Hallo, Wilhelm,
Auf zehn Webseiten wirst du auf neun fehlerhaften Code und »optimiet für ...« finden, auf fünf unzugängliche JavaScripte, auf drei Flashintros ohne »skip intro«-Link und acht enthalten schwerwiegende Barrieren, wodurch große Teile der Besucher ausgeschlossen werden.
Wieso entnimmst Du meiner Aeusserung, dass ich diese Tatsachen fuer gut halte?
Dies hatte ich nicht vor, ich wollte damit belegen, dass die Diktatur der »Hardliner« wie du sagtest nichts als eine Möchtegern-Diktatur ist, welche gegen eine andere, tatsächlich vorherrschende Diktatur gerichtet ist (so nehme ich es wahr).
Es ist im Grunde nur ein Freiheitskampf und insofern legitim. ;) (So hört es sich an, ich meinte es nicht anders.)
Ich weiß nicht, auf was du diese Behauptung stützt beziehungsweise was du mit dieser Aussage bezweckst. Täglich werden hier Diskussionen geführt, warum man validen Codes schreiben sollte; bevor du über diese Diskussionen diskutierst und pauschal sagst, sie hängten dir zum Hals heraus, beteilige dich besser an diesen Diskussionen.
Woraus entnimmst Du meiner Aeusserung, dass ich validen Code ablehne?
Das habe ich nicht behauptet, aber deine Aussage, dass deiner Erfahrung nach viele Seiten mit validem Code schlicht^Wschlecht (freud'scher Vertipper, passt aber) aussehen und du dies als pauschalen Beleg dafür anführst, dass (auch) »valide und sauber codierte« schlecht aussehen können, klang so, als ob du den »Korinthenkackern«, welche, wenn ich dich richtig verstanden habe, »validen und sauberen Code« forcieren, widersprechen wolltest, weil ich zudem annahm, dass du nicht untermauern wolltest, dass valide und sauber codierte Seiten oft genauso scheiße[tm] wie invalide und unsauber codierte Seiten aussehen können, denn dies bezweifelte niemand. Wie ich das verstanden habe, hast *du* die Korrelation zwischen validem Code und schlechtem Design in die Diskussion gebraucht.
bevor du über diese Diskussionen diskutierst und pauschal sagst, sie hängten dir zum Hals heraus, beteilige dich besser an diesen Diskussionen
Vielleicht beteilige ich mich nicht mehr, weil sie mir zum Hals raushaengen, genauso wie 2-Frame-Aenderung oder sonstwas.
Hm, das verstehe ich durchaus.
Vielleicht auch deshalb, weil mir die Ausrichtung hier nicht mehr so zusagt. (was ist erwuenscht, was nicht etc.).
Was meinst du mit der »Ausrichtung«?
Sicherlich sind hier einige Fragen und Diskussionen nicht erwünscht (falls du das mit »erwünscht« meintest), beispielsweise wird neben der Antwort auf eine Frage, welche offensichtlich zum Ziel hat, die Webseitenbenutzer zu nerven oder sie auszuschließen, angemerkt, warum sich der Webautor damit seine eigene Grube gräbt. Diese hier verbreitete Praxis halte ich persönlich für äußerst wichtig und nötig...
Falls du auf WYSIWYG-Diskussionen anspielst, magst du vielleicht recht haben, dennoch solltest auch du nicht pauschal diejenigen verurteilen, welche sich für die Benutzung eines speziellen Werkzeuges entschieden haben (hast du selbst gesagt - darin stimme ich dir uneingeschränkt zu), weil sie so am effektivsten arbeiten können. Soweit ich diesen Thread verfolgt habe, hat niemand behauptet, dass andere mit anderen Werkzeugen nicht ähnliches ebenso effizient realisieren können.
Aber das ist rein subjektiv und gegen niemand gerichtet. Ich habe es einfach aufgegeben, Leute zu missionieren, was aber nicht heisst, dass ich Missionaren meine Bewunderung fuer ihre Geduld verweigere.
Naja, es wird wohl das Missionieren als sein erklärtes Ziel ansehen. :)
Die Evangelismus-Diskussionen hier naehern sich IMHO seit geraumer Zeit den Diskussionen dort.
