Hilfe - Hartz IV wird Chefsache!
Bio
- menschelei
0 Tom0 Geistiger Hohlraum0 Tom0 CurtB0 Mathias Bigge0 fastix®
0 Jens Müller
Sup!
Nach den Erfahrungen der Vergangenheit zu urteilen (z.B. Holzmann) wird jetzt alles noch schlimmer ;-)
Gruesse,
Bio
Hello,
Nach den Erfahrungen der Vergangenheit zu urteilen (z.B. Holzmann) wird jetzt alles noch schlimmer ;-)
Vielleicht versuchen die Damen und Herren ja auch mal, ca. ein Jahr mit AL-Geld II oder Sozialhile auszukommen. Sämtliches persönliches Vermögen wird natürlich (bis auf die Freibeträge) solange eingefroren. Wer den Bonzen Kredit gewährt, wird erschossen.
Mal sehen, wie lange diese Gesetze dann noch Bestand haben.
Harzliche Grüße aus http://www.annerschbarrich.de
Tom
Nach den Erfahrungen der Vergangenheit zu urteilen (z.B. Holzmann) wird jetzt alles noch schlimmer ;-)
Vielleicht versuchen die Damen und Herren ja auch mal, ca. ein Jahr mit AL-Geld II oder Sozialhile auszukommen.
Auch wenn Du mich hassen wirst: Die Stütze kann in einer Marktwirtschaft prinzipiell nicht als dauerhafter Lebensunterhalt fungieren.
Hello,
Auch wenn Du mich hassen wirst: Die Stütze kann in einer Marktwirtschaft prinzipiell nicht als dauerhafter Lebensunterhalt fungieren.
Da gebe ich Dir Recht.
Aber die Damen und Herren in den Entscheidungspositionen wissen gar nicht, was sie da entscheiden. Sie haben es im Krieg nicht mehr erlebt, was hungern und frieren und Angst vor Verfolgung (heute: Gerichte, Gläubiger, Behörden...) bedeuten und heutzutage stecken die alle so voll, dass sie es auch nicht merken.
Es ghing uns die letzten fünfzig Jahre deshalb relativ gut, weil die Entscheider das alle noch erlebt hatten. Die letzen "Alten" sind jetzt aber fort und diese Juppip(r)olitiker haben jedes Maß verloren.
Harzliche Grüße aus http://www.annerschbarrich.de
Tom
Aber die Damen und Herren in den Entscheidungspositionen wissen gar nicht, was sie da entscheiden.
Ich denke, sie wissen sehr wohl, was sie entscheiden. Die Sozialkassen sind leer, nur wollen einige Leute das nicht begreifen, weil sie dann keinen neuen Fernseher für die Playstation mehr bekommen, die tägliche Schachtel Zigaretten nicht bezahlen könnten oder womöglich gar mit ihren Möbeln pfleglich umgehen müssten*.
Dass die Geschichte mit dem Fragebogen in einen bürokratischen Gewaltakt ausartet, ist eine andere Sache.
Es ghing uns die letzten fünfzig Jahre deshalb relativ gut, weil die Entscheider [die Kriegsnot] alle noch erlebt hatten.
Nein, es ging uns in den letzten fünfzig Jahren gut, weil einerseits die Wirtschaft lief und andererseits die Stütze noch nicht jegliches Maß verloren hatte.
*: Nein, nicht alle sind so. Aber wer sich alleine mal die Ergebnisse der Berliner Sozialhilfeprüfer anschaut, bekommt das kalte Grausen.
Hi Geistiger,
Nein, es ging uns in den letzten fünfzig Jahren gut, weil einerseits die Wirtschaft lief und andererseits die Stütze noch nicht jegliches Maß verloren hatte.
Die Kosten der Sozialsysteme steigen, auch wenn die Summen, um die es geht, Peanuts sind im Vergleich zu den hunderten von Milliarden, die man nach der Wiedervereinigung ins Nirvana geschaufelt hat.
Es gibt zwei prinzipielle Lösungen, die Kosten zu senken:
1. Möglichst viele in Lohn und Brot bringen, etwa indem man vorhandene Arbeit besser verteilt.
2. Die Betroffenen deklassieren.
Leute wie unser cooler Wirtschaftsminister Clement sind eher für Lösung zwei. Und die Masse der Medienmacher und Politiker hat da wenig Probleme. Die Bandagen werden härter: Wer's jetzt nicht auf eigene Faust schafft, kriegt die passende Schüttung. Besonders die vielen Kinder! Könnten doch Teppiche knüpfen? Fußbälle nähen für die WM? Geht doch in anderen Ländern auch!
Wer sich den herrlichen Maßnahmen widersetzt, muss mit Kürzungen rechnen. Naja, bei den Summen, die die Menschen zur Verfügung haben, wird's eng mit Miete und Heizung. Aber vielleicht entwickelt sich auf der Straße endlich wieder der lange verschüttete Arbeitswillen.
Das hier ist nicht meine Welt!
Mal anders gesagt: Die Regierung Schröder hat es nicht geschafft, die versprochenen Arbeitsplätze zu schaffen. Warum treten diese Gescheiterten nicht ab und machen Fähigeren Platz? Wo bleibt da der Marktgedanke?
Vielleicht gibt es ja sogar in den eigenen Reihen bessere Leute. Vor allem kalt wirkende Typen wie Clement, Müntefering und dergleichen müsste die SPD dringend aus der Schusslinie nehmen, wenn sie bei der nächsten Wahl eine Chance haben will. Vor allem bei Clement habe ich das Gefühl, dass er arbeitsmarktpolitisch resigniert hat und auch mit einem Wahlerfolg nicht mehr rechnet und jetzt den eigenen Genossen nochmal richtig zeigen will, was ne Harke ist. Der hätte doch eh lieber in der CSU Karriere gemacht, wenn das in NRW nicht ein bisschen schwierig wäre....
Viele Grüße
Mathias Bigge
Wer sich den herrlichen Maßnahmen widersetzt, muss mit Kürzungen rechnen. Naja, bei den Summen, die die Menschen zur Verfügung haben, wird's eng mit Miete und Heizung. Aber vielleicht entwickelt sich auf der Straße endlich wieder der lange verschüttete Arbeitswillen.
Auch an Dich die Frage: Warum sollte man selbst Geld verdienen gehen, wenn es mit der Stütze auch so ganz gut geht? Du magst das mit der Antwort "der Ehre wegen" beseite tun, eine ganze Reihe denkt aber lieber pragmatisch am Kosten/Nutzen-Faktor entlang. Und im übrigen kommen vor Miete und Heizung Luxusartikel wie Fernseher und des öfteren eine neue Wohnungseinrichtung, alles Dinge, von denen ich leider nicht weiss, inwieweit dort gekürzt wird, obwohl es sich sicher auch lohnen würde.
Nicht zu vergessen wäre auch, dass es einigen Sozialhilfeempfängern nach Hartz IV besser gehen soll. Wenn die also vorher mit weniger zurecht gekommen sind, warum sollen dann diejenigen, die jetzt weniger bekommen, mit einem Mal allesamt unter der Brücke landen?
Weniger gelungene Details zu Harz IV wie der beknackte Fragebogen oder der gerade in der Diskussion stehende Angriff auf Ausbildungsversicherungen lassen wir mal beiseite, und Verallgemeinerungen sind immer um ein vielfaches leichter als Einzelschicksale. Aber mir geht's um die Richtung, die stimmt.
Mal anders gesagt: Die Regierung Schröder hat es nicht geschafft, die versprochenen Arbeitsplätze zu schaffen. Warum treten diese Gescheiterten nicht ab und machen Fähigeren Platz? Wo bleibt da der Marktgedanke?
Meinst Du mit Fähigeren solche, die den Status Quo beibehalten und auf das Glück hoffen, noch vor dem Zusammenbruch in bessere Wirtschaftszeiten trudeln? Reagieren, oder eher noch Verharren, statt Agieren?
Hi Geistiger,
Weniger gelungene Details zu Harz IV wie der beknackte Fragebogen oder der gerade in der Diskussion stehende Angriff auf Ausbildungsversicherungen lassen wir mal beiseite
Warum?
Meinst Du mit Fähigeren solche, die den Status Quo beibehalten und auf das Glück hoffen, noch vor dem Zusammenbruch in bessere Wirtschaftszeiten trudeln?
Wenn Du dümmliche Gesprächspartner suchst, bin ich vielleicht nicht der Richtige, wäre ja auch eine tragische Freundschaft ;-)
Viele Grüße
Mathias Bigge
hi,
Meinst Du mit Fähigeren solche, die den Status Quo beibehalten und auf das Glück hoffen, noch vor dem Zusammenbruch in bessere Wirtschaftszeiten trudeln?
Wenn Du dümmliche Gesprächspartner suchst, bin ich vielleicht nicht der Richtige,
warum entziehst du dich diesem diskussionspunkt jetzt derart billig?
wäre ja auch eine tragische Freundschaft ;-)
nein, da hilft auch der smilie wenig.
gruß,
wahsaga
Hi wahsaga,
Meinst Du mit Fähigeren solche, die den Status Quo beibehalten und auf das Glück hoffen, noch vor dem Zusammenbruch in bessere Wirtschaftszeiten trudeln?
Wenn Du dümmliche Gesprächspartner suchst, bin ich vielleicht nicht der Richtige,
warum entziehst du dich diesem diskussionspunkt jetzt derart billig?
Diskussionspunkt? Er unterstellt mir die denkbar dämlichste Position - wo ist da das Argument? Und das nicht zum ersten Mal. In einem anderen Posting schlägt er mir vor, ich solle für eine Isolationspolitik eintreten. Deshalb nochmal: Wenn er einen dämlichen Watschenmann sucht, der eine schwachsinnige Position vertritt, damit er ihn abwatschen kann, möchte ich nicht dafür herhalten!
Viele Grüße
Mathias Bigge
Wenn Du dümmliche Gesprächspartner suchst, bin ich vielleicht nicht der Richtige,
warum entziehst du dich diesem diskussionspunkt jetzt derart billig?
