Hallo.
Zum einen hat eine Tabelle keine ursprüngliche direkte Bedeutung, da niemand festgelegt hat, welche Arten von Inhalten miteinander in Bezug gesetzt werden.
Festgelegt ist aber, dass sie in vergleichender Weise Bezug aufeinander nehmen.
Es kann in vielen Fällen gesagt werden, dass diese und jene logische und grafische Zu- und Anordnung eine Tabelle ist.
Wenn oben gennantes Kriterium erfüllt wird, sicher.
Zum anderen haben die HTML-Elemente rund um table keine dermaßen festgelegte Bedeutung, wie es bei dl der Fall ist. Die Specs unterscheiden zwischen dem direkten und dem indirekten, ebenfalls »zulässigen« Verwendungszweck von dl. (Auch wenn ich dies eher für eine Reaktion auf die kreative, abweichende Zweckentfremdung aka »Missbrauch« der Vergangenheit sehe, die damit kanonisiert wurde.) Ursprünglich ist die Beschaffenheit der Inhalte von dl festgelegt.
*lol*
Was einer Tabelle seit Ewigkeiten recht ist, soll einer Definitionliste niemals billig werden dürfen?
Wenn etwas "aufgelistet werden" soll, kenne ich dafür bessere Möglichkeiten, deren HTML-Pendant diesen Zweck bereits im Namen tragen.
Nein, bestimmt nicht. Die Tabelle ist ja zweispaltig und die <th scope="col"> ändert sich von Zeile zu Zeile. Das mit ul oder ol abbilden zu wollen, endet in Semantikverlust.
Eine Tabelle ist zumindest zwiespaltig ;-)
Zweispaltig hingegen ist sie mindestens, wobei das von dir beispielhaft angeführte Dokument den Sinn von Tabellen durch die Art ihrer Aufbereitung bereits wieder ad absurdum geführt hat.
alpha beta
| |
A -> 1
B -> 2
C -> 3
. .
. .
Im Übrigen liegt hier wohl ein Missverständnis vor: Natürlich würde ich eine solche Matrix als Tabelle auszeichenen, da es sich ja um eine solche handelt, und eben um keine einfache Liste.
Bilde eine solche Struktur einmal mit ol oder ul heraus.
Warum sollte ich das tun? Ich bilde Listen als Listen und Tabellen als Tabellen ab.
Sicherlich, wer gute E-Texte in Anlehnung an Hypertext-Nonlinearität schreibt, hat diese Möglichkeit. Wer alles in Markup denkt, sowieso. Das ist aber bei Gesetzen nicht der Fall, sie sind nicht für das Web unter Berücksichtigung existierender Markupstrukturen geschrieben. Da würde man wahrscheinlich daran scheitern, das Unausgesprochene und Implizite auszeichnen zu wollen, das wäre dann eher Aufgabe der Interpretation und Aufbereitung, also etwa in Form von Kommentierung der Gesetzestexte, wenn die Gesetzestexte elektronisch zugänglich gemacht werden.
Das mag sein, aber wie sollte dem anderweitig begegnet werden?
Eine Definitionsliste ist eine Liste von Definitionen. Sprachliche Begriffe, Ausdrücke bzw. Termini werden durch Erklärung des bedeuteten Inhalts mit Sinn gefüllt, um diese Begriffe als Begriffe dem Leser zu vermitteln. Das ist das Ziel einer Definitionsliste, wenn sie sich als Definitionsliste versteht. In einem Glossar etwa bietet sich eine Definitionsliste an. Im Hypertext ist »Definition« natürlich auch durch Querverweise möglich (strenggenommen letztlich nur durch Querverweise, wenn der Hypertext vollständig sein will).
Über die Sinnhaftigkeit reinen Hypertextes müssen wir wahrschinlich nicht streiten. Aber was dagegen sprechen etwa "§ 1" im Kontext "BGB" zu definieren? -- Ich weiß, wir drehen uns im Kreis.
Nun mag das dl-Element in HTML für viele andere Arten von logischen Verbindungen vorgesehen sein, welche ich als Überschriftenstrukturen (Kochrezeptbeispiel) und Tabellenstrukturen (Dialogbeispiel) kennzeichnen würde, dann ist es aber eine generische Zuordnungsliste, keine Definitionsliste im strengen Sinne mehr, weil keine Termini definiert wird.
Sowohl Kochrezepte als auch Dialoge sind für mich eindeutig <ol>, da hier nicht die Vergleichbarkeit oder eine Begriffsklärung im Vordergrund stehen und hier schon einmal gar nicht eine bloße Anhäufung ungeordneter Informationen dargestellt wird, sondern ein Element, dessen wichtigstes semantisches Kriterium die Reihenfolge ist.
