Jobs und jede zusätzliche Bewerbung treibt die Gehälter weiter in die Tiefe.

      LG
      Chris

      1. Hi,

        Es gibt definitiv keine Jobs und jede zusätzliche Bewerbung treibt die Gehälter weiter in die Tiefe.

        so ohne weitere Erläuterungen klingen Deine Ausführungen nicht gerade sehr ermutigend...

        Alex

        1. Hallo Alex,

          Es gibt definitiv keine Jobs und jede zusätzliche Bewerbung treibt die Gehälter weiter in die Tiefe.

          so ohne weitere Erläuterungen klingen Deine Ausführungen nicht gerade sehr ermutigend...

          Ich hab auch nicht behauptet, dass ich berechtigten Mut machen könnte. Mich interessierts nicht mehr so, aber meine beiden ehemaligen Partner haben noch ein paar Jahre vor sich. Denen wünsche ich schon nochmal eine bessere Konjunktur.

          LG
          Chris

      2. Hallo Frank,

        also so ohne weitere Erläuterungen klingen Deine Ausführungen angesichts von über 5.000.000 Arbeitslosen und über 70.000 Auftragslosen sehr zynisch.

        Es gibt definitiv keine Jobs und jede zusätzliche Bewerbung treibt die Gehälter weiter in die Tiefe.

        Genau tiefes Loch graben und dann weg mit den Menschen.
        Denkmal...
        Ein Bandarbeiter bekommt heute mehr als ein Akademiker mit 5 Jahren Berufserfahrungen.
        Gerecht?
        Es gibt Arbeit..
        Ich kann auf der Stelle 2 Leute einstellen.
        Das einzige was ich nicht kann die immensen Lohnnebenkosten bezahlen.
        Daran hakt es. wenn ein normaler Umschüler der wegen BU die Umschulung machen mußte, bekomt in Berlin Brutto 1700EUR. Zzgl Lohnnebenkosten Urlaub etc. kostet mich er 2800. Er hat dabei raus ca 1200 EUR.
        Da ist das Problem.

        TomIRL

        1. Hallo TomIRL,

          Ich kann auf der Stelle 2 Leute einstellen.

          Glaub ich Dir nicht.

          Das einzige was ich nicht kann die immensen Lohnnebenkosten bezahlen.

          Das glaub ich unbesehen.

          Daran hakt es. wenn ein normaler Umschüler der wegen BU die Umschulung machen mußte, bekomt in Berlin Brutto 1700EUR Zzgl Lohnnebenkosten Urlaub etc. kostet mich er 2800. Er hat dabei raus ca 1200 EUR.

          Und was würde ein selbstständiger Partner bekommen?
          Was macht der, wenn er eine Blinddarmentzündung bekommt?

          na siehste!

          Also musst Du doch die vollgefressenen Manager der Krankenkassen schon wieder mitbezahlen, wenn der Partner Dein Projekt fertig machen soll.

          LG
          Chris

          1. Glaub ich Dir nicht.

            Dann eben nicht.. in diesem Jahr gab es schon 2 Einstellungen (ja ich meine 2006!!)

            Daran hakt es. wenn ein normaler Umschüler der wegen BU die Umschulung machen mußte, bekomt in Berlin Brutto 1700EUR Zzgl Lohnnebenkosten Urlaub etc. kostet mich er 2800. Er hat dabei raus ca 1200 EUR.

            Und was würde ein selbstständiger Partner bekommen?

            2200

            Was macht der, wenn er eine Blinddarmentzündung bekommt?

            Seine Private Krankenkasse beanspruchen, ein Einzelzimmer im Krankenhaus bekommen, dazu pro Tag 25 EUR Krankenhaustagegeld, wofür ich Arbeitgeber nicht bluten müßte, im Gegenteil ich könmnte mir Ersatz holen.
            Eine festen Arbeitnehmer kann ich nicht bezahlen.

            na siehste!

            Jo und nu??
            Ich sage Dir ich bekomme für 1000 EUR eine prächtigen Rundumschutz für mich und für meine Familie hin.

            Also musst Du doch die vollgefressenen Manager der Krankenkassen schon wieder mitbezahlen, wenn der Partner Dein Projekt fertig machen soll.

            Nein, Wozu??
            Die Krankenkasse ist nur ein Problem.
            über 20 Prozent Rente sind viel schlimmer, noch dazu wo der Zahlende nie wieder etwas aus der Kasse rausbekommt.

            TomIRL

            1. Hi Tom IRL,

              Die Krankenkasse ist nur ein Problem.
              über 20 Prozent Rente sind viel schlimmer, noch dazu wo der Zahlende nie wieder etwas aus der Kasse rausbekommt.

              Ich sag auch immer, man hätte Blüm damals ausreden lassen sollen, als er sagte "die Rente ist sicher ..."

              Der zweite Teil des Satzes hätte z.B. heißen können

              " vor ihren Einzahlern. Die Beiträge haben wir schon mal gut beiseite geschafft".

              LG
              Chris

            2. Moin!

              Und was würde ein selbstständiger Partner bekommen?
              2200

              Was macht der, wenn er eine Blinddarmentzündung bekommt?
              Seine Private Krankenkasse beanspruchen,

              Jo und nu??
              Ich sage Dir ich bekomme für 1000 EUR eine prächtigen Rundumschutz für mich und für meine Familie hin.

              Aha. Ich rechne:
              2200 € Nettoeinnahmen - 1000 € Krankenkasse für seinen Familien-Rundumschutz, den er sonst auch hätte = 1200 €

              Was macht eigentlich Dein fast verhungerter "Selbständiger", wenn er mal in Rente geht?

              MFFG (Mit freundlich- friedfertigem Grinsen)

              fastix®

              --
              Als Freiberufler bin ich immer auf der Suche nach Aufträgen: Schulungen, Seminare, Training, Development
              1. Moin,

                Was macht eigentlich Dein fast verhungerter "Selbständiger", wenn er mal in Rente geht?

                gegenfrage was macht dein Arbeitnehmer wenn er in rente geht?

                Achso und die Überschrift unter der wir hier posten hast Du gelesen?
                UND.. Wann hast Du zum letzten mal einen überlebensfähigen Preis für Deine Dienstleistungen erzielen können?
                Damit meine ich bei einem Selbständigen 400 EUR Tagessatz?!
                Das Durchschnittseinkommen von freiberuflichen Architekten beträgt in Deutschland knapp 9000 EUR pro Jahr....

                TomIRL

                1. Hi,

                  Das Durchschnittseinkommen von freiberuflichen Architekten beträgt in Deutschland knapp 9000 EUR pro Jahr....

                  wohnen die dann noch bei Mammi und Pappi? Bist du sicher, dass da keine Null fehlt? Ich kenne die Zahlen nicht, aber 9000 € pro _Jahr_ erscheint mir dann doch etwas sehr wenig für das _Durchschnitts_einkommen. Achja, noch etwas: brutto oder netto?

                  Schönen Sonntag noch!
                  O'Brien

                  --
                  Frank und Buster: "Heya, wir sind hier um zu helfen!"
                  1. Hi,

                    Das Durchschnittseinkommen von freiberuflichen Architekten beträgt in Deutschland knapp 9000 EUR pro Jahr....

                    wohnen die dann noch bei Mammi und Pappi? Bist du sicher, dass da keine Null fehlt? Ich kenne die Zahlen nicht, aber 9000 € pro _Jahr_ erscheint mir dann doch etwas sehr wenig für das _Durchschnitts_einkommen. Achja, noch etwas: brutto oder netto?

                    Freiberuflich... Nicht angestellte Architekten!!
                    D.h. die geben eine Steuererklärung ab.. d.h 9000 pro  Jahr ist das was da noch stehen bleibt.
                    Brutto- Netto spielt bei Freiberuflichen nicht so die Rolle.
                    ToMIRL

                    1. Hi,

                      Das Durchschnittseinkommen von freiberuflichen Architekten beträgt in Deutschland knapp 9000 EUR pro Jahr....

                      wohnen die dann noch bei Mammi und Pappi? Bist du sicher, dass da keine Null fehlt? Ich kenne die Zahlen nicht, aber 9000 € pro _Jahr_ erscheint mir dann doch etwas sehr wenig für das _Durchschnitts_einkommen. Achja, noch etwas: brutto oder netto?

                      Freiberuflich... Nicht angestellte Architekten!!
                      D.h. die geben eine Steuererklärung ab.. d.h 9000 pro  Jahr ist das was da noch stehen bleibt.
                      Brutto- Netto spielt bei Freiberuflichen nicht so die Rolle.

                      Brutto vs. Netto spielt IMHO immer eine Rolle, denn Netto ist das, was nach Steuern und sonstigen Abgaben noch übrig bleibt. Entspricht das deinem "das was da noch stehen bleibt"? Dann kann ich es immer noch nicht glauben, wer kann denn von 750 € im Monat leben? (Bzw. u.U. noch viel weniger, denn du sprachst ja vom Durchschnittseinkommen.)

                      Kann man diese Zahlen irgendwo nachlesen?

                      Schönen Sonntag noch!
                      O'Brien

                      --
                      Frank und Buster: "Heya, wir sind hier um zu helfen!"
                      1. Hallo,

                        [...] wer kann denn von 750 € im Monat leben?

                        die wohnen dann wahrscheinlich in den Hotels oder Musterhäusern, die sie gerade entworfen und gebaut haben, zur Probe :-)

                        LG
                        Chris

                2. Moin!

                  Das Durchschnittseinkommen von freiberuflichen Architekten beträgt in Deutschland knapp 9000 EUR pro Jahr....

                  Mitgerechnet diejenigen, die zwar eingetragen sind, aber praktisch nichts mehr machen, also eigentlich arbeitslose Architekten. Ich kenne davon mindestens 2.

                  MFFG (Mit freundlich- friedfertigem Grinsen)

                  fastix®

                  --
                  Als Freiberufler bin ich immer auf der Suche nach Aufträgen: Schulungen, Seminare, Training, Development
                3. Moin!

                  gegenfrage was macht dein Arbeitnehmer wenn er in rente geht?

                  Jeden Monat darauf warten, dass die Rente gezahlt wird. Die mag niedrig sein, der bekommt aber eine eine...

                  MFFG (Mit freundlich- friedfertigem Grinsen)

                  fastix®

                  --
                  Als Freiberufler bin ich immer auf der Suche nach Aufträgen: Schulungen, Seminare, Training, Development
        2. Hallo TomIRL,

          Ich kann auf der Stelle 2 Leute einstellen.

          schreib mir bitte eine Mail mit 'ner kurzen Jobbeschreibung

          Gruß aus Berlin!
          eddi

          --
          Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.
      3. Es gibt definitiv keine Jobs und jede zusätzliche Bewerbung treibt die Gehälter weiter in die Tiefe.

        Schon mal was vom sayschen Theorem gehört? Das ist das Problem. Es gibt Jobs, nur der Staat lässt einen nicht, weil er zu stark eingreift. In Westdeutschland kostet eine Arbeitsstunde 30 Euro, in Polen aber 6. Da würde ich auch dort produzieren, zumal die Produktivität in D linear sinkt. Das seit Jahren.

        Jan

        1. Moin!

          Schon mal was vom sayschen Theorem gehört? Das ist das Problem. Es gibt Jobs, nur der Staat lässt einen nicht, weil er zu stark eingreift.

          Könntest du diese Zwei Sätze genauer erläutern? Ich sehe da für einen normalen Menschen keinen Zusammenhang zwischen beiden Aussagen, zumal es wohl eher heißen sollte, dass es einen Bedarf nach Arbeitskraft gibt, aber der (böse) Staat einen nicht ließe.

          In Westdeutschland kostet eine Arbeitsstunde 30 Euro, in Polen aber 6. Da würde ich auch dort produzieren, zumal die Produktivität in D linear sinkt. Das seit Jahren.

          In Polen kosten Lebensmittel, Wohnungen, … auch deutlich weniger als in Deutschland. Ich denke, bei polnischen Lebenshaltungskosten hätten die Deutschen auch keine Probleme zu polnischen Löhnen zu arbeiten. Aber an solche Zusammenhänge denkt ihr WiWis ja nie. Und deiner Behauptung zum Trotz schreiben seriöse Zeitungen (FR, FTD) und Magazine (Spiegel), dass Deutschland dank hervorragender Produktivität wiederholt Exportweltmeister geworden ist.

          Aber so eine Diskussion hatten wir erst vor Kurzem.

          Viele Grüße,
          Robert

          1. Moin,

            In Polen kosten Lebensmittel, Wohnungen, … auch deutlich weniger als in Deutschland. Ich denke, bei polnischen Lebenshaltungskosten hätten die Deutschen auch keine Probleme zu polnischen Löhnen zu arbeiten. Aber an solche Zusammenhänge denkt ihr WiWis ja nie. Und deiner Behauptung zum Trotz schreiben seriöse Zeitungen (FR, FTD) und Magazine (Spiegel), dass Deutschland dank hervorragender Produktivität wiederholt Exportweltmeister geworden ist.

            Also Deine Aussage bezüglich der Lebenshaltungskosten ist nur bedingt richtig. Gemessen an den Löhne zahlen die Polen deutlich mehr für Ihren Grundbedarf.
            Die Aussage bezüglich der Arbeitsproduktivität sind nur begrenzt richtig und zwar haben beide Seiten recht.
            Wenn man die Produkitivtät als Volkswirstchaftlich betrachtet ist diese rückläufig.
            Die Produktivität unserer exportierenden Industrie ist natürlich Spitzenklasse.

            TomIRL

          2. Moin!

            In Westdeutschland kostet eine Arbeitsstunde 30 Euro, in Polen aber 6. Da würde ich auch dort produzieren, zumal die Produktivität in D linear sinkt. Das seit Jahren.

            Falsch. In Deutschland liegen die Lohnsteigerungen seit Jahren _deutlich unter_ dem Anstieg der Arbeitsproduktivität. Auch bei Berücksichtigung der Lohnnebenkosten übrigens.

            Wir sind nicht einfach Deutschland, wir sind Exportweltmeister, auf die, von denen, die am meisten daran verdienen, geschissen wird. Auffällig ist ferner, dass diejenigen Möchtegernmanager, die am heftigsten auf Deutschland scheissen, von sich immer weniger für immer mehr und von anderen immer mehr für immer weniger verlangen.

            MFFG (Mit freundlich- friedfertigem Grinsen)

            fastix®

            --
            Als Freiberufler bin ich immer auf der Suche nach Aufträgen: Schulungen, Seminare, Training, Development
          3. Hallo.

            Aber an solche Zusammenhänge denkt ihr WiWis ja nie.

            Warum so pauschal?
            MfG, at

            1. Moin!

              Aber an solche Zusammenhänge denkt ihr WiWis ja nie.

              Warum so pauschal?

              OK, ich hätte schreiben sollen, „an solche Zusammenhänge denken die meisten WiWis (vor allem BWLer) nie“. Diese Aussage basiert leider auf Erfahrungen durch Gespräche hier im Forum, Zeitunglesen, Fernsehen, Diskussionen mit Freunden. Ich weiß nicht, was da heutzutage in den Unis gelehrt wird, aber IMHO fehlt da die Vernetzung – oder liegt es daran, dass ich als Physiker die Dinge zusammenhängender sehe?

              Viele Grüße,
              Robert

              1. Hallo.

                OK, ich hätte schreiben sollen, „an solche Zusammenhänge denken die meisten WiWis (vor allem BWLer) nie“. Diese Aussage basiert leider auf Erfahrungen durch Gespräche hier im Forum, Zeitunglesen, Fernsehen, Diskussionen mit Freunden.

                Das ist natürlich schade, aber vielleicht solltest du dir deine Diskussionspartner, Zeitungen, Sendungen und Freunde besser aussuchen.

                Ich weiß nicht, was da heutzutage in den Unis gelehrt wird, aber IMHO fehlt da die Vernetzung – oder liegt es daran, dass ich als Physiker die Dinge zusammenhängender sehe?

                Vermutlich liegt das daran, dass physikalische Modelle immer und überall die gleichen grundlegenden Prinzipien behandeln und Abweichungen davon schlicht nicht funktionieren, während in den Wirtschaftswissenschaften die gleichen Ausgangssituationen oftmals unterschiedlich oder gar gegenteilig analysiert, bewertet und behandelt werden.
                MfG, at

                1. Moin!

                  OK, ich hätte schreiben sollen, „an solche Zusammenhänge denken die meisten WiWis (vor allem BWLer) nie“. Diese Aussage basiert leider auf Erfahrungen durch Gespräche hier im Forum, Zeitunglesen, Fernsehen, Diskussionen mit Freunden.

                  Das ist natürlich schade, aber vielleicht solltest du dir deine Diskussionspartner, Zeitungen, Sendungen und Freunde besser aussuchen.

                  ;-) – mehr als der bleibt mir dazu nicht übrig:

                  * Es ist IMHO momentan nicht gerade einfach, Medien zu finden, die nicht stur im Sinne der liberalen Theorie „notwendige Reformen“ einfordern. Deshalb bin ich froh, die FR zu lesen, da dort auch andere Sichtweisen zur Sprache kommen.
                   * Das mit den Freunden halte ich für nicht sehr sinnvoll.

                  Ich weiß nicht, was da heutzutage in den Unis gelehrt wird, aber IMHO fehlt da die Vernetzung – oder liegt es daran, dass ich als Physiker die Dinge zusammenhängender sehe?

                  Vermutlich liegt das daran, dass physikalische Modelle immer und überall die gleichen grundlegenden Prinzipien behandeln und Abweichungen davon schlicht nicht funktionieren, während in den Wirtschaftswissenschaften die gleichen Ausgangssituationen oftmals unterschiedlich oder gar gegenteilig analysiert, bewertet und behandelt werden.

                  Nein, nein, ich wollte damit nicht darauf hinaus, physikalische Denkweisen bzw. den Aufbau des Universums auf die Wirtschaft zu übertragen. Ich meinte vielmehr den Blick auf die Beziehungen zwischen Wirtschaft und Gesellschaft; um ein Beispiel zu nennen: Während Lohnzurückhaltung der Angestellten optimal für den Shareholder-Value und (angeblich) Arbeitsplätze im Inland sichert, leidet die Binnennachfrage darunter. Vielen Unternehmern fehlt IMHO heute der Blick auf die Volkswirtschaft, in der ihre Unternehmen produzieren und die den Unternehmen einiges an Leistungen und Resourcen zur Verfügung stellt.
                  Zusammengefasst: Es sollte wieder mehr VWL in die BWL.

                  Viele Grüße,
                  Robert

                  1. Hallo.

                    * Es ist IMHO momentan nicht gerade einfach, Medien zu finden, die nicht stur im Sinne der liberalen Theorie „notwendige Reformen“ einfordern. Deshalb bin ich froh, die FR zu lesen, da dort auch andere Sichtweisen zur Sprache kommen.

                    Beim letzten Lesen der FR vor vielleicht zei Jahren hatte ich den Eindruck an das Parteiorgan der SPD geraten zu sein. Insofern würde es mich in doppelter Hinsicht freuen, wenn deine Aussage stimmte. Bis auf die NZZ für eine Betrachtung aus gebührendem Abstand und die "taz" als linken Gegenpol der übrigen Presse haben Zeitungen mit ihrer Kombination von Agenturmeldungen und verdeckten Kommentaren meines Erachtens ohnehin ihre Existenzberechtigung fast vollständig eingebüßt. Und für die ernsthafte Auseinandersetzung mit komplexen Themen gibt es ja die "brand eins".