Diskussionspunkt? Er unterstellt mir die denkbar dämlichste Position - wo ist da das Argument?
Wo sind denn Deine Vorschläge zur Lösung der Finanzprobleme gewesen? "Mehr Lohn und Arbeit für alle" ist ohne Zweifel ein erstrebenswertes Ziel, alleine bliebst Du bislang schuldig, wie Du das zu bewerkstelligen gedenkst.
Hi Geistiger,
Wo sind denn Deine Vorschläge zur Lösung der Finanzprobleme gewesen? "Mehr Lohn und Arbeit für alle" ist ohne Zweifel ein erstrebenswertes Ziel, alleine bliebst Du bislang schuldig, wie Du das zu bewerkstelligen gedenkst.
1. Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.
2. Du bist ein Freund der Imparative und Forderungen an andere, kommst aber selber nur mit Gemeinplätzen um die Ecke.
3. Ich beantrage Schluss der Debatte.
Viele Grüße
Mathias Bigge
- Du bist ein Freund der Imparative und Forderungen an andere, kommst aber selber nur mit Gemeinplätzen um die Ecke.
Führst Du jetzt schon Selbstgespräche ;->
- Ich beantrage Schluss der Debatte.
Wende Dich an Herrn Müntz, falls Du dafür eine Erlaubnis brauchst.
Hallo.
Wende Dich an Herrn Müntz, falls Du dafür eine Erlaubnis brauchst.
Und wer soll das sein?
MfG, at
Wende Dich an Herrn Müntz, falls Du dafür eine Erlaubnis brauchst.
Und wer soll das sein?
Herr Müntz aus der Tiefbauabteilung, kennst Du den nicht?
Hallo.
Herr Müntz aus der Tiefbauabteilung, kennst Du den nicht?
Der, der gelegentlich Hohlräume verschließt?
MfG, at
Herr Müntz aus der Tiefbauabteilung, kennst Du den nicht?
Der, der gelegentlich Hohlräume verschließt?
Ja, der. Bisweilen klaut er auch ganze Namen und lässt nur einen Silbenkrümel zurück. Saukerl, dieser.
Hi,
Auch wenn Du mich hassen wirst: Die Stütze kann in einer Marktwirtschaft prinzipiell nicht als dauerhafter Lebensunterhalt fungieren.
entweder Stütze oder Abschaffung der Marktwirtschaft also?
Gruß
CurtB
Hi Geistiger,
Auch wenn Du mich hassen wirst: Die Stütze kann in einer Marktwirtschaft prinzipiell nicht als dauerhafter Lebensunterhalt fungieren.
Wenn man es Pension nennt, und sie an einen Wahlbeamten auszahlt, der Mitte 40 ist, geht es. Vielleicht müsste man dann, um die Marktwirtschaft zu retten, alle Sozialempfänger zu "Arbeitsdezernenten" ernennen.
Viele Grüße
Mathias Bigge
Moin!
Auch wenn Du mich hassen wirst: Die Stütze kann in einer Marktwirtschaft prinzipiell nicht als dauerhafter Lebensunterhalt fungieren.
Fakt ist: Für einige muss sie das aber genau dafür herhalten. Andernfalls ist die Marktwirtschaft eine Mordwirtschaft.
MFFG (Mit freundlich- friedfertigem Grinsen)
fastix®
Auch wenn Du mich hassen wirst: Die Stütze kann in einer Marktwirtschaft prinzipiell nicht als dauerhafter Lebensunterhalt fungieren.
Fakt ist: Für einige muss sie das aber genau dafür herhalten.
Stellt sich die Frage, warum man eigene Einnahmequellen suchen gehen sollte, wenn der Staat für den Lebensunterhalt sorgt, und zwar in nicht wenigen Fällen gar nicht mal so schlecht? Die Konsequenz daraus ist unangenehm, aber unvermeidbar.
Moin!
Stellt sich die Frage, warum man eigene Einnahmequellen suchen gehen sollte, wenn der Staat für den Lebensunterhalt sorgt, und zwar in nicht wenigen Fällen gar nicht mal so schlecht? Die Konsequenz daraus ist unangenehm, aber unvermeidbar.
Nun ja. Wäre es nicht viel besser Arbeit würde sich lohnen? Wenn heute "Arbeitgeber" Löhne anbieten, die sich so nahe am vom Staat "garantiertem" Mindesteinkommen bewegen, dass sich der gemeine "Arbeitnehmer" lieber in das Netz fallen lässt, dann ist noch was anderes faul im Staate Gesamtdeutschland.
Ist Dir schon mal aufgefallen, wie viele Unternehmen Rekordgewinne einfahren? Und ist Dir schon mal aufgefallen, dass das reale Lohnniveau irre schnell sinkt? Ist Dir schon mal aufgefallen, dass die Herren Unternehmensvorstände von Standortnachteilen brabbeln, Deutschland aber wertmäßig das 1,5- fache, dessen was es importiert, exportiert? Wir sind mal wieder Weltmeister. Im Exportieren und im "uns selber kaputt jammern".
Jedenfalls wird nichts besser, wenn alle Arbeitnehmer dazu erpresst werden für 5,69 Euro bei Run- Zeitarbeit zu schuften, statt wie vorher einen anständigen Lohn zu empfangen, der auch das Bezahlen der Miete ermöglicht.
Diese Erpressung wird eines Tages jeden treffen der sie jetzt duldet. Vielleicht holen wir ja eines Tages auch unsere Politiker aus dem Laden- billiger ist es ja... und bis dahin gibts dort auch eine recht ordentliche Intelligenzreserve. Das allerbeste: ein problemloser Austausch ist garantiert möglich.
Übrigens: schon morgen kann es auch Dich treffen.
MFFG (Mit freundlich- friedfertigem Grinsen)
fastix®
Stellt sich die Frage, warum man eigene Einnahmequellen suchen gehen sollte, wenn der Staat für den Lebensunterhalt sorgt, und zwar in nicht wenigen Fällen gar nicht mal so schlecht? Die Konsequenz daraus ist unangenehm, aber unvermeidbar.
Nun ja. Wäre es nicht viel besser Arbeit würde sich lohnen?
1. Hätte, könnte, wäre. Wir leben nicht in einem abgekapselten System, ist Arbeit hier zu teuer, geht sie woanders hin. Du kannst über das Schlaraffenland theoretisieren so lange Du magst, es ändert nichts an den Realitäten.
2. Es gibt keine Entscheidung Arbeit oder Stütze. Wer Arbeit finden könnte, hat sie anzunehmen. Die Stütze ist für die da, die partout nicht arbeiten können.
Wie kann es zum Beispiel angehen, dass Jahr für Jahr Erntehelfer aus dem östlichen Ausland angekarrt werden müssen, nur weil deutsche Arbeitslose meinen, diese Arbeit wäre unter ihrer Würde? Sicher, ein Tropfen auf dem heißen Stein, aber auch ein deutliches Anzeichen dafür, dass hier grundsätzlich etwas nicht stimmt.
Hi Geistiger,
Wir leben nicht in einem abgekapselten System, ist Arbeit hier zu teuer, geht sie woanders hin.
Die Erfahrung beweist Deine These. Wirtschaftlich stehen die Länder mit den niedrigsten Löhnen in allen Statistiken an erster Stelle: Der Hungerstatistik, der AIDS-Statistik, der Kriminalitätsstatistik, der Kindersterblichkeit, in dem Wettberwerb sollten wir auf jeden Fall mitmachen!
Ach ja, hättest Du Lust, für einen Euro im Monat für mich zu arbeiten?
- Es gibt keine Entscheidung Arbeit oder Stütze. Wer Arbeit finden könnte, hat sie anzunehmen.
"Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen." Stalin
....aber auch ein deutliches Anzeichen dafür, dass hier grundsätzlich etwas nicht stimmt.
Zum Beispiel Deine Argumentation *g*
Viele Grüße
Mathias Bigge
Wir leben nicht in einem abgekapselten System, ist Arbeit hier zu teuer, geht sie woanders hin.
Die Erfahrung beweist Deine These. Wirtschaftlich stehen die Länder mit den niedrigsten Löhnen in allen Statistiken an erster Stelle: Der Hungerstatistik, der AIDS-Statistik, der Kriminalitätsstatistik, der Kindersterblichkeit, in dem Wettberwerb sollten wir auf jeden Fall mitmachen!
Ich würde mich ja lieber mit strukturell ebenbürtigen Wettbewerbern messen, Polen, Ungarn und ihre Nachbarn, aber auch China und dergleichen.
Und im übrigen wird die Realität auch dadurch nicht besser, dass Du anfängst zu polemisieren. Selbst das Argument einer kompletten wirtschaftlichen Abkapselung (Antiglobalisierung) wäre akzeptabler gewesen, wenn auch nicht umsetzbarer.
Ach ja, hättest Du Lust, für einen Euro im Monat für mich zu arbeiten?
Nein, der Landwirt um die Ecke zahlt mir fürs Heu fahren deutlich mehr.
Hi Geistiger,
Ich würde mich ja lieber mit strukturell ebenbürtigen Wettbewerbern messen, Polen, Ungarn und ihre Nachbarn, aber auch China und dergleichen.
Allein die Liste dieser Länder, die ja alle als Beispiele für "strukturell ebenbürtige Wettbewerber" stehen sollen, zeigt, dass Du nicht richtig nachdenkst. Die genannten Länder sind strukturell kaum vergleichbar und weisen wenig strukturelle Ähnlichkeiten zur BRD auf. Wenn Du das anders sieht, müsstest Du das erklären. Guck DIr mal konkret an, welche Handelsbeziehungen es zwischen Deutschland und China gibt, dann siehst Du, dass die eben gerade auf den strukturellen Unterschieden beruhen. Übrigens: Wenn man die deutsche und chinesische Statistik vergleichst, kommtman zu dem interessanten Schluss, dass beide Länder der Meinung sind, dass der jeweils andere mehr exportiere. Ganz interessant, dem auf den Grund zu gehen...
