Lieber Matthias,
Ich wollte die Verbindung schönreden = (mitschwingen von abzulehnender) Abweichung von der Norm darstellen.
verstehe. Nun, die Abweichung von der Norm ist nicht abzulehnen. Das Schönreden schon. Wenn wir abseits von political correctness einen wertschätzenden Umgang finden, dann haben wir das Schönreden auch nicht mehr nötig. Dann sind Stellenausschreibungen vielleicht auch nicht mehr mit "Leiter/Leiterin (m/w/d)" überschrieben, sondern mit "Leiter", einem generischen Maskulinum, das alle meint. Und alle fühlen sich damit angesprochen und keiner empfindet darin eine Diskriminierung (im Sinne Herabwürdigung/Ausgrenzung).
Aber mir scheint, dass das eine Utopie bleiben soll, wenn man sich den Prozess anschaut. Es muss wohl erst die maximale Diversität ausprobiert werden, bevor man angesichts der Unüberschaubarkeit das Experiment dann doch wieder beendet und eine nicht gegenderte Sprache als die günstigste Lösung bevorzugt. Sie lässt sich kostengünstiger und sicherer nutzen, denn gegenderte Formulierungen sind aufwendiger zu treffen und gegenderte Sprache als politisch korrekte Forderung im Zweifelsfall ein potenzielles Minenfeld.
Liebe Grüße,
Felix Riesterer.