                    * Das mit den Freunden halte ich für nicht sehr sinnvoll.

                    Nein, natürlich nicht.

                    Nein, nein, ich wollte damit nicht darauf hinaus, physikalische Denkweisen bzw. den Aufbau des Universums auf die Wirtschaft zu übertragen.

                    Schade.

                    Zusammengefasst: Es sollte wieder mehr VWL in die BWL.

                    Dieses theoretische Wissen ist längst in den Unternehmen angekommen, wird von den Managern aber bisher nur zögerlich umgesetzt, da sie ihr Wissen und ihre Erfahrungen in Zeiten des Management by Ellenbogen erworben haben und gar nicht anders als wie bisher arbeiten können, ohne ihre Authenzität einzubüßen. Und es bezweifelt wohl auch niemand ernsthaft, dass es immer auf das rechte Maß im Zusammenspiel von Volks- und Betriebswirtschaft ankommt. Nur scheint die Definition des rechten Maßes der immerwährende Knackpunkt zu sein.
                    MfG, at

                    1. Moin!

                      […] Deshalb bin ich froh, die FR zu lesen, da dort auch andere Sichtweisen zur Sprache kommen.

                      Beim letzten Lesen der FR vor vielleicht zei Jahren hatte ich den Eindruck an das Parteiorgan der SPD geraten zu sein.

                      Da war der Kauf durch die SPD-Verlagsanstalt wohl noch nicht lange her. Ich kenne die FR erst so richtig nach ihrem „Relaunch“ letzten Herbst. Getreu ihrer alten Marschrichtung „linksliberal“ und dem neuen Motto „deutlich. schärfer“ ist der Grundtenor zwar eher links, aber wenn sich mit z.B. mit neoliberalen Ansätzen auseinandergesetzt wird, dann kompetent und nicht polemisch. Auch überlässt man die großformatigen „Dokumentationsseiten“ gerne auch Firmenchefs, Gewerkschaftern, Politikern, Wissenschaftlern, Künstlern, …

                      Bis auf die NZZ für eine Betrachtung aus gebührendem Abstand

                      Gut zu wissen, diese Zeitung muss ich auch mal Lesen, habe bislang nur Gutes darüber gehört.

                      und die "taz" als linken Gegenpol der übrigen Presse

                      dito. Aber im Vergleich zu kommunistischen Zeitungen scheint bei der taz noch mehr Witz und Ausgewogenheit im Spiel zu sein.

                      haben Zeitungen mit ihrer Kombination von Agenturmeldungen und verdeckten Kommentaren meines Erachtens ohnehin ihre Existenzberechtigung fast vollständig eingebüßt.

                      Davon kann wohl jeder ein Lied singen, der mit der regionalen Zeitung in seiner Gegend leicht unzufrieden ist, in Nordhessen trifft deine Beschreibung 100%ig auf die HNA zu.

                      Und für die ernsthafte Auseinandersetzung mit komplexen Themen gibt es ja die "brand eins".

                      Hey, das ist ja mal ein interessantes Wirtschaftsmagazin, gleich ein Lesezeichen drauf gesetzt.

                      Nein, nein, ich wollte damit nicht darauf hinaus, physikalische Denkweisen bzw. den Aufbau des Universums auf die Wirtschaft zu übertragen.

                      Schade.

                      Ich weiß auch nicht, ob das so einfach möglich wäre, auch wenn die Bundeskanzlerin Physikerin. Aber vielleicht ist die naturwissenschaftliche „Problemlösungsdenke“ auch in der Politik praktisch, als Manager oder Berater werden Physiker mittlerweile ganz gerne genommen.

                      Zusammengefasst: Es sollte wieder mehr VWL in die BWL.

                      Dieses theoretische Wissen ist längst in den Unternehmen angekommen, wird von den Managern aber bisher nur zögerlich umgesetzt, da sie ihr Wissen und ihre Erfahrungen in Zeiten des Management by Ellenbogen erworben haben und gar nicht anders als wie bisher arbeiten können, ohne ihre Authenzität einzubüßen.

                      Diese Aussage steht doch im leichten Widerspruch zu dem, was Prof. Schlosser bei der Bekanntgabe des Unwortes 2005 sagte, dass man mit der Wahl solch zynischer, aber wirklich so gemeinter Begriffe wie Entlassungsproduktivität oder Humankapital mittlerweile als wirtschaftsfeindlich gelte.

                      Und es bezweifelt wohl auch niemand ernsthaft, dass es immer auf das rechte Maß im Zusammenspiel von Volks- und Betriebswirtschaft ankommt. Nur scheint die Definition des rechten Maßes der immerwährende Knackpunkt zu sein.

                      Naja, hängt wohl auch davon ab, was gerade Mode ist.

                      Viele Grüße,
                      Robert

                      1. Hallo.

                        Beim letzten Lesen der FR vor vielleicht zei Jahren hatte ich den Eindruck an das Parteiorgan der SPD geraten zu sein.

                        Da war der Kauf durch die SPD-Verlagsanstalt wohl noch nicht lange her.

                        Ich meine, es wäre noch davor gewesen, kann mich aber auch irren.

                        Ich kenne die FR erst so richtig nach ihrem „Relaunch“ letzten Herbst. Getreu ihrer alten Marschrichtung „linksliberal“ und dem neuen Motto „deutlich. schärfer“ ist der Grundtenor zwar eher links, aber wenn sich mit z.B. mit neoliberalen Ansätzen auseinandergesetzt wird, dann kompetent und nicht polemisch. Auch überlässt man die großformatigen „Dokumentationsseiten“ gerne auch Firmenchefs, Gewerkschaftern, Politikern, Wissenschaftlern, Künstlern, …

                        Dann werde ich es wohl noch einmal versuchen. Vielleicht passen wir ja jetzt zueinander.

                        Bis auf die NZZ für eine Betrachtung aus gebührendem Abstand

                        Gut zu wissen, diese Zeitung muss ich auch mal Lesen, habe bislang nur Gutes darüber gehört.

                        Sehr interessant ist vor allem, was dort nicht zu lesen ist. Denn da es ja keine deutsche Zeitung ist, blendet sie bei deutschland-spezifischen Themen die Nebenkriegsschauplätze aus und konzentriert sich auf das Wesentliche.

                        und die "taz" als linken Gegenpol der übrigen Presse

                        dito. Aber im Vergleich zu kommunistischen Zeitungen scheint bei der taz noch mehr Witz und Ausgewogenheit im Spiel zu sein.

                        Das sieht man rechts der Mitte gewiss anders, aber ich empfinde da so wie du.

                        haben Zeitungen mit ihrer Kombination von Agenturmeldungen und verdeckten Kommentaren meines Erachtens ohnehin ihre Existenzberechtigung fast vollständig eingebüßt.

                        Davon kann wohl jeder ein Lied singen, der mit der regionalen Zeitung in seiner Gegend leicht unzufrieden ist, in Nordhessen trifft deine Beschreibung 100%ig auf die HNA zu.

                        Es ist wohl die Tendenz, Antworten geben zu wollen, statt Fragen zu stellen, die diese Zeitungen von seriösem Journalismus unterscheidet.

                        Und für die ernsthafte Auseinandersetzung mit komplexen Themen gibt es ja die "brand eins".

                        Hey, das ist ja mal ein interessantes Wirtschaftsmagazin, gleich ein Lesezeichen drauf gesetzt.

                        Die Redaktion zeichnet auch für die redaktionellen Inhalte der Hauszeitschricht von -- ja, ausgerechnet -- McKinsey verantwortlich, weshalb man dort ebenfalls lesenswertes findet. -- Wie ich schon sagte: Theoretisch ist das Wissen längst in den Chefetagen gelandet, praktisch wartet es auf eine neue Generation von Managern, die es als ihr neues Werkzeug sehen und anwenden.

                        Ich weiß auch nicht, ob das so einfach möglich wäre, auch wenn die Bundeskanzlerin Physikerin. Aber vielleicht ist die naturwissenschaftliche „Problemlösungsdenke“ auch in der Politik praktisch, als Manager oder Berater werden Physiker mittlerweile ganz gerne genommen.

                        Mir ist allein schon das Prinzip, unterschiedliche Denkweisen miteinander zu verknüpfen sehr sympathisch. Ob es letztlich zu besseren Ergebnissen führt, weiß ich natürlich auch nicht, rechne aber fest damit.

                        Zusammengefasst: Es sollte wieder mehr VWL in die BWL.

                        Dieses theoretische Wissen ist längst in den Unternehmen angekommen, wird von den Managern aber bisher nur zögerlich umgesetzt, da sie ihr Wissen und ihre Erfahrungen in Zeiten des Management by Ellenbogen erworben haben und gar nicht anders als wie bisher arbeiten können, ohne ihre Authenzität einzubüßen.

                        Diese Aussage steht doch im leichten Widerspruch zu dem, was Prof. Schlosser bei der Bekanntgabe des Unwortes 2005 sagte, dass man mit der Wahl solch zynischer, aber wirklich so gemeinter Begriffe wie Entlassungsproduktivität oder Humankapital mittlerweile als wirtschaftsfeindlich gelte.

                        Das halte ich für ausgemachten Unsinn. Das groteske Begriffe wie "Gewinnwarnung" die Wirtschaft bedrohten, wenn sie korrektermaßen "Verlustwarnung" hießen, wird niemand allen Ernstes behaupten wollen. Für die genannten Begriffe gilt letzlich das Gleiche, so wie auch durch die dort üblichen Euphemismen die Justiz nicht in ihrem Ansehen herabgesetzt wird, nur weil das "Kettensägenmassaker" dort zur "fahrlässigen Tötung in mehreren Fällen" wird. Überhaupt finde ich Kategorien wie "zynisch" da wenig zielführend. Entweder ein Begriff bringt die Intention auf den Punkt oder eben nicht. Abgesehen davon drückt "Humankapital" meines erachtens durchaus eine spezielle Form der Wertschätzung aus, während ich mit "Entlassungsproduktivität" gar nichts anzufangen weiß und daher vermute, dass der Begriff alles andere als gängig ist und vielleicht sogar gezielt als Unwort konzipiert worden ist. Zumindest speziell zur Findung eines Synonyms für "Outplacement" hatte mal jemand einen Wettbewerb aufgelegt, wenn ich mich recht erinnere.

                        Und es bezweifelt wohl auch niemand ernsthaft, dass es immer auf das rechte Maß im Zusammenspiel von Volks- und Betriebswirtschaft ankommt. Nur scheint die Definition des rechten Maßes der immerwährende Knackpunkt zu sein.

                        Naja, hängt wohl auch davon ab, was gerade Mode ist.

                        Es wird nicht mehr lange dauern, bis das Pendel seinen maximalen Ausschlag in die eine Richtung erreicht hat und unweigerlich die Gegenbewegung einsetzt.
                        MfG, at

                        1. Moin!

                          Bis auf die NZZ für eine Betrachtung aus gebührendem Abstand

                          Gut zu wissen, diese Zeitung muss ich auch mal Lesen, habe bislang nur Gutes darüber gehört.

                          Sehr interessant ist vor allem, was dort nicht zu lesen ist. Denn da es ja keine deutsche Zeitung ist, blendet sie bei deutschland-spezifischen Themen die Nebenkriegsschauplätze aus und konzentriert sich auf das Wesentliche.

                          Deshalb wird sie wohl in Deutschland gerne gelesen. Wie sieht es denn mit schweiz-spezifischen Themen aus?

                          Es ist wohl die Tendenz, Antworten geben zu wollen, statt Fragen zu stellen, die diese Zeitungen von seriösem Journalismus unterscheidet.

                          Wenn es denn Antworten wären. Größtenteils wird IMHO das Geschehen nur noch betrachtet und darüber berichtet als gäbe es keinen anderen Weg, ohne Fragen zu Stellen und Antworten zu geben.

                          Und für die ernsthafte Auseinandersetzung mit komplexen Themen gibt es ja die "brand eins".

                          Hey, das ist ja mal ein interessantes Wirtschaftsmagazin, gleich ein Lesezeichen drauf gesetzt.

                          Die Redaktion zeichnet auch für die redaktionellen Inhalte der Hauszeitschricht von -- ja, ausgerechnet -- McKinsey verantwortlich, weshalb man dort ebenfalls lesenswertes findet.

                          McKinsey ist meiner Meinung nach gar nicht so schlimm, da weiß man wenigstens, für was die stehen (wie sollte es bei einer _Unternehmensberatung_ auch anders sein) – selbst wenn deren „Perspektive Deutschland“ lediglich ein netter Versuch ist, zu schauen, wie weit die liberale Propaganda in Volkes Kopf angekommen ist.

                          Ich weiß auch nicht, ob das so einfach möglich wäre, auch wenn die Bundeskanzlerin Physikerin. Aber vielleicht ist die naturwissenschaftliche „Problemlösungsdenke“ auch in der Politik praktisch, als Manager oder Berater werden Physiker mittlerweile ganz gerne genommen.

                          Mir ist allein schon das Prinzip, unterschiedliche Denkweisen miteinander zu verknüpfen sehr sympathisch. Ob es letztlich zu besseren Ergebnissen führt, weiß ich natürlich auch nicht, rechne aber fest damit.

                          Ich denke, dass dieses Prinzip richtig angewendet sehr fruchtbar sein kann, wie Beispiele aus dem Management zeigen: Teams aus verschiedenen „Berufen“ (d.h. unterschiedliche Uniabschlüsse wie Physiker, Ingenieur, Betriebswirt) mit einer akzeptablen Frauenquote sind ausgesprochen effizient und erfolgreich.

                          […] Abgesehen davon drückt "Humankapital" meines erachtens durchaus eine spezielle Form der Wertschätzung aus[…]

                          OK, für mich passt „Humankapital“ in den gleichen Slang wie „Arbeit macht frei“, es bedeutet zwar, dass man die Arbeitskräfte als Teil des Firmenkapitals ansieht, also zur Wertschöpfung, allerdings klingt (also von der linguistischen Seite) das Wort ein bisschen nach Sklaverei, wie ich finde.

                          Und es bezweifelt wohl auch niemand ernsthaft, dass es immer auf das rechte Maß im Zusammenspiel von Volks- und Betriebswirtschaft ankommt. Nur scheint die Definition des rechten Maßes der immerwährende Knackpunkt zu sein.

                          Naja, hängt wohl auch davon ab, was gerade Mode ist.

                          Es wird nicht mehr lange dauern, bis das Pendel seinen maximalen Ausschlag in die eine Richtung erreicht hat und unweigerlich die Gegenbewegung einsetzt.

                          Diese Meinung teile ich. Ich weiß zwar noch nicht, ob es in naher Zukunft weiter bergab geht oder eine Art „Schockstarre“ eintritt, aber mittelfristig wird es wieder ein bisschen an „die gute alte Zeit“ erinnern. Grundsätzlich bin ich Optimist.

                          Viele Grüße,
                          Robert

                          1. Hallo.

                            Deshalb wird sie wohl in Deutschland gerne gelesen. Wie sieht es denn mit schweiz-spezifischen Themen aus?

                            Die nehmen entsprechend mehr Raum ein, werden aber neutral beleuchtet.

                            Es ist wohl die Tendenz, Antworten geben zu wollen, statt Fragen zu stellen, die diese Zeitungen von seriösem Journalismus unterscheidet.

                            Wenn es denn Antworten wären. Größtenteils wird IMHO das Geschehen nur noch betrachtet und darüber berichtet als gäbe es keinen anderen Weg, ohne Fragen zu Stellen und Antworten zu geben.

                            Dieses Gefühl teile ich wie gesagt nicht, denn zumindest eine gewisse Suggestion schwingt eigentlich immer mit -- und genau die hat dort nichts zu suchen, wenn ich einem journalistischen Anspruch gerecht werden möchte.

                            McKinsey ist meiner Meinung nach gar nicht so schlimm, da weiß man wenigstens, für was die stehen (wie sollte es bei einer _Unternehmensberatung_ auch anders sein) – selbst wenn deren „Perspektive Deutschland“ lediglich ein netter Versuch ist, zu schauen, wie weit die liberale Propaganda in Volkes Kopf angekommen ist.

                            Genau das ist doch der Punkt, denn McKWissen liest sich deutlich anders als man auch nach deiner Schilderung vermuten müsste. Daher "ausgerechnet" McKinsey.

                            […] Abgesehen davon drückt "Humankapital" meines erachtens durchaus eine spezielle Form der Wertschätzung aus[…]

                            OK, für mich passt „Humankapital“ in den gleichen Slang wie „Arbeit macht frei“, es bedeutet zwar, dass man die Arbeitskräfte als Teil des Firmenkapitals ansieht, also zur Wertschöpfung, allerdings klingt (also von der linguistischen Seite) das Wort ein bisschen nach Sklaverei, wie ich finde.

                            Das vermag ich nicht recht nachzuvollziehen, insbesondere wenn ich "Humankapital" im Vergleich etwa zu "Arbeitnehmer" betrachte.

                            Ich weiß zwar noch nicht, ob es in naher Zukunft weiter bergab geht oder eine Art „Schockstarre“ eintritt, aber mittelfristig wird es wieder ein bisschen an „die gute alte Zeit“ erinnern. Grundsätzlich bin ich Optimist.

                            Und das nicht nur obrigkeitsgläubig im stillen Kämmerlein, sondern autonom denkend im Rahmen einer öffentlichen Diskussion. Ich hoffe, das ist ansteckend oder zumindest erblich.
                            MfG, at

                            1. Moin!

                              […] Wie sieht es denn mit schweiz-spezifischen Themen aus?

                              Die nehmen entsprechend mehr Raum ein, werden aber neutral beleuchtet.

                              Neutral? – Typisch schweizerisch eben ;-)

                              Es ist wohl die Tendenz, Antworten geben zu wollen, statt Fragen zu stellen, die diese Zeitungen von seriösem Journalismus unterscheidet.

                              Wenn es denn Antworten wären. Größtenteils wird IMHO das Geschehen nur noch betrachtet und darüber berichtet als gäbe es keinen anderen Weg, ohne Fragen zu Stellen und Antworten zu geben.

                              Dieses Gefühl teile ich wie gesagt nicht, denn zumindest eine gewisse Suggestion schwingt eigentlich immer mit -- und genau die hat dort nichts zu suchen, wenn ich einem journalistischen Anspruch gerecht werden möchte.

                              Ich habe mich vielleicht ein bisschen ungenau ausgedrückt: Ich meinte, dass diese Zeitungen lediglich den Mainstream-Weg (momentan z.B. liberal) als einzige Möglichkeit in der aktuellen Situation dem Leser durch Suggestion und Ausblenden von Alternativen aufzeigen.

                              Genau das ist doch der Punkt, denn McKWissen liest sich deutlich anders […]

                              McWissen klingt wie McDonalds ;-)

                              […] Abgesehen davon drückt "Humankapital" meines erachtens durchaus eine spezielle Form der Wertschätzung aus[…]

                              OK, für mich passt „Humankapital“ in den gleichen Slang wie „Arbeit macht frei“, es bedeutet zwar, dass man die Arbeitskräfte als Teil des Firmenkapitals ansieht, also zur Wertschöpfung, allerdings klingt (also von der linguistischen Seite) das Wort ein bisschen nach Sklaverei, wie ich finde.

                              Das vermag ich nicht recht nachzuvollziehen, insbesondere wenn ich "Humankapital" im Vergleich etwa zu "Arbeitnehmer" betrachte.