Und im übrigen wird die Realität auch dadurch nicht besser, dass Du anfängst zu polemisieren. Selbst das Argument einer kompletten wirtschaftlichen Abkapselung (Antiglobalisierung) wäre akzeptabler gewesen, wenn auch nicht umsetzbarer.
Was sagst Du denn _inhaltlich_ zu meiner Polemik? Wie erklärst Du Dir angesichts Deiner Ausgangsthese, dass weltweit wirtschaftlich die Länder führend sind, die ein besonders hohes Lohnniveau haben? Wieso wird hier derart häufig und stark von ausländischen Firmen investiert? Warum spielt Deutschland eine derartig gute Rolle im Konkurrenzfeld der Exporteure?
Deine kurzen Statements machen deutlich, dass Du für die "Reformen" der Bundesregierung bist. Das ist nicht meiner, aber ein möglicher Standpunkt. Deine Argumente repräsentieren aus meiner Sicht nicht einen anderen Standpunkt, eine andere Bewertung der gleichen Gegebenheiten, sondern sind nur halbherzige Allgemeinplätz, mal eben hingehauen, anstatt zu sagen, dass man eher aus dem Bauch heraus argumentiert. Deine Auffassung würde logisch bedeuten, dass die Bundesrepublik erst dannn wieder wettbewerbsfähig wäre, wenn sie auf dem niedrigsten Lohnniveau der Welt angekommen wäre. Das das für ein postindustrielles Land der bare Unfug ist, solltest bei kurzem Überlegen selber einsehen.
Die Arbeitslosigkeit hat verschiedene Ursachen, aber ein zentraler Faktor ist die ungeheure Produktivität unserer Wirtschaft, was wiederum was mit Qualifikation, Infrastruktur und Grad der Spezialisierung zu tun hat. Es fehlen politische Konzepte, diese Entwicklung so abzufedern, dass die durch Produktivitätszuwachs freigesetzte Arbeitskraft sinnvoll eingesetzt wird, im Sinne der Menschen und der Volkswirtschaft. Das ist aber eine Aufgabe, die die Unternehmen nicht allein lösen können, sondern eine originäre Aufgabe der Wirtschaftspolitik. Dies scheitert aber meist daran, dass die meisten Politiker die Gesamtwirtschaft eben aus der betriebswirtschaftlichen Perspektive des einzelnen Unternehmens ansehen. Aus dieser Perspektive ist natürlich der Abbau von Arbeitsplätzen sinnvoll, auch die Senkung der Lohnkosten. Um den Widerspruch noch deutlicher zu machen. Als Unternehmen hat ein Handelsunternehmen, dass seine Waren vor allem an Endverbraucher verkauft, das massive Interesse, Leute zu entlassen, an Mehrarbeit und Senkung der Lohnkosten. Volkswirtschaftlich ist für die gleiche Firma wünschenswert, dass die Massenkaufkraft wächst und dass viele Verbraucher als potentiell Käufer sicher in Lohn und Brot stehen. An diesem Punkt müsste eine vernünftige Wirtschaftspolitik ansetzen, nicht in der dümmlichen Hoffnung auf ein Wirtschaftswachstum von 10 Prozent und mehr, was die Produktivitätszuwächse der letzten Jahre ausgleichen würde.
Unsere Volkswirtschaft braucht m.E. Impulse für den Binnenmarkt, eine bessere Verteilung der vorhandenen Arbeit, Verbrauchervertrauen durch Arbeitsplatzsicherheit, nicht eine steige Verunsicherung der Arbeitnehmer durch immer neue negative Gesetze und Forderungen. Kennst Du die Sparquote? Kennst Du die Zahl der Abreitslosen? Da muss etwas getan werden, nachdem nun 20 Jahre darüber gefaselt wird. Ein Anstoß wäre etwa die wirkliche und konsequente Senkung der Lohnnebenkosten. Sicher sind unsere Arbeitnehmer für die Firmen teuer, aber nicht deshalb, weil sie netto so viel nach Hause brächten, sondern hauptsächlich weil sie brutto soviel haben müssen, damit netto überhaupt noch etwas übrig bleibt.
Viele Grüße
Mathias Bigge
Ich würde mich ja lieber mit strukturell ebenbürtigen Wettbewerbern messen, Polen, Ungarn und ihre Nachbarn, aber auch China und dergleichen.
Allein die Liste dieser Länder, die ja alle als Beispiele für "strukturell ebenbürtige Wettbewerber" stehen sollen, zeigt, dass Du nicht richtig nachdenkst. Die genannten Länder sind strukturell kaum vergleichbar und weisen wenig strukturelle Ähnlichkeiten zur BRD auf.
Ich weiss ja nicht, wann Du das letzte Mal über den Tellerrand geschaut hast, aber Polen in eine wirtschaftliche Liga mit Ländern zu stecken, die Anführer der Hunger- und Sterblichkeitsstatistiken sind, finde ich extrem abenteuerlich, um nicht zu sagen unverschämt.
Ein Arbeiter aus Deutschland steht nicht in Konkurrenz zu einem Hungerskelet aus Somalia, sondern zu einem gut ausgebildeten Arbeiter in Polen oder China. Das ist der Vergleichspunkt in Kostenfragen. Wenn das Umfeld und die Arbeitsqualität dieser Länder, nicht nur, aber auch im Verhältnis zu den Kosten nicht dem/der deutschen ebenbürtig wäre, dann frage ich mich, warum Autos oder PC-Komponenten für den deutschen Markt nicht ausschließlich in Deutschland, sondern auch in Tschechien respektive China gebaut werden.
Wie erklärst Du Dir angesichts Deiner Ausgangsthese, dass weltweit wirtschaftlich die Länder führend sind, die ein besonders hohes Lohnniveau haben?
Ich weiss jetzt nicht, welche Ausgangsthese Du meinst, aber meine Ausgangsfrage war, sehr allgemein und stammtischmäßig ausgedrückt, warum jemand arbeiten gehen sollte, wenn er für das gleiche Geld auf dem Sofa liegen kann. Soll diese Fragestellung verhindert werden, kann man entweder die Arbeit besser bezahlen oder die Stütze verringern. Die Lösung besserer Bezahlung ist in vielen Fällen nicht möglich, da die Arbeit unvermeidbar dorthin tendiert, wo sie bei gleicher Qualität am wenigsten kostet, siehe voriger Abschnitt. Wer immer mehr Lohn verlangt und meint, damit durchzukommen während gleich daneben jemand genauso gutes steht, der nur die Hälfte will, der lebt in einer Traumwelt.
Mit wirtschaftlichen Überlegungen hat meine Frage allerdings nur oberflächlich zu tun, es ist vielmehr eine moralische Frage.
Falls Du nicht der Meinung bist, dass ein Arbeitsloser auch stupide und/oder schwere Arbeit annehmen soll, dann erkläre bitte, wie Du stattdessen seine Wartestellung finanzieren willst und warum ich mit meinen Abgaben dazu beitragen sollte, obwohl ich keinen Wert auf diese Unterstützung lege.
Ein Anstoß wäre etwa die wirkliche und konsequente Senkung der Lohnnebenkosten.
Richtig. Aber erkläre doch bitte auch, wie Du die Abgaben und Steuern senken und gleichzeitig die Sozialausgaben beibehalten willst. Man kann nur das ausgeben, was man einnimmt, und die staatliche Kreditlinie ist restlos ausgereizt.
Mehrere Millionen hoch bezahlter Arbeitsplätze lassen sich nicht von heute auf morgen aus dem Ärmel schütteln, das Finanzproblem haben wir aber jetzt. Obendrein finde ich es bedenklich, dass bei einem kurzen Rückgang der Wirtschaftsleistung sofort die Sozialsysteme zu röcheln anfangen. Und last but not least bin ich der Meinung, dass die Sozialleistungen in Teilbereichen in jedem Fall überhöht sind und deshalb nicht gerade dazu einladen, mit aller Kraft selbst für seinen Lebensunterhalt zu sorgen, auch wenn's mühsam ist.
Aus diesen Gründen bin ich dafür, dass Sozialleistungen zusammengestrichen werden, selbstredend nicht auf Null, aber ein Stück ist da schon drin.
Es können aber nicht die einzigen Maßnahmen sein. Insbesondere wünsche ich mir eine gezielte Förderung / Protegierung kleiner und mittlerer Unternehmen. Diese Firmen sind innovativ und flexibel, aus verschiedenen Gründen standorttreu, können sich Steuertrickser nicht in dem Maße leisten wie internationale Konzerne und wenn mal einer Pleite geht, sind erstens nicht auf einen Schlag Massen an Arbeitsplätzen betroffen und zweitens steht gleich eine Vielzahl lokaler Konkurrenten bereit, um die Arbeit und damit möglicherweise auch die Arbeitsplätze zu übernehmen.
Hi,
meine Ausgangsfrage war, sehr allgemein und stammtischmäßig ausgedrückt, warum jemand arbeiten gehen sollte, wenn er für das gleiche Geld auf dem Sofa liegen kann. Soll diese Fragestellung verhindert werden, kann man entweder die Arbeit besser bezahlen oder die Stütze verringern.
Du kennst das Lohnabstandsgebot in der Sozialhilfe? Fakt ist, daß geringbezahlte Arbeit nicht ausreicht, um den Lebensunterhalt einer Familie mit Kindern zu decken und daher auch viele Vollzeit arbeitende Menschen ergänzende Sozialhilfe benötigen - und diese ist im letzten Jahrzehnt gemessen am Preis- und Lohnniveau ständig gesunken.
Falls Du nicht der Meinung bist, dass ein Arbeitsloser auch stupide und/oder schwere Arbeit annehmen soll, dann erkläre bitte, wie Du stattdessen seine Wartestellung finanzieren willst und warum ich mit meinen Abgaben dazu beitragen sollte, obwohl ich keinen Wert auf diese Unterstützung lege.
