Trotz deinem dramatichen Beispiel bin ich immernoch der Überzeugung, dass es wichtiger ist den Menschen hier im Lande zu helfen anstatt dem Ausland.
Klar, was geht uns das Elend anderer Menschen an, an dem wir auch nicht unschuldig sind, weil unsere Vorfahren diese Völker Jahrhunderte ausgebeutet haben oder wir es heute immernoch tun.
Man muss doch mal ehrlich sein. Jeder Mensch denkt in Gemeinschaften.
Natürlich, da gibt es auch den Gedanken, dass alle Menschen weltweit eine Gemeinschaft sind, sein sollten oder werden sollen. Da ist es dann überhaupt nicht mehr so egal, ob in Afrika gerade hundert Leute verhungern.
Die wichtigsten Menschen sind meine Familie, dann kommen meine Freunde, ....., dann die Stadt, ...., dann das eigende Land, ... dann die EU, ... und irgendwann mal die ganze Welt.
meine, meine, meine ... man nennt sowas Egoismus. Es mag dich und andere Leute, die auch so oder ähnlich denken, wenig stören und ihr mögt dieses Handeln auch gut finden (schließlich kommt es euch zugute), aber es zeigt doch, wie wenig ihr von dem grundsätzlichen Problem der Menschheit verstanden habt. Wenn ihr zuerst an euch selbst denkt, während es anderen Menschen deutlich schlechter geht, dann kann man sowas nicht moralisch rechtfertigen, auch nicht mit paar Euro spenden bei besonderen Anlässen oder zur Weihnachtszeit. Es mag für euch eine beruhigende Wirkung haben, aber das war's auch schon. Denken wir doch mal über unser Ökosystem nach, da hilft es herzlich wenig, wenn jeder nur an sich selbst denkt und die Gesamtheit der Folgen ignoriert. Also warum den Leuten in China erklären, dass sie sich nicht alle Autos kaufen sollen, wir haben doch dort tolle neue Märkte und bei uns gibt es ja schließlich auch genügend Straßen.
Und ich gehe beim helfen immer erst nach der kleinsten Gemeinschaft ( also beginnend mit meiner Familie ).
Es ist durchaus legitim, und wird so wohl auch von den meisten Menschen gehandhabt, auf diese Art und Weise vorzugehen, aber man sollte intelligent genug sein, die Verhältnisse zu wahren. Es ist schwierig, den Ernst und die Not in anderen Teilen der Welt zu erkennen, aber selbst einem Sozialhilfeempfänger geht es in unserem Land wohl in dem meisten Fällen besser als einem Einwohner in Afrika.
Natürlich muss man abwegen, ob es wichtiger ist meiner Frau einen Nerz-Mantel zu schenken oder die 30000 Euro an kleine Kinder in Somalia zu schicken, aber ich persönlich würde lieber meiner Frau und Kindern einen schönen Urlaub schenken, anstatt dieses Geld zu spenden.
Schenke doch mal deiner Familie einen Urlaub nach Afrika und zwar in Gebiete, wo der Großteil der Afrikaner lebt. Ich denke, danach werdet ihr freiwillig auf den nächsten Urlaub verzichten und den Menschen dort helfen. Solange man es nur aus irgendwelchen Berichten kennt, mag es weit weg sein, aber wenn man selbst sieht, wie Menschen verhungern, dann schätzt man die Lage schon anders ein.
Ich spende jährlich meiner Überzeugung entsprechend genug Geld, aber ich würde meine Rücklagen für das Wohl meiner Familie niemals niedriger stellen als die jährlichen Spenden.
Ich wünsche dir Glück, dass deine Mitmenschen nicht eine ähnliche Einstellung an den Tag legen, sonst könnte es plötzlich ganz schlecht aussehen, wenn du deren Hilfe benötigen solltest. Sehr viele Menschen weltweit (Größenordnung dürfte im Milliardenbereich liegen) brauchen dringend Hilfe.
Vielleicht verstehst du ja was ich meine ...
Verstehen im Sinn von "hab's kapiert" ja, aber im Sinne von Akzeptanz nein. Wird dich nicht weiter stören, aber wie ich schon sagte, fahre in den Urlaub in die Gebiete, wo jeden Tag tausende Menschen verhungern, wo Kindern ohne jede Chance auf ein menschenwürdiges Leben geboren werden und wo die Inhalte der deutschen Biotonnen sowas wie ein Sonntagsmahl wären. Klingt makaber, ist aber so, leider.