                              Kennst du „Papa, Charlie hat gesagt …“? Dort fragt der Sohn den Vater nach dem Unterschied zwischen Arbeitnehmer und -geber, wobei er zu dem Schluss kommt, dass die Begriffe vertauscht sind: Nach der (leicht haarspaltenden) Sicht des Sohnes ist der Arbeitgeber, derjenige, der seine Arbeit(skraft) dem Arbeitnehmer gibt, der sie also nimmt.

                              Ich weiß zwar noch nicht, ob es in naher Zukunft weiter bergab geht oder eine Art „Schockstarre“ eintritt, aber mittelfristig wird es wieder ein bisschen an „die gute alte Zeit“ erinnern. Grundsätzlich bin ich Optimist.

                              Und das nicht nur obrigkeitsgläubig im stillen Kämmerlein, sondern autonom denkend im Rahmen einer öffentlichen Diskussion. Ich hoffe, das ist ansteckend oder zumindest erblich.

                              Dem kann ich mich nur anschließen.

                              Viele Grüße,
                              Robert

      4. Hallo nochmal!

        Wenn es an den von mir aufgezählten Punkten nicht lag, woran dann?
        Nur alleine auf die aktuelle Arbeitslosenzahl zu verweisen impliziert
        noch lange nicht, dass es keine Arbeit gibt. Und Jobs gibt es: Nur
        weil man etwas nicht sieht, heißt es nicht, dass es nicht da ist :)

        jede zusätzliche Bewerbung treibt die Gehälter weiter in die Tiefe.

        So einen bescheuerten Satz hab ich schon lange nicht gehört!

        Ciao, Frank

        1. Hallo,

          Wenn es an den von mir aufgezählten Punkten nicht lag, woran dann?

          ja, kehr doch mal in Dich...

          Nur alleine auf die aktuelle Arbeitslosenzahl zu verweisen impliziert noch lange nicht, dass es keine Arbeit gibt.

          klar, nur bezahlen will sie keiner - das originäre Interesse des Kapitals. Wenn die gleichen Leute (i.d.R. von der Arbeitgeberseite), die immer lamentieren, daß es genug Arbeit gibt aber die Arbeitssuchenden nicht "richtig" oder zu gierig oder zu faul seien, sich auch hier an ihre eigenen Markttheorien halten würden, kämen sie zu einem erstaunlichen Ergebnis: sie müssen nur mehr bezahlen und dann bekommen sie auch genügend "Humanressourcen". Das sind die gleichen Leute, die ihr Kapital einfach nicht verleihen, wenn es nicht genug Zinsen gibt - diese Leute beschweren sich, daß die Arbeitskräfte auf dem Markt auch einen Preis verlangen. Ich kann nicht verstehen, warum z.B. einer vom Wachschutz die ganze Woche über die steinreiche Bank bewachen soll und sich von dem Gehalt wirklich gar nichts leisten kann. Der kann gerade seine Miete und Essen bezahlen. Eigene Entfaltung mit Hobbys, die vielleicht auch mal Geld kosten ist für den nicht drin.

          jede zusätzliche Bewerbung treibt die Gehälter weiter in die Tiefe.
          So einen bescheuerten Satz hab ich schon lange nicht gehört!

          wieso? Wenn ich als Arbeitgeber besonders viele Bewerbungen auf den Tisch bekomme kann ich doch gut die Leute mal ganz ernst mach ihren Gehaltsvorstellungen fragen... ganz 'nebenbei' kann ich noch erwähnen, daß da 150 andere Leute auch an diesem Job interessiert sind. Übrigens habe ich von einem ehemaligen Personalchef die Auskunft, daß von Großbetrieben durchaus schon öffentlich der "Personalnotstand" ausgerufen wird, wenn auf eine Stellenausschreibung nicht mindestens 50 PASSENDE Bewerbungen reinkommen.

          Gruß, Andreas

          --
          kennst Du schon die Zitatesammlung?
          1. Hallo Freunde des gehobenen Forumsgenusses,

            Wenn ich als Arbeitgeber besonders viele Bewerbungen auf den Tisch bekomme kann ich doch gut die Leute mal ganz ernst mach ihren Gehaltsvorstellungen fragen... ganz 'nebenbei' kann ich noch erwähnen, daß da 150 andere Leute auch an diesem Job interessiert sind.

            Wenn man dann eine hohe Zahl nennt punktet man schonmal durch Selbstbewusstsein, nicht wahr?

            Gruß
            Alexander Brock

            1. Wenn man dann eine hohe Zahl nennt punktet man schonmal durch Selbstbewusstsein, nicht wahr?

              wird jedenfalls in Bewerbungsratgebern gern behauptet. Ich habe mit bescheidenen Lohnvorstellungen bessere Erfahrungen gemacht. Das fällt mir nun auch nicht so schwer, weil ich mit weniger auskomme und auch der Meinung bin, daß bei uns eine ganze Menge verdient wird - allerdings nicht von denen ganz unten. Eine Putzfrau oder ein Wachschützer verdienen gemessen an ihrer realen Leistung zu wenig. Ich habe ein Jahr lang geputzt und weiß wovon ich rede.

              Gruß, Andreas

              --
              kennst Du schon die Zitatesammlung?
            2. Hallo.

              Wenn man dann eine hohe Zahl nennt punktet man schonmal durch Selbstbewusstsein, nicht wahr?

              In Unternehmen, bei denen man nicht durch auf realistischen Einschätzungen beruhenden Zahlen punkten kann, wird man sicher kaum glücklich werden. Und wenn sich die Definition von "realistisch" hier zu sehr unterscheidet, tut sie das in anderen wichtigen Fragen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ebenfalls.
              MfG, at

          2. Moin!

            Wenn es an den von mir aufgezählten Punkten nicht lag, woran dann?

            ja, kehr doch mal in Dich...

            Das ist keine Antwort.

            Nur alleine auf die aktuelle Arbeitslosenzahl zu verweisen impliziert noch lange nicht, dass es keine Arbeit gibt.

            klar, nur bezahlen will sie keiner - das originäre Interesse des Kapitals.

            Mit falschen Pauschalaussagen kommen wir hier nicht weiter.

            Es kann noch so viele Arbeitslose geben - es gibt immer auch Bereiche, in denen teilweise händeringend nach Arbeitskräften gesucht wird, die aber einfach nicht aufzutreiben sind.

            Und das sind keinesfalls die körperlich anspruchsvollen Jobs wie Erntehelfer (da lassen wir uns ja lieber die reisenden Polen zur Erntezeit kommen, die deutschen Arbeitslosen sind für den Job leider absolut nicht zu gebrauchen, bleiben entweder nach dem ersten Tag oder wenigstens nach einer Woche dann lieber weg) gemeint.

            Aber zugegeben: Solche Jobs liegen nicht auf der Straße, wo sie jeder findet, sondern die muß man schon etwas genauer suchen. Und sie erfordern unter Umständen auch eine etwas speziellere Qualifikation - wobei der Bewerbungserfolg bei leergeräumtem Arbeitnehmermarkt wohl alleine durch eine demonstrierte Lernfähigkeit und -bereitschaft sichergestellt werden könnte.

            Wenn die gleichen Leute (i.d.R. von der Arbeitgeberseite), die immer lamentieren, daß es genug Arbeit gibt aber die Arbeitssuchenden nicht "richtig" oder zu gierig oder zu faul seien, sich auch hier an ihre eigenen Markttheorien halten würden, kämen sie zu einem erstaunlichen Ergebnis: sie müssen nur mehr bezahlen und dann bekommen sie auch genügend "Humanressourcen".

            Auf den meisten Beschäftigungsfeldern haben wir tatsächlich mehr als genug Humanressourcen - irgendwoher müssen die Arbeitslosen ja kommen. Es erscheint widersinnig, die Arbeitslosenzahl durch höhere Löhne senken zu wollen. Wie soll das deiner Meinung nach funktionieren?

            Das sind die gleichen Leute, die ihr Kapital einfach nicht verleihen, wenn es nicht genug Zinsen gibt - diese Leute beschweren sich, daß die Arbeitskräfte auf dem Markt auch einen Preis verlangen. Ich kann nicht verstehen, warum z.B. einer vom Wachschutz die ganze Woche über die steinreiche Bank bewachen soll und sich von dem Gehalt wirklich gar nichts leisten kann. Der kann gerade seine Miete und Essen bezahlen. Eigene Entfaltung mit Hobbys, die vielleicht auch mal Geld kosten ist für den nicht drin.

            Weißt du, wieviel so ein Wachschutzmann verdient? Bitte mit Quelle. Ansonsten bitte nicht darüber spekulieren, was er sich leisten kann.

            Und was die Lohnhöhe angeht, dürften auch da mehrheitlich marktwirtschaftliche Elemente wirksam sein: Was kostet die "Herstellung" einer Humanressource "Wachschutzmann"? Was kostet ein "Abteilungsleiter"? Und was kostet ein "Top-Manager"?

            Und auf der anderen Seite muß auch noch berücksichtigt werden: Was investiert der Arbeitnehmer denn so in seine Beschäftigung? Welche Vorteile zieht er aus seiner Arbeitsplatzgestaltung, so wie sie ist? Ist er glücklich?

            jede zusätzliche Bewerbung treibt die Gehälter weiter in die Tiefe.
            So einen bescheuerten Satz hab ich schon lange nicht gehört!

            wieso? Wenn ich als Arbeitgeber besonders viele Bewerbungen auf den Tisch bekomme kann ich doch gut die Leute mal ganz ernst mach ihren Gehaltsvorstellungen fragen... ganz 'nebenbei' kann ich noch erwähnen, daß da 150 andere Leute auch an diesem Job interessiert sind.

            Damit wird man niemanden schocken, das dürfte jedem, der sich bewirbt, vollkommen klar sein, dass er nicht alleine ist.

            Den Personalchefs dürfte allerdings auch klar sein, dass sie damit die Bewerber nicht wirklich drastisch im Preis drücken können. Denn ein wichtiger Faktor ist auch immer: Erwirtschaftet der Mitarbeiter seinen Lohn? Und die Billig-Nulpe von Grabbeltisch, die auch für 1000 Euro anfangen will, wird seinen Job eventuell ganz kräftig in den Sand setzen, während die erfahrene Fachkraft für 3000 Euro sogar gute Kontakte mitbringt und damit den Betrieb weiterbringt.

            Übrigens habe ich von einem ehemaligen Personalchef die Auskunft, daß von Großbetrieben durchaus schon öffentlich der "Personalnotstand" ausgerufen wird, wenn auf eine Stellenausschreibung nicht mindestens 50 PASSENDE Bewerbungen reinkommen.

            Jaja, hatten wir ja auch schon als große Kampagne: Greencards. Dass die Politik sich drauf eingelassen hat, war ziemlich unverständlich. Die Gegenbewegung "Kinder statt Inder" allerdings auch. Und insgesamt ist das alles irgendwie Schnee von gestern.

            - Sven Rautenberg

            --
            My sssignature, my preciousssss!
            1. ja, kehr doch mal in Dich...
              Das ist keine Antwort.

              stimmt. Es sollte auch nur ein Rückverweis auf eine ähnliche Formulierung vorher sein ;-) Es ist nämlich keinem verzweifelten Arbeitsuchenden damit gedient, daß er in sich kehre, sondern mit konkreten Auskünften. Wenn ein Arbeitsuchender in sich wüsste, was Erfolg verspricht würde er es so machen. Meine Erfahrung ist, daß es auch ein Interesse gibt, die Bewerber im Ungewissen zu lassen.

              es gibt immer auch Bereiche, in denen teilweise händeringend nach Arbeitskräften gesucht wird [...] Aber zugegeben: Solche Jobs liegen nicht auf der Straße, wo sie jeder findet, sondern die muß man schon etwas genauer suchen.

              was auch den Umkehrschluß zuläßt, daß derjenige der angeblich "händeringend" Arbeitskräfte sucht (betet der eigentlich?) eben genauer und intensiver suchen muß. Was mich dabei stört ist, wenn der Kapitalhalter die Regeln bestimmen will. Das Kapital, das der besitzt haben in der Regel viele Generationen vor ihm gemeinsam erarbeitet.

              wobei der Bewerbungserfolg bei leergeräumtem Arbeitnehmermarkt wohl alleine durch eine demonstrierte Lernfähigkeit und -bereitschaft sichergestellt werden könnte.

              das wäre natürlich schön. Ich habe da oft andere Erfahrungen gemacht: können Sie genau dieses System ohne Einarbeitung bedienen? nein? Pech.

              Es erscheint widersinnig, die Arbeitslosenzahl durch höhere Löhne senken zu wollen. Wie soll das deiner Meinung nach funktionieren?

              diesen Zusammenhang wollte ich unter keinen Umständen herstellen. Ich will nur der sich verbreitenden gegenteiligen Behauptung entgegentreten: daß sich mit weniger Lohn und noch weniger Steuern das Problem löste. Die Erfahrung zeigt: dann stecken sich die Unternehmen eben mehr Gewinn ein, sonst nichts.

              Weißt du, wieviel so ein Wachschutzmann verdient?

              z.B. 3,85 € Brutto/Stunde. Das würde gut 600,- € im Monat machen (BRUTTO!). Das ist zugegeben die untere Grenze, aber eben durchaus gängig. Und dafür arbeitet der voll und hat i.d.R. einen Scheiß-Job. Bitte erspar mir weitere Quellen-Forderungen zu seiner seelischen Situation. Wenn Du glaubst als Wachschutzmann glücklich werden zu können, kannst Du den Job ja machen - die Branche boomt :-)

              Bitte mit Quelle.

              meine Quellen als taz-Leser werden hier ja gern in Zweifel gezogen. Wenn der DLF keine seriöse Quelle ist, weiß ichs auch nicht.

              Und was die Lohnhöhe angeht, dürften auch da mehrheitlich marktwirtschaftliche Elemente wirksam sein:

              wenn das so wäre - o.k. Aber das Kapital will bestimmen. Die wollen nicht den Preis zahlen, der am vielgerühmten Markt verlangt wird.

              Was kostet die "Herstellung" einer Humanressource "Wachschutzmann"? Was kostet ein "Abteilungsleiter"? Und was kostet ein "Top-Manager"?

              1.
              Die Unterschiede sind unbestreitbar, aber _längst_ nicht so hoch wie die resultierenden Gehälter. Das Argument wird auch gern vorgeschoben. Was hat z.B. die Ausbildung von Außenminister Fischer gekostet? Kein Abi, kein Studium, Gehalt ähh... 20.000? (geraten). Nun könnte man noch Fähigkeiten und Leistung in den Ring werfen. Dann fragt man sich bei manchem Top-Manager, wie sich jetzt eigentlich das Gehalt errechnet hat, wenn er den Betrieb gegen die Wand gefahren hat.

              2.
              nicht jeder, der einen Billigjob macht, macht das freiwillig oder könnte nichts anderes. Also die Ausbildung des Ingenieurs, der zum 1€-Fahradbewachdienst gezwungen wird (keine Fake - die Beispiele gibt's) hat auch gekostet. Und sein Potential ist jetzt verschleudert. Das geht auch der werten Gesellschaft verloren, die sich ja auf diese Weise vor uns "Parasiten" schützen will.

              Und auf der anderen Seite muß auch noch berücksichtigt werden: Was investiert der Arbeitnehmer denn so in seine Beschäftigung?

              Der Wachschutzmann? Vor allem Zeit - z.B. 240 Std./Monat. Zeit, in der der gutverdienende Angestellte seinen Hobbys, Reisen und allem nachgeht, was glücklich macht.

              Welche Vorteile zieht er aus seiner Arbeitsplatzgestaltung, so wie sie ist? Ist er glücklich?

              der Wachschutzmann? Glücklich? Mit der Arbeit wahrscheinlich nicht. Klar kann ich Dir das jetzt nicht beweisen, aber lassen wir doch mal das gesunde Empfinden mitspielen und die Berichte auf uns wirken.

              Jaja, hatten wir ja auch schon als große Kampagne: Greencards.

              hab ich grad als erstes dran gedacht :-)

              Dass die Politik sich drauf eingelassen hat, war ziemlich unverständlich. Die Gegenbewegung "Kinder statt Inder" allerdings auch.

              stimmt, aber lustig ist der Spruch scho gell? ;-)

              Und insgesamt ist das alles irgendwie Schnee von gestern.

              nicht ganz. Das "Händeringen"-Gejammer hat bestimmt seit der Greencard-Pleite kein einziger Personalchef eingestellt.

              Gruß, Andreas

              --
              kennst Du schon die Zitatesammlung?
              1. Moin,
                Ich zitiere mal aus dem verlinkten Beitrag:
                "
                Babsi: Bei 165 oder 162 Stunden waren es dann 1800 DM die dann netto übrig blieben abzüglich aller Steuer und Krankenkasse usw.
                "
                Investigativer Journalismus sieht anders aus, der Beitrag ist von vor 2 Jahren. Den Euro gibts aber schon ein Bißchen länger!

                TomIRL

              2. Moin!

                Meine Erfahrung ist, daß es auch ein Interesse gibt, die Bewerber im Ungewissen zu lassen.

                Das dürfte sicher so sein. Wissen ist Macht, und die gibt man nicht gerne aus der Hand.

                wobei der Bewerbungserfolg bei leergeräumtem Arbeitnehmermarkt wohl alleine durch eine demonstrierte Lernfähigkeit und -bereitschaft sichergestellt werden könnte.

                das wäre natürlich schön. Ich habe da oft andere Erfahrungen gemacht: können Sie genau dieses System ohne Einarbeitung bedienen? nein? Pech.

                Dann war das kein solcher Job, für den sich außer dir niemand beworben hat und tauglich erschien.

                Ja, die Welt ist grausam und gemein. Und es ist absolut verständlich, dass sich der Arbeitgeber unter den 160 Bewerbern genau den raussucht, der sofort produktiv losarbeiten kann. Zu Zeiten der Dotcom-Blase war es ja auch mal anders herum: Da wurde jeder von der Straße weggefangen, der die Buchstaben "HTML" fehlerfrei nachsprechen konnte, egal welche sonstige Qualifikation er hatte, weil anders die Aufträge gar nicht abgearbeitet werden konnten.

                Und ich bin überzeugt, die Lage wird sich auch wieder bessern - vielleicht nicht so Hype-mäßig, das immanente Risiko ist dann doch zu groß.

                Ich will nur der sich verbreitenden gegenteiligen Behauptung entgegentreten: daß sich mit weniger Lohn und noch weniger Steuern das Problem löste. Die Erfahrung zeigt: dann stecken sich die Unternehmen eben mehr Gewinn ein, sonst nichts.

                Da stimme ich dir vorbehaltlos zu: Wenn den Unternehmen die Gelegenheit gegeben wird, Geld nicht ausgeben zu müssen, freut sich der Gewinn. Ist doch absolut verständlich. Andererseits sind die Lohnnebenkosten doch ein beachtenswerter Faktor. Eher nicht für den Arbeitgeber, denn der rechnet sowieso nicht, was sein Arbeitnehmer netto rauskriegt, sondern was er inklusive aller seiner Anteile zu zahlen hat. Die Lohnnebenkosten sind vielmehr ein limitierender Faktor für den Verdienst der Arbeitnehmer.

                Weißt du, wieviel so ein Wachschutzmann verdient?

                z.B. 3,85 € Brutto/Stunde.