Bist Du tatsächlich der Meinung, daß es auch nur annähernd genug "stupide und/oder schwere Arbeit" für die Millionen Arbeitslosen gibt? Außerdem macht es wohl wenig Sinn, wenn hochqualifizierte Kräfte solche Jobs den wenig qualifizierten Arbeitsuchenden wegnehmen.
Mehrere Millionen hoch bezahlter Arbeitsplätze lassen sich nicht von heute auf morgen aus dem Ärmel schütteln
nicht ohne Einbußen bei dem Teil der Bevölkerung, die einen Arbeitsplatz hat. Und Dieser hat nunmal eine stärkere Lobby.
Und last but not least bin ich der Meinung, dass die Sozialleistungen in Teilbereichen in jedem Fall überhöht sind und deshalb nicht gerade dazu einladen, mit aller Kraft selbst für seinen Lebensunterhalt zu sorgen, auch wenn's mühsam ist.
... und keine zusätzlichen Arbeitsplätze schafft.
Sorry aber mich ärgert dieses Argument wirklich. Zugegeben gibt es einige Wenige, die arbeiten könnten aber nicht wollen. Doch solange soviele Arbeitsplätze fehlen, finde ich das garnicht so schlecht, wenn Arbeitsunwillige nicht auch noch in die paar Jobs gedrängt werden, nach denen Andere händeringend suchen.
freundliche Grüße
Ingo
Bist Du tatsächlich der Meinung, daß es auch nur annähernd genug "stupide und/oder schwere Arbeit" für die Millionen Arbeitslosen gibt?
Nein, aber dass nicht genug Jobs für alle da sind kann kaum ein Grund sein, selbst einen Job abzulehnen. Ich habe irgendwie immer noch keine Antwort darauf bekommen, warum sich für Feldarbeit unter hiesigen Arbeitslosen so ziemlich überhaupt niemand findet.
Außerdem macht es wohl wenig Sinn, wenn hochqualifizierte Kräfte solche Jobs den wenig qualifizierten Arbeitsuchenden wegnehmen.
Ich habe auch nicht behauptet, dass Hochqualifizierte vorangig mit Jobs bedient werden sollen. Und taxifahrende Doktoranden gibt es ja nun nicht erst seit Herrn Hartz.
Sorry aber mich ärgert dieses Argument wirklich. Zugegeben gibt es einige Wenige, die arbeiten könnten aber nicht wollen. Doch solange soviele Arbeitsplätze fehlen, finde ich das garnicht so schlecht, wenn Arbeitsunwillige nicht auch noch in die paar Jobs gedrängt werden, nach denen Andere händeringend suchen.
Das passt nicht zusammen. Warum sollte jemand, der händeringend sucht, einen freien Arbeitsplatz nicht finden, aber stattdessen jemand, der keine Lust hat?
Hi,
Bist Du tatsächlich der Meinung, daß es auch nur annähernd genug "stupide und/oder schwere Arbeit" für die Millionen Arbeitslosen gibt?
Nein, aber dass nicht genug Jobs für alle da sind kann kaum ein Grund sein, selbst einen Job abzulehnen.
Doch. _Solange_ nicht annähernd genug Jobs vorhanden sind, sollten die wenigen Jobs doch bitte denen zugute kommen, die wirklich arbeiten wollen.
Ich habe irgendwie immer noch keine Antwort darauf bekommen, warum sich für Feldarbeit unter hiesigen Arbeitslosen so ziemlich überhaupt niemand findet.
Das wird vermutlich daran liegen, daß es sich hierbei um saisonale bzw. nur sehr kurzfristige Aushilfsjobs handelt und die Bürokratie der Arbeitslosenverwaltung bisher etliche Hürden in den Weg gesetzt hat. Konkret hätte für einen Arbeitslosengeld- oder -hilfeempfänger die Annahme einer solchen Beschäftigung einen Einkommensverlust direkt (bei zu geringer Entlohnung) oder indirekt (bei der Widerbeantragung der Leistungen) nach sich ziehen können. Wenn Hartz 4 sich durchsetzt, sieht das freilich anders aus. Aber Du glaubst doch wohl nicht, daß die paar Arbeitsplätze die Arbeitslosigkeit spürbar verringern?
Das passt nicht zusammen. Warum sollte jemand, der händeringend sucht, einen freien Arbeitsplatz nicht finden, aber stattdessen jemand, der keine Lust hat?
Das paast schon zusammen. Stell' Dir einen 50-jährigen vor, der intensiv nach Arbeit sucht und sich neben einem 30-jährigen, der nur dazu gedrängt wurde, um einen Job bewirbt. Wer bekommt ihn - bei gleicher Qualifizierung?
freundliche Grüße
Ingo
Ich habe irgendwie immer noch keine Antwort darauf bekommen, warum sich für Feldarbeit unter hiesigen Arbeitslosen so ziemlich überhaupt niemand findet.
Das wird vermutlich daran liegen, daß es sich hierbei um saisonale bzw. nur sehr kurzfristige Aushilfsjobs handelt und die Bürokratie der Arbeitslosenverwaltung bisher etliche Hürden in den Weg gesetzt hat.
Endlich mal eine konkrete Antwort, danke.
Aber Du glaubst doch wohl nicht, daß die paar Arbeitsplätze die Arbeitslosigkeit spürbar verringern?
Nein, aber warum muss es immer um die große Schlagzeile gehen? Kleinvieh macht auch Mist, insbesondere, wenn das Loch im Stadtsäckel größer als das Stadtsäckel selbst ist, bildlich gesprochen.
Außerdem kann es nicht darum gehen, eine ellenlange Diskussion darüber zu führen, welche Maßnahme wohl am meisten Arbeitslose in Arbeit bringen könnte. Das hat ein bißchen was von der Feuerwehr, die vor dem brennenden Haus alle Kräfte erstmal in einem Debattierklub bündelt, anstatt wenigstens ein paar Leute zur Erstsicherung einzusetzen. Alle Maßnahmen, die Arbeitslose in reelle Arbeit bringen, sind durchzuführen, das ist schließlich kein arbeitsamtinterner Wettbewerb "Wer hat die tollste Idee?".
Das passt nicht zusammen. Warum sollte jemand, der händeringend sucht, einen freien Arbeitsplatz nicht finden, aber stattdessen jemand, der keine Lust hat?
Das paast schon zusammen. Stell' Dir einen 50-jährigen vor, der intensiv nach Arbeit sucht und sich neben einem 30-jährigen, der nur dazu gedrängt wurde, um einen Job bewirbt. Wer bekommt ihn - bei gleicher Qualifizierung?
Wenn ich mir vorstelle, einen 30-jährigen, schlecht gelaunten, weil keine Lust habenden Bewerber vor mir sitzen zu haben, der nur Ausschussware produziert (wenn er nicht gerade krank ist) und mir meine Kunden vergrault, dann nehme ich mit Kusshand den 50-jährigen, der es gar nicht erwarten kann, in vollster Freude für mich zu arbeiten. Merke: Engagement gehört in gewissem Sinne auch zur Qualifikation.
Das ist aber so oder so am Ende die alleinige Entscheidung des Firmeninhabers. Du kannst keine Firma zwingen, vorzugsweise einen älteren Menschen einzustellen, wenn die Firma der Meinung ist, das er zum Beispiel der körperlichen Schwerstarbeit nicht in akzeptablen Maße gewachsen ist.
Und es sollte nicht das Hauptaugenmerk des Staates sein, Arbeitslose restlos glücklich und zufrieden zu machen, sondern sie in Arbeit bzw aus der Empfängerliste zu bekommen (was nicht heißen soll, dass ein glücklicher Arbeitnehmer nicht erstrebenswert wäre, aber manchmal kann man nicht alles gleichzeitig haben).
Hi Geistiger,
... dann nehme ich mit Kusshand den 50-jährigen, der es gar nicht erwarten kann, in vollster Freude für mich zu arbeiten. Merke: Engagement gehört in gewissem Sinne auch zur Qualifikation.
Sollte so sein, entspricht aber m.E. nicht den Prinzipien der species Personalchef. In vielen Branchen würde ein 50jähriger überhaupt nicht eingeladen.
Du kannst keine Firma zwingen, vorzugsweise einen älteren Menschen einzustellen, wenn die Firma der Meinung ist, das er zum Beispiel der körperlichen Schwerstarbeit nicht in akzeptablen Maße gewachsen ist.
Das ist nicht ganz richtig. Man kann Rahmenbedingungen schaffen, die eine solche Entscheidung attraktiv machen. In bestimmten Bereichen wird das ja durchaus gemacht.
Viele Grüße
Mathias Bigge
Hi,
Kleinvieh macht auch Mist, insbesondere, wenn das Loch im Stadtsäckel größer als das Stadtsäckel selbst ist, bildlich gesprochen.
Da gebe ich Dir zwar Recht, aber durch Druck auf die zur Zeit noch Arbeitslosenhilfe Beziehenden wird keine zusätzliche Arbeitsstelle geschaffen und vermutlich auch keine Arbeitsstelle mehr besetzt. Solch ein Druck existiert längst - auf Sozialhilfeempfänger von sehr vielen Kommunen ausgeübt. 5 bis zu 50 Bewerbungen monatlich vorlegen oder die Unterstützung verlieren ist hier an der Tagesordnung. Und in den Kommunen, in denen das exzessiv praktiziert wird, sind die Arbeitgeber extrem gefrustet un geben noch nichtmal eine Rückmeldung, ohne die der Hilfeempfänger nicht selten Probleme beim Amt bekommt.
Aber was das _Stadt_säckel betrifft: das könnte durch Hartz 4 durchaus stärker belastet werden. Der öffentliche Haushalt insgesamt wird natürlich durch die Einsparungen der Arbeitslosenhilfe deutlich entlastet (wenn auch nach dem jüngsten Zugeständnis zunächst mal mehr belastet ;-)
Wenn ich mir vorstelle, einen 30-jährigen, schlecht gelaunten, weil keine Lust habenden Bewerber
Du vergißt aber, daß dieser über den finanziellen Druck durchaus motiviert ist, zumindest einen guten Eindruck zu hinterlassen.
freundliche Grüße
Ingo
Kleinvieh macht auch Mist, insbesondere, wenn das Loch im Stadtsäckel größer als das Stadtsäckel selbst ist, bildlich gesprochen.
