Hi,
meine Ausgangsfrage war, sehr allgemein und stammtischmäßig ausgedrückt, warum jemand arbeiten gehen sollte, wenn er für das gleiche Geld auf dem Sofa liegen kann. Soll diese Fragestellung verhindert werden, kann man entweder die Arbeit besser bezahlen oder die Stütze verringern.
Du kennst das Lohnabstandsgebot in der Sozialhilfe? Fakt ist, daß geringbezahlte Arbeit nicht ausreicht, um den Lebensunterhalt einer Familie mit Kindern zu decken und daher auch viele Vollzeit arbeitende Menschen ergänzende Sozialhilfe benötigen - und diese ist im letzten Jahrzehnt gemessen am Preis- und Lohnniveau ständig gesunken.
Falls Du nicht der Meinung bist, dass ein Arbeitsloser auch stupide und/oder schwere Arbeit annehmen soll, dann erkläre bitte, wie Du stattdessen seine Wartestellung finanzieren willst und warum ich mit meinen Abgaben dazu beitragen sollte, obwohl ich keinen Wert auf diese Unterstützung lege.
Bist Du tatsächlich der Meinung, daß es auch nur annähernd genug "stupide und/oder schwere Arbeit" für die Millionen Arbeitslosen gibt? Außerdem macht es wohl wenig Sinn, wenn hochqualifizierte Kräfte solche Jobs den wenig qualifizierten Arbeitsuchenden wegnehmen.
Mehrere Millionen hoch bezahlter Arbeitsplätze lassen sich nicht von heute auf morgen aus dem Ärmel schütteln
nicht ohne Einbußen bei dem Teil der Bevölkerung, die einen Arbeitsplatz hat. Und Dieser hat nunmal eine stärkere Lobby.
Und last but not least bin ich der Meinung, dass die Sozialleistungen in Teilbereichen in jedem Fall überhöht sind und deshalb nicht gerade dazu einladen, mit aller Kraft selbst für seinen Lebensunterhalt zu sorgen, auch wenn's mühsam ist.
... und keine zusätzlichen Arbeitsplätze schafft.
Sorry aber mich ärgert dieses Argument wirklich. Zugegeben gibt es einige Wenige, die arbeiten könnten aber nicht wollen. Doch solange soviele Arbeitsplätze fehlen, finde ich das garnicht so schlecht, wenn Arbeitsunwillige nicht auch noch in die paar Jobs gedrängt werden, nach denen Andere händeringend suchen.
freundliche Grüße
Ingo