                Komisch, diese Zahl finde ich dort nicht, ich entdecke:
                "Wackerhagen: Wir haben Mindestlöhne im Osten von 4,32 Euro bis 6,21 Euro und im Westen von 5,05 bis 10,85 Euro, dass ist dann die IHK-geprüfte Werkschutzfachkraft."

                Das sind also mindestens (40 Stunden pro Woche, 4 Wochen im Monat) 690 Euro. Ergibt in 2005 bei Steuerklasse 1, ledig, keine Kinder 539 Euro netto im Monat.

                Ich gebe gerne zu, dass man damit keine großen Sprünge machen kann, aber verhungern wird man damit auch nicht. Man zahlt allerdings einen Preis. Nämlich den einer billigen, kleinen Wohnung (350 Euro inkl. Nebenkosten), der Abwesenheit eines Autos und der beständigen Nutzung von Sonderangeboten im Billigdiscounter.

                Die Alternativen, die unstrittig existieren, erfordern aber ihrerseits auch einen Preis: Das Eingehen des Risikos, dass es zwischenzeitlich oder möglicherweise sogar dauerhaft noch schlechter geht, und die Notwendigkeit, zur Veränderung der Situation und Lebensumstände bereit zu sein. Fortbildung, Umzug, evtl. Ausland,... nicht jeder ist dazu bereit oder geschaffen.

                Das würde gut 600,- € im Monat machen (BRUTTO!). Das ist zugegeben die untere Grenze, aber eben durchaus gängig. Und dafür arbeitet der voll und hat i.d.R. einen Scheiß-Job.

                Betrachte dir die Alternativen, die man hat, und überlege dir, ob die besser sind...

                Bitte erspar mir weitere Quellen-Forderungen zu seiner seelischen Situation. Wenn Du glaubst als Wachschutzmann glücklich werden zu können, kannst Du den Job ja machen - die Branche boomt :-)

                Sich selbständig zu machen und im Objektschutz tätig zu werden sollte dann doch ein Leichtes sein, oder? Dann ist man sein eigener Chef, bestimmt selbst die Regeln, und zieht mächtig Kohle ein - oder?

                Und auf der anderen Seite muß auch noch berücksichtigt werden: Was investiert der Arbeitnehmer denn so in seine Beschäftigung?

                Der Wachschutzmann? Vor allem Zeit - z.B. 240 Std./Monat. Zeit, in der der gutverdienende Angestellte seinen Hobbys, Reisen und allem nachgeht, was glücklich macht.

                Immer diese Klischees. Die helfen nicht weiter.

                nicht ganz. Das "Händeringen"-Gejammer hat bestimmt seit der Greencard-Pleite kein einziger Personalchef eingestellt.

                Daran zeigt sich doch eigentlich, dass die Arbeitslosenkrise auf ein ganz anderes Problem zurückzuführen ist: Es gibt Jobs, die qualifiziertes Personal benötigt, das aber bei den Arbeitslosen nicht gefunden wird. Und es gibt Arbeitslose, die sich nur für Jobs eignen, die eher unqualifizierte Anforderungen stellen. Genau die aber werden seit Jahr und Tag durch Rationalisierung und Technifizierung immer häufiger überflüssig.

                Und in der Schwemme von Bewerbungen fallen gute Bewerber dann gar nicht mehr wirklich auf. Alles nur noch voll Spam, Spam, Spam, Spam, lovely Spam, wonderful Spam... :)

                - Sven Rautenberg

                --
                My sssignature, my preciousssss!
                1. Dann war das kein solcher Job, für den sich außer dir niemand beworben hat und tauglich erschien.

                  ebent! den Job suche ich ja noch, für den nur ich tauglich erscheine ;-)

                  Da wurde jeder von der Straße weggefangen, der die Buchstaben "HTML" fehlerfrei nachsprechen konnte

                  *lol* - die Vorzimmerdame hat ihm das vorgesprochen und er mußte nachsprechen ;-)

                  z.B. 3,85 € Brutto/Stunde.

                  Komisch, diese Zahl finde ich dort nicht,

                  tse, tse, hat Dein Brauser kein strange-F?

                  Ich gebe gerne zu, dass man damit keine großen Sprünge machen kann, aber verhungern wird man damit auch nicht.

                  das behaupte ich auch nicht. Aber ums Verhungern kann es in einem der reichsten Länder der Erde nun wirklich nicht gehen. Du kannst hier sogar ohne Geld überleben. Hier in der Innenstadt sehe ich regelmäßig einen Typ aus den Mülltonnen fressen - anders kann ich das leider nicht ausdrücken. Es ist widerlich, aber er hat sich das bestimmt nicht ausgesucht. Da landen immer halbe Hamburger, Döner oder Pommes-Portionen - sogar mit Mayo. Satt wird der wohl.

                  Man zahlt allerdings einen Preis.

                  einen sehr hohen. Du arbeitest nur noch um zu leben. Ich finde das ungerecht und unwürdig. Mehr als warm, satt und trocken zu überleben sollte schon drin sein.

                  Sich selbständig zu machen und im Objektschutz tätig zu werden sollte dann doch ein Leichtes sein, oder? Dann ist man sein eigener Chef, bestimmt selbst die Regeln, und zieht mächtig Kohle ein - oder?

                  klingt gut, aber ich könnte das nicht. Ich müsste den Leuten ja auch suggerieren, daß sie bei mir sicher sind ;-}

                  Der Wachschutzmann? Vor allem Zeit - z.B. 240 Std./Monat. Zeit, in der der gutverdienende Angestellte seinen Hobbys, Reisen und allem nachgeht, was glücklich macht.

                  Immer diese Klischees. Die helfen nicht weiter.

                  das sind keine Klischees. Wenn Du Deinen Lieblingsbeschäftigungen nicht nachgehen kannst, weil sie Geld kosten oder Du nach einem ermüdenden Türsteher-Job schlicht keine Energie mehr dazu hast hast, das ist bitter.

                  Es gibt Jobs, die qualifiziertes Personal benötigt, das aber bei den Arbeitslosen nicht gefunden wird.

                  soso, die altbekannte Dumpfbacken-Theorie also. Kann ich mich irgendwie so gar nicht anschließen... Sie wird auch vor allem aus dem Lager gestreut, das die Arbeitslosigkeit als individuelles Versagen brandmarken will, um gesellschaftliche Verantwortung abzuwälzen.

                  Und es gibt Arbeitslose, die sich nur für Jobs eignen, die eher unqualifizierte Anforderungen stellen. Genau die aber werden seit Jahr und Tag durch Rationalisierung und Technifizierung immer häufiger überflüssig.

                  oder man will sie einfach nicht bezahlen. Nehmen wir ein Beispiel: Spargel. Schmeckt nach nichts, die Pisse stinkt davon, wird aber bevorzugt von Besserverdienern gegessen, weil er nunmal selten ist. Das ist ähnlich wie mit Lachs (war früher mal ein arme-Leute Fisch, als man ihn noch im Rhein fangen konnte - so schmeckt er ja auch). Aber zurück zum Spargel. Der wird also Tonnenweise verschlungen, wenn es ihn gibt - nur kosten soll er trotzdem möglichst wenig, obwohl er eben von Besseverdienern gegessen wird. Und die Erntehelfer dürfen dann eben auch nichts kosten, also schickt man kurzerhand seine polnischen Freunde auf Feld ;-) Nun könnte man den Preis für Spargel ja einfach mal verdoppeln oder verdreifachen und den Lohn für die Erntehelfer auch. Mit dem Argument, daß sich hier Leute nunmal mit Luxus von der Masse absetzen wollen und dafür auch entsprechend blechen können. Ärmere Leute werden gut auf Spargel verzichten können, ohne sich gesellschaftlich diskriminiert zu fühlen, ähnlich wie ich ja auch auf eine goldene Rolex verzichte und trozdem nicht zum Zeitproletariat gehöre, das immer zu spät kommt und wichtige Termie verpasst ;-) Tja..., so ist das mit den Vergleichen ;-)

                  Gruß, Andreas

                  --
                  kennst Du schon die Zitatesammlung?
                  1. Moin!

                    Ich gebe gerne zu, dass man damit keine großen Sprünge machen kann, aber verhungern wird man damit auch nicht.

                    das behaupte ich auch nicht. Aber ums Verhungern kann es in einem der reichsten Länder der Erde nun wirklich nicht gehen. Du kannst hier sogar ohne Geld überleben. Hier in der Innenstadt sehe ich regelmäßig einen Typ aus den Mülltonnen fressen - anders kann ich das leider nicht ausdrücken. Es ist widerlich, aber er hat sich das bestimmt nicht ausgesucht. Da landen immer halbe Hamburger, Döner oder Pommes-Portionen - sogar mit Mayo. Satt wird der wohl.

                    Doch, das hat er sich so ausgesucht. Man hat immer eine Wahl. Und jede Entscheidung hat ihren Preis.

                    Statt dass er in Mülltonnen nach Essbarem gräbt, könnte er auch das Sozialamt besuchen. Sich einen entsprechenden Schein besorgen, und damit dann z.B. bei der "Tafel" übriggebliebene Lebensmittel erhalten.

                    Irgendetwas hält ihn davon ab. Was das ist, wissen wir nicht. Aber was meinen Teil angeht: Ich werde ihn davon nicht abhalten, weiterhin das zu tun, was er für notwendig hält.

                    Man zahlt allerdings einen Preis.

                    einen sehr hohen. Du arbeitest nur noch um zu leben. Ich finde das ungerecht und unwürdig. Mehr als warm, satt und trocken zu überleben sollte schon drin sein.

                    Wenn dir dein Job nicht gefällt: Such dir einen neuen.

                    Aber auch das kosten einen Preis. Nämlich erstmal die Möglichkeit zu schaffen, überhaupt suchen zu können (dürfte einher gehen mit der Kündigung des alten, und damit mindestens finanziellen Einschränkungen), und dann der örtlichen Flexibilität, nicht nur im bekannten Dunstkreis zu suchen, sondern dorthin zu gehen, wo es solche Jobs gibt. Dabei dann Freunde und Familie zurückzulassen etc.

                    Du zahlst immer einen Preis. Entweder den, den die Veränderung die abverlangt. Oder den, den die Beibehaltung des Status Quo erfordert.

                    Sich selbständig zu machen und im Objektschutz tätig zu werden sollte dann doch ein Leichtes sein, oder? Dann ist man sein eigener Chef, bestimmt selbst die Regeln, und zieht mächtig Kohle ein - oder?

                    klingt gut, aber ich könnte das nicht. Ich müsste den Leuten ja auch suggerieren, daß sie bei mir sicher sind ;-}

                    Insbesondere darfst du dich dann, noch vor dem Gedanken an den ersten Kunden, erst einmal mit gewissen Dingen vertraut machen, die für dich als Angesteller oder Arbeiter vollkommen selbstverständlich sind. Spontan fallen mir ein:

                    • Wer zahlt die Krankenversicherung?
                    • Wer zahlt die Rentenversicherung?
                    • Wer zahlt die laufenden Kosten, wenn die Geschäfte schlecht gehen?
                    • Was ist, wenn die eigene Firma pleite macht?

                    Und da zieht man als Selbständiger viermal den Zonk:

                    • Die gesetzliche Krankenversicherung will die kompletten 13,9% (oder so) Beitrag von den eigenen Einnahmen haben, und nicht nur die Hälfte wie beim Angestellten. Und private Krankenversicherungen rechnen sich auch nicht in 100% der Fälle, da sie explizit das eigene Krankheitsrisiko versichern. Hohes Risiko = Hohe Prämie.
                    • Rentenversicherung läßt sich als Selbständiger natürlich prima privatisieren, und das lohnt sich auch, renditemäßig gesehen. Allerdings: Das, was man als Rente rauskriegen will oder muß, damit man davon (mutmaßlich) leben kann, erfordert doch einen relativ hohen Sparaufwand, den man sich in der Startphase nicht wirklich leisten kann.
                    • Über Krisensicherung und Insolvenzrisiko muß man eigentlich nichts weiter sagen, außer: Angestellte und Arbeiter kriegen 3 Monate Insolvenzausfallgeld, Selbständige bleiben auch auf den Firmenschulden sitzen.

                    Wenn Du Deinen Lieblingsbeschäftigungen nicht nachgehen kannst, weil sie Geld kosten oder Du nach einem ermüdenden Türsteher-Job schlicht keine Energie mehr dazu hast hast, das ist bitter.

                    Du jammerst auf hohem Niveau.

                    Wenn wir alle immer nur das tun würden, was uns Spaß macht, dann gäb's und schon nicht mehr.

                    Und wie erwähnt: Jeder Mensch hat einen freien Willen und die grundgesetzlich garantierte Freiheit, diesen auch zu nutzen.

                    Es gibt Jobs, die qualifiziertes Personal benötigt, das aber bei den Arbeitslosen nicht gefunden wird.

                    soso, die altbekannte Dumpfbacken-Theorie also. Kann ich mich irgendwie so gar nicht anschließen... Sie wird auch vor allem aus dem Lager gestreut, das die Arbeitslosigkeit als individuelles Versagen brandmarken will, um gesellschaftliche Verantwortung abzuwälzen.

                    Das Problem ist unser Bildungssystem. Und daran herumzureformieren dürfte ein ziemlicher Husarenritt werden, weil's Ländersache ist. Überdies zeigen sich die Erfolge derartiger Eingriffe auch erst nach vielen Jahren in den Arbeitslosenzahlen. Und das vermutlich noch nicht mal sehr eindeutig.

                    Und es gibt Arbeitslose, die sich nur für Jobs eignen, die eher unqualifizierte Anforderungen stellen. Genau die aber werden seit Jahr und Tag durch Rationalisierung und Technifizierung immer häufiger überflüssig.

                    oder man will sie einfach nicht bezahlen. Nehmen wir ein Beispiel: Spargel. Schmeckt nach nichts, die Pisse stinkt davon, wird aber bevorzugt von Besserverdienern gegessen, weil er nunmal selten ist.

                    Was hast du denn für Vorstellungen von Spargel? Selten? Geh mal auf den Wochenmarkt, wenn Spargelsaison ist, von "selten" ist da nichts zu spüren. Er ist auch ganzjährig in haltbar gemachter Form im Supermarktregal erhältlich, zu günstigen Preisen.

                    Das ist ähnlich wie mit Lachs (war früher mal ein arme-Leute Fisch, als man ihn noch im Rhein fangen konnte - so schmeckt er ja auch).

                    Auch Lachs ist mittlerweile durch die Intensivzuchthaltung ein absolutes Massenprodukt. Der kommt dann allerdings nicht aus dem Rhein, sondern aus Norwegen, wo er in großen Fischfarmen (die ihre eigenen ökologischen Probleme mit sich bringen) aufgezogen wird.

                    Aber zurück zum Spargel. Der wird also Tonnenweise verschlungen, wenn es ihn gibt - nur kosten soll er trotzdem möglichst wenig, obwohl er eben von Besseverdienern gegessen wird.

                    Falsch. Spargel ist sicherlich eines der Gemüse, das in allen Bevölkerungsschichten anzutreffen ist.

                    Und die Erntehelfer dürfen dann eben auch nichts kosten, also schickt man kurzerhand seine polnischen Freunde auf Feld ;-)

                    Das Problem deutscher Spargelbauern ist, dass sie einfach keine Deutschen Spargelernter in ausreichender Zahl finden, um die Felder in hinreichender Geschwindigkeit (bevor der Spargel aus der Erde rauswächst) und Erntequalität abzuernten. Und sowas ist eben Saisonarbeit: Einmal für zwei Monate heftiger Arbeitsaufwand, und dann zehn Monate Ruhe.

                    Nun könnte man den Preis für Spargel ja einfach mal verdoppeln oder verdreifachen und den Lohn für die Erntehelfer auch.

                    Warum sollte man das tun? Und wie will man dann seinen Spargel noch verkaufen? Gäbe es die "OSEC - Organisation of Spargel Exporting Countrys", die über ein Kartell einen Monopolpreis durchsetzen könnte - dann wäre sowas ja denkbar. Aber deutscher Spargel steht in Konkurrenz zu polnischem Spargel, und die Jungs dort werden sich natürlich freuen, wenn sie uns in noch stärkerem Maße beliefern dürfen.

                    Mit dem Argument, daß sich hier Leute nunmal mit Luxus von der Masse absetzen wollen und dafür auch entsprechend blechen können. Ärmere Leute werden gut auf Spargel verzichten können, ohne sich gesellschaftlich diskriminiert zu fühlen, ähnlich wie ich ja auch auf eine goldene Rolex verzichte und trozdem nicht zum Zeitproletariat gehöre, das immer zu spät kommt und wichtige Termie verpasst ;-) Tja..., so ist das mit den Vergleichen ;-)

                    Auf die gleiche Weise kann man dann ja auch einfach mal die Preise für Getreide verdoppeln, weil: Da rennen auch Erntehelfer über's Feld und flegeln die Ähren. Oder? Ach nee, falscher Zeitindex.

                    - Sven Rautenberg

                    --
                    My sssignature, my preciousssss!
                  2. moin Andreas :)

                    oder man will sie einfach nicht bezahlen. Nehmen wir ein Beispiel: Spargel. Schmeckt nach nichts, die Pisse stinkt davon, wird aber bevorzugt von Besserverdienern gegessen, weil er nunmal selten ist. Das ist ähnlich wie mit Lachs (war früher mal ein arme-Leute Fisch, als man ihn noch im Rhein fangen konnte - so schmeckt er ja auch). Aber zurück zum Spargel. Der wird also Tonnenweise verschlungen, wenn es ihn gibt - nur kosten soll er trotzdem möglichst wenig, obwohl er eben von Besseverdienern gegessen wird. Und die Erntehelfer dürfen dann eben auch nichts kosten, also schickt man kurzerhand seine polnischen Freunde auf Feld ;-) Nun könnte man den Preis für Spargel ja einfach mal verdoppeln oder verdreifachen und den Lohn für die Erntehelfer auch. Mit dem Argument, daß sich hier Leute nunmal mit Luxus von der Masse absetzen wollen und dafür auch entsprechend blechen können. Ärmere Leute werden gut auf Spargel verzichten können, ohne sich gesellschaftlich diskriminiert zu fühlen, ähnlich wie ich ja auch auf eine goldene Rolex verzichte und trozdem nicht zum Zeitproletariat gehöre, das immer zu spät kommt und wichtige Termie verpasst ;-) Tja..., so ist das mit den Vergleichen ;-)

                    huihuihui... so einen hinkenden Vergleich habe ich ja _ewig_ nicht gelesen.
                    Ich komme aus _der_ Spargelgegend Deutschlands und bin mit diesem Gemüse groß geworden. Du sagst der schmeckt nach nix? Klar... gefrostet und quer durch Deutschland transportiert und dann wochenlang im Lager gegammelt... der schmeckt nach nix. Aber frisch vom Feld - ist das das beste was es geben kann.
                    Ach ja - ich bin kein Besserverdiener und trotzdem liebe ich dieses Gemüse. Stimmt da was nicht?

                    Was deine Theorie über Erntehelfer angeht: Es gibt durchaus deutsche Spargelstecher, weil zumindest um Beelitz herum wird ein recht guter Kilo-Preis gezahlt (nicht nach Stunden). Es ist aber so, dass diese Arbeit imens anstrengend ist und mächtig auf den Rücken geht. _Dafür_ ist der Lohn dann auch zu wenig. Desweiteren sind es nicht unsere polnischen Freunde, die dennoch dafür sorgen, dass morgens um 8 der erste frische Spargel am Stand verfügbar ist, sondern unsere Bulgarischen und Rumänischen Freunde. Die bleiben dann gleich noch zum Erdbeern- und Kirschenpflücken. Arbeiten, für die sich Deutsche zu schade sind (bzw. für die es zu wenig Lohn gibt).

                    liebe Grüße aus Berlin
                    lina-

                    --
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                    1. Hallo,

                      Nun könnte man den Preis für Spargel ja einfach mal verdoppeln oder verdreifachen und den Lohn für die Erntehelfer auch.