Da gebe ich Dir zwar Recht, aber durch Druck auf die zur Zeit noch Arbeitslosenhilfe Beziehenden wird keine zusätzliche Arbeitsstelle geschaffen
Das ist selbstverständlich richtig. Diese "Zange" kann nicht alleine die Rettung aus allen Problemen sein, es muss auch an der Gegenseite etwas unternommen werden (ich bereits etwas zur Unternehmensförderung) und mit dem Format Ich-AG wurde ja auch bereits etwas unternommen (eine grundsätzlich sehr gelungene Initiative, wie ich finde). Allerdings muss man auch sehen, dass der Staat auf die Schaffung von Arbeitsplätzen nur indirekten Einfluss und es damit ungleich schwerer hat als es bei der Stütze der Fall ist.
und vermutlich auch keine Arbeitsstelle mehr besetzt. Solch ein Druck existiert längst
Kann ich nichts zu sagen, obwohl es mich wundert, dass dann jetzt mit einem Male so ein Theater drum gemacht wird. Vielleicht sind es zu wenig Kommunen, womit sich die Frage stellt, ob das aussagekräftig für die ganze Republik ist.
Und in den Kommunen, in denen das exzessiv praktiziert wird, sind die Arbeitgeber extrem gefrustet un geben noch nichtmal eine Rückmeldung, ohne die der Hilfeempfänger nicht selten Probleme beim Amt bekommt.
Ein interessanter Punkt. Stellt sich die Frage, ob man wegen der Befindlichkeit einiger Arbeitgeber die ganze Angelegenheit kippen kann. Ich könnte mir vorstellen, dass Arbeitgeber, die mehrfach von Arbeitssuchenden beim Amt wegen dieser Faulheit angeschwärzt werden, Probleme bekommen. Steht sicher nirgendwo geschrieben, aber wenn's Überhand nimmt, sind die Chancen gut, dass etwas passiert, denn so kann es ja nun auch nicht sein.
Aber was das _Stadt_säckel betrifft: das könnte durch Hartz 4 durchaus stärker belastet werden.
War nur bildlich gemeint. Die Probleme bei der Umverteilung der Finanzierung sind mir bekannt, den Begriff Staatssäckel gibt es aber nicht :)
Wenn ich mir vorstelle, einen 30-jährigen, schlecht gelaunten, weil keine Lust habenden Bewerber
Du vergißt aber, daß dieser über den finanziellen Druck durchaus motiviert ist, zumindest einen guten Eindruck zu hinterlassen.
Nun, wenn er motiviert ist, hat er ja die gleichen Voraussetzungen wie der motivierte 50er. Mehr will ich doch gar nicht. Dass ältere Arbeitnehmer generell weniger Chancen haben als jüngere, will ich gar nicht verneinen, aber das ist eine andere Problematik.
Hi,
mit dem Format Ich-AG wurde ja auch bereits etwas unternommen (eine grundsätzlich sehr gelungene Initiative, wie ich finde).
das allerdings sehe ich völlig anders. Zugegeben, die Förderung der Ich-AG ist wirklich unbürokratisch zu bekommen und manche Arbeitsvermittler drängen sie sogar auf. Nur deckt das Geld bei weitem nicht die Lebenshaltungskosten, wie dies das - zwar mit vielen Hürden versehene - Übergangsgeld macht. Von den ganzen pleitegagangenen Ich-AGs mal ganz zu schweigen. Nein, diese "Innovation" hat von Anfang an nur ein Ziel verfolgt: Arbeitslose aus der Statistik und den laufenden (wesentlich höheren) Leistungen zu bringen. Wirklich sinnvoll war und ist diese Förderung nur, wenn der Lebensunterhalt anderweitig (z.B. durch Ehepartner) sichergestellt ist oder das Geschäft von Anfang an genug abwirft (aber dann braucht man die Förderung eigentlich auch nicht).
Kann ich nichts zu sagen, obwohl es mich wundert, dass dann jetzt mit einem Male so ein Theater drum gemacht wird. Vielleicht sind es zu wenig Kommunen, womit sich die Frage stellt, ob das aussagekräftig für die ganze Republik ist.
Das Problem in der Sozialhilfe war (und ist) immer ein kommunales gewesen. Sicher nutzen die Kommunen ihre "Gestaltungsmöglichkeiten" in der Sozialhilfe unterschiedlich, aber die Auswüchse kommen meist nur in die Lokalpresse oder in besonders krassen Fällen auch mal in die dritten Fernsehprogramme. Ich erinnere mich z.B. an ein Sozialamt (ich glaube das Neusser war's): Dort wurde doch tatsächlich verlangt, für eine Vorsprache zunächst telefonisch einen Termin mit dem Zuständigen Sachbearbeiter zu vereinbaren; ohne Ausnahme, selbst in akuten Notfällen (in denen noch nicht einmal Geld zum Telefonieren vorhanden war).
Die jetzige Situation schlägt bundesweit so hohe Wellen, weil es jetzt _Alle_ in unserem Land betreffen soll und es nicht nur um individuelle Auslegungen eines Gesetzes geht, sondern um das Gesetz selbst und auch erst durch dieses Gesetz entsprechende Möglichkeiten zur Ausübung von Druck geschaffen wird.
In diesem Zusammenhang noch: Wenn ich öfter von Politikern gehört habe, daß Sozialmißbrauch wirkungsvoller begegnet werden soll und welche gsetzlichen Maßnahmen dazu getroffen werden sollen, hätte ich am liebsten eine Gegendarstellung veröffentlicht, denn sowas ist purer Unsinn. Das BSHG gibt dem Sozialamt seit Jahren diese Möglichkeiten und diese werden nicht nur ausgenutzt, sondern oft auch unrechtmäßig überzogen.
Und ich rede hier nicht vom Hörensagen. Ich war Mitarbeiter einer sozialen Beratungsstelle und hatte viele solcher Fälle erleben müssen, in denen Sozialhilfe aufgrund von Vermutungen komplett gestrichen wurde und noch nicht einmal rechtliche Schritte halfen. Ich war auch selbst Mitglied im "Widerspruchsausschuß" eines Sozialamtes, wo solche Fälle - gegen die Meinung der nur "anzuhörenden" sozial erfahrenen Personen abgelehnt wurden und mußte auch schulterzuckend feststellen, daß eine einstweilige Anordnung beim zuständigen Verwaltungsgericht quasi nur dann eine Chance auf Erfolg hatte, wenn jemand nachweisen konnte, daß er am verhungern ist. Fazit: das Sozialamt konnte weit restriktiver "durchgreifen" als gesetzlich zulässig, denn ein normales Verwaltungsgerichtsverfahren dauert 2 bis 3 Jahre.
Und in den Kommunen, in denen das exzessiv praktiziert wird, sind die Arbeitgeber extrem gefrustet un geben noch nichtmal eine Rückmeldung, ohne die der Hilfeempfänger nicht selten Probleme beim Amt bekommt.
Ein interessanter Punkt. Stellt sich die Frage, ob man wegen der Befindlichkeit einiger Arbeitgeber die ganze Angelegenheit kippen kann. Ich könnte mir vorstellen, dass Arbeitgeber, die mehrfach von Arbeitssuchenden beim Amt wegen dieser Faulheit angeschwärzt werden, Probleme bekommen.
Absolut nicht. Ein Unternehmen kann doch nicht dazu gezwungen werden, Bescheinigungen auszustellen, auf die es keinen rechtlichen Anspruch gibt. Wobei natürlich zu bemerken ist, daß es nicht um ausgeschriebene Stellen geht - dioe gibt's ja ohnehin kaum - sondern um vom Amt geforderte Initiativbewerbungen. Und ich kann es auch keinem Unternehmen verübeln, am laufenden Band zu bestätigen, wenn sich jemand auf nicht vorhandene Stellen bewirbt.
freundliche Grüße
Ingo
Hallo ,
Nach den Erfahrungen der Vergangenheit zu
urteilen (z.B. Holzmann) wird jetzt alles noch
schlimmer ;-)
Objektiv gesehen, ist gerade fuer Sozialhilfeem-
pfaenger Hartz IV eine Gute Sache.
Die Medien jedoch, reden ja lieber ueber Kuerzungen,
als darueber was sich Verbessert. (Naja, fast alle
der Artikel ueber Hartz im Spiegel ist ziemlich Gut.)
gruesse aus'm ruhrpott
jens mueller
Hallo Jens,
Objektiv gesehen, ist gerade fuer Sozialhilfeem-
pfaenger Hartz IV eine Gute Sache.
das mag im Einzelfall schon sein, solange der Sachbearbeiter dem Stütze-Empfänger nicht Arbeitsunwillen oder -unfähigkeit unterjubelt. Und ich glaube, darauf soll es eigentlich hinauslaufen.
Das Schlimme ist, daß diese "Reform" nur die Armut verbreiter und nichts am Problem der Arbeitslosigkeit ändert. Man wird eben demnächst gezwungen - ich übrigens auch - Arbeiten zu machen, die keiner bezahlen will. Wenn es der Gesellschaft was wert ist, daß Alte, Kinder, und Parks gepflegt werden, dann soll sie es gefälligst bezahlen. Wenn der Gesellschaft aber nur der neue Mercedes und andere Prestige-Symbole was wert sind, dann soll sie das zugeben. Feige Bande! Ich halte das was da kommt für modernen Sklavenhandel.
