Und in Deutsch und Sozialkunde koennte man ruhig mal ein wenig mehr Medien- und Kommunikationswissenschaft herein bringen. Denn Medienmuendigkeit ist heute wichtiger als das Auswendigkoennen der Schiller-Glocke. Wichtiger ist es, deren Bedeutung zu kennen und zu wissen, wie man den Text im Internet finden kann.
Ja, das klingt toll, fraglos. Es erscheint sinnvoller, zu wissen, wo es steht, als irgendwas stur auswendig zu lernen (und es dann vielleicht nicht mal zu verstehen!). Aber ich beobachte im Bekanntenkreis immer mehr das Verhalten, sich nur noch zu merken, wo etwas steht, als zu versuchen, es zu begreifen und zu behalten.
Praktisch sieht das so aus: jemand verkündet, daß im Internet auf Seite so und so eine tolle Info steht. Was passiert? Alle surfen hin, und "ziehen" sich die Seiten runter. Nur lesen tut die Seiten niemand. Genauso wenn man Fachbücher zur Verfügung bekommt. Alle rennen zum Kopierer und kopieren sich das komplette Buch, aber nicht ein einziger liest auch nur eine Seite aufmerksam durch.
Zum Schluß hat jeder eine riesige Wissensbibliothek zu Hause, und wenn man jemand nach irgend einem Thema fragt, kommt die Antwort: "Kein Problem! Hab ich zu Hause massenweise Infos drüber!", aber in dem Moment kann er nicht die kleinste Kleinigkeit zu dem Thema sagen. Also im Endeffekt werden die Menschen immer dümmer, weil sich nichts mehr merken, sie wissen ja, wo es steht.
Eine weitere Tendenz macht sich bemerkbar: die Forderung "Ihr müßt mir das beibringen". Bei vielen kommt immer die Ausrede "das wurde bei uns in der Schule nicht behandelt, das war kein Inhalt unserer Ausbildung usw.". Die anderen sind schuld, daß ich nichst weiß. Da halte ich es wie Kess: mit ein bißchen Eigeninitiative kann man aus dem altmodischsten Lehrer interessante Infos rauskitzeln, und man kann ja auch mal was lernen, ohne daß ein irgend jemand dazu auffordert oder man den Lohn gleich in barer Münze sieht.
Aber eigentlich hat das schon gar nix mehr mit dem Thema IT-Fachkräfte zu tun. Dazu stand aber ein interessanter Bericht im Fokus. Inhaltlich ging es darum, daß die Wirtschaft inzwischen selbst für die Fachkräfte sorgt, weil der Staat an der Bildung spart, was sich dann in von der Wirtschaft gesponserten privaten Universitäten und Fachhochschulen äußert. Und das ist doch letztendlich eine gute Tendenz oder?
MfG
zwerg susi