                      Um den Lohn für die Erntehelfer verdoppeln zu können, müsste man den Preis für den Spargel nur um etwa 5 bis 10% erhöhen.

                      Setzt natürlich voraus, dass man es eben _nicht_ so macht, wie die Gasversorger, die ihre Kostenerhöhung nahezu proportional auf den Endpreis aufschlagen.

                      LG
                      Chris

                  3. Hi Lina,

                    das sind keine Klischees. Wenn Du Deinen Lieblingsbeschäftigungen nicht nachgehen kannst, weil sie Geld kosten oder Du nach einem ermüdenden Türsteher-Job schlicht keine Energie mehr dazu hast hast, das ist bitter.

                    ... oder Du die 15km vom Job mit dem Rad fahren musstest, weil Du die 80Euro für die Monatskarte nicht hast, dich eigentlich über eine heiße Dusche oder sogar ein Vollbad freuen würdest, Dir das aber auch nicht leisten kannst, weil es zuviel Gas und Wasser kostet, jeden Tag zu baden oder zu duschen...

                    Ich glaube, dass hier viele Mitposter einfach noch nie am eigenen Leibe erlebt haben, wie sich Armut anfühlt.

                    Zumindest hingucken können sollte man doch inzwischen gelernt haben!

                    LG
                    Chris

                    1. moin Chris :)

                      Hi Lina,

                      das sind keine Klischees. Wenn Du Deinen Lieblingsbeschäftigungen nicht nachgehen kannst, weil sie Geld kosten oder Du nach einem ermüdenden Türsteher-Job schlicht keine Energie mehr dazu hast hast, das ist bitter.

                      ... oder Du die 15km vom Job mit dem Rad fahren musstest, weil Du die 80Euro für die Monatskarte nicht hast, dich eigentlich über eine heiße Dusche oder sogar ein Vollbad freuen würdest, Dir das aber auch nicht leisten kannst, weil es zuviel Gas und Wasser kostet, jeden Tag zu baden oder zu duschen...
                      Ich glaube, dass hier viele Mitposter einfach noch nie am eigenen Leibe erlebt haben, wie sich Armut anfühlt.
                      Zumindest hingucken können sollte man doch inzwischen gelernt haben!

                      Wieso sprichst du mich damit an?
                      Ich habe sowas nicht behauptet (habe mich dazu nicht mal geäussert).
                      Was Armut ist, kann ich glaube ganz gut nachvollziehen, da ich es schon fertiggebracht habe von 400 Euro im Monat zu leben. Wenn es da nur um die warme Dusche oder gar ein Monatsticket gegangen wäre, hätt ich mich gefreut. Aber ich habe manchmal am Monatsende nicht mal gewusst, was ich essen soll.

                      liebe Grüße aus Berlin
                      lina-

                      --
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                      1. Hallo Lina,

                        Wieso sprichst du mich damit an?

                        Ich habe mich da nur auf Deine Einleitung bezogen (das mit der Energie...). Dich persönlich meint ich gar nicht.

                        Vom Arbeiten kaputt zu sein ist die eine Sache. Das ist manchmal sogar ganz toll. Aber eben nur, wenn man sich dann auch auf die Ruhe und Entspannung danach freuen darf.

                        Und am Ende vom Geld noch soviel Monat übrig zu haben, ist wirklich nicht lustig.

                        LG
                        Chris

                        1. moin Chris :)

                          Wieso sprichst du mich damit an?

                          Ich habe mich da nur auf Deine Einleitung bezogen (das mit der Energie...). Dich persönlich meint ich gar nicht.

                          Auch die Einleitung war nicht von mir, sondern von Andreas ;)
                          Soll ich dir mal meine Brille leihen? *g*

                          liebe Grüße aus Berlin
                          lina-

                          --
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                          1. Hallo Lina,

                            Soll ich dir mal meine Brille leihen? *g*

                            Habe mir gerade eine bei ALDI für 2,49 Euro gekauft. Ich setze sie nur noch nicht immer auf, obwohl sie gut passt (meine Laienmeinung).

                            LG
                            Chris

                    2. Hallo,

                      Ich glaube, dass hier viele Mitposter einfach noch nie am eigenen Leibe erlebt haben, wie sich Armut anfühlt.

                      _den_ Eindruck habe ich allerdings auch. Ich klinke mich deshalb auch lieber aus dieser Diskussion aus, weil man am Ende eh nur als der grimmige Neider dasteht. Leute die das nicht kennen, verwechseln Neid und Not und sind auch nicht belehrbar. Als jemand, der in Armut (auch Bildungsarmut) aufgewachsen ist, habe ich nunmal auch eine gesellschaftspolitische Haltung zu diesem Thema. Selbstverständlich schließt die auch ein, daß Leute etwas abgeben müßten, aber das resultiert aus einem Blick auf das Ganze und hat mit persönlicher Mißgunst nicht das geringste zu tun. EOT.

                      Gruß, Andreas

                      --
                      kennst Du schon die Zitatesammlung?
                  4. Hallo Andreas,

                    Du arbeitest nur noch um zu leben. Ich finde das ungerecht und unwürdig. Mehr als warm, satt und trocken zu überleben sollte schon drin sein.

                    Was benötigst du, um glücklich zu sein? Und wieviel davon?

                    […] Nun könnte man den Preis für Spargel ja einfach mal verdoppeln oder verdreifachen und den Lohn für die Erntehelfer auch. Mit dem Argument, daß sich hier Leute nunmal mit Luxus von der Masse absetzen wollen und dafür auch entsprechend blechen können.

                    Verdreifacht man den Preis für Spargel, kann sich der Spargelbauer eine neue Garage für seine Ferraris leisten. Warum sollte er auch nur einen Cent vom Gewinn weitergeben? Oder willst du den Mindestlohn für Erntehelfer anheben? Gilt der dann auch für Erdbeerfelder? Würde das denn Arbeitslose tatsächlich wieder in den Arbeitsprozess integrieren?

                    Ärmere Leute werden gut auf Spargel verzichten können, ohne sich gesellschaftlich diskriminiert zu fühlen, ähnlich wie ich ja auch auf eine goldene Rolex verzichte und trozdem nicht zum Zeitproletariat gehöre, das immer zu spät kommt und wichtige Termie verpasst ;-) Tja..., so ist das mit den Vergleichen ;-)

                    Bei diesem hinkt sogar mein Lachfältchen. Außerdem trage ich gerne teure Uhren. ;-)

                    Grüße
                     Roland

                    1. Hi Orlando,

                      eine goldene Rolex
                      Bei diesem hinkt sogar mein Lachfältchen. Außerdem trage ich gerne teure Uhren. ;-)

                      Hoffentlich keine hässliche Rolex oder einen ähnlich fetten Loddelschinken von Cartier...

                      Viele Grüße
                      Mathias Bigge

                      1. Hallo Mattes,

                        eine goldene Rolex
                        Außerdem trage ich gerne teure Uhren. ;-)
                        Hoffentlich keine hässliche Rolex oder einen ähnlich fetten Loddelschinken von Cartier...

                        Wah! Ich bin Sportler und Abenteurer, der kurz vor seinem Zenith steht.

                        Grüße
                         Roland

              3. Hallo,

                wobei der Bewerbungserfolg bei leergeräumtem Arbeitnehmermarkt wohl alleine durch eine demonstrierte Lernfähigkeit und -bereitschaft sichergestellt werden könnte.

                Nur zur Begriffsbestimmung:
                Im Moment haben einen "Arbeitgebermarkt", sofern man unter "Arbeitgeber" denjenigen versteht, der die Stelle vergibt.

                LG
                Chris

            2. Hi Sven,

              es scheint mir teilweise eine Debatte zwischen Arbeitslosen zu sein und Leuten, denen es beruflich eher gut geht.

              Es kann noch so viele Arbeitslose geben - es gibt immer auch Bereiche, in denen teilweise händeringend nach Arbeitskräften gesucht wird, die aber einfach nicht aufzutreiben sind.

              Das ist schon richtig, es ist aber kein Platz für viele Leute und oft gibt es auch keinen kurzen Weg in diese Arbeitsbereiche.

              Jetzt bei uns am Berufskolleg kann ich verfolgen, wie die Ausstellungsplatzsituation sicher immer mehr verschlechtert. Die Berufsschulklassen schrumpfen von Jahr zu Jahr, während die allgemeinbildenden Klassen wachsen, weil die Leute keine Lehrstellen finden.

              Und sie erfordern unter Umständen auch eine etwas speziellere Qualifikation

              Der kleine Haken ist, dass es bei der Auswahl des Berufsfeldes nicht oder nur schwer absehbar ist, welcher Weg der richtige ist.
              Wenn dann die erworbene Qualifikation mal nicht gefragt wird, kann man seine Kompetenz und sich selbst nur schwer auf Eis legen.

              Auf den meisten Beschäftigungsfeldern haben wir tatsächlich mehr als genug Humanressourcen - irgendwoher müssen die Arbeitslosen ja kommen. Es erscheint widersinnig, die Arbeitslosenzahl durch höhere Löhne senken zu wollen.

              Da hast Du Andreas Argumentation aber krass missverstanden. Er bezog sich doch auf die angeb´lich vergebliche Suche nach qualifizierten Leuten und da könnte man mit entsprechenden Lohnangeboten schon jemanden für sich gewinnen.

              ein Wachschutzmann

              Es gibt sie, die miesbezahlten Jobs und das ist einer davon.

              Was kostet die "Herstellung" einer Humanressource "Wachschutzmann"? Was kostet ein "Abteilungsleiter"? Und was kostet ein "Top-Manager"?

              Das ist nur dann die Untergrenze, wenn man als Einzelfirma dazu verpflichtet wird, sich an der Reproduktion der Bevölkerung in gegebener Größe zu beteiligen.

              die Billig-Nulpe von Grabbeltisch

              Ich bin mir sicher, das ist überspitzt formuliert und nicht so gemeint...

              Eine realistische Sicht müsste vielleicht auch andere Kosten heranziehen, um zu bestimmen, wieviel individuelles Scheitern sich eine Gesellschaft leisten kann, ohne dafür einen Preis zu bezahlen. Ich sehe Angela Merkel als letzten Versuch, auf den ausgetretenen Pfaden etwas zu erreichen. Wenn in vier Jahren immer noch so viele arbeitslos sind und immer mehr Rentner ihren Weg in die reale Armut antreten, rechne ich durchaus mit stärkeren Veränderungen.

              Ich habe selber nicht den Königsweg parat, aber den Eindruck, dass die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und die Sicherung der Sozialsysteme wirklich erste Priorität haben, gewinne ich nicht.

              Viele Grüße
              Mathias Bigge

              1. Moin!

                Ich habe selber nicht den Königsweg parat, aber den Eindruck, dass die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und die Sicherung der Sozialsysteme wirklich erste Priorität haben, gewinne ich nicht.

                Bei der Sicherung der Sozialsysteme wurde schon begonnen, Riester-Rente etc. Hat aber offenbar nicht so eingeschlagen bzw. ist jetzt irgendwie aus der öffentlichen Diskussion verschwunden.

                Und was Arbeitsplätze angeht: Vielleicht müssen wir uns mit dem Gedanken vertraut machen, dass im Moment einfach alle zu erledigende Arbeit bereits erledigt wird. Daran etwas zu ändern und die Zahl der Arbeitslosen zu senken dürfte also nur auf drei Wegen funktionieren:
                1. Es gibt mehr zu tun durch Wirtschaftswachstum.
                2. Die Arbeitslosen wandern aus.
                3. Die Arbeit wird auf mehr Arbeitende aufgeteilt, wobei jeder nur noch anteilig verdient. Aus einer Vollzeitstelle mach zwei Halbtagsstellen sozusagen.

                Auf 1. wird schon lange vergeblich gehofft, es bestehen ja überhaupt Zweifel, dass Deutschland noch jemals ein stärkeres (mehr als 3%) Wirtschaftswachstum erreichen wird.

                Punkt 2. dürfte kaum freiwillig zum Massenphänomen werden.

                Und Punkt 3. läßt sich nicht kostenneutral bewerkstelligen, zwei Halbtagsstellen sind in der Regel teurer, als eine Vollzeitstelle. Abgesehen davon, dass sich die bestehenden Arbeitnehmer so eine Aufteilung ja auch nicht einfach so leisten können.

                - Sven Rautenberg

                --
                My sssignature, my preciousssss!
                1. Hi Sven,

                  Bei der Sicherung der Sozialsysteme wurde schon begonnen, Riester-Rente etc. Hat aber offenbar nicht so eingeschlagen bzw. ist jetzt irgendwie aus der öffentlichen Diskussion verschwunden.

                  Weil die meisten Leute so wenig Vertrauen in die Systeme haben, dass sie kein weiteres Geld hineinbuttern wollen. Die Riester-Rente und dergl. sind aber eher Maßnahmen _aufgrund_ der mangelnden Leistungsfähigkeit der Systeme, sie greifen das Übel nicht an der Wurzel.

                  Und was Arbeitsplätze angeht: Vielleicht müssen wir uns mit dem Gedanken vertraut machen, dass im Moment einfach alle zu erledigende Arbeit bereits erledigt wird. Daran etwas zu ändern und die Zahl der Arbeitslosen zu senken dürfte also nur auf drei Wegen funktionieren:

                  Das Problem lässt sich nicht so leicht auf drei Möglichkeiten reduzieren.

                  1. Es gibt mehr zu tun durch Wirtschaftswachstum.
                  2. Die Arbeitslosen wandern aus.
                  3. Die Arbeit wird auf mehr Arbeitende aufgeteilt, wobei jeder nur noch anteilig verdient. Aus einer Vollzeitstelle mach zwei Halbtagsstellen sozusagen.

                  Punkt 1 ist wünschenswert, aber wird das Problem in absehbarer Zeit nicht lösen.

                  Punkt 3 ist zu ungünstig kalkuliert und berücksichtigt die Realitäten nicht. Tatsächlich sind in vielen Bereichen Teilzeitkräfte schlechter bezahlt als Vollzeitkräfte, was die Zahl der Niedriglohnarbeitsplätze erhöht hat.

                  Man muss diesen Punkt auch volkswirtschaftlich betrachten. Wenn wir von einer Arbeitslosigkeit von 10% ausgehen, wäre eine Arbeitsverteilung von wenigen Prozenten bereits wirksam.

                  Nimm 10 Beschäftigte, die einen Arbeitslosen mitfinanzieren, vielleicht würde es sich sogar rechnen, wenn sie die Arbeit entsprechend teilen würden, oder?

                  Abgesehen davon, dass sich die bestehenden Arbeitnehmer so eine Aufteilung ja auch nicht einfach so leisten können.

                  "10% Brutto weniger und es wird unmittelbar ein neuer Kollege eingestellt", wäre das nicht sinnvoll? Dafür gäb's ein paar Tage Urlaub mehr und alle wären zufrieden. Vielleicht wäre es sogar ein Dreh, der Wirtschaft einen kräftigen Anschub zu verpassen.

                  Außer den drei genannten Möglichkeiten, gibt es noch viele andere, etwa durch Einflussnahme auf den Arbeitsmarkt. Wer lange versichert arbeitet könnte ein Konto gutgeschrieben bekommen, dass eine Anstellung für einen Arbeitgeber äußerst attraktiv macht oder eine wirklich qualifizierte Weiterbildung möglich macht. Im Bereich der Qualifizierung könnte man weggehen von der Gießkannenversorgung und den Arbeitslosen stärkere Möglichkeiten eröffnen, selber ANbieter und Programme auszuwählen, um von den sinnlosen Durchlauferhitzern, wie sie heute finanziert werden, wegzukommen. Auch Ausbildung müsste für die Firmen attraktiver gemacht werden, sodass das Gesamtniveau der Arbeitskräfte wieder gehoben wird. Es gibt so viele Möglichkeiten.

                  Vor allem müsste man weg von bürokratischen Massenapparaten hin zu marktorientierten Systemen und Förderungen, die Bundesanstalt für Arbeit ist wirklich kein gut funktionierendes System.

                  Viele Grüße
                  Mathias Bigge

                  1. Moin!

                    Man muss diesen Punkt auch volkswirtschaftlich betrachten. Wenn wir von einer Arbeitslosigkeit von 10% ausgehen, wäre eine Arbeitsverteilung von wenigen Prozenten bereits wirksam.

                    Nimm 10 Beschäftigte, die einen Arbeitslosen mitfinanzieren, vielleicht würde es sich sogar rechnen, wenn sie die Arbeit entsprechend teilen würden, oder?

                    Klingt gut, dürfte sich aber in vielen Bereichen als undurchführbar erweisen. Man kriegt auch kein Baby in einem Monat geboren, nur weil man neun Frauen mit der Aufgabe betraut.

                    Abgesehen davon, dass sich die bestehenden Arbeitnehmer so eine Aufteilung ja auch nicht einfach so leisten können.
                    "10% Brutto weniger und es wird unmittelbar ein neuer Kollege eingestellt", wäre das nicht sinnvoll? Dafür gäb's ein paar Tage Urlaub mehr und alle wären zufrieden. Vielleicht wäre es sogar ein Dreh, der Wirtschaft einen kräftigen Anschub zu verpassen.

                    Zehn Prozent weniger Verdienst können ja aus einer knappen, aber funktionierenden Finanzlage eine defizitäre machen. Abzugeben, damit andere eine Chance kriegen - das ist gesellschaftlich vermutlich noch nicht wirklich verankert.

                    Abgesehen davon ignoriert der Vorschlag das Problem, dass die Arbeitslosen keine deckungsgleiche Teilmenge der bestehenden Arbeitnehmerstruktur sind und sich deshalb problemlos in diese integrieren lassen.

                    Vor allem müsste man weg von bürokratischen Massenapparaten hin zu marktorientierten Systemen und Förderungen, die Bundesanstalt für Arbeit ist wirklich kein gut funktionierendes System.

                    Mehr Marktorientierung bedeutet mehr Kostenorientierung - und damit verbunden tendentiell mehr Kapitalismus und weniger Sozialverhalten. Aber gerade Bildung, sei es schulisch oder beruflich, sollte sich eben gerade nicht primär an diesen Maßstäben orientieren müssen. Bildung kostet zunächst einmal ziemlich viel Geld, ohne direkten Nutzen zu erwirtschaften. Und die langen Laufzeiten (Berufsausbildung dauert 2-3 Jahre, Studium 3 bis 6 Jahre, Schulausbildung 9 bis 13 Jahre) verhindern auch, dass man "mal eben schnell" auf Marktanforderungen reagieren und schnell Hebel umlegen kann.

                    - Sven Rautenberg

                    --
                    My sssignature, my preciousssss!
                    1. Hallo My Fair Sven,

                      [...] Aber gerade Bildung, sei es schulisch oder beruflich, sollte sich eben gerade nicht primär an diesen Maßstäben orientieren müssen. Bildung kostet zunächst einmal ziemlich viel Geld, ohne direkten Nutzen zu erwirtschaften.

                      Mein Gott, er hat es!

