Hallo.
Mir ging es nie darum, den Autor der Beispielseite als Kronzeugen anzuführen, ich habe lediglich die abstrakten Verhältnisse der Daten und ordnende Bezüge beschrieben, die sich meiner Meinung nach in der Tabelle vorfinden. Ob sich der Autor dessen bewusst ist, ist mir im Prinzip egal, der Code sagt mehr aus, als ihm möglicherweise bewusst war.
Okay, geschenkt.
Ich verstehe "vornehmlich" als "vor allem", "in erster Linie" oder eben "maßgeblich, womit alle anderen Anwendungen von Tabellen also Ausnahmen darstellen, die diese Regel bestätigen.
Mir hilft die Unterscheidung zwischen Regel und Ausnahme hinsichtlich der Vergleichbarkeit bei der Frage, welche Tabellen semantisch sind, wenig weiter.
Semantisch sind die, die der Regel entsprechen, sowie solche mir unbekannten Ausnahmen, die ich leider nicht weiter spezifizieren kann, da ich sie ja nicht kenne.
Für mich ist dies ein klassisches Beispiel für verschachtelte Listen, die ja nach genau dem von dir beschriebenen Prinzip funktionieren.
Sicherlich lässt es sich mit verschachtelten Liste abbilden. Wenn man sich etwa die Datenstruktur anhand von Knoten verdeutlicht, so sind die Datensätze auch Listenelemente, die jeweils bestimmte Eigenschaft-Wert-Paare enthalten. Hier hat sich das Auffassen als Tabelle aber offenbar als hilfreicher erwiesen, interessant ist auch, dass die sogenannten »Tabellen« in relationalen Datenbanken auch aus solchen Datenstrukturen bestehen können, die du als Listen auszeichnen würdest, und dies wahrscheinlich auch zu einem stattlichen Anteil tun. Eine andere Annäherungsweise wäre das Nachdenken über äquivalente XML-Strukturen:
<adressen>
<adresseintrag>
<name>...</name>
<strasse>...</strasse>
...
</adresseintrag>
...
</adressen>
<h1>Adressen</h1><ul><li>
<dl><dt>Adresse</dt><dd><dl>
<dt>Name</dt><dd>...</dd>
<dt>Straße</dt><dd>...</dd>
...
</dl></dd></dl></li>
...
</ul>
Ein Schelm, wer hier Gemeinsamkeiten sieht... ;)
Stimmt ;-)
Die Eigenschaft eines Datensatzes ruft immer eine Spalte hervor, die Gleichförmigkeit aller anderen Datensätze verlangt.
Gut, diesen Nachteil einer Tabelle hatte ich bisher nicht beachtet. Ein Vorteil erwächst ja nur dann daraus, wenn die Datensätze einem Vergleich unterzogen werden sollen -- und genau dann sind Tabellen ja sinnvoll.
Im Übrigen hattest du gefordert, die Elementliste im besagten DCMI Core Element Set-Dokument als Tabelle auszuzeichnen, dabei ist es doch selbst eine klassische verschachtelte Liste?
Sobald die Vergleichbarkeit der Datensätze im Vordergrund steht, verwende ich Tabellen.
Die Auszeichnung beeinflusst hier durchaus die Art der Aufnahme der Inhalte. Eine Überschriftenstruktur etwa kann als solche durchsprungen werden und taucht in entsprechenden Gliederungsnavigationen auf. Eine Tabelle erlaubt es, eine Zelle zumindest über zwei Achsen in seiner Zugehörigkeit zu bestimmen (zugegeben, das geht bei verschachtelten dl-Elementen auch, also <dl><dt>Datensatztitel1</dt><dd><dl><dt>Merkmal1</dt><dd>Wert1</dd>...</dl></dd>..</dl>, wäre vielleicht auch angemessener beim obigen Codebeispiel, müsste man näher untersuchen) und sie erlaubt ein direktes Springen von einem bestimmten Wert eines Datensatzes zu einem Wert eines anderen Datensatzes desselben Merkmals.
Wozu nutze ich dies, wenn nicht zum Vergleich?
Die Strukturierung kann also die Lesebedingungen und die Bedienungssituation entscheidend ändern und diese »Präsentation« der Daten hängt m.E. sehr stark mit der Verständlichkeit der Aussage zusammen, selbst wenn man annimmt, dass die verschiedenen Markupstrukturen denselben Sachverhalt wiedergeben, nur andere Schwerpunkte setzen und Herangehensweisen verwenden.
Dass sie die Bedingungen und die Handhabung beeinflussen ist mir natürlich klar. -- Das ist ja auch kein Zufall, sondern gewollt. Aber als Autor kann ich ja nur einen Schwerpunkt und nur eine Herangehensweise mittels der Struktur präferieren. Und natürlich wähle ich da die mir semantisch korrekt erscheinende, aber den Inhalt beeinflusst die Struktur dennoch nicht.
Was ich auch zu sagen versuchte, war, dass die Sichtweise »der Paragraphinhalt ist die Definition der Paragraphbezeichnung« notwendigerweise Auswirkungen darauf hat, wie der Inhalt und überschreibende Bezeichnung aussehen. Dann muss ich von der Bezeichnung auch verlangen, dass sie als angemessener, nicht zu präziser und nicht zu allgemeiner Container für die Inhalte dienen kann und auch wirklich »für diese (stellvertretend) steht«. Ob das etwa bei »§3 Ordnung auf dem Friedhof« usw. der Fall ist, bezweifle ich, obwohl ich es am Friedhofsordnungsbeispiel mit den im Allgemeinen relativ aussagekräftigen Paragraphentitel (und den zusätzlichen Übersichtskategorien jenseits des Paragraphensystems) noch besser nachvollziehen kann als bei einem BGB-Pararaphen oder ähnlichen.
Aber das Prinzip ist doch das gleiche.
Bei Überschriften muss man sich genauso Gedanken darüber machen, in wie weit sie den betitelten Inhalt kennzeichnen und »repräsentieren«, da stehen aber m.M.n. andere Kriterien im Vordergrund als bei der Definitionsliste im strengen Sinne, die Überschrift umfasst den Inhalt nicht. Aber die Unterscheidung verschwimmt mir, wenn ich von der Definition absehe und jeweils nur die Zuordnung vergleiche (gemäß dem Zitat aus der ersten HTML-Spec).
Zunächst würde ich niemals eine <dl> ohne <hx> verwenden, um immer einen klaren Bezugspunkt zu haben. Wenn ich eines dieser Elemente oder gar beide mit unpassenden Inhalten versehe, funktioniert das Konstrukt natürlich nicht, aber das ist ja bei einer Tabelle oder einzelnen Absätzen auch nicht anders.
MfG, at