Wie es im Heise-Forum zugeht, kann ich nicht beurteilen, aber dass hier ein Grundkonsens herrscht, dass jeder Webautor einigermaßen fehlerfreies und zugängliches Markup verfassen sollte, finde ich keinesfalls bedenkenswert. Hier wird bei weitem niemand gesteinigt, wenn ersiees nicht die höchsten Anforderungen der Trennung von Markup und Styles berücksichtigt ähnliches...
Worum es mir hier in diesem Thread alleine geht:
Lasst den Leuten doch ihr Werkzeug, mit dem Sie arbeiten. Sie werden ueber kurz oder lang selber merken, dass ohne Hintergrundwissen vieles komplizierter ist.
Volle Zustimmung. :)
Leben und leben lassen, nichts anderes, jeder nach seinem Gusto.
»Naja«, es ist nicht so, dass einen gemeinen Webbenutzer die Arbeit von anderen Seitenautoren nicht betrifft...
Was aber nervt ist die Tatsache, dass jemand ein Produkt kritisiert, von dem er null Schimmer hat.
Ja. Aber für meine theoretischen Überlegungen über die Fähigkeiten von WYSIWYG-Editoren muss ich kein einziges spezielles Produkt kennen, Kritik ist meiner Meinung nach auch ohne diese Kenntnis legitim.
Im Endeffekt ist, wie du und Mathias sagen, das Werkzeug nur so gut wie sein Anwender es zu benutzen weiß.
Da das Web voller von abscheulichem »ineffizientem«, proprietären und pixelgenauem WYSIWYG-Code ist, wirst du es schwer haben, auf Sachlichkeit zu plädieren, denn wenn den WYSIWYGs ihr Ruf vorauseilt, wird es denkbar schwer sein, mit Vorurteilen aufzuräumen - will heißen, viele haben durchaus Erfahrung mit WYSIWYGs, selbst wenn sie sich noch nicht extensiv in diese Programme eingearbeitet haben - das haben offensichtlich die wenigsten hier, weshalb diese Diskussion albern wäre, wenn wir uns gegenseitig vorwerfen würden, dass die Erfahrungen des einen mehr zählen als die des anderen.
Wie ich in einem anderen Thread belegt habe ([pref:t=32488&m=176044], [pref:t=32488&m=176338]), ist es einem WYSIWYG per se unmöglich, semantischen Hypertext zu produzieren, und wie ich vermutete, produziert dieses Werkzeug von sich aus nichts, was ich unter Hypertext verstehe - zumindest nur soviel, wie der Anwender hineinsteckt, indem er den Code doch zum Teil per Hand schreibt. Wenn aber eine grafische Ausgabe entworfen wird, produziert Dreamweaver logischerweise auf Bildschirmpräsentation ausgelegtes Markup, HTML ist dazu, mit all seinen Präsentations-»Tags« das Mittel zum Zweck.
Dreamweaver kann womöglich validen Code produzieren, dieser ist aber zwangsläufig (und darum ging es mir) auf eine grafische Präsentation zugeschnitten. Überhaupt für alles verwendet dieses Programm Tabellen (Beobachtung, nicht Mutmaßung), selbst für einen Breadcrumb-Trail aus der Sparte »zugänglich« (ich beziehe mich auf die Codeschnipsel).
Genau diesen Sachverhalt sprach ich an, als ich meinte, dass die Softliner die CSS-Revolution verschlafen haben. Effizientes CSS setzt immer semantisches Markup voraus, nicht hunderte div- und span-Elemente, welche in sich keinen Zweck erfüllen und nur als Container für Inline-Syles dienen. Gegenüber HTML-Formatierungen hat der CSS-Output von Dreamweaver keine Vorteile, weil wie gesagt die Abstraktionsebene fehlt, welche auch kein Programm leisten kann, sondern welche der Autor selbst leisten muss. Ich persönlich würde neunzig Prozent der Zeit im »Stylesheet bearbeiten«-Dialog verbringen, da die CSS-Effekte, die ich extensiv nutze, überhaupt nicht mit Tabellen zu lösen sind, somit würde mir Dreamweaver den Arbeitsschritt des Entwerfens eines anpassungsfähigen CSS-Layout nicht assistieren können.