Gruß, Andreas
Hallo,
Wenn es der Gesellschaft was wert ist, daß Alte, Kinder, und Parks
gepflegt werden, dann soll sie es gefälligst bezahlen.
womit wir zwar vom "Hartz-Problem" wegkommen, aber zu einem meiner Lieblingspunkte, das einige (eher viele) Jobs hier in der Gesellschaft deutlich unterbewertet sind. Von der Müll-Pflege bis zur Menschenpflege zum Beispiel. Aber auch einen ganzen Tag an der Kasse von Aldi sitzen kann ich mir ziemlich schlauchig und deutlich höher honorierbar vorstellen.
Chräcker
Hallo,
womit wir zwar vom "Hartz-Problem" wegkommen...
überhaupt nicht. Es ist genau das Problem, daß diese ganz konkreten Zusammenhänge geleugnet werden und stattdessen lieber ganz abstrakt von "Wirtschaftswachstum" schwadroniert wird und natürlich die Arbeitslosen beschuldigt werden, statt ihnen etwas abzugeben. Gestern in der TAZ stand ein sehr schöner Artikel über das Märchen vom Wirtschaftswachstum - wirklich lesenswert.
Ich wiederhole mich zwar, aber es handelt sich hier nicht um ein Arbeitsproblem, sondern um ein Problem der gerechten Verteilung von Besitzstand. Womit auch der Rest Deines Postings bestätigt wäre.
Gruß, Andreas
Sup!
Ich behaupte ja immer noch: Das Problem ist, dass wir immer weniger Leute für die lebensnotwendigen Aufgaben brauchen, die primär Energie- und Lebensmittelbeschaffung sind.
Die Automatisierung der Landwirtschaft lässt uns ganz locker mit ganz wenigen Bauern pro 1000 Einwohner auskommen.
Der Strom kommt aus Kraftwerken, die Brennstoffe kaufen wir, oder kommt am Ende aus Sonnen- und Windkraft, dafür brauchen wir nur ein paar Techniker, die die Anlagen warten.
Sprich: Die vielen "einfachen" Jobs in z.B. Bergbau, Waldwirtschaft, Landwirtschaft sind weg, Lebensmittel und Energie können wir mit ganz wenigen Leuten heranschaffen.
Bleibt das Heranschaffen des Geldes für die Bezahlung der Importe - das wird hauptsächlich von wenigen Hochgebildeten erledigt, die Produkte entwerfen, die dann automatisch gefertigt werden, die sich exportieren lassen. Unsere niedrigqualifizierten Kräfte sind zu teuer, um deren Arbeit zu exportieren.
Also wieder mal meine These: Diese Niedrigqualifizierten müssten für die Hochqualifizierten und gegenseitig Dienstleistungen erbringen, weil man sie sonst für nichts braucht bzw. brauchen kann, aufgrund der Lage auf dem Weltmarkt und der Tatsache, dass es bei uns denen, denen es schlecht geht, noch vergleichsweise gut geht.
Darum müsste der Staat die Lohnnebenkosten senken, damit sich die Reichen und die "Normalverdiener" die Arbeit von Niedrigqualifizierten besser und häufiger leisten können.
Gruesse,
Bio
Hallo Bio,
na endlich mal ein ernstes Posting von Dir ;-)
Mich stören in der ganzen Diskussion immer zwei Punkte:
1. Arbeitslose werden zu Deppen gestempelt ("Niedrigqualifiziert" und dgl.)
2. Das Problem der ungerechten Verteilung wird ausgeklammert und wie selbstverständlich den Arbeitslosen die Jobs zugeschoben, die keiner machen oder keiner bezahlen will.
So ist die Diskussion verlogen.
Ich behaupte ja immer noch: Das Problem ist, dass wir immer weniger Leute für die lebensnotwendigen Aufgaben brauchen
ganz genau! Und das ist so, weil vorige Generationen diesen Wohlstand aufgebaut haben: _alle_ auch und gerade die "Deppen", z.B. die im Bergbau. Jetzt soll aber nicht die ganze Breite der Bevölkerung davon profitieren, sondern nur ein Teil. Einen "hochqualifizierten" Arbeitsplatz innezuhaben ist ein Besitzstand. An diesem Arbeitsplatz (z.B. Kraftwerk steuern) verdient einer u.a. die Zinsen des Kapitals, das die besagten vorigen Generationen erschaffen haben. Klingelts? Das ist eine willkürliche Umverteilung auf eine konzentrierte Minderheit. Wir werden in Zukunft immer weniger Arbeit haben und es ist eine gesellschaftliche Aufgabe auch die erfüllenden Arbeiten gerecht zu verteilen.
Bleibt das Heranschaffen des Geldes für die Bezahlung der Importe - das wird hauptsächlich von wenigen Hochgebildeten erledigt,
und davon gibt es nicht nur die paar, die einen guten Job bekommen. Einen guten Job zu bekommen hängt noch von ganz anderen Faktoren ab: kann der sich verkaufen? u.ä.
Also wieder mal meine These: Diese Niedrigqualifizierten müssten für die Hochqualifizierten und gegenseitig Dienstleistungen erbringen, weil man sie sonst für nichts braucht bzw. brauchen kann
wenn es wirklich nur um Niedrigqualifizierte ginge, wäre das Problem auch mit anständiger Bezahlung schon in den Griff zu bekommen. Aber dem steht leider eine massive Werteverschiebung entgegen. Ich habe während meiner Ausbildung nebenher geputzt und kann nicht verstehen, daß diese schwere Arbeit so schlecht bezahlt wird. Gerade die, die sich eine Putzfrau (oder -mann) leisten, könnten ruhig weniger geizig sein. Statt dessen wird viel Geld für Prestigeobjekt verplempert. Ich meine, daß die Bezahlung verschiedener Arbeiten zu weit auseinander liegt. Ich brauche nicht so viel, wie ein durchschnittlicher Facharbeiter verdient, oder die Leute bei Daimler. Aber ich bin auch nicht bereit, die anstrengendsten Arbeiten zu machen, die übrigbleiben, für einen Lohn, von dem ich mir gerade die Wohnung und das Bier leisten kann. Zeit für was anderes bleibt bei so einem Job eh nicht. Wenn Du den Tag geputzt, Park gefegt oder Steine geschleppt hast, ist die einzige Idee abends: Bier und dann ins Bett.
Gruß, Andreas
Sup!
- Arbeitslose werden zu Deppen gestempelt ("Niedrigqualifiziert" und dgl.)
- Das Problem der ungerechten Verteilung wird ausgeklammert und wie selbstverständlich den Arbeitslosen die Jobs zugeschoben, die keiner machen oder keiner bezahlen will.
So ist die Diskussion verlogen.
Nun, ich muss einräumen, dass manchmal auch "[zu] hoch qualifizierte" arbeitslos sind, was dann möglicherweise mit dem extremen Aufwand zusammenhängt, selbst ein Unternehmen zu gründen.
Was die ungerechte Verteilung angeht so ist "ungerechte Verteilung" leider ein Hauptbestandteil des menschlichen Lebens, denn sowohl Herkunft als auch Gaben und Begabungen werden absolut ungerecht verteilt - aber dazu später mehr.
Ich behaupte ja immer noch: Das Problem ist, dass wir immer weniger Leute für die lebensnotwendigen Aufgaben brauchen
ganz genau! Und das ist so, weil vorige Generationen diesen Wohlstand aufgebaut haben: _alle_ auch und gerade die "Deppen", z.B. die im Bergbau. Jetzt soll aber nicht die ganze Breite der Bevölkerung davon profitieren, sondern nur ein Teil.
Naja...
Es ist doch klar, dass von einer Veränderung der Verhältnisse manche Leute mehr profitieren als andere, das ist ein ganz normaler Vorgang. Und aus der Lebensrealität der Vorgängergeneration abzuleiten, die Verdienste dieser Generation müssten nun (quasi nach dem Sippenhaft-Prinzip) allen zugute kommen, ist auch nicht unbedingt logisch, sondern eher ein netter sozialer Wunsch.
Einen "hochqualifizierten" Arbeitsplatz innezuhaben ist ein Besitzstand. An diesem Arbeitsplatz (z.B. Kraftwerk steuern) verdient einer u.a. die Zinsen des Kapitals, das die besagten vorigen Generationen erschaffen haben. Klingelts? Das ist eine willkürliche Umverteilung auf eine konzentrierte Minderheit.
Ich meine, Willkür setzt Absicht voraus, und ich denke, die Globalisierung und Automatisierung der Wirtschaft ist nur bedingt "absichtlich" entstanden. Also würde ich hier nicht von willkürlicher Umverteilung sprechen, sondern einfach von besorgniserregenden sozialen Verwerfungen in der Gesellschaft aufgrund veränderter Rahmenbedingungen.
Wir werden in Zukunft immer weniger Arbeit haben und es ist eine gesellschaftliche Aufgabe auch die erfüllenden Arbeiten gerecht zu verteilen.
Es macht aber keinen Sinn, Arbeit im Zeitscheiben-Verfahren zu verteilen, und es macht Sinn, Arbeit jeweils an die Best-Qualifizierten zu vergeben.
Es ist aber wichtig, dass jeder Möglichkeiten zum sozialen Aufstieg hat und irgendwelche Chancen auf Arbeit bzw. bessere Arbeit - also muss für die Arbeitslosen dringend sinnvolle Arbeit her, um soziale Unruhen zu vermeiden.
"Sinnvoll" kann allerdings IMHO auch Tüten-Packen im Supermarkt sein bzw. sollte alles bezeichnen, was produktiv ist bzw. eine sinnvolle Dienstleistung.
Bleibt das Heranschaffen des Geldes für die Bezahlung der Importe - das wird hauptsächlich von wenigen Hochgebildeten erledigt,
und davon gibt es nicht nur die paar, die einen guten Job bekommen. Einen guten Job zu bekommen hängt noch von ganz anderen Faktoren ab: kann der sich verkaufen? u.ä.
Gleitest Du nicht gerade in eine Fundamentalkritik an der Marktwirtschaft ab, bzw. in eine gewisse Verzweiflung darüber, dass die Chancen ungerecht verteilt sind?
