molily: Gehört list-style-type zum Inhalt oder zur Präsentation?

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Betrachte das Beispiel bitte nicht als das Kernproblem. Du hast die einzelnen »Klassen« der Liste getrennt, genau das ist ja verallgemeinernd nicht möglich bzw. es ist im Hinblick auf das Dilemma vollkommen irrelevant, ob und wie der Listenelementinhalt in sich ausgezeichnet wird.

Listenelemente werden mittels <li> ausgezeichnet.

Falls wir von Demselben reden, nämlich der Auszeichnung fast jeder Aufzählung als ol/ul-Liste, hier konkret <ul><li>: Ich sehe Markup als Metasprache, mit der ich natürlichsprachige Texte anreichern und vorhandene Strukturen herausarbeiten kann, sofern es mir sinnvoll erscheint. Ich denke aber nicht in Markupstrukturen und schreibe auch nicht in Markupstrukturen. Ich will nicht jeden Gedanken in seiner innwohnenden Struktur in äquivalentes Markup überführen, nur weil diese Struktur existiert und HTML ein mehr oder minder passendes Mittel ist, diese gedanklichen bzw., wenn schon vorhandener Text ausgezeichnet wird, sprachlichen Muster wiederzugeben. Ich werde auch weiterhin Hypertextdokumente schreiben, in denen ich Sätze mit Konjunktionen verknüpfe anstatt die syntaktischen Spracheinheiten in HTML-Listen einzusortieren, nur weil ich die HTML-Liste idealisieren und ihre Bedeutung bis ins Allumfassende verallgemeinern und bis ins Ätherische abstrahieren kann.

Dass im Beispiel die einzelnen Schritt der Zubereitung auch eine Listenstruktur ist, war mir durchaus bewusst. Die Liste mit der bestimmten Nummerierung wird deshalb eingefügt, damit der Inhalt später nicht wiederholt werden muss und schon gar nicht Einheit für Einheit mit zweckloser Referenz zum ersten Vorkommen.

Eine <ol> ist noch immer kein Index.

Ich glaube, dann sind neunundneunzig Prozent aller im Web verwendeten ol-Elemente semantischer Unsinn, weil sie als Index benutzt werden.
Konsequenterweise könnte man auch ol {list-style-type:disc} mit dem Hinweis verwenden, dass die Liste geordnet ist, schließlich spielt die Nummerierung nur die Rolle, auf die Ordnung im Sinne einer bestimmten Abfolge hinzuweisen.

Anstatt den Fruchtnamen könnten die Elemente der geordneten Liste auch lange erklärende Texte enthalten oder irgendwie anders gearteten Inhalt, der aber in sich nicht trennbar ist und nur im Ganzen wiederholt werden könnte, wie gesagt.

Auch dann lässt sich der Inhalt leichter in Worten zusammenfassen als mittels einer nichtssagenden Zahl oder eines Buchstabens.

Wie gesagt, Alles-ist-möglich-Optimismus hilft letztlich wenig weiter, wenn es darum geht, den Inhalt treffend zusammenzufassen.

Ein anderes Beispiel:
Die Listenelemente enthalten näher erläuterte durch verschiedene empirische Verfahren gewonnene, z.T. aufeinander aufbauende Werte, Unterwerte, Teilwerte usw. Im auf die Liste folgenden Fließtext wird nun erklärt, wie aus diesen in der Liste genannten Anfangswerten über verschiedene Umwege und vertrackte Kombinationen allgemeine Erkenntnisse synthetisiert werden. Dieser Text bezieht sich auf die Listenelemente über die Nummerierung. (Denkbar und naheliegender wären natürlich auch andere Benennungen, das gilt für alle obigen Aussagen ebenso, dann wären Tabelle und Definitionsliste angemessener, aber nehmen wir trotzdem des Gedankenexperiments halber die geordnete Liste mit lower-alpha.) Diese Sachverhalte und Zusammenhänge lassen sich keinesfalls in einer Markupstruktur abbilden, zumindest nicht mit HTML. Jeder Versuch, die sprachlichen Strukturen direkt in Markup zu überführen, wird scheitern.

Wieso soll ich nicht aufgelistete Sachverhalte an anderer Stelle beim Namen nennen können?