                      Und weil Weiterbildung (im Beruf) so teuer ist, muss dafür auch Investitionsschutz geschaffen werden, der aber nicht auf dem Rücken der Arbeitnehmer ausgetragen wird, sondern zwischen den Arbeitgebern. Muss nicht gleich so krass sein, wie beim Fusball, aber so ähnlich.

                      Und die langen Laufzeiten (Berufsausbildung dauert 2-3 Jahre, Studium 3 bis 6 Jahre, Schulausbildung 9 bis 13 Jahre) verhindern auch, dass man "mal eben schnell" auf Marktanforderungen reagieren und schnell Hebel umlegen kann.

                      Die vorberufliche Ausbildung ist aber volkswirtschaftlich die preisgünstigste, da junge Leute i.d.R. noch nicht so hohe Ansprüche stellen, noch keine Verbindlichkeiten eingegangen sind, und noch flexibel sind, was den Ort ihrer Ausbildung betrifft. Außerdem ist Verlängerung der vorberuflichen Ausbildung ein probates Mittel, die Zahl der verfügbaren Arbeitskräfte zu verknappen.

                      LG
                      Chris

                    2. Hi Sven,

                      "10% Brutto weniger und es wird unmittelbar ein neuer Kollege eingestellt", wäre das nicht sinnvoll? Dafür gäb's ein paar Tage Urlaub mehr und alle wären zufrieden. Vielleicht wäre es sogar ein Dreh, der Wirtschaft einen kräftigen Anschub zu verpassen.
                      Zehn Prozent weniger Verdienst können ja aus einer knappen, aber funktionierenden Finanzlage eine defizitäre machen. Abzugeben, damit andere eine Chance kriegen - das ist gesellschaftlich vermutlich noch nicht wirklich verankert.

                      Doch, etwa im Steuersystem, im Bereich der Sozialversicherung usw. Machbar wäre das schon. 10% brutto weniger sind nicht 10% weniger Einkommen, weiterhin würde ja bei einem signifikanten Rückgang der Arbeitslosigkeit die Sozialabgaben tendenziell sinken.

                      Abgesehen davon ignoriert der Vorschlag das Problem, dass die Arbeitslosen keine deckungsgleiche Teilmenge der bestehenden Arbeitnehmerstruktur sind und sich deshalb problemlos in diese integrieren lassen.

                      Nicht problemlos, richtig, aber wenn man müsste, könnte man schon wollen. Willst Du die Leute links liegen lassen?

                      Mehr Marktorientierung bedeutet mehr Kostenorientierung - und damit verbunden tendentiell mehr Kapitalismus und weniger Sozialverhalten. Aber gerade Bildung, sei es schulisch oder beruflich, sollte sich eben gerade nicht primär an diesen Maßstäben orientieren müssen.

                      Das sehe ich anders. Nehmen wir ein Beispiel: Das Arbeitsamt führt einen Integrationskurs für 100 arbeitslose Migranten durch, Dauer drei Monate, Träger: der billigste, Kosten über 3 Euro pro Stunde/Teilnehmer, um arbeitsnahe Bedingungen herzustellen, wird pro Tag 8 Zeitstunden geschult (was übrigens Standard und blanker Unsinn ist). Kein erfundenes Beispiel, sondern Standard.

                      Alternative: Man eröffnet den Teilnehmern die Möglichkeit als Einzelkunde mit Gutschein einen Platz in einer privaten Bildungseinrichtung zu suchen. Dabei kämen von der Trägerseite ganz andere Maßstäbe zum Einsatz, nämlich eine viel besser differenzierte Einteilung in Lerngruppen und bestehende, anerkannte Zertifizierungsverfahren.

                      Bildung kostet zunächst einmal ziemlich viel Geld, ohne direkten Nutzen zu erwirtschaften. Und die langen Laufzeiten (Berufsausbildung dauert 2-3 Jahre, Studium 3 bis 6 Jahre, Schulausbildung 9 bis 13 Jahre) verhindern auch, dass man "mal eben schnell" auf Marktanforderungen reagieren und schnell Hebel umlegen kann.

                      Richtig, der Markt ist für langfrisitige Bildungsplaner eine abstrakte Größe und immer häufiger wird von Bildungspolitikern der Fehler gemacht, auf kurzfristige Anforderungen aus der Wirtschaft hektisch zu reagieren. Dabei wird die solide Ausbildung in den Grundfertigkeiten vernachlässigt. Ich gehöre zu der Fraktion, die auf klassische Allgemeinbildung mit starkem Schwerpunkt auf allgemeinbildende Fächer setzt: Deutsch, Mathematik, Sprachen, Naturwissenschaft und, aus meiner Sicht besonders wichtig, auch kreative Fächer. Mein Hauptargument: Spezialisierte Fähigkeiten haben eine zunehmend geringere Halbwertzeit, während die anderen Qualifikationen lebenslang Möglichkeiten zum Selberlernen eröffnen.

                      Bildung ist teuer, das ist schon richtig, sie wird zur Verschwendung, wenn das Bildungssystem zum Auffangbecken für Menschen wird, die schulisch eigentlich an ihren Grenzen sind, und nur weitermachen, weil sie keine Lehrstelle finden.

                      Eine regelrechte Katastrophe sind die Tendenzen zur Zentralisierung, da es jetzt schon immer schwieriger wird, auf die stark unterschiedlichen Schüler einzugehen. Ein richtiger Schritt wäre aus meiner Sicht die Flexibilisierung von Schule. Heute ist es in den überladenen Lernprogrammen schon schwer genug, auf konkrete Defizite von Schülern einzugehen, auch wenn diese jede andere Bemühung aussichtslos machen. Schule hat einfach kaum Spielräume, entsprechende Lernangebote zu machen.

                      Qualität und Kosten stehen in einem Zusammenhang, das ist schon klar, da gibt es ein paar klare Maßstäbe. Wenn ich eine Sprache lerne und in einer Gruppe von 30 Leuten ankomme bei einem Kursleiter, der 28 Stunden unterrichtet, dürfte die Qualität heftig leiden, das dürfte einsichtig sein. Dennoch ist es aus meiner Sicht auch keine Lösung, immer mehr Geld in das bestehende System zu buttern, wenn die Grundfehler nicht beseitigt werden.

                      Zunächst müsste man das Phänomen wirklich ernstnehmen, dass es möglich ist, dass jemand 10 Jahre mit zertifiziertem Erfolg eine Schule besuchen kann, ohne richtig Deutsch schreiben, Texte verstehen, rechnen oder Englisch sprechen zu können. Solange man hier nicht an die Ursachen herangeht, wird sich auch nichts ändern, wenn man diese Leute weitere 5 Jahre in irgendwelchen Bildungseinrichtungen bespasst...

                      Viele Grüße
                      Mathias Bigge

                  2. moin Mathias :)

                    Abgesehen davon, dass sich die bestehenden Arbeitnehmer so eine Aufteilung ja auch nicht einfach so leisten können.
                    "10% Brutto weniger und es wird unmittelbar ein neuer Kollege eingestellt", wäre das nicht sinnvoll? Dafür gäb's ein paar Tage Urlaub mehr und alle wären zufrieden. Vielleicht wäre es sogar ein Dreh, der Wirtschaft einen kräftigen Anschub zu verpassen.

                    Ich höre jetzt schon die Meinung der Gewerkschaften dazu ;)

                    liebe Grüße aus Berlin
                    lina-

                    --
                    Self-Code: ie:% fl:( br:^ va:) ls:/ fo:| rl:( ss:) de:] js:| mo:)
                    1. Hi lina,

                      Ich höre jetzt schon die Meinung der Gewerkschaften dazu ;)

                      Die Gewerkschaften haben da ebenso Probleme wie die Unternehmen, das ist klar. Aber es gibt durchaus erfolgreiche Modelle für meinen Vorschlag. Angesichts der Lage gibt es mehr Verhandlungsbereitschaft für solche Versuche.

                      Viele Grüße
                      Mathias Bigge

                  3. Hallo Mathias,

                    Nimm 10 Beschäftigte, die einen Arbeitslosen mitfinanzieren, vielleicht würde es sich sogar rechnen, wenn sie die Arbeit entsprechend teilen würden, oder?

                    Sie hätten dann zumindest Gewissheit, dass sie diese 10% nicht mehr umsonst für die Anderen abrbeiten müssten, da diese doch nun die Arbeit selber erledigen.

                    Das setzt allerdings auch eine entsprechende Entlastung bei Steuern und Sozialbeiträgen voraus.

                    Aber die Relation 10% weniger arbeiten schafft (ca.) 10% mehr Arbeitsplätze geht schon daher nicht auf, weil dadurch auch erhebliche Reibungsverluste vermieden werden würden, was aber wiederum Arbeitskräfte freisetzt. Angenommen, wir würden durch Verteilung alle Arbeitslosen in Brot bringen, würden wir (fast) keine "Sozialämter" mehr benötigen und die 190.000 Mitarbeiter der BA würden auf der Straße sitzen, mit Ausnahme von ein paar wirklich guten Programmierern, die das Transfersystem am Laufen halten.

                    Welcher MA dieser Institutuionen wird nun Interesse daran haben, sich selbst wegzurationalisieren? ;-)

                    LG
                    Chris

                    1. Hi Chris,

                      Welcher MA dieser Institutuionen wird nun Interesse daran haben, sich selbst wegzurationalisieren? ;-)

                      Die Arbeitsverwaltung "profitiert" irgendwie von der Arbeitslosigkeit, sie macht aber nicht die Arbeitsmarktpolitik. Für mich gibt es eine psychologische Hemmschwelle, etwas Wirksames zu tun, weil jeder denkt, es ginge dabei irgendwie gegen seine Privilegien und Rechte. Es gibt natürlich auch Nutznießer der hohen Arbeitslosigkeit, nicht nur in den Behörden.

                      Es wäre halt erforderlich, dass Politiker und Verbandsvertreter mit Mut und Profil originelle Lösungen angehen würden. Da liegt vielleicht der entscheidende Mangel. Ein anderes Problem ist die zunehmende Entwertung der arbeitslosen Menschen, die diese sogar selbst erfasst. Auch in einigen Postings in diesem Thread kommt das zum Ausdruck. Dabei ist es oft Zufall, wer auf welcher Seite steht. Aus einer Insolvenz heraus kann auch ein guter Mitarbeiter plötzlich vor dem Nicths stehen, dennoch wird ihm das schon nach kurzer Zeit als persönlicher Makel angekreidet. Da sind die Amis einfach lockerer und geben jemandem, der eine wechselvolle Biografie hat, eher eine Chance. Bei uns gibt es so ein merkwürdiges Denken, dass "einer von uns" schon gut sein muss, weil er eben drin ist im System der Firma, auch wenn er de facto die letzte Faulpfeife ist, und dass jedem Bewerber misstraut wird, einfach weil er von außen kommt. Dazu gehört auch, dass vor allem Bekanntschaft und Connections zählen, Vitamin B, obwohl doch genügend Möglichkeiten bestehen, neue Leute auf Probe zu nehmen.

                      Viele Grüße
                      Mathias Bigge

                  4. Hallo,

                    "10% Brutto weniger und es wird unmittelbar ein neuer Kollege eingestellt", wäre das nicht sinnvoll? Dafür gäb's ein paar Tage Urlaub mehr und alle wären zufrieden. Vielleicht wäre es sogar ein Dreh, der Wirtschaft einen kräftigen Anschub zu verpassen.

                    Bei uns hat so was ähnliches funktioniert:
                    Aufgrund von wegfallenden Aufträgen mussten 20% an FTE (sowas wie Vollzeitparbeitsplätze) eingespart werden. Das Angebot der Firmenleitung: Wenn 8 Leute statt 40 nur noch 35 Stunden arbeiten (ohne Lohnauasgleich) bleibt ein Arbeitsplatz erhalten. Die Chefs hatten nicht mit so viel Resonanz gerechnet, zusammen mit anderen Maßnahmen musste keine Kündigung ausgesprochen werden.

                    Grüße
                    Marcus

                    --
                    Wenn der Weg das Ziel ist, ist das Ziel dann weg?
                    1. Hi Matzberger,

                      Aufgrund von wegfallenden Aufträgen mussten 20% an FTE (sowas wie Vollzeitparbeitsplätze) eingespart werden. Das Angebot der Firmenleitung: Wenn 8 Leute statt 40 nur noch 35 Stunden arbeiten (ohne Lohnauasgleich) bleibt ein Arbeitsplatz erhalten. Die Chefs hatten nicht mit so viel Resonanz gerechnet, zusammen mit anderen Maßnahmen musste keine Kündigung ausgesprochen werden.

                      Ein tolles Beispiel für Solidarität. Auch im großen Maßstab gab es schon erfolgreiche Beispiele. Schwerer fällt es, wenn man nicht unter Druck steht, ich würde selber lieber Überstunden machen und mehr verdienen. Es müssten halt ANreize vom Gesetzgeber kommen, finde ich.

                      Heute habe ich im Radio von der herrlichen Verlängerung des Ausbildungspaktes gehört. Tausende neuer Ausbildungsplätze seien dadurch entstanden. Eigenartigerweise ist durch diesen herrlichen Zuwachs die Gesamtzahl gesunken...

                      Viele Grüße
                      Mathias Bigge

              2. Eine realistische Sicht müsste vielleicht auch andere Kosten heranziehen, um zu bestimmen, wieviel individuelles Scheitern sich eine Gesellschaft leisten kann, ohne dafür einen Preis zu bezahlen. Ich sehe Angela Merkel als letzten Versuch, auf den ausgetretenen Pfaden etwas zu erreichen. Wenn in vier Jahren immer noch so viele arbeitslos sind und immer mehr Rentner ihren Weg in die reale Armut antreten, rechne ich durchaus mit stärkeren Veränderungen.

                Ich habe selber nicht den Königsweg parat, aber den Eindruck, dass die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und die Sicherung der Sozialsysteme wirklich erste Priorität haben, gewinne ich nicht.

                Die Sozialsysteme sichern, das hört sich bei Dir immer an, das man an dem festahlten müßte was wir zu Zeit haben.
                Du sagts du hast keinen Königsweg.
                Wir müßen runter von der Koppelung der sozialen Ausgaben an die Löhne.
                Und das auf Teufel komm raus, die Katze beißt sich nämlich in den Schwanz.
                Wir können niemanden beschäftigen weil wir so hohe Lohnkosten haben, und wir haben so hohe Lohnkosten weil unser System nicht darauf ausgelegt ist, dass wir 10% der Bevölkerung nicht in wirksame Beschäftigungen führen können.
                Scheinbar gibt es genug Einkommen in Deutschland, die Sparquote liegt immer noch bei 11%. Bloß wo ist das ganze Geld geblieben??
                Wir müßen unser Steuersytem drastisch vereinfachen wir müßen die Vorschriften sinnvoll entrümpeln, wir müßen Gewerkschaften UND Arbeitgeberverbände entmachten, wir müßen dafür Sorge tragen, dass die ganzen Lobbyisten arbeitslos werden, damit wir endlich wieder innovativ und wettbewerbsfähig werden, und nicht ein Haufen Leute dafür bezahlt werden damit sie Bestehndes sichern.
                Kurzum wir müßen ein gesellschaftliches Umdenken wagen!

                TomIRL

              3. Chris,

                es scheint mir teilweise eine Debatte zwischen Arbeitslosen zu sein und Leuten, denen es beruflich eher gut geht.

                Es kann noch so viele Arbeitslose geben - es gibt immer auch Bereiche, in denen teilweise händeringend nach Arbeitskräften gesucht wird, die aber einfach nicht aufzutreiben sind.
                Das ist schon richtig, es ist aber kein Platz für viele Leute und oft gibt es auch keinen kurzen Weg in diese Arbeitsbereiche.

                Es will keiner mehr investieren in seine Arbeitnehmer. Die gegenseitige Loyalität ist in dem Moment auf der Strecke geblieben, als die Amerikaner mit einer neuen Welle von Aufkäufen deutsche Firmen leer gemacht haben. Das hat nichts mit "Amerikaner/Deutsche" zu tun, sondern hätte in der Situation zwischen jeden Wirtschaftsteilnehmern passieren können. Allerdings gehört dazu eine bestimmte Mentalitätsrelation, und die hat in dieser Paarung wohl gerade bestens gepasst.

                Ich habe das im Familienkreise verfolgt. Früher wurden Fachkräfte durch den Arbeitgeber durchaus auf halbjährige Lehrgänge geschickt, damit man mit einer neuen Technik arbeiten konnte. Sie sind dafür auch ihrem Unternehemn treu geblieben. Später wurden diese gut ausgebildeten Fachkräfte dann von den ausgekauften Unternehmen einfach abgeworben. Resultat: die verbliebenen Unternehmen alter Mentalität haben nicht mehr ausgebildet, konnten sich das einfach nicht mehr leisten.

                Solange dieser Staat also hier keine gesetzliche Regelung zur Abgeltung schafft, wird auch nicht ausgebildet werden. Der abwerbende Arbeitgeber muss zahlen. Das Risiko für den Arbeitnehmer ist dann nahezu null. Macht sein Ausbildungsbetrieb pleite, hat er immer noch eine gute Ausbildung.

                Ich habe in den letzten Jahren intensiv die Stellenangebote im IT-Bereich studiert. Was da teilweise an Fertigkeiten verlangt wird, ist so speziell, dass es keiner adhoc leisten kann. Darum bleiben die Stellen auch lange unbesetzt. Wenn man hier von Seiten der Firmen rechtzeitig die "Halbfachleute" zu (mäßig bezahlten) Praktika und Hospitanzen einladen würde, würde sich das Problem wahrscheinlich auflösen lassen. Dazu gehört aber auch ein gesetzlicher Schutz der Investition!

                Das ist übrigens nicht alleine meine Meinung, sondern auch die meiner Kompagnions. Und die haben das etliche Jahre lang als Arbeitgeber geübt.

                LG
                Chris

                1. Hallo Chris,

                  Früher wurden Fachkräfte durch den Arbeitgeber durchaus auf halbjährige Lehrgänge geschickt, damit man mit einer neuen Technik arbeiten konnte. Sie sind dafür auch ihrem Unternehemn treu geblieben. Später wurden diese gut ausgebildeten Fachkräfte dann von den ausgekauften Unternehmen einfach abgeworben. Resultat: die verbliebenen Unternehmen alter Mentalität haben nicht mehr ausgebildet, konnten sich das einfach nicht mehr leisten.

                  Ein Unternehmer, der Leute ohne eine Rückersatzklausel teuer ausbilden lässt, ist allerdings selbst schuld. Eine Investition ins Personal lässt sich wenigstens finanziell absichern:

                  Rückersatz von Ausbildungskosten
                  Rückersatz von Ausbildungskosten (Muster)

                  Solange dieser Staat also hier keine gesetzliche Regelung zur Abgeltung schafft, wird auch nicht ausgebildet werden.

                  Warum sollte der Staat hier eingreifen müssen? Sind derartige Regelungen in Deutschland etwa untersagt? Oder nur (noch) nicht gebräuchlich?

                  Der abwerbende Arbeitgeber muss zahlen.

                  Das ist ein zweischneidiges Schwert. Derartige Klauseln sollen den Arbeitnehmer effektiv binden und nicht von einem anderen Arbeitgeber sabotiert werden können, der sich diese Kosten eher leisten kann.

                  In Österreich verstößt der Abwerber eventuell gegen das UWG (Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb), falls er dem Dienstnehmer den Rückersatz der Ausbildungskosten oder etwaige Konventionalstrafen nach Verletzung der Konkurrenzklausel ersetzt. Der Nachweis ist allerdings schwierig zu erbringen, wenn sich der Arbeitnehmer nicht verplappert.