Also wieder mal meine These: Diese Niedrigqualifizierten müssten für die Hochqualifizierten und gegenseitig Dienstleistungen erbringen, weil man sie sonst für nichts braucht bzw. brauchen kann
wenn es wirklich nur um Niedrigqualifizierte ginge, wäre das Problem auch mit anständiger Bezahlung schon in den Griff zu bekommen. Aber dem steht leider eine massive Werteverschiebung entgegen. Ich habe während meiner Ausbildung nebenher geputzt und kann nicht verstehen, daß diese schwere Arbeit so schlecht bezahlt wird.
Weil diese Arbeit jeder in drei Tagen erlernen kann, der sich etwas Mühe gibt. Der Markt, quasi die Versteigerung des Jobs führt dann dazu, dass sich unter den vielen vielen Kandidaten immer irgendwer findet, der den Job für wenig Geld macht.
Die bessere Bezahlung von z.B. Ärzten gegenüber Raumpflegern resultiert aus der langen Ausbildung, die man als Arzt braucht. Ist das so ungerecht?
Hinzu kommt, dass die Gewerkschaften teilweise die Einkommensschere zusätzlich verschlimmern, indem sie für "ihre Leute" gute Bezüge erkämpfen, so dass dann für den Rest des Personals umso weniger übrigbleibt.
Gerade die, die sich eine Putzfrau (oder -mann) leisten, könnten ruhig weniger geizig sein.
Manche vererben ja ihrem Butler dann 100.000 Euro... aber Scherz beiseite, warum sollte man als "Reicher" übertrieben generös sein? Das würde doch nur so "Hach, ich bin ja sooo reich" - protzig wirken, oder? Zudem sind nicht genug Leute reich, um unsere ganzen Arbeitslosen zu beschäftigen, und die Kosten, um jemanden zu beschäftigen, sind enorm - da gibt's dieses von mir schon oft zitierte Beispiel, dass Handwerker A und Handwerker B mit gleichem Einkommen jeweils drei Stunden arbeiten müssen, um sich gegenseitig jeweils eine Stunde zu beschäftigen.
Das heisst im Klartext, wenn jemand hypothetisch eine Haushälterin 8 Stunden am Tag engagieren wollte, dann müsste er mindestens das vierfache verdienen, damit er nachher das gleiche Gehalt wie die Haushälterin für sich übrig hat, nachdem er 75% seines eigenen Gehalts für diese ausgegeben hat. Denn durch Steuern und Sozialversicherung kostet Arbeit enorm viel.
Ich denke darum wie schon dreimal gesagt, dass die Lohnnebenkosten gesenkt werden müssen, damit auch Normalverdiener die Arbeit anderer öfter in Anspruch nehmen können.
Statt dessen wird viel Geld für Prestigeobjekt verplempert.
Ist das schlecht? Bestimmt werden Lange & Söhne - Uhren, Volkswagen Phaetons und Teakholz-Möbel in Handarbeit und sehr arbeitsintensiv hergestellt - was bessere könnte jemand "reiches" also doch gar nicht machen, als ein Geld so auf hart arbeitende Handwerker umzuverteilen?
Ich meine, daß die Bezahlung verschiedener Arbeiten zu weit auseinander liegt. Ich brauche nicht so viel, wie ein durchschnittlicher Facharbeiter verdient, oder die Leute bei Daimler.
Das liegt an den Qualifikationen (wer einen Job macht, der wenig Ausbildung braucht, bekommt wenig) und - wie gesagt - auch an den Gewerkschaften, die für ihre Klientel immer mehr rausholen und für den unbeschäftigten Bodensatz der Gesellschaft nichts. Dadurch wird die Chance auf Wiedereinstellung in ein tarifliches Arbeitsverhältnis für die, die einmal arbeitslos sind, immer geringer, denn wenn der Tariflohn sehr hoch ist, dann stellen die Firmen natürlich nur ein, wenn es super-glänzend läuft. Da die einmal arbeitslosen Lücken im Lebenslauf haben etc., bekommen sie so höchstens noch Hilfs-Jobs, die nicht tariflich bezahlt werden, oder befristete Stellen.
Aber ich bin auch nicht bereit, die anstrengendsten Arbeiten zu machen, die übrigbleiben, für einen Lohn, von dem ich mir gerade die Wohnung und das Bier leisten kann. Zeit für was anderes bleibt bei so einem Job eh nicht.
Da solche Bedinungen für Jahrtausende relativ klaglos akzeptiert wurden, ist die Frage, ob das nicht eher ein mentales Problem ist, verursacht durch das immer propagierte Streben nach Selbstverwirklichung, als ein realistisch gesehen korrigierbares gesellschaftlich-beschäftigungspolitisches Problem.
Wenn Du den Tag geputzt, Park gefegt oder Steine geschleppt hast, ist die einzige Idee abends: Bier und dann ins Bett.
Kenn' ich, ich habe ja gedient etc..
Gruesse,
Bio
Hi,
Das Schlimme ist, daß diese "Reform" nur die Armut verbreiter und nichts am Problem der Arbeitslosigkeit ändert.
was inzwischen sogar einige Politiker wohl erkannt haben. Denn das Konzept - mehr Arbeitsplätze - wird ja wohl kaum aufgehen.
Man wird eben demnächst gezwungen - ich übrigens auch - Arbeiten zu machen, die keiner bezahlen will.
Das wiederum glaube ich nicht. Auch bisher ist es so, daß manche Kommunen Sozialhilfeempfänger arg unter Druck setzen, Arbeit zu suchen. Nur viel Erfolg haben sie damit natürlich nicht. Natürlich deshalb, weil auch intensivste Arbeitssuche keine neuen Stellen schaffen kann. Und selbst billigste Entlohnung - im Rahmen der Tarifverträge - nicht. Automatisierung ist nunmal billiger und rationalisiert Arbeitsplätze.
Daran wird auch nichts ändern, wenn ab nächstem Jahr die Millionen Arbeitslosenhilfeempfänger quasi Sozialhilfeempfängern gleichgestellt werden - im Gegenteil: Sozoalhilfeempfänger ohne jegliche berufliche Qualifikation werden es umso schwerer haben gegen die neue "Konkurenz" auf dem Arbeitsmarkt.
Fakt ist, daß durch die Reform nicht die Millionen fehlenden Arbeitsplätze entstehen und finanzieller Druck auf die Arbeitslosen absolut nichts bringt - außer den Staatshaushalt etwas zu entlasten.
Fakt ist auch, daß wir eine Arbeitslosen_versicherung_ hatten. Ist es verkehrt, hieraus Ansprüche abzuleiten? Nein. Ein entsprechender Gegenwert für die - von vielen über Jahrzehnte eingezahlten - Beiträge sollte schon zugestanden werden. Das ist nach der Reform nicht mehr gegeben.
Ok, andererseits finde ich auch, daß eine über viele Jahre gehende bessere Alimentierung von ehemaligen Beitragszahlern gegenüber Sozialhilfeempfängern ungerechtfertigt ist. Nur geht diese Reform wirklich zu weit.
Der einzige Ausweg aus der Arbeitslosigkeit ist die hier auch schon angesprochene Umverteilung der vorhandenen Arbeit. Was wäre, wenn eine 30-Stunden-Woche eingeführt würde - kostenneutral, d.h. ohne Lohnausgleich? Viele der Arbeit Besitzenden würden jammern, aber die Arbeitslosen hätten wieder Chancen, eine Stelle zu bekommen; sogar bei staatlichen oder kommunalen Trägern, denn deren Sozialausgaben würden neue Stellen zulassen statt der auch hier immer stärkeren Wegrationaliserung.
Und wer dann noch arbeitsfähig ist und trotz offener Stellen keine Arbeit annimmt, dem können dann auch finanzielle Einbußen zugemutet werden.
freundliche Grüße
Ingo
Hi,
Der einzige Ausweg aus der Arbeitslosigkeit ist die hier auch schon angesprochene Umverteilung der vorhandenen Arbeit. Was wäre, wenn eine 30-Stunden-Woche eingeführt würde - kostenneutral, d.h. ohne Lohnausgleich?
Das wäre super. Ich hab eh keine Lust auf 40 Stunden :-) Und, wie ich unten schon schrieb, finde ich das Geld für weniger Arbeit vollkommen ausreichend.
Viele der Arbeit Besitzenden würden jammern, aber die Arbeitslosen hätten wieder Chancen, eine Stelle zu bekommen;
genau. Und auf das Gejammer darf die Politik keine Rücksicht nehmen. Es geht um Gereichtigkeit. Und ganz nebenbei glaube ich auch, wenn die Leute mal mehr Zeit hätten, daß sie nach einer Weile merken, daß sie dieses ganze Geld als Ausgleich für den nervigen Streß-Job gar nicht mehr brauchen.
Gruß, Andreas
hi,
Der einzige Ausweg aus der Arbeitslosigkeit ist die hier auch schon angesprochene Umverteilung der vorhandenen Arbeit. Was wäre, wenn eine 30-Stunden-Woche eingeführt würde - kostenneutral, d.h. ohne Lohnausgleich?
ich wäre sofort dafür.
Viele der Arbeit Besitzenden würden jammern,
ich nehme bei uns in der firma gegenwärtig an einem programm teil, wo ich auf sonderzahlungen (urlaubs-/weihnachtsgeld) verzichten kann, und dafür jeweils 22 freie tage mehr bekomme.
habe dieses jahr mein urlaubsgeld derart "umgewandelt", und mache dafür von mitte mai bis mitte oktober eine vier-tage-woche, den freitag jeweils frei.
ist natürlich eine leicht andere baustelle, weil das vornehmlich erst mal dazu dienen soll, arbeitsplätze bei uns zu _sichern_.
es sind einsparungen der gesamt-IT-kosten um 13% "verordnet" worden, zu erreichen über einen zeitraum von IIRC zwei jahren. und dazu zählen neben den sach- u.a. auch die personalkosten.
aber die Arbeitslosen hätten wieder Chancen, eine Stelle zu bekommen
wie gesagt, bei uns dient das derzeit erst mal dazu, keine neuen arbeitslosen zu "produzieren" - betriebsbedingte kündigungen sollen u.a. durch dieses programm vermieden werden.
