Sven Rautenberg: Bush und kein Ende ...

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Moin!

Ist es denn nicht so, daß die US-Amerikaner sämtlichen Informationsbedarf sowieso nur aus ihrer Perspektive betrachten, der umgekehrte "Informationsfluss" mit dem Alibi-Hinweis auf sicherheitrechtliche Bedenken verweigert wird?

Genau so ist es. Siehe den Terroristenprozeß in Hamburg.

Da hat man zwei Personen, die verdächtigt werden, an den Vorbereitungen zum 11. September beteiligt gewesen zu sein.

Der Hauptbelastungszeuge ist in amerikanischer Hand, dessen Aussagen wurden irgendwie dem Gericht nach Hamburg zugeteilt, um dann eine Verurteilung zu erwirken.

Pustekuchen: Die nächste Instanz hat den Schuldspruch kassiert und das Verfahren an das Gericht zurückverwiesen. Schuld sind die Amerikaner, die mit der Herausgabe von Informationen sehr zurückhaltend waren.

Natürlich kann auch Absicht dahinterstecken. Wenn die mutmaßlichen Täter in Hamburg freigesprochen werden, könnte man sie leichter kidnappen und in USA vor Gericht stellen.

Ich würde den US-Amerikanern (zum Glück, werden sich manche jetzt denken) auch nicht mehr herausrücken als unbedingt notwendig.

Das Dumme mit den Flugdaten: Ohne sie würden die deutuschen/europäischen Gesellschaften die Landerechte dort wohl verlieren. Und das wäre ein herber Einschnitt in die Finanzlage.

Natürlich könnte sich Europa mit einem identischen Schritt dagegen wehren. Nur: Dann kommt keiner mehr mit dem Flugzeug von Europa nach Amerika und umgekehrt. Man könnte zwar einen Umschlagplatz in Grönland errichten - aber das erscheint dann doch etwas unsinnig.

Wenn ich an einflussreicher Position wäre, würde ich den US-Amis erstmal den Börsenhahn zudrehen, danach den Freikauf/Tausch von C02-Schadstoffausstosskontingenten (heisst das so?) weltweit untersagen.

Die Amerikaner scheinen nicht zu wissen, dass ihr Wirtschaftsglück daran hängt, dass alle Welt glaubt, in Amerika investiertes Geld würde bessere Erträge bringen, als irgendwo sonst auf der Welt. Das kann sich aber natürlich auch wieder drehen. Warten wir mal ab, was die nächste Präsidentenwahl so bringt.

Was die CO2-Emissionsrechte angeht: Die sind ein elementarer Bestandteil einer effizienten Umweltschutzpolitik. Wirklich, die Dinger sind eine gute Sache. Weil sie wirtschaftliches Handeln fördern.

Es gibt Industrien, bei denen es mit relativ wenig Geld möglich ist, die Emissionen um einen hohen Prozentsatz zu senken. Auch gibt es Industrien, bei denen eine Senkung um einen nur minimal möglichen Prozentsatz mit extrem teuren Maßnahmen erkauft wird.

Eine Kappungsvorschrift der CO2-Emissionen um 10% würde also die eine Industrie unterfordern, weil mehr drin wäre, und die andere Industrie extrem überfordern, wenn 10% absolut astronomische Summen kosten würde.

Indem die Rechte verkaufbar werden, kann es sich an den Stellen wirtschaftlich lohnen, das zu vernünftigen Kosten erzielbare Maximum an Einsparungen herauszuholen, um mit dem Rechteverkauf zu refinanzieren, während an den schwer reduzierbaren Stellen Rechte dazugekauft werden müssen, die billiger sind, als die Reduktionsmaßnahmen, aber wenigstens die Umweltbelastung über einen Marktpreis abbilden.

Und um noch eins draufzusetzen würde ich die Ausstrahlung britischer sowie US-Filme/Serien per Gesetz in D verbieten.

Gucke doch einfach kein Fernsehen mehr.

Ich würde auch eine Gesellschaft zur Aufrechterhaltung der deutschen Sprache ins Leben rufen bzw. besser unterstützen (da ich davon ausgehe, daß es so einen Schwachsinn in D schon längst gibt).

Mit welchem Recht willst du in meine TV- und Sprachnutzung eingreifen?

Unser Nachbarland im rückständigen "alten" Europa, Frankreich, hat schon gezeigt wie das geht. Begriffe wie "Handy" sollten eingedeutscht werden, aber Wörter wie "Mobile" oder "Cellular" oder "Cellphone" haben in der deutschen Sprachkultur wirklich nix zu suchen ,-)

Die deutsche Sprache funktioniert anders, als die französische. Weil auch die französische Gesellschaft anders funktioniert, nämlich viel zentralistischer. Und ich weiß nicht, ob ich das in jedem Falle besser finden würde.

- Sven Rautenberg

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Among the maxims on Lord Naoshige's wall, there was this one: "Matters of great concern should be treated lightly."
Master Ittei commented, "Matters of small concern should be treated seriously."
(Hagakure: The Way of the Samurai)