Das Beste ist natürlich, dass die Entwurfsansicht meine CSS-Regeln überhaupt nicht versteht/anwendet; @media wird als Selektor identifiziert, für Einrückungen wird Blockquote verwendet...
<p>fließtext</p>
<blockquote cite="..."><p>ein wirkliches zitat</p></blockquote>
Wenn man den ersten Absatz markiert und über die »Einrücken«-Schaltfläche einrückt, passiert folgendes:
<blockquote cite="...">
<p>fließtext</p>
<p>ein wirkliches zitat</p>
</blockquote>
Was nützt mir das denn...?
Die Einheit »em« kennt das Programm gar nicht, es gibt einen Fehler aus, wenn ich eine Ebene damit formatieren möchte. Tabellenformatierungen wie border-collapse ignoriert das Programm völlig, beispielsweise ist der absolute Overkill dieses recht einfache CSS-Layout: http://home.t-online.de/home/dj5nu/sterne-tourtermine.html. Klar, Tabellenrahmen werden schließlich mit verschachtelten Tabellen gelöst, wie schon vor circa fünf Jahren.
Mir persönlich legt dieses Programm nur Steine in den Weg, ich sehe bei jedem Codefragment, bei jeder Vorlage, sogar den »zugänglichen« verschachtelte Tabellen, noch und nöcher. Früher beziehungsweise in alten Browsern, welche CSS nur unzureichend verstehen, war dies alles notwendig, das ist mir völlig klar, vor zwei bis drei Jahren war man dazu gezwungen, für jeden Rahmen verschachelte Tabellen zu nutzen, nur ein Programm aus dem Jahr 2002 sollte eine gewisse Weiterentwicklung zumindest ermöglichen, wenn auch nicht als Standard anwenden, denn aus Kompatibilitätsgründen kann man gegen solche Tabellenlösungen tatsächlich nichts einwenden, weil Netscape 4 nichts anderes schluckt.
Ich denke doch, mittlerweile beurteilen zu können, dass die GUI selbst für die CSS-Formatierungen nicht viel der Arbeit abnehmen kann - in Endeffekt müssen die wirklich effektiven Styles (Selektoren!) per Hand geschrieben werden, oder eben jedes Element Element mit dem class-Attribut zugekleistert werden. Der Wizard, das heißt die Dialogfeldre zum Erstellen von Styles, ist nur eine kleine Abhilfe.
Für die Arbeitsschritte, für welche viele hier den Dreamweaver als passend befinden, benutze ich ehrlich gesagt eher ein Grafikprogramm (Form- und Farbwahl, Grafikeinpassung, generell »Komposition«) oder schlichtweg Graphit oder Pinsel und Farbe... Das hat mit Hypertext sehr wenig zu tun, deshalb entwickle ich ein Layout nicht mit einem Programm, welches Hypertext generiert.
Die Codefragmente sind zum Teil fehlerhaft, beispielsweise:
onClick="javascript:self.close();"
^^^^^^^^^^^ Das ist überflüssig.
Was in der Rubrik »zugänglich« aufbewahrt ist (was mich speziell interessiert), ist eigentlich nicht zugänglicher als der Rest der Codefragmente... naja, immerhin wird bei Datentabellen td und scope verwendet.
Andere Hyperlinkfarben werden natürlich folgendermaßen gelöst:
<a href="#"><font color="#FF0000">xxx</font></a>
Naja, ich übertreibe, man würde es wohl über Design -> CSS-Stile -> CSS-Stile anwenden lösen.
Grüße,
Mathias
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Mein Leben, ein Leben ist es kaum, / Ich gehe dahin als wie im Traum.
Wie Schatten huschen die Mensch hin, / Ein Schatten dazwischen ich selber bin.
Und im Herzen tiefe Müdigkeit - / Alles sagt mir: Es ist Zeit ...
(Theodor Fontane, Mein Leben)