Aloha ;)
Nun zum Thema: Umgang mit Menschen, die sich non-binary fühlen.
Und wenn jetzt ein XX- oder XY-Mensch mit üblicher Hormonbilanz meint, sie oder er (das Personalpronomen fußt hier auf dem Kerngeschlecht) sei non-binary oder *trans-*irgendwas, dann ist das zumindest biologisch nicht nachvollziehbar und gehört damit eher in den Bereich der Psychologie.
Ja, völlig richtig. Das hat dann psychologische Gründe.
Pass aber auf, dass du Psychologen und Psychiater nicht verwechselst.
Menschen, die für ihre Lebenseinstellung psychologische Gründe haben, müssen deshalb nicht zum Psychiater. Auch nicht dann, wenn ihre Lebenseinstellung der des Großteils der Gesellschaft widerspricht.
Ich halte es für unsere Aufgabe als Gesellschaft, Menschen mit unterschiedlichsten Lebenseinstellungen zu akzeptieren.
Dafür alleine braucht es nicht zwangsläufig eine Eintragungsmöglichkeit im Pass, aber ganz ehrlich: es braucht eigentlich überhaupt keine Geschlechtseintragung.
Ich nehme im Folgenden einfach mal an, dass wir aus Grund X, den vielleicht nur Horst Seehofer kennt, die Geschlechtseintragung beibehalten müssen und dann sowieso eine Eintragungsmöglichkeit „divers“ im Pass vorsehen müssen. Wenn das in Frage steht, dann bitte ich darum, das am entsprechenden Posting weiterzudiskutieren.
Dann stellt sich für mich doch die Frage, warum man diesen Menschen, die sich aus psychologischen Gründen nicht zuordnen möchten, den Wechsel auf die dritte Option verwehren möchte, wenn es die sowieso gibt.
Sicher nicht aus medizinischen Gründen: Die Teilaspekte des sex wie Phänotyp, Kerngeschlecht etc. spielen zwar medizinisch eine wichtige Rolle, das tun aber auch Vorerkrankungen und Allergien auf Medikamente, und die stehen nicht im Pass. Dieses Argument zieht also schon mal nicht.
Erkennungsdienstliche Gründe sind es auch nicht - denn ein Mann kann aussehen wie eine Frau kann aussehen wie eine Person. Ich kann als Mann mit Rock, Stöckelschuhe, Schminke und einem ausgestopften BH herumlaufen und der erkennungsdienstliche Gewinn aus der Geschlechtseintragung ist dahin.
Gründe der wissenschaftlichen oder statistischen Zuordnung sind es auch nicht - wenn es in einer Studie oder Statistik wichtig ist, ob jemand männlichen oder weiblichen Geschlechts ist, so besteht die Zielgruppe aus den Personen, die sich klar zuordnen lassen. Diejenigen, bei denen das nicht der Fall ist, oder die sich bewusst gegen eine Zuordnung entschieden haben, wären nur ein statistischer Störfaktor, wenn sie sich dort zwangsweise zuordnen müssten.
Ich schätze, wir können das beliebig fortführen.
Damit komme ich wieder mal zu der Frage, was es uns als Gesellschaft kostet, diesen Menschen, die sich dort wohler fühlen, den Zugang zu diesem sowieso vorhandenen dritten Geschlecht zu ermöglichen. Und ich meine immer noch: Nichts. Also warum sollten wir das dann nicht tun?
Grüße,
RIDER