Moin!
[…] Wie sieht es denn mit schweiz-spezifischen Themen aus?
Die nehmen entsprechend mehr Raum ein, werden aber neutral beleuchtet.
Neutral? – Typisch schweizerisch eben ;-)
Es ist wohl die Tendenz, Antworten geben zu wollen, statt Fragen zu stellen, die diese Zeitungen von seriösem Journalismus unterscheidet.
Wenn es denn Antworten wären. Größtenteils wird IMHO das Geschehen nur noch betrachtet und darüber berichtet als gäbe es keinen anderen Weg, ohne Fragen zu Stellen und Antworten zu geben.
Dieses Gefühl teile ich wie gesagt nicht, denn zumindest eine gewisse Suggestion schwingt eigentlich immer mit -- und genau die hat dort nichts zu suchen, wenn ich einem journalistischen Anspruch gerecht werden möchte.
Ich habe mich vielleicht ein bisschen ungenau ausgedrückt: Ich meinte, dass diese Zeitungen lediglich den Mainstream-Weg (momentan z.B. liberal) als einzige Möglichkeit in der aktuellen Situation dem Leser durch Suggestion und Ausblenden von Alternativen aufzeigen.
Genau das ist doch der Punkt, denn McKWissen liest sich deutlich anders […]
McWissen klingt wie McDonalds ;-)
[…] Abgesehen davon drückt "Humankapital" meines erachtens durchaus eine spezielle Form der Wertschätzung aus[…]
OK, für mich passt „Humankapital“ in den gleichen Slang wie „Arbeit macht frei“, es bedeutet zwar, dass man die Arbeitskräfte als Teil des Firmenkapitals ansieht, also zur Wertschöpfung, allerdings klingt (also von der linguistischen Seite) das Wort ein bisschen nach Sklaverei, wie ich finde.
Das vermag ich nicht recht nachzuvollziehen, insbesondere wenn ich "Humankapital" im Vergleich etwa zu "Arbeitnehmer" betrachte.
Kennst du „Papa, Charlie hat gesagt …“? Dort fragt der Sohn den Vater nach dem Unterschied zwischen Arbeitnehmer und -geber, wobei er zu dem Schluss kommt, dass die Begriffe vertauscht sind: Nach der (leicht haarspaltenden) Sicht des Sohnes ist der Arbeitgeber, derjenige, der seine Arbeit(skraft) dem Arbeitnehmer gibt, der sie also nimmt.
Ich weiß zwar noch nicht, ob es in naher Zukunft weiter bergab geht oder eine Art „Schockstarre“ eintritt, aber mittelfristig wird es wieder ein bisschen an „die gute alte Zeit“ erinnern. Grundsätzlich bin ich Optimist.
Und das nicht nur obrigkeitsgläubig im stillen Kämmerlein, sondern autonom denkend im Rahmen einer öffentlichen Diskussion. Ich hoffe, das ist ansteckend oder zumindest erblich.
Dem kann ich mich nur anschließen.
Viele Grüße,
Robert