Liebe(r) link,
Erst wirft mir @marctrix Ignoranz nun du Dummheit vor, wenn ich versuche zu verstehen, was geschrieben wurde, indem ich mein Unverständnis ausdrücke; das ist meinem Erkentnisgewinn nicht zuträglich. Ich vermute, das Problem ist, dass „Kritiker und Kritikerinnen“ drei Wörter sind statt einem, dafür ist es präziser und und lässt weniger Interpretationsspielraum zu; aber es wäre schön, wenn jemand das für mich präzisieren könnte.
also gut. Du willst Sprache verändern? Probieren wir einmal, ob es einen Sinn hat. Dein Beispiel nehme ich hier auf. Gehen wir von zwei Herren und einer Dame aus, die wir als sich kritisch äußernde Personen erwähnen wollen. Was genau schreiben wir? "Kritiker und Kritikerinnen" passt nicht, da es sich nur um eine Dame handelt. "Kritiker und Kritikerin" vielleicht? Das ist auch unpräzise, da man von den beiden Herren vielleicht nur einen versteht - immerhin hat "Kritiker" im Singular und Plural die selbe Form.
Würden wir stattdessen das generische Maskulinum benutzen, "Kritiker", dann wären das drei Personen, deren Geschlecht nicht näher bekannt ist. In aller Regel ist das auch in Ordnung, da bei Kritikern nicht immer wichtig ist, ob sie nun ein Mann oder eine Frau sind, denn eigentlich geht es um ihre kritische Haltung oder Äußerung!
Die Absicht, Frauen zu stärken ist gut und schön, aber durch die Verformung des Sprachgebrauchs wird das nicht erreicht. Das Beispiel von Dir zeigt das besonders schön. Und wenn das eine Beispiel den Sinn widerlegen kann, dann können positive Beispiele ihn nicht wieder herstellen.
Übrigens: Unwissenheit ist nicht Dummheit. Ich habe nie behauptet, dass Du dumm seist. Bestenfalls uninformiert.
Wäre es so einfach zu zeigen, dass Gendergap u.ä. derart zerstörerisch für das Sprachverständnis sind, wie du es darzustellen versuchst, gäbe es dann nicht bereits hinreichend Studien der Kritiker, auf die mich jemand verweisen könnte?
Hast Du wenigstens Prof. Dr. Manfred Spieker: Gender aus sozialethischer Sicht angeschaut? Da beschreibt er den "Werdegang" des Gender-Mainstreamings in Deutschland und welch krause Blüten es getrieben hat. Insbesondere solltest Du Dir anhören, wie er zitiert, was im Bildungsplan 2016 gefordert wird! Das ist geradezu hanebüchen! Und wenn Du das nicht als zerstörerisch anerkennen magst, was denn bitte dann?
Wenn du bedenken würdest, dass ich diese für dich offensichtliche Beschädigung (bisher) nicht sehe, wäre die Kommunikation zwischen uns einfacher.
Es ist schwierig mit Menschen zu kommunizieren, die einer Ideologie folgen. Ab einem gewissen Punkt muss man sie sich selbst überlassen: Entweder sie bleiben bei ihrer Weltsicht, oder sie öffnen sich und beginnen von selbst zu sehen.
Du stellst es [Bürger*innen*meister*in] so dar, als wäre das die einzige Möglichkeit das Wort Bürgermeister durch etwas (für mich) eindeutigeres zu ersetzen, https://geschicktgendern.de/ schlägt zum Beispiel Stadtoberhaupt als Alternative vor.
Du musst nicht verstehen. Das ist OK. Ich habe Deine Ideologie konsequent umgesetzt, um sie ad absurdum zu führen. Und jetzt kommst Du mit "Stadtoberhaupt" als Ersatzbegriff. Das ist entweder eine absichtliche Leugnung des eigentlichen Problems, oder Du willst einfach nicht einsehen, dass "Bürgermeister" eine Amtsbezeichnung ist, "Stadtoberhaupt" aber nicht. Und nicht jeder Bürgermeister ist das Oberhaupt einer Stadt.
Wenn alle diese Beispiele nicht dazu geeignet sind, Dir die Unsinnigkeit des Genderns zu beweisen, dann bleibe halt bei Deiner Ideologie...
