Hallo Wahsaga,
könnte der umstand, _dass_ wir immer noch "daran zu knabbern" haben, nicht eventuell auch etwas damit zu tun haben, dass sich im laufe solch einer diskussion manche leute immer wieder zu distanzierungen wie deiner obigen genötigt sehen ...?
das ist für mich nämlich auch ein beispiel für "kollektivschuld"-vorwürfe und die "sippenhaft", die diesbezüglich heute immer noch betrieben wird - und zwar m.E. vornehmlich von innen heraus.
ich sehe keine notwendigkeit, dass das deutsche volk wegen der vorfälle in der NS-zeit bis in alle ewigkeit "in sack und asche gehen" müsste.
Keine Angst Wahsaga, ich bin ein durchaus fortschrittlicher Deutscher und bekenne mich zu meiner Nation, zu ihren hellen, aber auch zu ihren dunklen Seiten.
allerdings haben wir die pflicht, dafür zu sorgen, dass so etwas heute und in zukunft nicht wieder passiert.
vergessen und verdrängen, ganz klares "nein" - aber ewig zurückschauen bitte auch nicht.
Genau, und deshalb vermisse ich z.B. auch das Bekenntnis der Türken zu ihrer Vergangenheit, gepaart mit dem Eingeständnis, dass in ihrem Namen 1915/16 schwere Menschenrechtsverletzungen an den Armeniern begangen wurden. Niemand verlangt deshalb von ihnen, in Sack und Asche zu gehen, im Gegenteil: Könnten Türken, vor allem die offiziellen Vertreter des türkischen Staates sich dazu endlich durchringen, würden sie weltweit an Ansehen gewinnen.
Gruß Gernot