FrankieB: Bush und kein Ende ...

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Moin!

wer hat an der Uhr gedreht?

...

Wenn ich an einflussreicher Position wäre, würde ich den US-Amis erstmal den Börsenhahn zudrehen, danach den Freikauf/Tausch von C02-Schadstoffausstosskontingenten (heisst das so?) weltweit untersagen.

Die Amerikaner scheinen nicht zu wissen, dass ihr Wirtschaftsglück daran hängt, dass alle Welt glaubt, in Amerika investiertes Geld würde bessere Erträge bringen, als irgendwo sonst auf der Welt. Das kann sich aber natürlich auch wieder drehen. Warten wir mal ab, was die nächste Präsidentenwahl so bringt.

Das ist aber genau der Trugschluss, welchen in meinen Augen ein Grossteil der Staaten bzw. deren Regierungen folgt. Ich bin wirklich kein Fachmann auf diesem Gebiet, aber die Welt muss endlich von der Vorstellung loskommen, dass "money rules the world" die einzig wahre Losung ist. Irgendwann werden selbst die merkbefreiten US-Amerikaner feststellen, dass man Geld nicht essen, geschweige denn atmen kann.

Was die CO2-Emissionsrechte angeht: Die sind ein elementarer Bestandteil einer effizienten Umweltschutzpolitik. Wirklich, die Dinger sind eine gute Sache. Weil sie wirtschaftliches Handeln fördern.

[...]

Indem die Rechte verkaufbar werden, kann es sich an den Stellen wirtschaftlich lohnen, das zu vernünftigen Kosten erzielbare Maximum an Einsparungen herauszuholen, um mit dem Rechteverkauf zu refinanzieren, während an den schwer reduzierbaren Stellen Rechte dazugekauft werden müssen, die billiger sind, als die Reduktionsmaßnahmen, aber wenigstens die Umweltbelastung über einen Marktpreis abbilden.

Ich finde das nicht gut. Einer der Grundwerte der US-Amerikaner scheint zu sein, dass man denkt, sich alles kaufen zu können. Diese Einstellung ist in meinen Augen moralisch äusserst bedenklich. Wenn Reduktionsmaßnahmen für weniger Geld in einem ärmeren 3. oder 4. - Weltland zu kaufen sind, wird der Käufer ja nicht mehr zum Klimaschutz beitragen, sondern weniger, denn er kauft sich von seinen Verpflichtungen der Restwelt gegenüber frei, hat ein "gutes" Gewissen, aber das CO2 (und nicht nur das!) wird weiterhin in die Atmosphäre geblasen ... und zwar von genau den Staaten, die sich mit Geld freigekauft haben.

Und um noch eins draufzusetzen würde ich die Ausstrahlung britischer sowie US-Filme/Serien per Gesetz in D verbieten.

Gucke doch einfach kein Fernsehen mehr.

Gute Idee, frage mal meine Frau, was sie von deiner Idee hält ;-) Als kleine Randbemerkung möchte ich erwähnen, dass meine Frau Brasilianerin ist, und Fernsehen hat in Brasilia mindestens den gleichen Stellenwert wie in Woshington ... Das schrieb ich jetzt nicht um dich über meinen Familienstand aufzuklären, sondern um dir klarzumachen, daß ich durchaus über die Macht des TV Bescheid weiss.

Mit welchem Recht willst du in meine TV- und Sprachnutzung eingreifen?

Will ich doch nicht wirklich, habe das mit den US-Film/Fernsehmaterial als auch das mit der Sprache bewusst provokant dargestellt. Dass Du aber darauf wirklich eingehst, hätte ich nicht gedacht.

Als meist stiller Verfolger dieses Forums und damit Leser vieler deiner qualitativ hochwertigen Postings möchte ich dir aber sagen, dass ich deine Meinung nach wie vor schätzen werde, obwohl Du mich hier offensichtlich missverstanden hast.

Die deutsche Sprache funktioniert anders, als die französische. Weil auch die französische Gesellschaft anders funktioniert, nämlich viel zentralistischer. Und ich weiß nicht, ob ich das in jedem Falle besser finden würde.

Nao, die deutsche Sprache funktioniert genauso wie jede andere Sprache, also auch ähnlich wie die französische. Ein grundlegender Unterschied ist aber die dummdreiste Adaption unverständlicher Anglizismen gerade in der deutschen Sprachkultur, die insbesondere von den Medien ständig propagiert wird.

Ein wunderschön abschreckendes Beispiel findet man u.a. auf http://www.kommdesign.de/galerie/kommunik/wording.htm, aber ich bin mir 100% sicher, daß Du diese Seite längst kennst.

- Sven Rautenberg

Frühmorgentliche Grüsse

Frankie