Martin Speiser: Bundestagsdebatte - Flut

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Hallo Stephan,

Nein, so einfach ist das nicht. Ich wollte nur darauf hinweisen, daß der Anteil der Entwicklungshilfe am Haushalt marginal ist. Es verwundert mich einfach, daß dann einem Vorschlag Beifall gespendet wird, der genau diesen marginalen Anteil verwenden will, anstatt dieses Geld anders aufzutreiben.

Nicht nur das. Ich bin zwar bei der Entwicklungshilfe nicht so bewandert (hab mich eher in die Verkehrspolitik gegraben), aber ich kann mir nicht vorstellen, dass da einfach Geld überwiesen wird mit dem Zusatz "Macht mal". Das fließt doch eher in konkrete Projekte. Wenn man jetzt aber Projekten mittendrin den Geldhahn zudreht, werden nicht nur eben diese Projekte gestoppt, sondern darüberhinaus noch weiterer Schaden angerichtet. Die Wiederaufnahme hinterher kostet dann um ein Vielfaches der jetzt verwendeten Gelder, ebenso das Berichtigen von vermutlich entstandenen Schäden.

Schon alleine deswegen sollten die Gelder nicht einfach umgebogen werden. Übrigens werden auch alle Gelder für das Reparieren der Schäden der Flutkatastrophe nicht sofort benötigt, ist ja nicht so, dass das alles in ein paar Monaten wieder beseitigt, aufgeräumt und repariert ist. Das zieht sich über ein paar Jahre hin, verteilt sich also.

Und jetzt ein Schnitt: diese Woche habe ich von einem schönen Vorschlag gehört. Wenn es den Parteien so ernst ist mit dem Wiederaufbau, warum verzichten die da nicht auf einen Teil der Wahlkampfkostenerstattung? Zumindest den im Bundestag vertretenen Parteien sollte es doch ohne Weiteres möglich sein, auf ein Viertel oder gar die Hälfte zu verzichten. Wieviel kriegen die pro Stimme? So zwischen 2 und 3 Euro, wenn ich recht weiß? Da müsste doch was zusammenkommen.

Gruß,
Martin