Das hatten wir schon, etwa in [pref:t=66584&m=380173] und [pref:t=66584&m=380657]: Weil der Inhalt sehr viel länger und komplizierter ist als dieser Name und der Name an und für sich genommen genausowenig den Inhalt bedeutet wie »Spunk« und letztlich »a«.

Mir ist bisher kein Beispiel begegnet, bei dem dies nicht möglich gewesen wäre.

Ich glaube nicht, dass man unter diesen Umständen mit Bedacht handelt, wenn man das Naheliegende ergreift.

HTML bietet aber gerade die Möglichkeit, nicht mit Zahlen zu jonglieren, sondern die Referenz über textliche Inhalte herzustellen. Wenn du diese Möglichkeit natürlich nicht nutzen willst, musst du eben mit den daraus erwachsenden Problemen kämpfen.

Mir stellt sich nicht die Frage, ob ich diese Möglichkeit nutzen will oder nicht.

Wenn du zwei getrennte Listen schreibst, ist dies eben etwas anderes als eine einzige.

Ah, ja, und? Hältst du also von derartig unterbrochenen Listen generell nichts und findest bereits das Anliegen unsinnig? Wie würdest du obige Inhaltsstruktur besser umsetzen (bitte nicht mit »ich käme erst gar nicht auf die Idee« u.ä. ausweichen, das brächte uns wenig weiter)?

Ein Zwischenfazit würde ich als Definitionsliste in die vorhandene Liste verschachteln, da das Fazit sich ja auf einen konkreten Punkt -- sagen wir den dritten -- bezieht:

Das Fazit bezieht sich auf alle drei vorhergehenden Punkte, auf den ersten genauso viel und genauso wenig wie auf den dritten. Es kombiniert sie alle drei und zeigt wiederholend, nur diesmal konkreter, wie sich die drei Einzelteile zusammensetzen. Der dritte Punkt vollendet die drei ersten Punkte nicht, indem er die Synthese bildet und den fehlenden Gesamtrahmen zur Verfügung stellt. Er gleicht prinzipiell in seiner Wichtigkeit dem ersten und zweiten. Der Sinn entsteht durch die Wechselwirkung und das Eingebundensein in den Gesamtkontext, nicht durch einen besonderen Punkt, der Verbindungen zwischen vorher unvernetzten Informationen knüpft. Es steht keine abrundende Bedeutung vom dritten Element im Vordergrund. Punkt eins und zwei gipfeln nicht in Punkt drei. Daher kann ich nicht nachvollziehen, wie das Fazit dem letzten Teil zugehörig sein kann. In einem Schaubild würden drei Pfeile ausgehend von den Knoten der Listenelemente, die jeweils untereinander wieder verbunden sind, auf den Fazitknoten zeigen, nicht nur 1. -> 2 -> 3/Fazit.
Die Punkte bauen zwar hauptsächlich linear aufeinander auf, daher die geordnete Liste. Tatsächlich stehen die Punkte eins bis drei zueinander stärker im Kontext als zwei bis vier, daher setzt das Zwischenfazit genau dort an, um diesen Zusammenhalt auf niederer Ebene noch stärker zu betonen. Dieser Zusammenhalt ist aber nicht stark genug, um eine Listenverschachtelung wie etwa die folgende zu rechtfertigen:

    1. Schritt
       - 1.1 ...
       - 1.2 ...
       - 1.3 ...
       fazit der ersten zusammenhängenden schritte: ...
    1. Schritt
       - 2.1 ...
       - 2.2 ...
       - 2.3 ...
       fazit der zweiten zusammenhängenden schritte: ...

Hier würde ich die Fazits in p-Elementen unterbringen, sie sind m.E. weder Teil der Punkte 1.3 bzw. 2.3 noch sind sie ein weiterer Unterschritt 1.4 bzw. 2.4.

Ich sehe noch immer nicht, wozu ein numerischer Index gut sein soll. Die Herkunft aus Zeiten, in denen (Papier-)Platz teuer war, lasse ich für mich jedenfalls nicht gelten.

Der ermöglicht numerische Index ermöglicht dem Leser m.E. eine zusätzliche Orientierung in der Sequenz und fördert die Übersichtlichkeit.

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Gehört list-style-type zum Inhalt oder zur Präsentation?

molily
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    Ingo Turski
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        Sprachliche Unterschiede richtig uebersetzen

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    Gehört "a, b, c, d" zum Inhalt oder zu seiner Strukturierung?

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