Und wer dann noch arbeitsfähig ist und trotz offener Stellen keine Arbeit annimmt, dem können dann auch finanzielle Einbußen zugemutet werden.
das dürfte ja wohl in der ganzen diskussion vollkommen außer frage stehen.
gruß,
wahsaga
Hallo wahsaga,
Viele der Arbeit Besitzenden würden jammern,
ich nehme bei uns in der firma gegenwärtig an einem programm teil, wo ich auf sonderzahlungen (urlaubs-/weihnachtsgeld) verzichten kann, und dafür jeweils 22 freie tage mehr bekomme.
kuhl, das ist ja fast wie Lehrer ;-)
Und wer dann noch arbeitsfähig ist und trotz offener Stellen keine Arbeit annimmt, dem können dann auch finanzielle Einbußen zugemutet werden.
das dürfte ja wohl in der ganzen diskussion vollkommen außer frage stehen.
das denke ich auch. Aber es wird halt gern so getan, als wenn die Arbeitslosen ständig mit guten Jobangeboten umgarnt würden und einfach ablehnen oder zu doof für den Job sind. So nach dem Motto: "gute Leute werden eigentlich immer gesucht". Ist leider falsch.
Gruß, Andreas
Hi,
ich nehme bei uns in der firma gegenwärtig an einem programm teil, wo ich auf sonderzahlungen (urlaubs-/weihnachtsgeld) verzichten kann, und dafür jeweils 22 freie tage mehr bekomme.
solche Aktionen finde ich super. Nur leider funktioniert das ja wohl nur mit dem Einverständnis der Mitarbeiter, da sonst die Gewerkschaften kontern würden - und viele Arbeitsplatz Besitzende werden freiwillig nicht mitmachen wollen, da sie ja sonst finanzielle Probleme bekämen, die Raten fürs Wohneigentum, fürs Auto oder andere Luxusgüter nicht mehr aufbringen können. Sowas finde ich dann unsozial oder zumindest nicht solidarisch.
Wenn diese Option den Arbeitgebern auch ohne Einwilligung der Mitarbeiter/Gewerkschaften freistünde, könnte der Stellenabbau gebremst werden und bestimmt auch einige neue Stellen eingerichtet werden. Außerdem dürfte dies die Produktivität erhöhen, da die Mitarbeiter über mehr Freizeit verfügen und dadurch weniger belastet werden.
Aber wie sieht die Wirklichkeit aus? Die Arbeitszeit soll - ohne Lohnausgleich - heraufgesetzt werden, damit die Arbeitskraft billiger wird, aber die Arbeitnehmer keine finanziellen Einbußen erleiden. Nur hilft das den Arbeitslosen kein Stück weiter - im Gegenteil: Unternehmen, die neue Arbeitskräfte einstellen müßten, können nun darauf verzichten.
Und wer dann noch arbeitsfähig ist und trotz offener Stellen keine Arbeit annimmt, dem können dann auch finanzielle Einbußen zugemutet werden.
das dürfte ja wohl in der ganzen diskussion vollkommen außer frage stehen.
Sicherlich. Ich erwähnte dies nur deshalb, weil es bei dem derzeitigen Stellenmarkt einfach unfair ist, mit diesem Argument zu kommen. Auf der gleichen Schiene liegen die öfter gehörten Äußerungen im Sozialhilfebereich: wegen einigen wenigen Fällen von tatsächlichem Mißbrauch werden alle Sozialhilfeempfänger ständig mehr drangsaliert und müssen wachsende Einbußen hinnehmen. Es ist halt besonders einfach, bei den Ärmsten in unserer Gesellschaft zu sparen. Krassestes Beispiel aus dem Sozialhilfebereich ist der geplante Wegfall des Zusatzbarbetrages für in Heimen untergebrachte Personen. Zur Erklärung: Heimbewohner dürfen zu ihrem "Taschengeld" von ca. 88 EUR (womit sie sämtliche persönlichen Bedürfnisse inkl. z.B. Pflegeartikel, Fußpflege u.a. bestreiten müssen) 5% ihrer Rente bis max. ca. 44 EUR behalten. Viele sind darauf angewiesen. Künftig will sich der Staat mit diesen 44 EUR sanieren, wofür die Menschen im Altenheim Jahrzehnte Rentenbeiträge geleistet hatten.
freundliche Grüße
Ingo
Hi,
Außerdem dürfte dies die Produktivität erhöhen, da die Mitarbeiter über mehr Freizeit verfügen und dadurch weniger belastet werden.
das ist leider leider sooo wenig bekannt und verstanden, obwohl längst bewiesen, daß Leute, die in einem ihnen angemessen Maß arbeiten dürfen, in der dann verbrachten Zeit produktiver sind. Mit der geplanten Arbeitszeitverlängerung schießen sich die Arbeitgeber ein Eigentor.
Gruß, Andreas
Hallo.
Außerdem dürfte dies die Produktivität erhöhen, da die Mitarbeiter über mehr Freizeit verfügen und dadurch weniger belastet werden.
das ist leider leider sooo wenig bekannt und verstanden, obwohl längst bewiesen, daß Leute, die in einem ihnen angemessen Maß arbeiten dürfen, in der dann verbrachten Zeit produktiver sind. Mit der geplanten Arbeitszeitverlängerung schießen sich die Arbeitgeber ein Eigentor.
Prokuktivität in der Massenfertigung beruht primär auf Gruppendruck. Veränderungen der Arbeitszeit, der Arbeitsumgebung oder der Werkzeuge verändern auch nicht selbst die Produktivität, sondern veranlassen den Arbeiter, diese Faktoren einzukalkulieren und seine Leistung entsprechend und im Zusammenspiel mit seinen Kollegen zu variieren.
MfG, at
Hi,
Prokuktivität in der Massenfertigung beruht primär auf Gruppendruck.
Du vergißt aber die Krankenstände, die sich bei der Bedrohung des Verlusts des Arbeitsplatzes zwar - zumindest votrläufig - reduzieren, aber bei besseren Arbeitsbedingungen deutlich verringern. Außerdem gibt es ja nicht nur Massenfertigung.
freundliche Grüße
Ingo
Hallo.
Du vergißt aber die Krankenstände, die sich bei der Bedrohung des Verlusts des Arbeitsplatzes zwar - zumindest votrläufig - reduzieren, aber bei besseren Arbeitsbedingungen deutlich verringern. Außerdem gibt es ja nicht nur Massenfertigung.
Nein, das habe ich nicht vergessen. Recht hast du natürlich dennoch.
MfG, at
Hi Ingo,
Fakt ist, daß durch die Reform nicht die Millionen fehlenden Arbeitsplätze entstehen und finanzieller Druck auf die Arbeitslosen absolut nichts bringt - außer den Staatshaushalt etwas zu entlasten.
Ausschließlich darum scheint es zu gehen, ein arbeitsmarktpolitischer Offenbarungseid...
Fakt ist auch, daß wir eine Arbeitslosen_versicherung_ hatten. Ist es verkehrt, hieraus Ansprüche abzuleiten? Nein. Ein entsprechender Gegenwert für die - von vielen über Jahrzehnte eingezahlten - Beiträge sollte schon zugestanden werden. Das ist nach der Reform nicht mehr gegeben.
Versicherung und Hilfe waren nie das Gleiche. Aber dennoch ist es eine schreiende Ungerechtigkeit, dass jemand, der 20 Jahre lang in die Systeme eingezahlt hat, nach einem Jahr mit jemandem gleichgestellt wird, der nie einen Handschlag getan hat. Das ganze Verfahren macht auch deutlich, dass man es um jeden Preis vermeiden sollte, irgend etwas in diese Systeme einzuzahlen, weil es keine akzeptabele Gegenleistung gibt.
Es ist einfach eine Schande, dass ein Mensch, der sein Leben lang gearbeitet hat, sobald er in ein Altenheim muss, auf 120 Euro Tschengeld gesetzt wird. Es ist unmenschlich, Menschen, die bei vollem Engagement jahrzehntelang geblecht haben und dann, etwa aufgrund einer Insolvenz ihre Arbeit verlieren, binnen kürzester Zeit auf Sozialhilfeniveau zu drücken. Wieviel tausend Euro haben viele von denen in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt in ihrem Berufsleben, um jetzt noch als Faulenzer und arbeitsunlustige Penner dargestellt zu werden?
Der einzige Ausweg aus der Arbeitslosigkeit ist die hier auch schon angesprochene Umverteilung der vorhandenen Arbeit. Was wäre, wenn eine 30-Stunden-Woche eingeführt würde - kostenneutral, d.h. ohne Lohnausgleich?
Mir scheint das einer der gangbaren Lösungswege zu sein.
Viele Grüße
Mathias Bigge
Hi,
Es ist einfach eine Schande, dass ein Mensch, der sein Leben lang gearbeitet hat, sobald er in ein Altenheim muss, auf 120 Euro Tschengeld gesetzt wird.
So war es bisher. Künftig sollen es ja noch 44 Euro weniger sein und selbst dieser vergleichsweise winzige Anteil an dem Renteneinkommen wegfallen. Wobei ich noch garnicht erwähnt hatte, daß durch die Gesundheitsreform die Heimbewohner schon jetzt zusätzlich gebeutelt werden und von ihrem "Taschengeld" Zuzahlungen leisten müssen.
freundliche Grüße
Ingo
Hi Jens,
Die Medien jedoch, reden ja lieber ueber Kuerzungen,
als darueber was sich Verbessert.
Objektiv ist es eine massive Kürzung der Sozialleistungen, alles andere sind Spiegelfechtereien.
Viele Grüße
Mathias Bigge
Hallo,
Objektiv ist es eine massive Kürzung der Sozialleistungen
ohne ihr die versprochenen Chancen an die Seite zu stellen.
Gruß, Andreas