Hi Geistiger,
Nein, es ging uns in den letzten fünfzig Jahren gut, weil einerseits die Wirtschaft lief und andererseits die Stütze noch nicht jegliches Maß verloren hatte.
Die Kosten der Sozialsysteme steigen, auch wenn die Summen, um die es geht, Peanuts sind im Vergleich zu den hunderten von Milliarden, die man nach der Wiedervereinigung ins Nirvana geschaufelt hat.
Es gibt zwei prinzipielle Lösungen, die Kosten zu senken:
1. Möglichst viele in Lohn und Brot bringen, etwa indem man vorhandene Arbeit besser verteilt.
2. Die Betroffenen deklassieren.
Leute wie unser cooler Wirtschaftsminister Clement sind eher für Lösung zwei. Und die Masse der Medienmacher und Politiker hat da wenig Probleme. Die Bandagen werden härter: Wer's jetzt nicht auf eigene Faust schafft, kriegt die passende Schüttung. Besonders die vielen Kinder! Könnten doch Teppiche knüpfen? Fußbälle nähen für die WM? Geht doch in anderen Ländern auch!
Wer sich den herrlichen Maßnahmen widersetzt, muss mit Kürzungen rechnen. Naja, bei den Summen, die die Menschen zur Verfügung haben, wird's eng mit Miete und Heizung. Aber vielleicht entwickelt sich auf der Straße endlich wieder der lange verschüttete Arbeitswillen.
Das hier ist nicht meine Welt!
Mal anders gesagt: Die Regierung Schröder hat es nicht geschafft, die versprochenen Arbeitsplätze zu schaffen. Warum treten diese Gescheiterten nicht ab und machen Fähigeren Platz? Wo bleibt da der Marktgedanke?
Vielleicht gibt es ja sogar in den eigenen Reihen bessere Leute. Vor allem kalt wirkende Typen wie Clement, Müntefering und dergleichen müsste die SPD dringend aus der Schusslinie nehmen, wenn sie bei der nächsten Wahl eine Chance haben will. Vor allem bei Clement habe ich das Gefühl, dass er arbeitsmarktpolitisch resigniert hat und auch mit einem Wahlerfolg nicht mehr rechnet und jetzt den eigenen Genossen nochmal richtig zeigen will, was ne Harke ist. Der hätte doch eh lieber in der CSU Karriere gemacht, wenn das in NRW nicht ein bisschen schwierig wäre....
Viele Grüße
Mathias Bigge