                  Ich habe in den letzten Jahren intensiv die Stellenangebote im IT-Bereich studiert. Was da teilweise an Fertigkeiten verlangt wird, ist so speziell, dass es keiner adhoc leisten kann. Darum bleiben die Stellen auch lange unbesetzt.

                  Dann sind sie offenbar doch nicht so wichtig, oder?

                  Wenn man hier von Seiten der Firmen rechtzeitig die "Halbfachleute" zu (mäßig bezahlten) Praktika und Hospitanzen einladen würde, würde sich das Problem wahrscheinlich auflösen lassen. Dazu gehört aber auch ein gesetzlicher Schutz der Investition!

                  Nein, der gesetzliche Schutz sollte sich allenfalls gegen überzogene Rückersatzklauseln richten, da das erworbene Wissen nicht für die Ewigkeit gültig bleibt. Die Judikatur hält eine dreijährige Frist (die Forderung verringert sich dabei monatlich um 1/36) für dem Arbeitnehmer zumutbar. Bei sehr teuren Ausbildungen wurden auch schon fünf Jahre akzeptiert.

                  Das ist übrigens nicht alleine meine Meinung, sondern auch die meiner Kompagnions. Und die haben das etliche Jahre lang als Arbeitgeber geübt.

                  Ich bin einerseits Arbeitnehmer und handle andererseits im Auftrag des Arbeitgebers, kenne daher beide Seiten ganz gut. Die Rückersatzklausel habe ich bisher immer unterschrieben. Ich bin sogar damit einverstanden, da die Ausbildungen meinen Marktwert gesteigert haben. Eine etwaige Rückzahlung würde sich innerhalb weniger Monate amortisieren.

                  Fazit: Personal teuer auszubilden und kostenlos abzugeben ist ein leicht zu vermeidender Managementfehler.

                  Grüße
                   Roland (seit heute mit neuem Arbeitgeber)

                  1. Hallo,

                    Warum sollte der Staat hier eingreifen müssen? Sind derartige Regelungen in Deutschland etwa untersagt? Oder nur (noch) nicht gebräuchlich?

                    Solche Regelungen sind meistens nichtig oder in weiten Teilen ungültig. Außerdem muss auch Gehalt gezahlt werden...

                    Warum der Staat eingreifen sollte? Er denkt doch mit der Ausbildungsabgabe bereits einige Zeit darüber nach. Das ist aber mMn der falsche Weg. Warum sollten Unternehmen, die keine Leistung in Anspruch nehmen, zahlen? Warum sollten Unternehmen, die eine Leistung erbracht haben, keinen Ersatz dafür bekommen?

                    Nein, der gesetzliche Schutz sollte sich allenfalls gegen überzogene Rückersatzklauseln richten, da das erworbene Wissen nicht für die Ewigkeit gültig bleibt. Die Judikatur hält eine dreijährige Frist (die Forderung verringert sich dabei monatlich um 1/36) für dem Arbeitnehmer zumutbar. Bei sehr teuren Ausbildungen wurden auch schon fünf Jahre akzeptiert.

                    Hier muss man vorher auch noch 'berufliche' und 'betriebliche' Weiterbildung unterscheiden.

                    Fazit: Personal teuer auszubilden und kostenlos abzugeben ist ein leicht zu vermeidender Managementfehler.

                    Klingt leicht, ist in der Praxis fast unkontrollierbar und damit undurchführbar.

                    Oder meintest Du: einfach nicht selber ausbilden ?

                    LG
                    Chris

                    1. Hallo Chris,

                      Sind derartige Regelungen in Deutschland etwa untersagt? Oder nur (noch) nicht gebräuchlich?

                      Solche Regelungen sind meistens nichtig oder in weiten Teilen ungültig.

                      Interessant, dann ist die Rechtslage bei euch anders. Dumm gelaufen.

                      Außerdem muss auch Gehalt gezahlt werden...

                      Auch das kann abgedeckt werden, sogar einschließlich der Lohnnebenkosten.

                      [Ausbildungskosten ] Die Judikatur hält eine dreijährige Frist (die Forderung verringert sich dabei monatlich um 1/36) für dem Arbeitnehmer zumutbar. Bei sehr teuren Ausbildungen wurden auch schon fünf Jahre akzeptiert.

                      Hier muss man vorher auch noch 'berufliche' und 'betriebliche' Weiterbildung unterscheiden.

                      Eine arbeitsplatztypische Einschulung darf nicht zurückgefordert werden, lediglich eine bei anderen Arbeitgebern verwertbare höhere Qualifikation.

                      Fazit: Personal teuer auszubilden und kostenlos abzugeben ist ein leicht zu vermeidender Managementfehler.

                      Klingt leicht, ist in der Praxis fast unkontrollierbar und damit undurchführbar.

                      Hinsichtlich der Ausbildungskosten ist das recht einfach, da diese dem Arbeitgeber bekannt sind.

                      Oder meintest Du: einfach nicht selber ausbilden ?

                      Nein, ganz im Gegenteil.

                      Grüße
                       Roland

                      1. Hallo Orlando,

                        Solche Regelungen sind meistens nichtig oder in weiten Teilen ungültig.

                        Interessant, dann ist die Rechtslage bei euch anders. Dumm gelaufen.

                        In DE durfte man zumindest zu meiner Zeit nur die Kosten geltend machen, die dem Unternehmen zur Weiterbildung seiner Mitarbeiter zusätzlich zum vertraglichen/tariflichen Gehalt entstanden sind. Das waren dann sogar meistens nur noch die reinen Fremdkosten.

                        Ich war Jahrelang Geschäftsführer eines Betriebes, der für andere Unternehmen derartige Fortbildungen durchgeführt hat. Da gab es auch "Spezialabrechnungen".

                        Die meistens großen Unternehmen haben diesen Weg nicht gewählt, um uns was Gutes zu tun.

                        LG
                        Chris

            3. moin Sven und Tom :)

              Ich misch mich mal in eure Diskussion über Waschmänner ein... und zwar mit einer Fast-primär-Quelle. Mein Fast-Mann arbeitet beim Wachschutz und hat innerhalb der Firma noch einen superguten Stand. Er ist einer der wenigen dort, die "viel" verdienen und "wenig" arbeiten. Dennoch möchte ich euch _seine_ Situation darlegen:

              Weißt du, wieviel so ein Wachschutzmann verdient? Bitte mit Quelle. Ansonsten bitte nicht darüber spekulieren, was er sich leisten kann.

              Netto sinds im Monat ungefähr 1.200 Euro - wobei berücksichtigt werden muss, dass diese Zahl durch massig Feiertags- und Nachtschichten (eine Schicht=12h) zu stande kommt. Urlaub gibt es 28 Tage/Jahr, gearbeitet wird an 5 Tagen die Woche (Wochenende fällt dann meist in die Woche).

              Und auf der anderen Seite muß auch noch berücksichtigt werden: Was investiert der Arbeitnehmer denn so in seine Beschäftigung?

              alle paar Jahre mal ne neue Uniform. Ausbildung? Sowas gibbet da nich. Teilweise sitzen Rentner auf dem Job, die kaum laufen können.

              Welche Vorteile zieht er aus seiner Arbeitsplatzgestaltung, so wie sie ist?

              Er kann 12h rumsitzen, Computer spielen, lesen, mit Kollegen quatschen, fernsehen.

              Ist er glücklich?

              Geht so. Ist halt ein wenig eintönig die Arbeit und irgendwie ist man unterfordert. Also sucht man sich Beschäftigung und codet halt ein bissl privat während der Arbeitszeit.

              liebe Grüße aus Berlin
              lina-

              --
              Self-Code: ie:% fl:( br:^ va:) ls:/ fo:| rl:( ss:) de:] js:| mo:)
          3. Hi,

            ja, und? Was soll ich da finden, wenn ich in mich kehre? Ich habe dem
            Originalposter (der sich dummerweise überhaupt nicht mehr meldet...hmm)
            versucht, mehrere Möglichkeiten aufzuzeigen, an denen seine Erfolglosig-
            keit liegen könne.

            Und weil ich auch so ne total soziale Art habe als Pseudo-Gutmensch,
            habe ich aus meinen letzten 3 handfesten Jobangeboten (auf die ich in
            Summe nicht mal 2,5 Wochen warten musste) auch das genommen, was im
            Nichteuropäischen Ausland ist, damit ein anderer, ärmerer deutscher
            Arbeitsloser die Chance auf die offenen Stellen hat. Und dazu habe ich
            kein Diplom gebraucht, noch nicht mal meine MC~ Sticker :)

            Was ich damit nochmal (und besonders für die halb-blinden hier) sagen
            will: Es gibt auch in unserem Sektor in Deutschland noch genügend freie
            Stellen, die zu besetzen sind. Dabei spielen die von mir aufgezeigten
            Aspekte eine gewisse Rolle, egal wie zynisch das irgendjemand daher-
            gelaufenes finden mag.

            Über Tischler, Wachschutzleute, Putzen und co kann und will ich keine
            Aussagen treffen. Um diese Berufsgruppen ging es ja im Ursprung dieses
            Threads gar nicht. (ggf nochmal den Ausgangsbeitrag lesen).

            Gute N8!
            Frank

          4. Hallo,

            [...] Das sind die gleichen Leute, die ihr Kapital einfach nicht verleihen, wenn es nicht genug Zinsen gibt

            Dabei können sie es gar nicht essen...

            LG
            Chris

          5. Sup!

            Mit diesem Ausdruck hast Du Dich mal wieder komplett disqualifiziert: "Die steinreiche Bank". Die typische Kindervorstellung davon, dass der Bank das gaaaanze Geld (quasi im Geldspeicher) gehört.

            Der Strom kommt übrigens aus der Steckdose.

            Gruesse,

            Bio

            --
            Never give up, never surrender!!!
            1. Hallo Bio,

              Mit diesem Ausdruck hast Du Dich mal wieder komplett disqualifiziert: "Die steinreiche Bank". Die typische Kindervorstellung davon, dass der Bank das gaaaanze Geld (quasi im Geldspeicher) gehört.

              Aber Manager und Aktionäre von Banken und Versicherungen verdienen doch gerade daran, dass ihnen das Geld nicht gehört, dass die beaufsichtigen. Wie sollten sie sonst fremdes Geld in ihre eigene Taschen transferieren?

              LG
              Chris

              1. Sup!

                Aber Manager und Aktionäre von Banken und Versicherungen verdienen doch gerade daran, dass ihnen das Geld nicht gehört, dass die beaufsichtigen. Wie sollten sie sonst fremdes Geld in ihre eigene Taschen transferieren?

                Häh?

                Gruesse,

                Bio

                --
                Never give up, never surrender!!!
      5. Moin!

        also so ohne weitere Erläuterungen klingen Deine Ausführungen angesichts von über 5.000.000 Arbeitslosen und über 70.000 Auftragslosen sehr zynisch.

        Es gibt definitiv keine Jobs und jede zusätzliche Bewerbung treibt die Gehälter weiter in die Tiefe.

        Sorry, aber DEINE Bemerkung ist vom Zynismuslevel hier im Thread wirklich am allerhöchsten angesiedelt.

        Allein dein zweiter Satz läßt sich verstehen als: "Lieber Arbeitsloser, bitte gib auf und bewirb dich nicht mehr weiter, damit du mir damit meinen Lohn nicht klaust."

        - Sven Rautenberg

        --
        My sssignature, my preciousssss!
        1. Hi,

          Allein dein zweiter Satz läßt sich verstehen als: "Lieber Arbeitsloser, bitte gib auf und bewirb dich nicht mehr weiter, damit du mir damit meinen Lohn nicht klaust."

          ich habe ihn nicht so verstanden. Sondern so, daß die Lage in eine Art Inflation gerät und sich dieser Vorgang hochschaukelt je mehr Arbeitslose auch unter Druck gesetzt werden, unwürdige Verlangen von Arbeitgebern zu bedienen.

          Gruß, Andreas

          --
          kennst Du schon die Zitatesammlung?
          1. Hi,

            Allein dein zweiter Satz läßt sich verstehen als: "Lieber Arbeitsloser, bitte gib auf und bewirb dich nicht mehr weiter, damit du mir damit meinen Lohn nicht klaust."

            ich habe ihn nicht so verstanden. Sondern so, daß die Lage in eine Art Inflation gerät und sich dieser Vorgang hochschaukelt je mehr Arbeitslose auch unter Druck gesetzt werden, unwürdige Verlangen von Arbeitgebern zu bedienen.

            Unwürdig!?
            Was heißt unwürdig?
            Du kannst immer hervorragend polemisieren.
            Bitte bitte bitte bringe doch mal harte Fakten.
            Welche unwürdigen Arbeitsbedingeuneg hast Du selbst erlebt?
            Was führt zu deiner Verbitterung, die dich scheinbar so stark im Griff hat, dass man seit Jahren immer wieder das gleiche von Dir hört?
            ToMIRL

            1. Du kannst immer hervorragend polemisieren.

              danke, mir ist schon als Kind eine hohe sprachliche Intelligenz bescheinigt worden :)

              Welche unwürdigen Arbeitsbedingeuneg hast Du selbst erlebt?

              erstens habe ich gar nicht so von mir gesprochen. Diese Arbeitsbedingungen findest Du immer wieder - lies doch einfach den für Sven verlinkten Artikel. Und wenn Arbeitgeberverbände vermehrt darauf drängen, daß man Arbeitslose zu bestimmten Jobs zwingen will, dann ist nicht anzunehmen, daß sie die so Gezwungenen besonders schützen wollen. Aber wenn Du es unbedingt brauchst: ich habe z.B. in einer Tischlerei gearbeitet in der _ohne_ Absauganlage in den Werkstatträumen PU-Lacke gespritzt wurden. Das ist längst verboten. Die Tröpfchen härten nach einigen Stunden in der Lunge aus (chemische Aushärtung) und verkleben die Membranen - für immer. ALLE wissen, daß das verboten ist und zwar ist es aus Arbeitnehmerschutz verboten. Aber der Arbeitgeber hat halt ein Interesse hier Geld für die Absauganlage und Spritzkabine einzusparen. Das ist _ein_ Beispiel. Aber diese Verstöße gegen Arbeitsschutzbedingungen sind im Handwerk die Regel. Du glaubst doch nicht im Ernst, daß jemand aus einem 5-Mann Betrieb zur Berufsgenossenschaft geht und den Betrieb anpinkelt? Der kriegt da sozial kein Bein mehr an die Erde.

              Gruß, Andreas

              --
              kennst Du schon die Zitatesammlung?
              1. Hallo Freunde des gehobenen Forumsgenusses,

                ich habe z.B. in einer Tischlerei gearbeitet in der _ohne_ Absauganlage in den Werkstatträumen PU-Lacke gespritzt wurden. Das ist längst verboten. Die Tröpfchen härten nach einigen Stunden in der Lunge aus (chemische Aushärtung) und verkleben die Membranen - für immer.

                Es werden ernsthaft Leute dazu gezwungen, sich für 1€/h die Lunge zu ruinieren? Meinen Glauben an jedwede "Humanität" kannst du abschreiben.

                Gruß
                Alexander Brock

              2. Moin!

                ich habe z.B. in einer Tischlerei gearbeitet in der _ohne_ Absauganlage in den Werkstatträumen PU-Lacke gespritzt wurden. Das ist längst verboten. Die Tröpfchen härten nach einigen Stunden in der Lunge aus (chemische Aushärtung) und verkleben die Membranen - für immer. ALLE wissen, daß das verboten ist und zwar ist es aus Arbeitnehmerschutz verboten. Aber der Arbeitgeber hat halt ein Interesse hier Geld für die Absauganlage und Spritzkabine einzusparen. Das ist _ein_ Beispiel. Aber diese Verstöße gegen Arbeitsschutzbedingungen sind im Handwerk die Regel. Du glaubst doch nicht im Ernst, daß jemand aus einem 5-Mann Betrieb zur Berufsgenossenschaft geht und den Betrieb anpinkelt? Der kriegt da sozial kein Bein mehr an die Erde.

                Indem die Mitarbeiter diese Zustände nicht melden, sondern mittragen, tragen sie Mitverantwortung für erstens ihre eigene Situation - in diesem Fall eben die gesundheitliche, die offenbar keine Priorität gegenüber der finanziellen hat. Und zweitens für die Situation der Mitbewerber, die sich eventuell mit entsprechendem Kosteneinsatz an die gesetzlichen Regeln halten, es aber gegenüber solchen Betrieben schwerer haben, kostengünstig am Markt aufzutreten.

                Wenn Mitarbeiter solche Zustände akzeptieren, akzeptieren sie möglicherweise, dass sich ihr Chef auf Kosten ihrer Gesundheit eine goldene Nase verdient. Und wenn er sich keine goldene Nase verdient - auch egal: Er spart Geld ein, und er wird es sicherlich nicht den Mitarbeitern zugute kommen lassen, sondern in die eigene Tasche stecken.

                Wird jemand wirklich _gezwungen_, gesundheitsschädliche Tätigkeiten auszuführen? Also im Sinne von "Du machst das jetzt, oder ich bringe dich um"?

                - Sven Rautenberg

                --
                My sssignature, my preciousssss!
                1. Moin,

                  Wird jemand wirklich _gezwungen_, gesundheitsschädliche Tätigkeiten auszuführen? Also im Sinne von "Du machst das jetzt, oder ich bringe dich um"?

                  Zumindest in Berlin kann ich das nicht glauben, bei uns hat die Berusgenossenschaft neulich die Fensterfront vermessen um festzustellen ob unsere Arbeitnehmer ausreichend Tageslicht bekommen.
                  Von rutschfesten Bodenbelägen und anderen Kram wollen wir gar nicht erst anfangen.

                  ToMIRL

                  1. Moin!

                    Moin,

                    Wird jemand wirklich _gezwungen_, gesundheitsschädliche Tätigkeiten auszuführen? Also im Sinne von "Du machst das jetzt, oder ich bringe dich um"?

                    Zumindest in Berlin kann ich das nicht glauben, bei uns hat die Berusgenossenschaft neulich die Fensterfront vermessen um festzustellen ob unsere Arbeitnehmer ausreichend Tageslicht bekommen.
                    Von rutschfesten Bodenbelägen und anderen Kram wollen wir gar nicht erst anfangen.

                    Abgesehen davon: Wenn es einen als Mitarbeiter wirklich stört, man aber nicht als der böse Mann dastehen will: Es gibt Telefonzellen, und es gibt absenderlose Briefe in Briefkästen. Anonyme Hinweise an die BG zu geben, damit die mal nachsieht und entsprechende Auflagen macht, können nicht verboten sein.

                    Ansonsten macht das nämlich eventuell die Konkurrenz, sobald die davon Wind kriegt. Auf diese Weise elegant einen Konkurrenten lahmzulegen dürfte man sich nicht entgehen lassen.