Alle diejenigen, die an der Sprache und ihrem Gebrauch rütteln wollen, haben sich nicht genügend selbst kundig gemacht, was sie da wirklich tun, sondern rennen einer aktuell scheinbar angesagten Ideologie hinterher, weil es eben gerade chic ist.
Stimmt, der Herr Linguistikprofessor, den ich an anderer Stelle verlinkt habe, hat das sicher nicht getan.
Richtig, sonst müsste er seinen lukrativen Posten an der Uni aufgeben, weil er dem falschen Götzen dient.
„Da es keine geschlossene neomarxistische Bewegung, keine Organisationen und nur selten Personen, die sich neomarxistisch nennen, gibt, ist eine eindeutige Eingrenzung der Zugehörigkeit zum Neomarxismus schwierig, bisweilen ist die Verwendung des Begriffs willkürlich; in der tagespolitischen Debatte werden auch oft allgemein gesellschafts- oder kapitalismuskritische Positionen unspezifisch – dann meist als negative Wertung gemeint – als neomarxistisch bezeichnet.“ https://de.wikipedia.org/wiki/Neomarxismus
Richtig. Daher habe ich das auch näher ausgeführt.
aber das Maul ganz groß aufreißen!
Wo tue ich das?
Wieso Du? Ziehst Du Dir den Schuh an? Ich schrieb:
Alle diejenigen, die an der Sprache und ihrem Gebrauch rütteln wollen, haben sich nicht genügend selbst kundig gemacht, was sie da wirklich tun, sondern rennen einer aktuell scheinbar angesagten Ideologie hinterher, weil es eben gerade chic ist. Was aber an Tendenzen da im Hintergrund mitschwingt (lies mal nach unter "Neo-Marxismus"!), die die Gesellschaft nachhaltig stören und beschädigen können, wird einfach nicht gewusst - aber das Maul ganz groß aufreißen!
Wenn Du Dich dazu zählst, dann habe ich das wohl so gemeint.
Soweit sehe ich nur, dass ihr Dinge als offensichtlich wahrnehmt, aber nicht willig oder fähig seid mein Unverständnis dessen zu verstehen und es mir zu erläutern.
Ich bin mir nicht sicher, ob Du wirklich verstehen willst, denn dann müsstest Du ja Deine Weltsicht infrage stellen und Argumente gegen die besagte Ideologie zulassen. Bist Du Willens das zu tun? Dann sollte das bereits in diesem Thread Geschriebene genügen.
Hast du dir auch die Argumente der Gegenseite angesehen, die das Gesetz anders interpretierten, z.B. https://www.apnews.com/472bbc0e89314b21b8db3bbe9b829470, https://www.vice.com/en_ca/article/qbnamx/no-the-trans-rights-bill-doesnt-criminalize-free-speech, https://www.bbc.com/news/world-us-canada-37875695 oder sind die Associated Press und die BBC zu neo-marxistisch?
Im Video BILL C-16 and COMPELLED SPEECH: One Year Later erzählt ein Rechtsanwalt von Fällen, in denen Menschen konkret vor Gericht kommen, auch wenn die von Dir verlinkten Artikel eine gegenteilige Position einnehmen. Haben die Argumente der Gegenseite nun Gewicht? Darf ich sie glauben? Darf ich sie ernst nehmen? Oder ist "die Gegenseite" nur ein Presseorgan der aktuellen politischen Führung des Landes?
Ist die Bundesrepublik schon seit ihrer Gründung ein autoritärer Staat, weil z.B. Beleidigung unter Strafe gestellt wird?
Es ging mir nicht darum, dass man gewisse Dinge verbietet. Das ist wichtig und in Ordnung so. Es ging mir darum, dass man vorschreibt, wie welche Dinge gesagt werden müssen. Die grundsätzliche Idee hinter Political Correctness. Denn das ist das, was Peterson als compelled speech bemängelt hat, also dass mir als Bürger von staatlicher Seite per Gesetz vorgeschrieben wird, was ich sagen muss. Und das ist ein sehr wichtiger Unterschied!
Liebe Grüße,
Felix Riesterer.