@@Krautkopf Balger
Vorbei? Ich als "betroffener" Homosexueller finde es GANZ und GAR nicht vorbei. Es ist schlimm, möchte ich sagen, wie groß die Kluft ist zwischen dem, was als normal gilt und meiner Lebenswirklichkeit (und der vieler anderer). Mag in Berlin und München anders sein, auf dem Land ist es das nicht. Es ist ein Makel, so wird das gesehen. "Der ist schwul" wird da geflüstert. Der Ruf nach Therapie ist nicht fern und die Diagnose Krankheit/Fehlbildung/arme Sau gleich zur Hand. Nein, wir sind als Gesellschaft noch weit von wahrer Toleranz und ehrlichem Respekt entfernt und ich habe auch nicht das Gefühl, dass sich das zum besseren bewegt.
Erinnert mich an den Ausblick in der letzten Folge der zweiten Staffel von „Charité“ gestern im Fernsehen. (Mediathek ab 45:50)
„Martin und Otto blieben an der Charité. Erst Ende der 50er Jahre konnten sie sich zu ihrer Liebe bekennen, als man in der DDR den § 175 abschaffte. In der BRD blieb dieser jedoch bis zur Wiedervereinigung inkraft. Etwa 50000 Homosexuelle wurden bis dahin wegen Unzucht verurteilt.“
Wobei gesetzliche Anerkennung nicht zwangläufig gesellschaftliche Anerkennung bedeutet. Ob es damit in der DDR auch besser bestellt war als in der BRD, vermag ich als Nichtbetroffener jetzt nicht beurteilen. Aber vermutlich beeinflusst das Eine das Andere.
LLAP 🖖
„Wer durch Wissen und Erfahrung der Klügere ist, der sollte nicht nachgeben. Und nicht aufgeben.“ —Kurt Weidemann