                    - Sven Rautenberg

                    --
                    My sssignature, my preciousssss!
                    1. yo,

                      Wenn es einen als Mitarbeiter wirklich stört, man aber nicht als der böse Mann dastehen will: Es gibt Telefonzellen, und es gibt absenderlose Briefe in Briefkästen. Anonyme Hinweise an die BG zu geben, damit die mal nachsieht und entsprechende Auflagen macht, können nicht verboten sein.

                      auch bei unserer arbeit gibt es große missstände, weniger körperliche, aber da wird gemobt, was das zeug hält. die lage ist sehr unruhig, viele fürchten um ihren arbeitsplatz und einige wurden auch schon herunter gruppiert, bzw. entlassen.

                      trotzdem wird keiner gerne ins eigene nest pinkeln, auch wenn man die möglichkeit dazu hat. es geht dabei nicht nur zu verhindern, als der "böse" darzustehen, sondern ganz essentiel wie verdiene ich meinen lohn. es geht um die unsicherheit für den arbeitnehmer. und dabei hilft es einen auch nicht, dass man anonym bleiben kann.

                      ich schreibe nun schon 6 monate lang bewerbungen. wenn ich mal bis zum vorstellungsgespräch komme (top 5), dann ist das schon fast wie ein sieg, allerdings brotlose kunst. zum glück bewerbe ich mich aus einem bestehenden job heraus, der läuft aber in 2 monaten aus.

                      die gründe sehe ich vor allem an zwei dingen. an meinem alter (36 Jahre und erst seit ca. 1 jahr beruflich im IT-Bereich tätig) und an dem überangebot auf dem arbeitsmarkt. das sind zwei faktoren, die kann ich leider nicht beeinflußen. sicherlich kann ich versuchen, andere trumpfkarten auszuspielen. aber fakt bliebt, immer mehr leute bewerben sich auf ein und dieselbe stelle. und da kann man dann so flexibel sein wie man will, es kann nur einen für die stelle geben....

                      Ilja

                      1. Moin!

                        auch bei unserer arbeit gibt es große missstände, weniger körperliche, aber da wird gemobt, was das zeug hält. die lage ist sehr unruhig, viele fürchten um ihren arbeitsplatz und einige wurden auch schon herunter gruppiert, bzw. entlassen.

                        Mobbing ist nochmal ein ganz anderes Problem. Das kann der Arbeitgeber auch nicht einfach abschaffen, selbst wenn er wollte.

                        trotzdem wird keiner gerne ins eigene nest pinkeln, auch wenn man die möglichkeit dazu hat. es geht dabei nicht nur zu verhindern, als der "böse" darzustehen, sondern ganz essentiel wie verdiene ich meinen lohn. es geht um die unsicherheit für den arbeitnehmer. und dabei hilft es einen auch nicht, dass man anonym bleiben kann.

                        Aber auch hier hat man immer mehrere Möglichkeiten: Nimmt man das Geld und hält das Mobbing aus (solange nur andere die Opfer sind, läßt sich sowas ja ganz gut ignorieren), oder geht man.

                        Auch der Arbeitgeber zahlt einen Preis für das Mobbing: Niedrigere Arbeitsproduktivität, evtl. hohe Arbeitnehmerfluktuation, also beständige Abwanderung von Fachwissen, die durch Neulinge nicht sofort kompensiert werden kann. Das Problem dürfte nur sein, die Drahtzieher zu identifizieren und loszuwerden - sofern das denn wirklich gewollt ist.

                        ich schreibe nun schon 6 monate lang bewerbungen. wenn ich mal bis zum vorstellungsgespräch komme (top 5), dann ist das schon fast wie ein sieg, allerdings brotlose kunst. zum glück bewerbe ich mich aus einem bestehenden job heraus, der läuft aber in 2 monaten aus.

                        Immerhin bleibt festzustellen, dass es ja offensichtlich offene Stellen gibt, die Neubesetzung suchen, und dass man dazu auch mal zum Gespräch eingeladen wird.

                        - Sven Rautenberg

                        --
                        My sssignature, my preciousssss!
                        1. yo,

                          Mobbing ist nochmal ein ganz anderes Problem. Das kann der Arbeitgeber auch nicht einfach abschaffen, selbst wenn er wollte.

                          der arbeitergeber schafft aber einen mehr oder weniger günstigen nährboden für mobbing.

                          Aber auch hier hat man immer mehrere Möglichkeiten: Nimmt man das Geld und hält das Mobbing aus (solange nur andere die Opfer sind, läßt sich sowas ja ganz gut ignorieren), oder geht man.

                          das sind nicht wirklich möglichkeiten. den aus gesundheitlichen gründen (körperlich & psychisch) zu kündigen fällt durch die arbeitslage als alternative immer mehr aus. man kann sich im wahrsten sinne des wortes gesundheit einfach nicht mehr leisten. sicherlich habe ich selbst die verantwortung für meine gesundheit. aber ich habe auch eine verantwortung meinen lebensunterhalt zu verdienen, bzw. das grundrecht arbeit zu verlangen.

                          Immerhin bleibt festzustellen, dass es ja offensichtlich offene Stellen gibt, die Neubesetzung suchen, und dass man dazu auch mal zum Gespräch eingeladen wird.

                          natürlich gibt es immer noch stellen, die vergeben werden. wir reden hier aber über das verhältnis, dass immer weniger offene stellen immer mehr bewerbern gegenüber stehen. und da muss man dann auch mal einen punkt machen und die situation erkennen. viele menschen haben heute keine chance auf dem arbeitsmarkt, weil er im moment extrem hart ist.

                          ist will da nicht all zu negativ wirken, die zeiten äändern sich hoffentlich auch bald wieder und jeder muss auch seine verantwortung wahrnehmen. aber man sollte auch schon bei der realität bleiben, dass wir keine 5 millionen jobs zu vergeben haben.

                          Ilja

                          1. Hallo,

                            der arbeitergeber schafft aber einen mehr oder weniger günstigen nährboden für mobbing.

                            i.d.R. durch nicht klar abrgegrenzte Zuständigkeiten/Verantwortlichkeiten und fehlende Weisungsbefugnisse. Das liegt aber meistens an der eigenen Unfähigkeit des AG. Wenn dieser ein Pflaumenaugust ist, gibts auch Mobbing, und er fühlt sich wahrscheinlich sogar noch gut dabei, dass seine MA sich gegenseitig aufreiben.

                            LG
                            Chris

                          2. Moin!

                            Aber auch hier hat man immer mehrere Möglichkeiten: Nimmt man das Geld und hält das Mobbing aus (solange nur andere die Opfer sind, läßt sich sowas ja ganz gut ignorieren), oder geht man.

                            das sind nicht wirklich möglichkeiten.

                            Richtig oder falsch: "Arbeitnehmer können jederzeit ihren Arbeitsvertrag fristgerecht kündigen"?

                            den aus gesundheitlichen gründen (körperlich & psychisch) zu kündigen fällt durch die arbeitslage als alternative immer mehr aus.

                            Die Alternative ist, sich einfach so kaputtmobben zu lassen, dass man hinterher gar keine Arbeit mehr aufnehmen kann. Monatelange Krankschreibung, dann Kündigung durch den Arbeitgeber. Psychische Probleme, die therapiert werden wollen. Einschränkungen der gesetzlichen Krankenkasse, so eine Therapie nicht unendlich zu finanzieren. Sozialer Abstieg, finanzielle Misere...

                            Selbst kündigen mündet eventuell auch in einer finanziellen Misere - aber der Teil mit den psychischen Problemen dürfte wegfallen.

                            man kann sich im wahrsten sinne des wortes gesundheit einfach nicht mehr leisten.

                            _Kann_ man sich Gesundheit nicht mehr leisten, oder _will_ man es nicht?

                            sicherlich habe ich selbst die verantwortung für meine gesundheit. aber ich habe auch eine verantwortung meinen lebensunterhalt zu verdienen, bzw. das grundrecht arbeit zu verlangen.

                            Bleibt aber die Frage, was der höhere Preis ist. Eine Zeit lang mit weniger Geld auszukommen (man verhungert ja nicht - Hartz 4 ist zwar scheiße, aber das ist ja erst die zweite Stufe), oder ständig psychischem Druck ausgesetzt zu sein.

                            Das ist selbstverständlich eine persönliche Entscheidung. Und sie kann so oder so ausfallen. Nur die Behauptung, man könne heutzutage nicht einfach kündigen - die ist garantiert falsch.

                            natürlich gibt es immer noch stellen, die vergeben werden. wir reden hier aber über das verhältnis, dass immer weniger offene stellen immer mehr bewerbern gegenüber stehen. und da muss man dann auch mal einen punkt machen und die situation erkennen. viele menschen haben heute keine chance auf dem arbeitsmarkt, weil er im moment extrem hart ist.

                            Und einige Menschen haben auf keinerlei Form von Arbeitsmarkt eine Chance, weil der Bedarf an ungelernten Hilfsarbeiterjobs einfach gering ist. Die schulische Bildung ist ein Problem.

                            ist will da nicht all zu negativ wirken, die zeiten äändern sich hoffentlich auch bald wieder und jeder muss auch seine verantwortung wahrnehmen. aber man sollte auch schon bei der realität bleiben, dass wir keine 5 millionen jobs zu vergeben haben.

                            Das stimmt. Aber auch im besten aller Szenarien wird immer Arbeitslose geben. Und im schlechtesten freie Arbeitsplätze. Im Zweifel bei den Ländern, die uns in Punkto Wirtschaftswachstum und Arbeitsmarktdaten hinter sich gelassen haben.

                            - Sven Rautenberg

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                            My sssignature, my preciousssss!
                            1. yo,

                              Richtig oder falsch: "Arbeitnehmer können jederzeit ihren Arbeitsvertrag fristgerecht kündigen"?

                              wenn mir mein einkommen egal ist, dann richtig. aber wenn ich meinen lebensunterhalt bestreiten will, dann in den meisten fällen falsch. wir reden nicht vom recht, das recht ist schon lange nicht mehr entscheidend. den laut verfassung steht jedem eine arbeit zu. wenn ich von wahlmöglichkeiten rede, dann optionen von denen ich glaube, dass sie gut für mich sind. trotz immer schlechter werdenden bedinungen ist eine kündigung für viele keine wirklich option mehr.

                              Die Alternative ist, sich einfach so kaputtmobben zu lassen, dass man hinterher gar keine Arbeit mehr aufnehmen kann. Monatelange Krankschreibung, dann Kündigung durch den Arbeitgeber. Psychische Probleme, die therapiert werden wollen.

                              keine arbeit macht besonders bei männern genauso krank. das gefühl nicht mehr gebraucht zu werden und nicht mehr selbständig seine rechungen bezahlen zu können, ist eine ernstzunehmede sache. hinzu kommen oftmals zwickmühlen, wie das haus ist erst zur hälfte abbezahlt, der haushalt mit kindern will ernährt werden, etc. sicherlich macht eine falsche arbeitsstelle krank, aber keine macht auch krank und begibt einen zusätzlich in finanzielle not.

                              Selbst kündigen mündet eventuell auch in einer finanziellen Misere - aber der Teil mit den psychischen Problemen dürfte wegfallen.

                              nimm meinen fall. ich fühle mich auf der arbeit nicht wirklich wohl. unsere kleine EDV abteilung hat einen chef und eine art, die mir nicht wirklich zusagt. dabei geht es nicht nur um das verhalten mir gegenüber, sondern vor allem unserer mitarbeiter. da wird gelästert was das zeug hält, stinkefinger hinter dem rücken gezeigt, mitarbeiter zur sau gemacht, nur weil sie ein anliegen haben, etc. ich hätte schon lange gekündigt, wenn ich nicht wüßte, wie schwer es ist, einen neuen job für mich zu bekommen + die finaziellen einbussen, weil mich das arbeitsamt wohl erst einmal sperren wird. und in einer ähnlichen situation befinden sich viele andere auch

                              _Kann_ man sich Gesundheit nicht mehr leisten, oder _will_ man es nicht?

                              ich kenne keinen, der wirklich sagt ich will nicht gesund sein. es ist ein abwägen und die seite nicht kündigen zu können wird immer gewichtiger.

                              Das ist selbstverständlich eine persönliche Entscheidung. Und sie kann so oder so ausfallen. Nur die Behauptung, man könne heutzutage nicht einfach kündigen - die ist garantiert falsch.

                              das recht zu kündigen hat man immer. aber es soll ja auch eine option sein, die meine lebenssituation unter dem strich verbessert, wenn ich vor und nachteile abwäge. und dann rügt eine kündigung immer mehr in die ferne.

                              Und einige Menschen haben auf keinerlei Form von Arbeitsmarkt eine Chance, weil der Bedarf an ungelernten Hilfsarbeiterjobs einfach gering ist. Die schulische Bildung ist ein Problem.

                              das ist sicherlich auch ein aspekt, aber eine andere erscheinung. sicherlich beißen die letzen die hunde. aber im moment ist die situation so, dass auch viele hochqualifizierte menschen arbeitslos sind.

                              Ilja

                              1. Moin!

                                Richtig oder falsch: "Arbeitnehmer können jederzeit ihren Arbeitsvertrag fristgerecht kündigen"?

                                wenn mir mein einkommen egal ist, dann richtig.

                                Gut. Dir ist offenbar das Fortbestehen deines Einkommens wichtiger, als die Auswirkungen des Arbeitsplatzumfeldes. Das ist deine Entscheidung. Die willst du so haben. Ansonsten würdest du daran ja was ändern. :)

                                - Sven Rautenberg

                                --
                                My sssignature, my preciousssss!
                2. Hi Sven,

                  Wird jemand wirklich _gezwungen_, gesundheitsschädliche Tätigkeiten auszuführen? Also im Sinne von "Du machst das jetzt, oder ich bringe dich um"?

                  Wie das läuft, ist seit Jahren bekannt. Eine Kolonne eines Subunternehmers wird nachts in eine Fabrikhalle gefahren, um die sauber zu machen. Was da weggemacht wird und welche Risiken das mit sich bringt, wissen die Leute nicht. Wer viel fragt, fliegt.

                  Kennst Du die Reportagen von Günter Wallraf? Da sind zahlreiche Beispiele beschrieben. Ich kenne solche Stories auch aus meinem persönlichen Umfeld, z.B. die Geschichte da oben.

                  Auch mit den diversen Subs auf Großbaustellen werden Dinge gemacht, die nicht in Ordnung sind. Viele LEute kriegen halt nichts, haben aber Familie und kommen mit ALG II nicht klar. Da sind sie halt erpressbar. Was bei Illegalen so läuft, kann man sich denken.

                  Im Sicherheitsbereich, beim Putzen, in der Gastronomie, hinter den Kulissen vieler großer Unternehmen gibt es mies bezahlte Jobs ohne jede Absicherung, meist über Subunternehmen.

                  Guck doch mal hin, wenn Du durch ein mieses Stadtviertel latscht, wer da was macht, was der wohl bekommt. In der Dortmunder Nordstadt braucht man nicht weit zu laufen, um die abgerocktesten Dinge zu sehen. Was läuft da hinter den Kulissen?

                  Viele Grüße
                  Mathias Bigge

            2. Hi TomIRL,

              Welche unwürdigen Arbeitsbedingeuneg hast Du selbst erlebt?

              1. Man darf hier nicht nur über Dinge schreiben, die man selbst nicht erlebt hat.
              2. Du hast doch auch schon schwierige Zeiten durchstehen müssen. Nicht jeder hat die Stärke, das so wegzustecken.

              Was führt zu deiner Verbitterung, die dich scheinbar so stark im Griff hat, dass man seit Jahren immer wieder das gleiche von Dir hört?

              Finde ich zu persönlich, den Anwurf, vielleicht ist er wirklich nur anderer Meinung als Du!?

              Viele Grüße
              Mathias Bigge

  2. Hallo,

    seit 15 Monaten suche ich nach einer Stelle als Online-Redakteur/Content-Manager; leider konnte ich bisher, trotz akademischen Abschlusses und mehrj. Berufserfahrung, nichts finden.

    Was denkt ihr darüber: macht das jetzt überhaupt noch Sinn, Bewerbungen loszulassen?

    Ja! Du sollst dich weiterhin bewerben!
    Wenn du weiter in deinem Bereich tätig bleiben möchstest, untersuche die Job-Inserate darauf hin, was am meisten bei ählich gelagerten Tätigkeiten von unternehmensseite gewünscht wird und versuche für die Qualifikation die du nicht hast, einen Kurs, eine Schulung zu bekommen (ich weiss nicht was bei euch das BA z.B. zahlt bzw. wie weit sowas von denen unterstützt wird).

    15 Monate sind viel und es ist eine lange Zeit um wirklich frustriert zu werden. Es kostet dann Tag für Tag mehr Überwindung sich auf die Suche zu machen und die Jobbörsen etc. anzuschauen. Auch die Antworten bzw. das überhaupt nicht Rückmelden der Firmen zehrt an den Nerven.
    Aber eines darfst du dir dadurch nicht "einreden", nämlich, dass du nicht gut genug wärst.
    Wenn du dich dafür bereit fühlst bzw. du nicht so gebunden bist, kannst du auch in anderen Ländern (z.B. CH oder AT nach einem Job suchen)

    Jetzt ohne weitere Kentnisse deiner Unterlagen, kann ich noch empfehlen, dass du bei Bewerbungen möglichst keine Standardschreiben abschickst, sondern dass du deine Unterlagen immer so gestaltest, dass darin die Gewichtung deiner bisherigen Tätigkeit für den in Frage kommenden Job gut ausgearbeitet/angepasst ist. Das ist zwar sehr mühsam, aber u.U. erhöht es deine Chancen.

    Grüße
    Thomas

    1. Hi Thomas,

      ganz Deiner Meinung. Ich war einmal in meinem Leben 12 Monate arbeitslos, damals noch zu luxuriösen Bedingungen, und es hat mich mächtig frustriert. Einen Tipp möchte ich aus eigener Erfahrung hinzufügen: Nicht einfach herumhängen, sondern versuchen etwas an Land zu ziehen, selbst wenn es ein mieses Praktikum oder dergleichen mehr ist.

      Viele Grüße
      Mathias Bigge

    2. Sup!

      Es wird erzählt, die BA zahlt nur Motorsäge-Kurse und ähnlichen Blödsinn für Jugendliche (gern auch viermal hintereinander, damit etwaige Faulenzer richtig leiden müssen!), aber keine sinnvollen Fortbildungen für "ältere" (also ab 35) Arbeitnehmer.

      Gruesse,

      Bio

      --
      Never give up, never surrender!!!
  3. Hallo Mark

    Was denkt ihr darüber: macht das jetzt überhaupt noch Sinn, Bewerbungen loszulassen?

    Auf jeden Fall weitermachen, niemals aufgeben, denn wenn du aufgibst hast du schon verloren.

    Mir geht es ähnlich, wennauch ich schon länger auf Arbeissuche bin. Ich habe es mittlerweile immerhin geschafft durch Taxifahren, gelegentliche Programmierjobs und Zeitungen austragen von HarzIV wegzukommen und mich selbst zu versorgen, auch wenn es zeitweise wirklich hart ist. Ich bewerbe mich auch weiterhin, aber dabei ergeht es mir bisher auch nicht viel besser als dir.

    1. Hi Hans,

      Ich habe es mittlerweile immerhin geschafft durch Taxifahren, gelegentliche Programmierjobs und Zeitungen austragen von HarzIV wegzukommen und mich selbst zu versorgen, auch wenn es zeitweise wirklich hart ist.

      Kompliment. Taxifahrer habe ich als Student gespielt, wirklich ein nerviger Job und heute sicher x-Mal nerviger als damals, als man auf Nachtschicht wenigstens noch ganz gut verdient hat.

      Ich bewerbe mich auch weiterhin, aber dabei ergeht es mir bisher auch nicht viel besser als dir.

      Ich drück Dir ganz heftig die Daumen...

      Viele Grüße
      Mathias Bigge