Geistiger Hohlraum: Hilfe - Hartz IV wird Chefsache!

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Ich würde mich ja lieber mit strukturell ebenbürtigen Wettbewerbern messen, Polen, Ungarn und ihre Nachbarn, aber auch China und dergleichen.
Allein die Liste dieser Länder, die ja alle als Beispiele für "strukturell ebenbürtige Wettbewerber" stehen sollen, zeigt, dass Du nicht richtig nachdenkst. Die genannten Länder sind strukturell kaum vergleichbar und weisen wenig strukturelle Ähnlichkeiten zur BRD auf.

Ich weiss ja nicht, wann Du das letzte Mal über den Tellerrand geschaut hast, aber Polen in eine wirtschaftliche Liga mit Ländern zu stecken, die Anführer der Hunger- und Sterblichkeitsstatistiken sind, finde ich extrem abenteuerlich, um nicht zu sagen unverschämt.

Ein Arbeiter aus Deutschland steht nicht in Konkurrenz zu einem Hungerskelet aus Somalia, sondern zu einem gut ausgebildeten Arbeiter in Polen oder China. Das ist der Vergleichspunkt in Kostenfragen. Wenn das Umfeld und die Arbeitsqualität dieser Länder, nicht nur, aber auch im Verhältnis zu den Kosten nicht dem/der deutschen ebenbürtig wäre, dann frage ich mich, warum Autos oder PC-Komponenten für den deutschen Markt nicht ausschließlich in Deutschland, sondern auch in Tschechien respektive China gebaut werden.

Wie erklärst Du Dir angesichts Deiner Ausgangsthese, dass weltweit wirtschaftlich die Länder führend sind, die ein besonders hohes Lohnniveau haben?

Ich weiss jetzt nicht, welche Ausgangsthese Du meinst, aber meine Ausgangsfrage war, sehr allgemein und stammtischmäßig ausgedrückt, warum jemand arbeiten gehen sollte, wenn er für das gleiche Geld auf dem Sofa liegen kann. Soll diese Fragestellung verhindert werden, kann man entweder die Arbeit besser bezahlen oder die Stütze verringern. Die Lösung besserer Bezahlung ist in vielen Fällen nicht möglich, da die Arbeit unvermeidbar dorthin tendiert, wo sie bei gleicher Qualität am wenigsten kostet, siehe voriger Abschnitt. Wer immer mehr Lohn verlangt und meint, damit durchzukommen während gleich daneben jemand genauso gutes steht, der nur die Hälfte will, der lebt in einer Traumwelt.

Mit wirtschaftlichen Überlegungen hat meine Frage allerdings nur oberflächlich zu tun, es ist vielmehr eine moralische Frage.

Falls Du nicht der Meinung bist, dass ein Arbeitsloser auch stupide und/oder schwere Arbeit annehmen soll, dann erkläre bitte, wie Du stattdessen seine Wartestellung finanzieren willst und warum ich mit meinen Abgaben dazu beitragen sollte, obwohl ich keinen Wert auf diese Unterstützung lege.

Ein Anstoß wäre etwa die wirkliche und konsequente Senkung der Lohnnebenkosten.

Richtig. Aber erkläre doch bitte auch, wie Du die Abgaben und Steuern senken und gleichzeitig die Sozialausgaben beibehalten willst. Man kann nur das ausgeben, was man einnimmt, und die staatliche Kreditlinie ist restlos ausgereizt.

Mehrere Millionen hoch bezahlter Arbeitsplätze lassen sich nicht von heute auf morgen aus dem Ärmel schütteln, das Finanzproblem haben wir aber jetzt. Obendrein finde ich es bedenklich, dass bei einem kurzen Rückgang der Wirtschaftsleistung sofort die Sozialsysteme zu röcheln anfangen. Und last but not least bin ich der Meinung, dass die Sozialleistungen in Teilbereichen in jedem Fall überhöht sind und deshalb nicht gerade dazu einladen, mit aller Kraft selbst für seinen Lebensunterhalt zu sorgen, auch wenn's mühsam ist.
Aus diesen Gründen bin ich dafür, dass Sozialleistungen zusammengestrichen werden, selbstredend nicht auf Null, aber ein Stück ist da schon drin.

Es können aber nicht die einzigen Maßnahmen sein. Insbesondere wünsche ich mir eine gezielte Förderung / Protegierung kleiner und mittlerer Unternehmen. Diese Firmen sind innovativ und flexibel, aus verschiedenen Gründen standorttreu, können sich Steuertrickser nicht in dem Maße leisten wie internationale Konzerne und wenn mal einer Pleite geht, sind erstens nicht auf einen Schlag Massen an Arbeitsplätzen betroffen und zweitens steht gleich eine Vielzahl lokaler Konkurrenten bereit, um die Arbeit und damit möglicherweise auch die Arbeitsplätze zu übernehmen.

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