Liebe(r) link,
Nein, es ist Sprache, welches Standardisierungsgremium sollte hier einen Standard entwickeln und vorgeben?
die Sprachnutzer. Sprache war schon immer etwas lebendiges, das sich selbst weiterentwickelt hat. Menschen hatten bestimmte Umstände, innerhalb derer sie ihre Welt begreifen mussten, und das hat sich in der verwendeten Sprache niedergeschlagen.
Und das Problem, dass Kritiker und Kritikerinnen schwerer zu verstehen ist als Kritiker ist damit auch nicht gelöst.
Das Argument verstehe ich nicht.
Musst Du auch nicht. Du darfst dich rein aus Prinzip dagegen stellen. Aber wenn Du wirklich Erkenntnisgewinn anstreben solltest (was die Gender-Mainstream-Befürworter in aller Regel nicht wollen), dann würdest Du rein durch Nachdenken schon herausfinden, was @marctrix hier gemeint hat.
Gegenderte Sprache ist ungerecht, denn sie schließt Menschen vom Verständnis von Texten aus!
Das finde ich in dieser absoluten Form falsch, auch wenn ich sie ebenfalls ablehne.
Natürlich und Sprache, die auf Gender keine Rücksicht nimmt, ist es auch.
Ebenso nicht richtig. Sprache ist weder gerecht noch ungerecht. Sie ist ein Werkzeug und als solches wird sie gebraucht. Auch ein Brotmesser ist nicht ungerecht. Es wird gebraucht. Und wenn man das Brotmesser missbraucht, z.B. als Mordwaffe, dann ist das Messer noch immer nicht ungerecht, sondern die Person, die es missbraucht. Mit der Sprache verhält es sich ebenso.
Konservatismus wird aber vermutlich die Situation nicht verbessern.
Dieser Vorwurf hat mit Sprache als Werkzeug überhaupt nichts im Geringsten zu tun! Was Du willst, ist die Welt dadurch zu verändern, indem Du ein durch zig Generationen und Jahrhunderte erprobtes und gewachsenes Werkzeug mutwillig deformierst, weil Du die Welt nur in Machtverhältnissen siehst, welche Du durch das Beschädigen der Sprache zu stürzen versuchst. An dieser Stelle solltest Du Dir ganz schleunigst die Frage stellen, warum Du glaubst (merke: glauben heißt nicht wissen), dass eine beschädigte Sprache die Welt verbessern könnte. Vandalismus hat noch nie etwas neues geschaffen, sondern nur Bestehendes beschädigt oder zerstört!
Wenn Du bedenken würdest, dass Sprache ein Werkzeug zum Kommunizieren ist, und dass ein Beschädigen der Sprache Kommunikation erschwert oder gar unmöglich macht, dann willst Du offensichtlich eine solche Entwicklung befürworten. Und das darf nicht Dein Ernst sein! Wenn wir über unsere gesellschaftlichen Probleme nicht mehr sprechen können, weil die dazu notwendige Sprache nicht mehr so benutzt werden darf, dann zerstörst Du mutwillig und ohne Not die Möglichkeit, unsere Probleme zu lösen. Das ist schierer Vandalismus, sonst nichts - außer vielleicht ideologisch verblendeter Vandalismus.
Weißt Du zufällig, wer Bürger*innen*meister*in von Deiner Kommune ist? Hier soll mir noch einer sagen, dass in der Frage dieses Absatzes keine unsinnige Wortverunstaltung stattgefunden hat, deren Sinn allenfalls Unsinn ist!
Gender-Gap u.ä. hat nicht den Anspruch alle Probleme zu lösen, das wäre unsinnig, aber auf mich persönlich scheint die Verwendung einen gesamt-positiven Efefkt zu haben.
"Scheint zu haben" ist ja wirklich sehr fundiert. Mich zieht's gerade hinten links in der Nase, weshalb ich mich zu einem Wetterpropheten berufen fühle und einen Wetterumschwung voraussage. Alle diejenigen, die an der Sprache und ihrem Gebrauch rütteln wollen, haben sich nicht genügend selbst kundig gemacht, was sie da wirklich tun, sondern rennen einer aktuell scheinbar angesagten Ideologie hinterher, weil es eben gerade chic ist. Was aber an Tendenzen da im Hintergrund mitschwingt (lies mal nach unter "Neo-Marxismus"!), die die Gesellschaft nachhaltig stören und beschädigen können, wird einfach nicht gewusst - aber das Maul ganz groß aufreißen!
Wenn Du wissen willst, welcher Ideologie Du da auf den Leim gehst (und leider ein großer Teil der Politik auch), und wenn Du des Englischen ausreichend mächtig bist, dann kannst Du es Dir auf Youtube von einem kanadischen Professor und Psychiater namens Jordan Peterson genauer erklären lassen. In Kanada haben sie nämlich diesen Mist dermaßen übertrieben, dass sie ein Gesetz erlassen haben ("Bill C-16"), das prinzipiell aus Kanada einen autoritären Staat macht. Die Erkenntnis dazu schreitet dort jedoch extrem langsam voran, so dass sie das in näherer Zukunft wohl nicht reparieren werden. Aber es lohnt, sich das genau anzuschauen, denn in Europa darf das nicht auch so kommen!
Liebe Grüße,
Felix Riesterer.