Was in einem Gesetz vorliegt, sind im Grunde genommen Überschriften, die das Thema des Textes/Unterabschnitts beschreiben (»der folgende Text befasst sich mit ...«) oder auf ein paar Begriffe bringen.
Ein Gesetz hat bei mir genau eine Überschrift. Die darunter stehenden Paragraphen werden innerhalb dieses Kontestes textlich definiert.
Der nachfolgende Inhalt erklärt aber nicht den Sinngehalt der Überschrift als sprachlichen Ausdruck, es liegt keine Definition vor (mit der Auffassung »Der Inhalt des §X des Gesetzes A definiert die Bedeutung des Zeichens '§X' im Kontext des Gesetztes A« kann ich mich nicht anfreunden).
Bereits die alleinige Nennung von Paragraphen zuzüglich des Buches, in dem sie stehen, etwa vor Gericht steht für Juristen synonym für den deren Inhalt, weshalb sich also unabhängig von HTML und uns beiden die Fachleute bereits mit dem Definitionscharakter dieser Methode angefreundet zu haben scheinen.
Das heißt nicht, dass dl nicht eine angemessene Auszeichnung ist, weil das W3C es als ziemlich generisch definiert hat, aber eine Definitionsliste im strengen Sinne ist es nicht.
Darin kann ich dir nur zustimmen, aber wenn du diese Dinge tatsächlich so streng sähest, hättest du auch ganz andere Schwierigkeiten: Ein "Image" hat per Definition abbildenden Charakter, was die Nutzung von <img> als semiotisches Ikon mit (zu) hohem Abstraktionsgrad, semiotischen Index oder als Symbol ausschlösse. Damit wäre es durch seine bloße Benennung für kaum mehr etwas zu verwenden, wenn das W3C nicht doch ein wenig über seinen Tellerrand hinausgeschaut hätte.
Sie stehen nicht willkürlich unter- und nebeneinander, sondern aufgrund ähnlichen Charakters. Die linke Spalte eine Liste von Merkmals- bzw. Eigenschaftsnamen erhält, denen in der rechten Spalte Werte bzw. Merkmalsausprägungen zugeordnet werden. Diese Merkmale (Merkmalspaare) sind insgesamt Metainformationseinheiten, daher passen sie in diese Liste. Im RDF-Jargon wäre die Merkmalsbezeichnung das Prädikat, das Subjekt das gegenwärtige Dokument und der Wert das Objekt. Diese Schemata liegt auch der Tabelle zugrunde, daher sind es für mich tabellarische Zuordnungen und eine Tabelle ist angemessen.
Ich sehe eben die Eigenschaft der Vergleichbarkeit von Tabelleninhalten als maßgeblich an, und diese ist hier nicht nur nicht gegeben, sie ist nicht einmal gefragt.
Ich sehe keinen einzigen semantischen Anhaltspunkt, der hier eine solche Auszeichnung rechtfertigen könnte, während ich mit <dl> überhaupt keine Schwierigkeiten damit hätte.
»Für mich ist es evident« ist auch keine besonders sinnvolle Argumentationsweise. ;)
Einspruch stattgegeben ;-)
Aber zum einen habe ich so nur meine Einschätzung im Gegensatz zu einer allgemeingültigen These kundgetan und zum anderen müsste ich jetzt zurückblättern, um den Bezugspunkt festzustellen ;-)
Vielmehr scheint es sich bei dem für die von dir genannte Seite zuständigen Gestalter als praktisch herausgestellt zu haben, alles als Tabellen auszuzeichnen, worauf meines Erachtens der gesamte untere Teil hindeutet.
Wovon sprichst du? Der untere Teil vermixt tatsächlich Layout- und Datentabellen.
Okay, dann sind wir uns einig, nur drängte sich mir dadurch eben der Verdacht auf, dass er dies oben ebenso getan haben könnte.
Diese Daten hätte man nämlich als Tabelle auszeichnen können, wenn man die Kategorien vernünftig -- hier wohl nebeneinander -- angeordnet hätte.
Du meinst <thead><tr><th scope="col">Element Name</th><th scope="col>Label</th><th scope="col>Definition</th><th scope="col>Comment</th></tr></thead><tbody><tr><th scope="row">Title</th><td>... usf.?
So oder ähnlich. Jedenfalls in einer Form, die tatsächlich der Veranschaulichung dient, wenn man schon Inhalte tabellarisch zusammenfassen kann.
MfG, at